Werkstatt für behinderte Menschen alle Arbeitsbereiche?
Behinderte Personen können ja in der Regel auch sehr flexibel sein und können daher auch sehr vielseitig im Arbeitsleben eigesetzt werden. Werkstätten für behinderte Menschen bieten ja schon einige Arbeitsfelder an und einige Werkstätten erweitern ja auch ständig dazu ihr Angebot.
Was wird eigentlich als Grundangebot in fast jeder Werkstatt dem Interessenten angeboten? Wo gibt es echte auf die betreffende Person bezogene Angebote? Welche Voraussetzungen muss man für spezielle Tätigkeiten überhaupt dabei erfüllen?
Einige Werkstätten arbeiten ja auch mit Betrieben aus der Wirtschaft eng zusammen. Können dabei auch neue Arbeitsbereiche oder Arbeitsfelder für behinderte Menschen entstehen, die dann auch praktisch umgesetzt werden können? Wer bildet solchen Personen fachgerecht aus und fördert sie speziell?
Behinderte Personen können ja in der Regel auch sehr flexibel sein und können daher auch sehr vielseitig im Arbeitsleben eigesetzt werden.
Behinderte Menschen sind, je nach Behinderung, nicht unflexiblber oder unvielseitiger als Menschen ohne Behinderung. Deshalb verstehe ich den Zusammenhang nicht.
Die Grundangebote dürften von Einrichtung zu Einrichtung variieren. Wobei das sogar teilweise innerhalb einer Stadt verändern könnten. Wenn zum Beispiel Organisation X eben Behindertenwerkstätten anbietet, sind die einzelnen Arbeitsplätze oftmals über die Stadt verteilt. Ich weiß von Organisationen, die sowohl Arbeiten in der Küche, wie auch im Büro, aber auch in Holzwerkstätten anbieten. Allerdings nicht unter einem Dach. Träger ist aber die selbe Organisation.
Voraussetzungen sind auch variabel. Wobei es ja auch darauf ankommt, wie weit der Betroffene unterstützt werden muss. Ich vermute mal stark, dass alle Einrichtungen dieser Art rollstuhlgerecht sind. Aber ich bezweifle, dass wirklich alle Einrichtungen auch blindengerecht sind. Wobei ein Blinder sicherlich manche Hürde einfacher überwinden kann, als ein Mensch im Rollstuhl Mir fällt da aber spontan eine Großküche ein, die sicherlich mehr braucht, um eben für einen Blinden passend zu sein. Da sind mit Sicherheit noch besondere Auflagen an die Einrichtung zu befolgen.
Hier gibt es Einrichtungen, die speziell auf die Förderung von behinderten Menschen wert legen. Was ich nicht immer für dienlich halte. Zumindest macht es bei vielen Arbeitgebern keinen guten Eindruck, wenn man sich mit einem Lebenslauf bewirbt, in dem Betrieb X als Arbeitgeber/ Ausbildungsbetrieb drin steht. Ist zumindest mein Eindruck.
Generell halte ich es für möglich, mit dem Integrationsfachdienst im Rücken oder auch dem VDK, eine Ausbildung in einem regulärem Betrieb zu machen. Kommt halt auch auf die Art der Behinderung an. Da muss zum Teil auch die Relation für den Betrieb gesehen werden. Als Beispiel: Ich halte es für möglich, dass ein Rollstuhlfahrer auch eine Ausbildung als Bäcker oder Metzger machen könnte. Mit Hilfsmitteln dürfte das zu meistern sein. Nur haben viele, gerade ältere Handwerksbetriebe, einen Teil der Produktionsräume im Keller. Das ist die erste Hürde. Dann sind die Maschinen und Werkbänke eben auf stehende Menschen ausgerichtet. Klar kann man das alles rollstuhlgerecht einrichten, was aber für die meisten Betriebe finanziell einfach nicht zu tragen wäre.
Also der VDK hat bei den Werkstätten für behinderte Menschen allerdings überhaupt keinen Einfluss, denn er hat ganz andere Aufgaben zu erfüllen. Gibt es direkt konkrete Beispiele, die man auch konkret etwas erläutern kann? Das wäre dann doch schon einmal ein Ansatz der echt auch weiterhilft. Alle anderen Dinge wären dann bloß reine Spekulationen.
