Wie findet Ihr Gerichtsshows im Fernsehen?
Es gibt ja diese Gerichtsshows im Fernsehen, wie "Richter Alexander Hold" oder auch "Richterin Barbara Salesch". Diese Shows laufen in der Regel nachmittags. Die Sendungen sind dazu da, um normalen Bürgern den Rechtsstaat etwas näher zu bringen, die Idee ist an sich super. Denn es gibt so viele Leute, die überhaupt nicht wissen, was sie dürfen und was nicht, das wäre ein positiver Aspekt für solche Sendungen.
Allerdings werden die Gerichtsverhandlungen dort relativ unglaubwürdig dargestellt. So schreien sich der Verteidiger und der Staatsanwalt immer so an und werden auch teilweise unsachlicht. Sowas ist in der Realtität nicht so, denn solche Verhandlungen im Fernsehen sind ja nur gespielt. Wie findet Ihr diese Gerichtsshows, guckt Ihr sie?
Meint Ihr, es macht Sinn, in so einer Sendung mal mitzuspielen? Ich meine, man muss nur ein bisschen auswendig lernen und kann seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Hinzu kommt ja auch, dass man dafür Geld kriegt für ein bisschen schauspielern, das ist ja eigentlich ganz gut oder wie seht Ihr das?
Ich komme selbst beruflich aus diesem Metier und finde diese Shows grottenschlecht und gucke sie mir nicht an. Mit einer wirklichen Verhandlung haben sie etwa soviel zu tun wie eine Krankenhaus- oder Arztserie mit den wirklichen Verhältnissen. Das ist aber auch recht verständlich, denn diese Shows müssen spannend und unterhaltsam sein und immer wieder etwas Neues bieten.
In einer echten Verhandlung läuft es viel langweiliger und langwieriger ab. Dort gibt es etwa eine genaue Reihenfolge, wer wann sprechen darf oder Fragen stellen darf. Dort wird nur selten durcheinander geredet, wie man das im Fernsehen immer sieht. Den berühmten "Einspruch" gibt es im deutschen Rechtswesen gar nicht, den gibt es nur in den USA. Und im Normalfall ist der Zuschauerraum auch total leer. Selbst bei Minderjährigen haben es die Eltern meist nicht nötig, ihre Sprösslinge zu begleiten.
Alle Leute, die als Zeugen in Betracht kommen, sind während der mündlichen Verhandlung auch nicht im Raum anwesend und hören sich alles an. Und dazwischen reden dürfen sie schon gar nicht! Die Vorarbeit der Staatsanwaltschaft und Polizei ist auch so gründlich, dass es in der Verhandlung in den seltensten Fällen noch zu Überraschungen kommt. Die Beteiligten sind ja in aller Regel bekannt und werden auch schon vorher zum Sachverhalt befragt.
Zum Lernen sind solche Shows damit völlig ungeeignet. Ob es dagegen Sinn macht, in solch einer Sendung mitzuspielen, muss jeder für sich entscheiden. Wenn man den Hang zum Schauspielern hat und es einen interessiert, dann ist es bestimmt geeignet. Bekommt man dafür auch noch Geld, ist es umso besser. Man muss allerdings bedenken, dass man dann auch einem breiten Publikum erscheint. Spätere Arbeitgeber mögen dies nicht immer unbedingt, wenn die angeblich so seriöse oder integere Sekretärin im Fernsehen leicht bekleidet und vielleicht etwas ausfallend zu sehen ist/war.
Ich würde da nicht mitspielen wollen, weil ich es ehrlich gesagt peinlich finde. Noch lange nicht so schlimm wie Mitten im Leben, Frauentausch oder sonstwas, aber auch in einer Gerichtssendung käme ich mir relativ dumm vor. Besonders, wenn ich irgend so eine hysterische Kuh spielen müsste, die dann lautstark durch den Gerichtssaal keift. Als völlig unscheinbare Zeugin würde es gerade noch gehen, zumindest macht man sich dann nicht so zum Affen. Ob die schauspielerischen Fähigkeiten dabei ernsthaft jemanden interessieren bzw. ob so ein Auftritt eine gute Bewerbung für zukünftige schauspielerische Ambitionen wäre, wage ich aber irgendwie zu bezweifeln.
Ich finde die Gerichtsshows im Fernsehen einfach nur unrealistisch und gestellt. In der Ausbildung waren wir wirklich mal auf einem Gericht und haben bei einer Verhandlung zugeschaut. Da ging es um Drogenmissbrauch und die Verhandlung war ganz anders als im Fernsehen. Auf dem Gericht ging es ganz anders zu und niemand hat sich so derart angeschrien wie die Darsteller im Fernsehen. Damals war mir richtig klar geworden, dass das Fernsehen heute nur noch Unterhaltung auf unterster Ebene ist.
Also selbst schaue ich diese Gerichtssendungen nie, weil sie irgendwie alle gleich und vorhersehbar sind. Alles wird völlig überzogen dargestellt und wirkt dadurch extrem unecht. Da die Fälle ja nur ausgedacht sind, ist dies auch kein Wunder. Die schauspielerische Leistung der Mitwirkenden lässt, genau wie bei anderen Nachmittagsshows auch, meistens ziemlich zu wünschen übrig.
