Freundschaft mit dem/der Ex - Klischee oder Normalität?
"Lass uns Freunde bleiben" ist ja bekanntermaßen der sehr klischeebelastete Satz am Ende einer Beziehung, den wohl keiner gern hört. Aber ich bin momentan in einer Situation, in der ich mir vorstellen kann, dass es wirklich funktioniert. Nach zwei Jahren haben sich mein Freund und ich vergangene Woche getrennt, da wir beide nicht mehr die nötigen Gefühle aufbringen konnten, um eine schöne Beziehung zu führen. Gestern haben wir uns gezwungenermaßen schon wieder gesehen und haben die Zeit gleich genutzt, um noch einmal über alles zu reden.
Dabei ist uns klar geworden, dass die Beziehung oftmals mehr einer Freundschaft als einer Partnerschaft glich, da wir wohl leider nicht zusammen passen. Jetzt wollen wir natürlich erstmal ein bisschen auf Abstand gehen, um das Geschehene zu verarbeiten. Aber wir haben schon gestern gemerkt, dass wir uns noch ziemlich gut verstehen und wir zukünftig vielleicht als Freunde in Kontakt bleiben können, natürlich erst, wenn eine gewisse Zeit vergangen ist.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass von meiner Seite aus mit der Freundschaft zu einem Ex-Partner schon einmal gut funktioniert hat, dachte ich zumindest. Im Nachhinein musste ich nämlich leider feststellen, dass er sich während der Freundschaft immer noch Hoffnungen gemacht hat, dass wir irgendwann wieder zusammenkommen. Denn als er eine neue Freundin hatte, kannte er mich plötzlich nicht mehr und war plötzlich nicht mehr so nett.
Davor habe ich nun wieder Angst, da mir an meinem Ex-Freund natürlich viel liegt und ich es ungern hinnehmen würde, dass wir uns komplett aus den Augen verlieren. Ich bilde mir ein, dass es gerade bei unserem Trennungsgrund möglich wäre, eine Freundschaft aufzubauen.
Habt ihr diesbezüglich auch schon Erfahrungen gemacht? Wie gut/schlecht hat der Versuch "Freundschaft mit dem Ex-Partner" bei euch funktioniert? Ist es vielleicht doch so, dass einer von beiden immer die Hoffnung auf einen Neuanfang im Hinterkopf haben wird?
Ich denke, dass es wichtig ist, erst mal eine Zeitlang Abstand zu nehmen. Man muss ja das Aus der Beziehung erst mal verarbeiten und macht sich eben so Gedanken über alles. Dabei spielt es sicherlich auch noch eine Rolle, warum man sich getrennt hat und ob die Trennung für beide Partner in Ordnung war. Wenn da noch Gefühle eine Rolle spielen, ist eine freundschaftliche Basis sicher erst mal schwer bis unmöglich.
Ich habe heute ein freundschaftliches Verhältnis zu einem ersten Freund. Das es mal so kommen würde, hätte ich damals auch nicht gedacht. Wir haben uns mehr oder weniger eher unschön getrennt und war deswegen auch länger sauer und enttäuscht. Aber irgendwann hat sich dann doch eine Freundschaft entwickelt, weil wir auch den gleichen Freundeskreis hatten. Es wurde dann auch anders, als ich meinen heutigen Partner kennen gelernt habe. Mein Ex hatte damals recht schnell wieder eine neue Freundin. Auch dadurch das ich umgezogen bin, ist der Kontakt nicht ganz abgerissen. Wir telefonieren hin und wieder noch.
Ich denke nur auch, dass es eben wichtig ist, dass beide nur rein freundschaftliche Gefühle für einander haben und sich keiner mehr Hoffnungen auf mehr macht. Sonst stelle ich es mir sehr schwer vor, anschließend noch befreundet zu sein. Direkt nach einer Trennung wird es sicherlich nicht möglich sein.