Der VDK kann aber sicherlich an Hilfemöglichkeiten vor Ort vermitteln oder nicht? Und welche konkreten Ansätze meinst du? Wird der Betroffene in irgendeiner Form betreut? Ich meine ambulante oder gesetzliche Betreuung, Anbindung an einen Sozialdienst oder an behinderungsspezfische Gruppen?
@LittleSister: Vergiss einmal deine Betreuung, denn das hat mit der Fragestellung wirklich nichts zu tun. Hier ist nur der Rententräger für ein Eingliederungsverfahren zuständig. Die Werkstätten haben nämlich in der Regel freie Träger wie Diakonie oder Caritas um nur einige Anbieter zu nennen. Welche Aufgabenfelder werden denn im Einzelnen den behinderten Menschen zur Arbeit offeriert? Dazu wollte ich eigentlich einige nützliche Informationen haben.
Die Betreuung kann aber Auskunft geben. Vor allem auch auf die Möglichkeiten vor Ort. Hier wird einmal von den betreuenden Organisationen Arbeit im Bereich Behindertenwerkstatt angeboten, aber auch der Sozialdienst kann sogenannte Arbeitstherapien vermitteln.
Über die Diakonie oder auch die Caritas findet ja im Endeffekt auch eine Art Betreuung statt. Ich weiß zum Beispiel, dass die Diakonie vor Ort besonders im Bereich Alkoholismus ein umfangreiches Tagesprogramm anbietet. Da geht es aber mehr um Tagesstruktur.
Was genau im Einzelnen angeboten wird, ist doch sehr vom Ort abhängig. Und auch von der Art der Behinderung. Ich weiß, dass das Blindenhilfswerk zum Beispiel Besen bindet und generell Putzwerkzeug aller Art herstellt. Was aber halt wenig bringt, wenn man weder blind ist, noch in der Nähe einer Werkstatt lebt. Ich weiß das es vor Ort Programme gibt, die einer Tagesklinik ähneln, in denen psychisch behinderte Menschen Tagesstruktur bekommen. Ich weiß, dass mindestens eine Organisation, die die Betreuung von psychisch behinderten Menschen hier vor Ort macht, eine Werkstatt anbietet, in der Holzarbeiten gemacht werden. So weit ich weiß, bieten die auch einen Büroservice an. Ich weiß aber, dass die Organisation nur hier vor Ort tätig ist und rein zufällig weiß ich auch, dass du nicht an meinem Wohnort lebst.
Wie von mir schon mehrmals gesagt es geht hier nicht um Betreuung, denn hier werden direkte Arbeitsfelder gesucht. Und das lässt sich eben nicht mit einer sogenannten Betreuung machen wie denn auch. Gibt es beispielsweise auch Fachrichtungen bei den einzelnen Berufen die für solche Werkstätten auch total ausgeschlossen werden? Oder hat beispielsweise auch jeder Träger direkt nur spezielle Angebote für interessierte Personen?
Ich komme aus Österreich und kann dir demnach nur von der Situation hier berichten. Ich kann mir aber vorstellen, dass es in Deutschland gleich oder zumindest ähnlich ist. Im Frühling / Sommer habe ich in einer Behindertenwerkstätte gearbeitet. Das war aber eine reine Behindertenwerkstätte. Also es war kein "normaler" Arbeitsbereich wo Behinderte in die "normale" Arbeitswelt integriert wurden.
Jedenfalls gab es in dieser Werkstätte verschiedene Bereiche: Es gab eine Kochgruppe, die eben mehr oder weniger die Arbeit eines Kochs gemacht haben. Dann gab es eine Tischlerwerkstatt, eine Gärtnergruppe und dann gab es auch zwei reine Bastelgruppen. Die Behinderten wurden je nach Interesse und Fähigkeiten in die einzelnen Bereiche eingeteilt. Am Anfang konnten sie in allen Gruppen schnuppern und haben sich dann für eine Gruppe entschieden, die sie aber auch durchaus wechseln konnten, wenn es dann eben doch nicht gepasst hat.