Ich denke nicht, dass man aus solchen Shows etwas über Moral und unser Justizwesen lernen kann. Im Gegenteil: Wenn ich mal einschalte, denke ich immer, dass man dabei doch völlig verblödet. Ein echtes Verfahren läuft in groben Zügen zwar wie dargestellt ab, aber die Details sind dann doch komplet verschieden. Es wurde ja schon angesprochen, dass zum Beispiel alles viel ruhiger und gesitteter abläuft.
Selber in so einer Show mitzuwirken kann bestimmt ganz lustig sein aber man muss sich immer der Tatsache bewusst sein, dass alle Freunde und Verwandte, die einen kennen, dies sehen könnten und die Reaktionen würden bestimmt nicht alle nur positiv ausfallen. Deshalb muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich bei solch einem Format bewerben will. Schauspielerische Erfahrungen sind jedoch mit Sicherheit nicht von Nöten.
Als dieser Trend damals mit Richterin Barbara Salesch oder diesem anderen Familiengericht begann, fand ich es ganz amüsant. Meine Schwester schaut solche Sendungen regelmäßig und, wenn man bei ihr zu Besuch ist, ist der Fernseher auch meist eingeschaltet, sodass ich ab und zu einen Einblick in diese Gerichtsshows bekomme.
Während die Fälle damals noch halbwegs glaubwürdig, aber dennoch aufgrund der schauspielerischen Leistungen lustig waren, ist es nun einfach viel zu viel. Die Fälle sind so unglaubwürdig, dass es schon fast lächerlich ist, wie sie aufgebaut sind. Ich hatte damals schon sehr wenig dafür übrig, geschweige denn die Zeit es regelmäßig zu sehen, doch inzwischen möchte ich wirklich nicht wissen, was für eine Art Mensch diese Sendungen aufmerksam verfolgt.
Diese Sendereihen bringen doch auch in der Tat sehr viele Falschinformationen mit sich, denn im ganz normalen Gericht läuft es alles etwas anders ab. Zur allgemeinen Unterhaltung der Zuschauer macht es vielleicht seinen Sinn haben, allerdings gute und praktische Infos findet man eher doch sehr selten. Wer dort nun mitmacht bekommt eine finanzielle Aufwendung, denn diese wird durch die Werbeunterbrechung während der Sendung finanziert. Das ist allerdings eine gute Sache für die Mitspieler finde ich.
Als meine Omi noch lebte, liefen immer wieder diese Gerichtssendungen, wenn ich sie nachmittags besucht habe. Sie hat ohnehin recht viel Fernsehen zur Berieselung geschaut und dazu gehörten nachmittags auch auf jeden Fall die Gerichtsshows von Sat.1, sofern ich mich richtig erinnere. Ich fand diese Sendungen immer total dämlich und kann auch wirklich nicht verstehen, warum sich Leute so etwas anschauen. Man hat einfach nichts davon. Die Darsteller machen einen dummen Eindruck, die Geschichten sind zum Teil mehr als lächerlich und das ganze Konzept ist durchschaubar und nutzlos.
Ich schaue mir lieber Reportagen, Dokumentationen, seriöse Nachrichtensendungen und Polittalks an. Mit solchen Pseudo-Reality-Formaten kann ich grundsätzlich nichts anfangen. Das ist für mich immer derselbe Mist, ganz unabhängig davon, ob sie im Gericht spielen oder bei irgendwelchen Messie-Familien zu hause. Ich sehe solche Gerichtssendungen auch nicht als lehrreich an und würde auch keinem raten, seine Jura-Kenntnisse anhand solcher Sendungen aufzubessern.
Auf keinen Fall würde ich in einer solchen Sendung mitspielen. Da würde ich mich in Grund und Boden schämen, sofern mich dann mal jemand auf der Straße erkennen würde. Schauspielerisches Talent ist sicher nicht notwendig und diese ganzen Reality-Formate brauchen auch ständig neue Darsteller. Aber man sollte sich schon darüber im Klaren sein, dass man vielleicht auch mal von jemandem erkannt wird und sich ganz schön lächerlich macht.
Ich finde Gerichtsshows im Fernsehen total schrecklich und schalte immer direkt weg, falls ich durch Zufall auf eine stoßen sollte. Die Schauspieler sind meist ziemlich schlecht und das bemerkt leider auch der Leihe. Man kann zwar gut über diese Sachverhalte lachen, aber eigentlich ist es traurig, dass so viele Leute diese Sendungen anschauen, da diese meiner Meinung nach nicht wirklich bildend wirken, sonder eher das Gegenteil der Fall ist. Auch wenn ich diese Serien nicht mag, dienen sie der allgemeinen Unterhaltung, was ich nicht schlecht finde.
Ich schaue nachmittags auch aufgrund solcher Sendungen kein Fernsehen mehr. Die Gerichtssendungen sind echt schlecht gemacht und wirklich gucken kann man das Ganze nicht. Immerhin sieht man wie gestellt, dass Ganze ist und der Zuschauer soll auch es auch von Anfang an ganz leicht beim Sehen haben. Eine gute Informationsquelle sind diese Sendungen ja leider auch nicht und so sehe ich da keinen Grund, warum ich sie mir ansehen sollte. Ich denke, auch wenn man keine Ahnung von unserem Rechtssystem hat, werden die dortigen Fälle dieses Wissen nicht verbessern.
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