Wie Nelchen bereits erwähnt hat, finde ich es ebenfalls sehr wichtig, dass man sich erst einmal eine Zeit aus dem Wege geht. Ich hatte bisher schon einige ehemalige Freundinnen und direkt nach der Beziehung kam eine Freundschaft bisher eigentlich nie zur Frage. Beide waren irgendwie sauer auf den anderen und wollten erst einmal nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Mit einigen hatte ich jedoch dann auch noch einige male Kontakt und habe mich mit diesen sehr freundschaftlich unterhalten können. Allerdings war das dann auch immer so mindestens ein Jahr nach unserer Trennung. Allerdings bin ich der Meinung, dass man mit einem ehemaligen Partner nie eine richtig gute Freundschaft haben kann.
Einer der beiden wird mit Sicherheit immer im Hinterkopf haben, wie die gemeinsame Zeit während der Beziehung war und natürlich weshalb diese gescheitert ist. Als ich verstehe mich mit einigen meiner ehemaligen noch sehr gut und kann auch mit diesen normal reden. Doch eine richtige Freundschaft habe ich fast mit keiner meiner ehemaligen Partnerinnen.
Ich finde es ehrlich gesagt auch besser, wenn man sich erst einmal aus dem Weg geht. Es hat ja auch immer einen Grund, warum die Beziehung nun in die Brüche gegangen ist und es ist sehr wichtig, das Ganze erst einmal für sich selbst zu verarbeiten. Wenn man den anderen ständig sieht und dann auch noch eine Freundschaft aufbauen möchte, wird das nicht funktionieren. Natürlich spielen die Gründe für eine Trennung auch immer eine entscheidende Rolle. Manchmal ist es einfach so, dass eine Person nichts mehr mit der anderen Person zu tun haben möchte, weil einfach zu viel passiert ist. Also ich könnte mir beispielsweise niemals vorstellen, mit einem meiner beiden Ex-Freunde eine Freundschaft aufzubauen. Das würde unter den Umständen einfach nicht funktionieren. Davon abgesehen hätte ich auch kein Interesse daran.
Wenn einer von beiden noch Gefühle für den anderen hat, kommt eine Freundschaft auch nicht wirklich in Frage. Der andere würde sich dann ständig Hoffnungen machen und auf der Basis kein einfach keine richtige Freundschaft entstehen. Ich kenne auch nur ein einziges Ex-Pärchen, welches es wirklich geschafft hat, auch nach der Trennung noch miteinander befreundet zu sein. Bei den meisten Trennungen ist eine Person so wütend und enttäuscht, dass sie mit dem Ex-Partner nichts mehr zu tun haben möchte. Also ich bin nun froh, dass meine Ex-Freunde auch meine Ex-Freunde sind und ich möchte nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Wenn aber beide sich ohne böses Blut getrennt haben und beide an einer richtigen Freundschaft interessiert sind, ohne dass einer noch am anderen hängt, dann hat das Ganze eine reelle Chance.
Ich denke ihr solltest euch erst mal eine ganze Weile aus dem Weg gehen und dann sehen, ob ihr irgendwann mal Freunde werden könnt. In meinen Augen suchst du hier noch zu sehr seine Nähe und machst auch den Eindruck, dass du schon noch an ihm hängst. Für eine Freundschaft ist das nicht der beste Grundstein. Sicherlich kennt man sich und kennt auch die Bedürfnisse des Ex Partners, aber es wird eben auch nicht immer eine Freundschaft aus so einer Beziehung.
In vielen Fällen versteht man sich eben nicht besonders gut nach einer Trennung und daher ist eine Freundschaft dann auch einfach keine Option. Bei mir war es so, dass ich mich getrennt habe und für mich auch keine Freundschaft in Frage kam, weil ich einfach kein Interesse mehr an ihm hatte. Nun war es aber so, dass er unbedingt eine Freundschaft wollte, weil er mcih eben noch geliebt hat. Nach meinem Nein bekam ich dann nervige Anrufe und Sms.
