Beziehungsende Bekannten vorerst verheimlichen?
Ich und meine ehemalige Partnerin haben uns vor einigen Tagen getrennt. Ich kannte sie schon bevor ich meine ganzen Arbeitskollegen kannte. Diese haben mich eben auch mit ihr kennen gelernt. Auch bei den ganzen Familienfesten, war sie eben immer dabei. Nun ist es vorbei, was schon sehr schlimm ist.
Natürlich bin ich dementsprechend gelaunt. Heute auf der Arbeit ist das einigen meiner Arbeitskollegen direkt aufgefallen. Denn ich bin eben ein wenig gereizt, nachdenklich und hin und wieder kommen mir die Tränen. Ich habe versucht es so gut es ging zu verstecken, doch wenn man eben die meiste Zeit des Tages mit einer Person verbringt, weiß man wie sie normalerweise ist und merkt auch, wenn irgendetwas nicht stimmt.
Ich habe es bisher niemanden erzählen wollen, weil ich dann sofort wieder dran denken muss und traurig werden. Auch meiner Familie habe ich es noch nicht erzählt. Ich weiß nämlich genau, dass diese dann mit mir darüber sprechen möchte. Das kann ich momentan einfach nicht.
Ich habe es wie gesagt bisher allen, außer einigen Freunden, verschwiegen. Mir ist klar, dass ich es meiner Familie irgendwann sagen muss. Allerdings denke ich, dass ich damit noch ein wenig warten werde oder was meint denn ihr dazu? Könnt ihr mich verstehen oder würdet ihr an meiner Stelle lieber mit Personen darüber sprechen wollen?
Ich bin auch jemand, der solche Sachen nicht an die große Glocke hängt. Ich hätte es also ebenso niemandem gesagt, denn ich bin der Meinung, das ist in erster Linie eine private Angelegenheit und geht Freunde und Verwandte erst mal nichts an. Andererseits besteht dann eben immer wieder das Problem, dass andere nachfragen, was einem selber dann ja auch wieder weh tut.
Ich halte es dann meist so, dass ich am Anfang erst mal gar nichts sage. Und wenn dann die ersten direkten Nachfragen kommen, antworte ich einsilbig. Wer auch nur ein bisschen Feingefühl hat, weiß dann Bescheid und entnimmt der Art der Antwort auch, dass ich noch nicht soweit bin, darüber zu reden. Wer dann doch schon mehr wissen will oder mit mir reden will, der wird in dem Moment von mir erst mal kurz abgefertigt mit einem deutlicheren Hinweis, dass ich nicht darüber reden will.
Irgendwann bin ich dann soweit und dann kann auch geredet werden. Obwohl gerade diese privaten Dinge natürlich nicht mit jedem beredet werden. Von einer Mutter etwa kommen in so einer Situation meistens auch keine guten Ratschläge oder Hilfsangebote. Da muss man eh selbst durch.
So wie du das schilderst, sieht es so aus, als ob du noch sehr an deiner ehemaligen Partnerin hängen würdest und sehr traurig über die Trennung wärst. Ich denke, dass du die Trennung in dem Fall noch einmal überdenken solltest.
Wenn ich mir vorstelle, dass jetzt mit meinem Freund Schluss wäre, wäre ich sicherlich am Boden zerstört. Wie ich mich kenne, würde ich mit niemandem reden wollen und mich am liebsten für die nächsten paar Tage im Bett vergraben wollen. Ich denke, dass das auch normal ist. Wenn man jemanden sehr geliebt hat, kann man nach einer Trennung nicht so tun, als ob alles normal wäre. Vor allem, wenn man wirklich lang mit der Person zusammen war, geht einem das ziemlich nahe und man will sicherlich erstmal allein sein.
Ich denke, dass das aber von Person zu Person verschieden ist. Während ich jemand bin, der erstmal versuchen würde, allein mit der Trennung klarzukommen, gibt es sicherlich Leute, die sich bei einer Freundin oder einem Freund ausweinen wollen. Wenn es dir so geht, wie es mir gehen würde, ist da auch nichts schlimmes dran, wenn du noch niemandem von der Trennung erzählst. Ich denke, dass du einfach die Zeit brauchst um mit der Trennung zurechtzukommen und das akzeptieren zu können. Sicherlich möchtest du auch keine scheinbar aufmunternden Worte hören, die dich nur noch trauriger machen.
In deinem Fall würde ich es so machen, dass ich einfach sagen würde, dass es mir nicht gut geht, ich aber im Moment nicht darüber reden möchte, wenn mich jemand fragen würde, was los ist. Erst wenn ich mich wirklich dazu bereit fühlen würde, mit jemandem zu reden, würde ich das auch tun. Das heißt, erst dann, wenn ich nicht gleich losweinen müsste, wenn ich darüber erzähle und meine Gedanken nicht Tag und Nacht um die Trennung kreisen würden, könnte ich Freunden und Bekannten sachlich sagen, was Sache ist.
