Unsicherheit bezgl. Studienauswahl

vom 08.10.2012, 15:55 Uhr

X ist nun 21 Jahre alt, hat vor etwa einem Jahr das Abitur gemacht und steht in seinen eigenen Augen immer noch mit nichts da. Da er zuerst nicht so recht wusste was er genau machen wollte, hat er erst einmal VWL studiert, was ihn aufgrund der "Verlegenheitsauswahl" aber bereits nach wenigen Monaten gelangweilt hatte. Das Studium war ihm einfach viel zu theoretisch war für ihn bei genauerer Betrachtung auch einfach grundsätzlich kaum interessant. Aus diesem Grund hat er da Studium dann auch abgebrochen und erst einmal etwas gejobbt. Darunter ein Praktikum bei einem Zahnarzt sowie in einem Labor.

Das hat dann zum neuen Studienwunsch Zahnmedizin geführt, was aber mit einer längeren Wartezeit das Studium betreffend verbunden wäre. Er hat jetzt versucht eine Ausbildungsstelle zu in einem Labor zu finden um die Zeit zu überbrücken. Aufgrund des Abiturs hat er da auch nicht mit gerechnet, dass es ein Problem werden würde einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Zu mehreren Gesprächen sowie Eignungstests kam es ja auch schon, aber darüber hinaus leider nichts. Ihm wurde zwar durchaus handwerkliches Talent zugesprochen, nur genommen wurde er nirgendwo. So hat er jetzt wieder nichts zu tun und fragt sich, ob er sein Wunschstudium tatsächlich weiter verfolgen soll. Auch fragt er sich, ob er tatsächlich handwerklich gut genug ist, um das Zahnmedizinstudium zu packen, wo er doch bisher nicht einmal einen Ausbildungsplatz als Zahntechniker ergattern konnte. Hinzu kommt, dass es höchstwahrscheinlich noch ziemlich lange dauert bis er einen Studienplatz bekommt.

Fängt er dann erst so spät an zu studieren, und merkt dann, dass es ihm doch nicht liegt oder er die Prüfungen an der Universität nicht schafft steht er mit etwa 30 Jahren mit nichts da. Nun macht er sich natürlich ziemliche Sorgen!

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



An seiner Stelle würde ich schleunigst was tun. Auf Dauer ist die Zeit zu kostbar, um sie zu vergeuden, und es gibt einige Möglichkeiten, endlich das passende Studium zu finden. Zum einen sollte man einen Termin beim Arbeitsamt ausmachen, dort gibt es freundliche Menschen, die auf die Wünsche und Vorstellungen der jungen Leute eingehen und mithelfen, eine geeignete Richtung zu finden. Sie haben auch Kataloge und Infomaterial und kennen sich bestens aus, was Studium, Ausbildung und so weiter angeht. Vielleicht ist auch ein Auslandsjahr das richtige, um sich zu Orientieren.

Ich kann nur empfehlen auch Tests zu machen im Internet, es gibt einige seriöse. Der aktuellste Test stammt von der Arbeitsagentur und nennt sich "Abi Power Test". Dieser ist kostenlos, man findet ihn bei Google bei den Suchergebnissen und er ist sehr ausführlich, sodass man nach vielen Fragebögen mit Verständnis, Persönlichkeit usw. zu möglichen Vorschlägen für das Studium kommt und vielleicht einen Schritt weiter ist, was das Studium angeht.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Nun ja, ich kann sowas ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, aber das ist jetzt nur meine Meinung. Es ist aber nun doch so, dass man eigentlich während der Schule mehr als genug Zeit hat, sich darum zu kümmern, was einen interessiert und was nicht. Während meiner Schulzeit musste man ein Praktikum machen, dieses war verpflichtend. Man konnte in dieser Zeit natürlich auch zwei kürzere Praktika machen, wenn man sich nicht entscheiden konnte. Daneben konnte man an sich auch in den Ferien Praktika machen und wenn man studieren wollte, konnte man die Zeit nutzen um sich schon mal in die eine oder andere Vorlesung zu setzen und ein bisschen was mitzuhören.

An sich finde ich wirklich, dass man während der Schulzeit sehr viel Zeit hat, sich um seine Zukunft zu kümmern, man kann sich überlegen was einem liegt und das auch austesten, man hat während der Schulzeit auch Berufsberatungen (zumindest wir hatten mehrere) und kann auch zu einer Studienberatung gehen. Ich finde es daher also schon ein bisschen komisch, wenn dann Leute aus dem Abitur kommen und irgendwie immer noch keine Ahnung haben, was sie machen wollen, dann erstmal nichts machen und jobben oder so ähnlich. Für mich wäre das zumindest nichts.

In deinem Beispiel nun hört sich das für mich auch alles ein bisschen unkoordiniert an, irgendwie hat X auch keine Ahnung was er machen möchte und nur weil man bei der Ausbildung nicht genommen wird, bedeutet das ja auch nicht, dass man handwerklich nicht begabt wäre oder so, die Arbeitgeber haben teilweise eben einfach auch viele Bewerber und können sich dann den aussuchen, den sie haben wollen, da fällt man schon mal schnell aus dem Raster heraus.

Ich wüsste jetzt ehrlich gesagt auch nicht, was ich X raten würde, weil ihm meiner Meinung nach auch ein wenig die Disziplin, das Engagement und der Ehrgeiz fehlt. Man fängt einfach mal irgendwas an und bringt es dann nicht zu Ende, weil es langweilig ist (das hätte man sich auch schon vorher denken können, wenn man sich informiert hätte), dann hat man eine andere Idee und hier weiß X ja auch nicht, ob Ausbildung oder Studium, ich finde nicht, dass sich das sehr zielgerichtet anhört.

X kann sich doch einfach an mehreren Universitäten für die Zahnmedizin bewerben und dann schauen, wo er genommen wird oder eben nicht und wenn das auch nichts für ihn ist, dann hat er meiner Ansicht nach Pech gehabt. Möglicherweise ist er nicht für das Arbeiten gemacht worden. Vielleicht sollte er auch einfach einsehen, dass auch Arbeit nicht immer Spaß machen kann.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann X's Problem voll und ganz nachvollziehen! Bei mir war oder ist es ähnlich. Die Schulen bzw. der Staat bieten zwar immer mehr Angebote zur Orientierung an. Allerdings kann die Entscheidung eines Schülers auch aus Launen heraus getroffen werden. Das heißt wenn Y zufällig im Urlaub tolle Schiffe gesehen hat, könnte er ggf. auf die Idee kommen Schiffsbau zu studieren und später gar nicht mehr daran interessiert sein.

Das Problem scheint mir hier ähnlich verlaufen zu sein. X's Studienabbruch ist verschenkte Zeit und verschenktes Geld! Nicht nur auf Grund der vielleicht angefallenen Studiengebühren, sondern auch, da X die Zeit fehlt, in der er schon Geld verdienen hätte können.

An dieser Stelle würde ich versuchen, wenn der Wunsch nun tatsächlich dabei bleiben sollte, möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Ich kann nur raten was für einen Abischnitt X hat, jedoch hilft es X nicht ihn auf Grund fehlender Disziplin zu strafen. X sollte etwas tun, was ihn von anderen Bewerbern abhebt und besonders qualifiziert, und versuchen die Zeit, die ihm bis zum Studium ggf. bleibt sinnvoll zu nutzen!

» tmm » Beiträge: 6 » Talkpoints: 3,12 »



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