Wenn ihr euch so noch versteht, solltet ihr eine bestimmte Zeit abwarten und dann sehen, ob ihr euch noch versteht oder eben nicht. Außerdem sollte keiner von euch beiden gefühlsmäßig noch an dem Anderen hängen, weil es sonst nur zu Stress kommt und ihr dann beide nichts davon habt. An eurer Stelle kann man es probieren, aber es muss nicht klappen.
Ich hatte eine ähnliche Erfahrung gehabt wie du, allerdings habe ich auf die Freundschaft verzichtet und bin auf Abstand gegangen. Meiner Meinung nach kann eine Freundschaft nach einer Beziehung nie gut enden. Die eine Person macht sich Hoffnungen, der andere verliebt sich wieder und der andere wird eifersüchtig, weil der Ex-Partner eine neue Freundin hat. Für mich gibt es in diesem Fall ein klares "Nein", auch wenn es sehr schwer ist.
Natürlich habe ich meinen Exfreund auch von seinem ganzen Wesen geschätzt, sonst wäre ich nicht mit ihm zusammengekommen. Allerdings hat er mich nach dem Beziehungsende in der Freundschaft so unter Druck gesetzt, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe. Es tat weder ihm noch mir gut.
Vielleicht funktioniert es ja ausnahmsweise bei dir, trotzdem finde ich es merkwürdig. Vorher hat man sich geküsst und wurde intim, jetzt soll plötzlich alles vorbei sein und man ist nur noch miteinander befreundet?
Es ist zwar erstrebenswert, wenn man friedlich auseinander gegangen ist, es dann mit einer Freundschaft zu versuchen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es bei mir gar nicht funktioniert hat beziehungsweise ich es auch nicht wollte. Ich kenne auch so nur wenige Fälle, in denen eine Freundschaft auch wirklich nach einer Beziehung funktioniert hat und schon allein deshalb sehe ich es nicht optimistisch. Man kann es immer versuchen, natürlich, aber letztendlich sind meine Versuche auch gescheitert.
Es freut mich immer, wenn eine Freundschaft nach einer Beziehung aufgebaut werden kann, ja und auch in Deinem Fall würde es mich freuen, wenn es funktioniert. Unter gewissen Umständen und Voraussetzungen ist es sicherlich ein Leichtes, manchmal ist es auch mit Arbeit verbunden, oder man stellt seine Gefühle hinten an, wenn sie doch mal auftauchen sollten. Vorstellbar ist es ja auch, dass die körperliche Nähe des anderen doch auch erwünscht ist, ich wüsste nicht, wie man damit umgehen soll.
Jedoch will ich nun keinen Pessimismus verbreiten, allein schon deshalb, weil jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss und auch soll. Vielleicht ist es bei Euch ganz anders, sodass Ihr eben eine Freundschaft haben und aufrecht erhalten könnt. Jedenfalls wünsche ich es Euch, weil man Freunde ja nie genug haben kann.
Ich war immer der Meinung, dass es nicht möglich ist, mit dem Ex noch befreundet zu bleiben. Mit allen meinen Exfreunden war es zumindest immer so. Wir haben uns getrennt und nie wieder miteinander gesprochen oder uns nicht einmal mehr gesehen. Mit meinem letzten Freund verstehe ich mich allerdings super. Wir wohnen zwar weit auseinander, trotzdem skypen wir fast täglich miteinander. Wir sagen uns jeden Tag "Guten Morgen" und "Gute Nacht" und reden über alles, so wie früher. Demnächst will ich ihn auch wieder besuchen.