Ich denke, wenn es einem schon so mies geht, dann sollte man es auch sagen. Immerhin wissen dann die Leute auch, dass sie nicht so viel von einem verlangen können, weil man eben andere Probleme hat. Ich denke man muss schon dazu stehen, dass es Schluss ist und dann auch so fair sein und es seinem Umfeld sagen.
Klar geht es dir schlecht, aber wenn die anderen Menschen dich so sehen, wollen sie auch wissen, was los ist und dir auch helfen, und wenn du dann nur patzig und traurig bist, ist es unschön. Auch ist es peinlich, wenn man so lange damit wartet, weil es dann zu peinlichen Situationen kommen kann und man das ja auch vermeiden kann. Außerdem soll man ja auch nicht lügen, und wenn die Trennung endgültig ist, dann muss man damit auch klarkommen und es dann auch Freunden und Bekannten mitteilen. Ich würde es also schnellstmöglich sagen.
Als ich mit meinem Ex Partner Schluss gemacht habe, habe ich das auch relativ zeitnah meinen Bekannten und Freunden mitgeteilt, allerdings hatte ich damit auch nicht solche Probleme wie du, weil ich mich ja getrennt habe.
Ich denke, dass es ganz klar deine Entscheidung ist, wem du von Trennung erzählst und vor allem auch wann du das machst. Ich würde so etwas auch nicht direkt jedem erzählen wollen und auch nur meiner engen Familie und vielleicht guten Freundin erzählen. Gerade Arbeitskollegen geht das doch eigentlich nichts an und irgendwann werden sie es auch so mitbekommen. Da würde ich dann sowieso erst mal nichts sagen.
Ich denke auch, dass alles eben noch sehr frisch ist und man selbst erst einmal damit klar kommen muss und sich eben damit abfinden muss. Da macht man sich noch tausend Gedanken und leidet eben auch. Da ist es doch klar, dass du auch traurig bist. Wenn du es deinen guten Freunden erzählt hast, hast du ja auch jemanden zum reden, wenn dir danach ist. Mir würde das dann auch reichen und ich hätte auch keinen Nerv, gleich Rede und Antwort zu stehen, warum es denn zur Trennung kam. Vielleicht ist die Trennung ja auch nicht endgültig und es wäre dann sicher blöd, wenn du gleich an die große Glocke gehängt hättest, dass eben Schluss ist.
Ich bin ein Mensch, der solche einschneidenden Neuigkeiten sofort mit den engsten Freunden teilt und auch allen anderen, die man trifft, weil man früher oder später eh auf das Thema kommt. Ich hatte anfangs nie das Gefühl darüber reden zu wollen oder, dass es mir helfen würde, wenn ich es tue. Doch man hat immer ein oder zwei sensible Freunde oder Freundinnen, die es aus einem herauskitzeln - und das ist dann das beste was passieren kann.
Dieses Gefühl, dass man während eines Beziehungsendes hat, ist nicht schön, aber es wird nicht von alleine besser. Ohne darüber zu reden und auch mal Emotionen rauszulassen, wird man sich nicht damit arrangieren können, deshalb finde ich, ist es das wichtigste, das alles von Beginn an offen preiszugeben, um nicht noch mehr Druck in sich aufzunehmen.
Natürlich möchte man nicht heraushängen lassen, wenn es einem wirklich schlecht geht und man möchte es verstecken. Aber ich finde, es ist jedem selbst überlassen, wie er damit umgeht und wie und mit wem man darüber spricht. Wird man direkt darauf angesprochen, kann man immer noch sagen, man möchte im Moment nicht darüber reden und man bedankt sich dann für das Gesprächsangebot. Wird man direkt darauf angesprochen, dass es eventuell etwas mit der Beziehung zu tun hat, denke ich, ist es vollkommen in Ordnung, wenn man eben sagt, dass eine Trennung stattgefunden hat und man erst einmal damit zurechtkommen möchte, ohne nun darüber zu reden.
In den meisten Fällen bringt es auch eher etwas, wenn man darüber redet und wenn man sich auch aussprechen kann. Aber gerade, wenn es frisch ist und es noch sehr wehtut, ist einem nicht immer danach. Ich denke schon, dass reden hilft und es vor allem befreit, meiner Ansicht nach ist es auch so, dass man es besser verarbeiten kann. Man soll es nur selbst wollen, es jedoch auch versuchen und wenn es nicht funktioniert, das Gespräch jederzeit absprechen.