Wie gesagt geht es hier aber um eine reine Behindertenwerkstätte für geistig und körperlich behinderte Menschen. Es gab dort aber auch Behinderte, die im "Grenzbereich" waren, also die man sich durchaus auch in "normalen" Arbeitsbereichen vorstellen konnten. Konkret weiß ich es von einer Dame, die in der Küche gearbeitet hat und sehr gerne in einem Supermarkt als Verkäuferin arbeiten wollte. Sie hat das schon einmal gemacht und das hat aber aufgrund ihrer geistigen Behinderung nicht lange gehalten. Dieser Arbeitsbereich war aber mehr oder weniger ein ganz "normaler" Arbeitsplatz. Der Arbeitgeber wusste zwar von der Behinderung, aber es gab so glaube ich keine großen Begünstigungen oder so für sie. Ob der Arbeitgeber irgendeine Förderung bekommen hat, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass es zumindest so eine Förderung für Arbeitgeber gibt.
So gesehen denke ich, dass ein Behinderter durchaus überall eine Arbeit finden kann, so er zumindest im Großen und Ganzen fähig ist, die Arbeit ordnungsgemäß durchzuführen. Also ein schwer geistig behinderter Mensch wird nicht gerade als Bankangestellter oder so arbeiten können, es muss eben seinen Fähigkeiten angepasst sein. Ob nun ein Rollstuhlfahrer unbedingt Kellner werden kann, halte ich wohl auch für fraglich und so weiter. Ein Rollstuhlfahrer wird aber durchaus in einem Büro arbeiten können. Er muss dafür denke ich die gleichen Kriterien erfüllen wie die anderen Mitarbeiter. Allerdings gibt es eben für den Arbeitgeber finanzielle Förderungen.
Ich denke, man kann je nach Behinderung jeden Beruf ausüben. Aber man kann sicherlich nicht jeden Beruf im Rahmen einer Behindertenwerkstatt ausüben. Zumindest nicht als Klient, aber sicherlich als Betreuer oder einer ähnlichen Funktion. Immerhin ist es heute möglich, dass ein Rollstuhlfahrer zum Beispiel, fast alle Berufe ausüben kann. Ich würde sagen, Astronaut oder Pilot fallen da wohl raus. Aber wenn man "nur" durch eine Rollstuhl gehandicapt ist, kann man zum Beispiel auch Medizin studieren. Kommt halt auf die Förderungsmöglichkeiten an. Und ist sicherlich mit mehr Arbeit verbunden, als für einen gehenden Menschen. Aber möglich ist es.
Eine allgemeingültige Aussage, welche Arbeiten Behindertenwerkstätten anbieten, kann man trotzdem nicht geben. Ich weiß zum Beispiel, dass die Unterstützung für Behinderte in der nächsten ganz großen Stadt größer ist, als bei mir am Wohnort. Und ich wohne auch nicht in einer Kleinstadt. Wobei man hier Büroarbeiten machen kann, diverse Sachen herstellen kann und so weiter. Küche ist, so weit ich das weiß, auch vorhanden. Aber auch hier kommt es eben auf die Art der Behinderung an. Ich weiß nicht, warum du immer wieder auf eine allgemeingültige Aussage drängst. Wobei der Rentenversicherungsträger vor Ort da an sich auch Auskünfte zu geben können müsste.
Es dürfte sehr wenig bringen, wenn man dir die Möglichkeit für blinde Menschen nennt und du wegen den Möglichkeiten, für einen sehenden Menschen suchst. Und so weiter. Dazu gibt es zu viele Formen von Behinderungen. Und zum Teil werden die Werkstätten auch getrennt geführt. Zumindest in den Werkstätten der Blindenhilfe werden mit Sicherheit keine sehenden, aber geistig behinderten Menschen mit starken Einschränkungen, einen Platz finden.
Ich habe aber im Internet die Möglichkeit gefunden, bundesweit nach Einrichtungen zu suchen. Die Seite findest du hier klick. Wobei dort wahrscheinlich nicht alle Werkstätten gelistet sind. Aber ein Teil der Träger der Einrichtungen ist mit dabei und da immer auf die entsprechenden Vereine verlinkt wird, könnte man sich auf den Seiten mal kundig machen, was der Träger vor Ort anbietet.
Nun ja beispielsweise einen Betreuer der nun auch noch Rollstuhlfahrer ist gibt es wohl überhaupt nicht, denn das kann schon aus organisatorischer Sicht nicht funktionieren. Wichtig ist wohl hier sicherlich auch noch zu betrachten welche Werkstätten sich auch auf sogenannte spezielle Behinderungen einen Namen gemacht haben. In einen solchen direkten Fall kann man wohl von einer jahrelangen Erfahrung in diesen speziellen Bereich ausgehen.
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