Ich möchte ehrlich nicht mehr auf den Menschen verzichten, weil er mir mittlerweile zu viel bedeutet. Allerdings weiß ich nicht, ob das so gut ist. Ich habe noch das Gefühl, dass ich an ihm hänge. Wir beide haben noch keinen neuen Partner und manchmal glaube ich, dass ich mir wünsche, dass wir wieder zusammenkommen - auch wenn das alles andere als eine gute Idee wäre. Ich kann mich wahrscheinlich deshalb auch auf keine neue Beziehung einlassen. Manchmal wünsche ich mir auch, dass der sich wieder neu verliebt und mit einer anderen Frau eine Beziehung eingeht - dann wäre ich nämlich irgendwie frei und könnte vielleicht auch etwas Neues versuchen. Ich hätte dann aber Angst, dass wir dann den Kontakt verlieren und das möchte ich nicht.
Es ist immer eine individuelle Geschichte. Aber ich glaube, eine rein platonische Freundschaft wird sich zwischen Ex-Partnern nie entwickeln können. Jedenfalls finde ich es wichtig, dass man nach einer Trennung erst einmal Abstand voneinander hält, um darüber einigermaßen hinwegkommen zu können. Alles andere ergibt sich mit der Zeit. Ich würde mich an deiner Stelle nicht auf eine Freundschaft einlassen, wenn du noch Gefühle für ihn hast.
Ich bin mit meinem Exfreund, mit dem ich 3,5 Jahre zusammen war und auch ein Jahr zusammen gewohnt habe inzwischen sehr gut befreundet. Dieser Vorgang hat allerdings sehr lange gedauert, erst nach eineinhalb Jahren waren wir soweit, dass er kein Problem damit hat, wenn er mich mit einem neuen Partner sieht und dass er sich keine Hoffnungen mehr macht.
Bei uns ist es der Fall, dass wir einen gemeinsamen Freundeskreis haben, sodass wir uns zwangsweise direkt nach der Trennung noch oft gesehen haben, ich denke für das erste viertel bis halbe Jahr nach der Trennung, wäre es besser sich nicht ständig zu sehen, vor allem wenn einer von beiden noch Gefühle hat.
Eine Freundschaft mit dem Expartner ist, wenn von beiden Seiten keine Gefühle mehr vorhanden sind, viel wert. Gerade nach einer langen Beziehung kennt man sich sehr gut und merkt auch, wenn es dem anderen gerade nicht so gut geht und er jemanden zum reden braucht. Mit meinem Exfreund bin ich inzwischen so weit, dass wir uns gegenseitig helfen, wenn jemand Interesse an jemand anderem hat. So ein Gesprächspartner des anderen Geschlechts kann da doch sehr praktisch sein.
Ich denke erst ein Mal sollten sich beide Ex-Partner auf jeden Fall aus dem Weg gehen, bevor eine Beziehung auf freundschaftlicher Ebene in Betracht gezogen werden sollte. Ich denke einfach ein wenig Abstand tut zunächst jeden ein Mal gut, denn eine Beziehung und vor allem die Trennung ist niemals ganz so einfach, wie oftmals vorgegeben wird, sodass Abstand immer an erster Stelle steht. Danach wird man zudem oftmals auch feststellen, ob beide Personen überhaupt noch befreundet sein wollen oder der Abstand einfach gut getan hat und beibehalten werden sollte.
Ich persönlich kann mir jedoch einfach nicht vorstellen, dass zwei Ex-Partner auf die Dauer eine freundschaftliche Beziehung zueinander aufbauen können. Es geht nicht darum, dass das keiner von beiden möchte, sondern wirklich eher um das Können. Später entwickeln sich auf ein Mal wieder Gefühle bei einem oder gar beide und das selbe beginnt von vorne. Ich persönlich hätte da auch einfach gar keine Lust drauf, wenn ihr mich persönlich fragt. Ich denke man sollte wirklich danach für eine Weile getrennte Wege gehen, denn erst dann, wenn keine Gefühle mehr auftauchen oder im Spiel sind, wäre ein Freundschaft zumindest denkbar. Es heißt jedoch nicht, dass danach nicht irgendwann auch wieder Gefühle im Spiel kommen können. Dies ist jedoch bei einer ganz normalen Freundschaft auch nicht anders, sodass man da jetzt nicht wirklich Rücksicht nehmen müsste.
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