Ich teile solche Nachrichten auch nicht jedermann direkt mit, wobei ich aber schon enge Vertraute darüber informiere. Bei Kollegen und lockeren Bekannten bin ich da etwas vorsichtig und zurückhaltend, ich streite es jedoch nicht ab oder blocke auch nicht ab, wenn das Gespräch darauf kommt. Wie gesagt, es reicht eine kurze Information aus und der Hinweis darauf, dass man nicht darüber reden möchte, mehr aber auch nicht.
Also ehrlich gesagt würde ich es allen sagen. Denn irgendwann kommen die Fragen und dann musst du dich doch damit auseinander setzen. Wäre es da nicht einfacher, du würdest es allen gleich sagen, dich somit gleich damit auseinander setzen und kannst dann darüber reden? Das reden an sich hilft ja auch, über den Trennungsschmerz hinweg zu kommen. Außerdem werden alle irgendwann fragen und du wirst es sagen müssen ab einem gewissen Punkt, also kannst du es doch auch gleich sagen. Für mich macht das in der Verarbeitung keinen Unterschied.
Als Erstes möchte ich dir sagen, dass es mir für dich sehr Leid tut und ich weiß, wie du dich fühlst. Ich hoffe, dass du schnell wieder aus deinem Tief kommst und gut weitermachen kannst. Allerdings ist so etwas oft schwer, aber ich denke mir, dass du es schaffen wirst.
Ich kann zu deiner Frage eigentlich nur sagen, dass es immer ganz auf die Familie, die Situation und einem selber drauf ankommt. Du sagst jetzt zum Beispiel, dass du momentan gar nicht darüber reden möchtest. Du möchtest es also, so wie ich es aufgegriffen habe, erst mit dir selber ausmachen. Das ist natürlich vollkommen in Ordnung und das kann dir auch keiner verbieten oder so. Wenn du deinen Bekannten einfach sagst, dass du es später irgendwann erzählen wirst und sie sich keine Sorgen machen müssen, dann sollte das schon kein Problem sein. Aber ich kann dir empfehlen, dir jemanden rauzusuchen und es demjenigen zu erzählen. Das tut meistens einfach nur sehr gut.
Du hast in einem anderen Thread geschrieben, dass Ihr gerade eine Beziehungspause durchlebt, also weißt Du noch nicht, ob Ihr nicht am Ende der Beziehungspause wieder zusammenkommen werdet. In einem solchen Stadium würde ich auf gar keinen Fall allen Verwandten und anderen, die meinen Partner kannten, von dem Beziehungsende erzählen, das noch nicht eingetreten ist, sondern ich würde denjenigen, die mir wirklich nahestehen, reinen Wein darüber einschenken, was gerade bei uns los ist und darin auch die Hoffnung hegen, dass vielleicht wertvolle Anregungen von außen an mich herangetragen werden können, eben von den Menschen, denen ich wirklich nahestehe und die mich lange und gut kennen, die also ein Interesse daran haben, dass diese Beziehung weiter bestehen kann und die genügend über mich und mein Wesen wissen, um mir vielleicht hilfreiche Stütze sein zu können, wenn sie das sein wollen.
Ich kann mir aber ehrlich gesagt auch gut vorstellen, dass ich nun nicht jedem direkt nach einer wirklich erfolgten endgültigen Trennung von diesem Beziehungsende erzählen würde, sondern das erst einmal für mich im Stillen verdauen und verarbeiten müsste. Ich kenne mich allerdings wiederum gut genug, um zu wissen, dass ich diesen Plan nicht lange aufrecht erhalten könnte und wenigstens meiner besten Freundin mein Herz ausschütten würde. Dennoch kann ich verstehen, dass es Menschen gibt, die dieses Bedürfnis des Mitteilens nicht hegen und sich lieber erst einmal zurückziehen wollen. Sicherlich kann das auch durchaus hilfreich für diejenigen sein, die das so brauchen, aber gleichzeitig sehe ich darin eine Gefahr, in eine depressive Verstimmung abzurutschen, aus der man dann so schnell nicht mehr herauskommt.
Insofern halte ich es zwar für nachvollziehbar, erst einmal alles mit sich selbst ausmachen zu wollen, aber gleichzeitig eben auch für gefährlich, weil man die Folgen dieses Zurückziehens nicht wirklich abschätzen kann. Man sollte sich also wohl die Option offenhalten, doch noch irgendjemandem anzuvertrauen, was einen bedrückt und sich dann auch an diese vertraute Person wenden, wenn einem danach ist. Anders wäre es jedenfalls für mich nicht möglich, gerade im Fall des Endes einer Beziehung, denn das nimmt mich zu sehr mit, um niemandem davon zu erzählen. Das kann ich allein einfach nicht wirklich verarbeiten, ohne daran zunächst zu zerbrechen und es dann besonders schwer zu haben, mich aus diesem Tief allein auch wieder herauszuholen.
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