Würdet ihr in der Probezeit krank zur Arbeit gehen?

vom 07.10.2012, 18:51 Uhr

Wenn ich wirklich krank bin, dann bleibe ich auch in der Probezeit zu Hause, zumal ich der Meinung bin, dass ein Unternehmen, das mich aus diesem Grund direkt entlässt, nicht das Unternehmen sein kann, das für mich das richtige ist. Ich erwarte schon, dass mein Arbeitgeber eine gewisse soziale Verantwortung übernimmt, die auch darin besteht, dass ich wohl zu Hause bleiben und mich auskurieren darf, wenn ich eben krank bin. Stellt sich schon in der Probezeit auf diese Weise heraus, dass der Arbeitgeber dieser sozialen Verantwortung nicht nachkommt, dann ist er eben nicht der richtige Geschäftspartner für mich, da bin ich recht kurz angebunden. Immerhin ist ein Arbeitgeber nichts anderes als ein Geschäftspartner. Ich verpflichte mich, für die Gegenleistung der Gehaltszahlung oder des Lohns meine Arbeitsleistung zu erbringen. Teil dieser Vereinbarung ist aber eben auch, dass ich gesunden darf, wenn ich krank bin und dass mein Arbeitgeber während ein- und derselben Erkrankung sogar innerhalb einer Rahmenfrist immerhin sechs Wochen lang weiterhin mein Gehalt zu beziehen habe. Wenn mein Arbeitgeber das nicht einsieht, dann weiß ich nicht, weshalb ich ihm meine Arbeitsleistung weiterhin anbieten soll.

Es mag sicherlich schwer sein, seine eigenen Prinzipien in der heutigen Zeit umzusetzen, weil es natürlich blöd ist, wenn man seine neue Arbeitsstelle gleich wieder verliert. Man tut sich selbst aber eben absolut nichts Gutes, wenn man sich krank zur Arbeit schleppt. Es ist nämlich nicht nur so, dass man damit seine Krankheiten gern verschleppt und sie unnötig herauszögert, sondern häufig entwickeln sich aus einer solchen Verschleppung auch noch weitere Erkrankungen mit größerer Auswirkung. Gerade die Bronchien sind ziemlich anfällig und für eine chronische Bronchitis braucht es nicht viel. Ob man sich seine Gesundheit also unbedingt ruinieren oder wenigstens unnötig strapazieren sollte, nur, um einen Arbeitsplatz bei einem Arbeitgeber zu erhalten, der einen dann eben bei nächster Gelegenheit lässt, weil er seine ganz eigene Unternehmensphilosophie vertritt, weiß ich nicht. Ich würde das jedenfalls nicht gutheißen können und würde für so jemanden nicht arbeiten wollen. Insofern wäre mir meine Gesundheit auch wichtiger als ein Job, ja, und ich würde in einem solchen Fall schwerer Krankheit dann auch lieber in Kauf nehmen, wieder eine Zeitlang arbeitslos zu sein.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Zurzeit ist so ziemlich jeder irgendwie erkältet - das leider lässt sich das nicht vermeiden. Ich bin normalerweise wirklich dafür, dass Kranke zu Hause bleiben sollte, um andere nicht anzustecken. Allerdings musste ich schon selber feststellen, dass ich mich noch nie getraut habe, daheim zu bleiben. In meinem 6-monatigen Praktikum vor einem Jahr konnte ich das auch nicht mit mir vereinbaren, zu Hause zu bleiben, als ich mir eine böse Erkältung eingefangen habe - und das war "nur" ein Praktikum. Als ich vor Kurzem eine Stelle als Werkstudent bekommen habe und gleich am dritten Tag wieder erkältet war und Fieber hatte, habe ich mich auch trotzdem in die Arbeit gezwungen - eingedeckt mit 5 Packungen Tempos, vielen Tabletten und einer Packungen Pfefferminztee.

Es sollte zwar wirklich nicht sein, dass man Angst davor hat, zu Hause zu bleiben, wenn man krank ist, aber ich kann das verstehen. Ich denke, wenn es sich wirklich nur um grippalen Infekt handelt, kann man sich schon zusammenreißen und zur Arbeit gehen. Dass man dann eigentlich zu nichts zu gebrauchen ist, ist eine andere Sache. Ich hoffe dann halt immer darauf, dass der Chef einen mit triefender Nase sieht und ihn dann selber heimschickt. Leider ist mir das bis jetzt noch nie passiert.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde auch sagen, dass es auf die Art der Erkrankung ankommt. Wenn es eine Erkältung wäre, würde ich mich wohl mit Medikamenten über Wasser halten und trotzdem arbeiten gehen. Wäre es aber eine ernsthafte Erkrankung, würde ich eben das Gespräch mit meinem Chef suchen und es erklären. Ich denke, wenn man sich nicht einfach krank meldet, sondern erklärt und sagt, dass es ernsthaft ist, wird man auch nicht gekündigt.

