Diesel oder Autogas?

Da ich momentan ein Auto suche, habe ich einen Diesel oder einen Wagen, der mit Autogas fährt, in die engere Wahl gezogen. So recht weiß ich aber nicht, was da besser ist. Mein Wunschmodell würde als Benziner etwa 6-7 Liter pro 100 km verbrauchen, als Diesel 4-5 Liter und mit Autogas 10 Liter. Das Autogas kostet mit 60-70 Cent pro Liter zwar nur recht wenig, aber wenn man wirklich 10 Liter auf 100 km verbraucht, dann muss man ja andauernd nachtanken und es entstehen Kosten, die mit 7 EUR pro 100 km fast genauso hoch sind, wie die Kosten bei einem Diesel, der ja aktuell bei etwa 1,50 EUR pro Liter liegt.

Beim Diesel wiederum kann man einen Umbau veranlassen, sodass der Wagen auch mit Pflanzenöl fährt, so teuer sind diese Änderungen nicht. In meiner Nähe gibt es sogar so einen Ökohof, wo man das Rapsöl tanken kann, aber die Preise sind doch deutlich höher als ich dachte. Ein Liter kostet da 1,40 EUR und im Supermarkt kostet auch das billigste Pflanzenöl einen Euro. Also so viel,wie ich erst dachte, spart man da ja nicht, der Preisunterschied zum Diesel ist da ja nicht mehr sonderlich hoch. Wobei, wenn ich 50 Liter tanke, sind es immerhin 50 mal 10 Cent, also 5 EUR Unterschied, d.h. ganz sinnlos ist es auch nicht.

Man muss allerdings bei beiden Varianten ab und an zur Wartung und gerade der Umbau zum Tanken für Rapsöl muss auch vorher nochmal vom TÜV abgenommen werden. Deswegen bin ich mir auch nicht so sicher, was nun das Beste ist. Die Autogas-Anlage muss einmal im Jahr bezüglich Dichtheit geprüft werden und ich bin eigentlich niemand, der gerne so oft zu Inspektionen fährt. Andererseits ist ein Diesel steuerlich mehr belastet, das wären etwa 200 EUR mehr im Jahr.

Was ist denn hier die bessere Wahl?

Ich habe durch meinen Beruf täglich mit Autos zu tun und repariere diese jeden Tag. Außerdem habe ich mich auch schon mit dem Thema beschäftigt, da ich jeden Tag 50km fahren muss und als Lehrling nur relativ wenig Geld zur Verfügung habe. Ich dachte auch, dass ein Umbau auf Autogas sinnvoll ist, da man meist Positives darüber liest und alles ganz attraktiv wirkt. Nachdem ich mit vielen Monteuren gesprochen hatte (die diese mehrmals im Jahr einbauen, bzw. reparieren), habe ich die Idee schnell wieder verdrängt.

Das Problem bei Autogasanlagen ist, dass diese überhaupt nicht ausgereift sind. Zumindest ist dies der Fall in der niederen Preisklasse. Erst ab ungefähr 3000€ (reiner Preis für Anlage) kann man davon ausgehen, dass man eine ordentliche Anlage hat, die ein wenig mit dem Motor harmoniert. Das Problem bei billigeren Anlagen ist, dass zum Beispiel Ventile und andere Bauteile im Motor nicht genau dafür ausgelegt sind und somit viel schnelle verschleißen oder allgemein Defekte auftreten. Die Reparaturkosten sind dementsprechend hoch. Also zusammenfassend: billige Anlagen sind durch hohe Reparaturkosten nicht lohnenswert. Teure Anlagen werden sich so gut wie nie refinanzieren. Die einzige sinnvolle Variante ist, ein Fahrzeug zu kaufen, welches vom Werk aus mit Autogas fährt - diese Anlagen sind meist gut aufeinander abgestimmt.

Ich kann also eher zu einem normalen Diesel raten, denn auch bei diesen hat man nach dem Umbau auf Rapsöl ähnliche Erscheinungen. Auch wenn die Steuern etwas höher sind, lohnt sich die Anschaffung bei vielen Kilometern. Des Weiteren sind Dieselmotoren meist recht robust und bleiben den Besitzern lange erhalten. Meiner Meinung nach ist dies die beste Variante.

Ich kann also eher zu einem normalen Diesel raten, denn auch bei diesen hat man nach dem Umbau auf Rapsöl ähnliche Erscheinungen. Auch wenn die Steuern etwas höher sind, lohnt sich die Anschaffung bei vielen Kilometern. Des Weiteren sind Dieselmotoren meist recht robust und bleiben den Besitzern lange erhalten. Meiner Meinung nach ist dies die beste Variante.

Ich denke, dass Du rechts hast, denn die Autogas-Geschichte gibt es ja wirklich noch nicht so lange und ich kann mir auch vorstellen, dass dort mal schnell was kaputt geht, wenn man andauernd zur Wartung muss und alles auf Dichtheit prüfen muss. Denn wenn alles so reibungslos klappen würde, dann müsste man es mit der Inspektion ja nicht so genau nehmen.

Aber was ist mit den Rapsöl-Umbauten? Hast Du da etwas Erfahrung? Mit „ähnliche Erscheinungen“ meinst Du sicherlich, dass auch hier ein erhöhter Wartungsaufwand gegeben ist oder? Ich habe gehört, dass man vor allem auf den Filter und den Ölstand achten soll, denn der Filter kann sich zusetzen und das Pflanzenöl kann, wenn es nicht richtig verbrennt, irgendwie in das Schmieröl gelangen. Ich kenne mich da auch nicht so direkt aus, wie das passieren kann. Allerdings heißt es, dass nach einem Umbau – also z.B. ein Zweittank mit entsprechenden Leitungen – das Fahren mit Salatöl gelingen kann, zumindest in einer gewissen Mischung, nicht pur.

Leider kann ich zu Rapsölumbauten keine genauen Angaben machen, da diese bei uns soweit ich weiß bisher noch nicht umgerüstet wurden. Allerdings stimmt es, dass man sowohl mit den Filtern, als auch mit anderen Teilen des Kraftstofffördersystems Probleme bekommen kann und so der Wartungsaufwand höher und preisintensiver wird. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass sich durch die hohen Umbaukosten und zusätzlichen Reparatur- oder Wartungskosten das System nicht besonders schnell refinanziert. Außerdem darf man den damit verbundenen Mehraufwand auch nicht vergessen.