Der Punkt ist eben, dass man jemanden in der Probezeit ohne Angabe von Gründen kündigen darf. Wenn der Arbeitgeber den Eindruck bekommt, der Mitarbeiter meldet sich leichtfertig krank, kann das schon ein Grund sein, weshalb man kündigt. Geht man aber auf den Vorgesetzten zu und erklärt das, sieht die Sache doch schon ganz anders aus.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin auch der Meinung, dass es ganz auf die Situation drauf ankommt. Also ob man eine starke Krankheit hat, ob diese ansteckend ist, wie man sich fühlt und so weiter. Für mich sind das alle wichtige Faktoren, da man erstens auf sich selber aufpassen muss und natürlich sollte man die Mitmenschen auch beachten.

Wenn es so sein sollte, dass ich mich sehr schlecht fühle und ich mich auch kaum konzentrieren kann, dann würde ich nicht zu der Arbeit oder so gehen, da es dann nur negativ für mich ausgehen kann. Erstens kann sich die Krankheit verschlimmern und zweites ist es dann auch so, dass ich schlechter arbeiten würde aufgrund der Krankheit. Falls noch dazu kommen sollte, dass die Krankheit ansteckend ist, bleibe ich auf jeden Fall zu Hause, da ich ja nicht das ganze Büro lahm legen möchte.

Wenn es allerdings nur so ist, dass ich einen kleinen Schnupfen habe oder so etwas, dann gehe ich natürlich zur Arbeit. Dann läuft ja nur meine Nase und es ist nicht so, dass ich mich nicht konzentrieren könnte oder so. Es kommt also wirklich darauf an, wie stark die Krankheit ist und wie sie mich beeinflusst.

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» CandyBoy » Beiträge: 130 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich sehe das so wie die meisten hier: Es kommt wirklich darauf an, um welche Erkrankung es sich handelt. Ich kenne einige Leute, die schon zuhause bleiben, wenn Kopfschmerzen haben oder eine leichte Erkältung. Ich gehe dann trotzdem zu Arbeit und bleibe auch außerhalb der Probezeit nur zuhause, wenn es wirklich nicht anders geht. Wenn man beispielsweise eine Magen-Darm-Grippe hat oder eine andere ansteckende Krankheit, sollte man schon zum Wohle der anderen Mitarbeiter daheim bleiben, denn sonst fällt bald nicht nur ein Mitarbeiter wegen Krankheit aus, sondern gleich mehrere. Das kann dann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

Ich kann A schon ein bisschen verstehen. In der Probezeit ist es natürlich besonders heikel, einen Krankenschein zu machen, weil der Chef dann möglicherweise den Eindruck bekommen könnte, dass man auch zukünftig wegen jeder Kleinigkeit zuhause bleiben wird. Ist man aber richtig krank, muss man auf jeden Fall zuhause bleiben - Probezeit hin oder her. Mit einer verschleppten Erkrankung ist nicht zu spaßen. Eine Freundin von mir hat wochenlang eine schwere Erkältung mit Fieber verschleppt und hatte am Ende eine Herzbeutelentzündung! Ich denke auch, dass A am besten mal zum Arzt gehen und sich von diesem beraten lassen sollte.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Da ich immer sehr hart im Nehmen bin und schon seit je her mich immer mehr krank als gesund zur Schule und Arbeit geschleppt habe, würde ich dieses erst Recht in der Probezeit versuchen durch zu ziehen. Immerhin kann es hierbei tatsächlich um alles gehen, und man möchte schließlich nur ungern den soeben gewonnenen Arbeitsplatz wieder verlieren.

Es gibt sicher einige die meinen wegen jedem kleinen Husten oder Schnupfen das Bett hüten zu müssen, wobei dies für mich nur Lappalien sind. Selbstverständlich kann es einem widerfahren, dass man tatsächlich so stark erkrankt ist, dass man sich nicht einmal mehr selbst um sich kümmern kann. Aber da würde ich vermutlich bevor es dazu gekommen ist, bereits in der Anfangsphase meiner Krankheit einen direkten Vorgesetzten auf meine Symptome hinweisen und so würde dieser einen auch unter Beobachtung halten und selbst sehen, wenn es schlimmer und unerträglicher werden sollte.

Ich denke, wenn es die Vorgesetzten und Mitarbeiter miterleben, dass man trotz schwerfälliger Krankheit bis zum letztmöglichen versucht seinen Arbeitswillen zu zeigen und gegen die Krankheit anzukämpfen, dann werden sie im Extremfall einem persönlich die Schonfrist "verschreiben" und zum Arzt schicken. Im Anschluss daran denke ich nicht, dass eine Kündigung folgen würde, da man sich nicht sofort der Krankheit aufgegeben hatte, sondern erst bewiesen hat, dass man sich ihr zu widersetzen versucht. Und manchmal geht es bereits nach einigen Tagen wieder bergauf, ohne, dass man sich hatte krankschreiben lassen müssen.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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