Sachen einfach hinnehmen oder hinterfragen

vom 07.10.2012, 15:13 Uhr

Es gibt viele Menschen, die Sachen einfach nur hinnehmen, ohne wirklich zu überlegen, ob die Aktion wirklich Sinn macht oder ob man nicht auch eine andere Meinung haben kann. Das ist auch gar nicht mal so gut, denn dann kann es soweit kommen, dass man abhängig wird oder gar nicht mehr richtig überlegt, bevor man etwas tut, sondern einfach das tut, was andere machen.

Meiner Meinung müsste man sich immer erst überlegen, ob Sachen und Handlungen Sinn machen, bevor man etwas tut. Wie steht Ihr dazu? Sollte man manche Sachen einfach so hinnehmen, ohne wirklich zu denken oder sollte man selbst den Mut dazu haben, zu „demonstrieren“ und seine eigene Meinung ganz stark zum Ausdruck zu bringen?

» flopost » Beiträge: 594 » Talkpoints: 5,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ganz klar: Erst denken, dann handeln! Wer einfach nur macht, was andere wollen oder einfach alles hinnimmt, entwickelt sich schnell zur Marionette ohne eigenen Willen. Man wird schnell beeinflussbar und es fällt einem immer schwerer, selbst Entscheidungen zu treffen. Denn wer nur auf andere hört und seine eigene Meinung ignoriert oder unterdrückt, wird zum bloßen Mitläufer. Und ich denke, dann hat man nie eine Chance, sich selbst zu verwirklichen. Das mag nun vielleicht etwas hochgestochen klingen, aber genau das ist es doch eigentlich, was alle wollen und oftmals auch gesagt wird.

Den Mut aber, sich durchzusetzen und seine eigenen Vorstellungen zu verkünden, muss man erst erst einmal aufbringen. Und das ist gar nicht so leicht, besonders, wenn die eigene Meinung nicht mit der der breiten Masse übereinstimmt. Doch wo wären wir heute ohne Menschen, die sich nicht um die Meinung anderer kümmern? Alle großen Revolutionäre haben Ideen kundgetan, die von den bisherigen Vorstellungen abgewichen sind. Zunächst mögen sie Verachtung geerntet haben, doch waren sie es, die uns den Fortschritt gebracht haben.

Anderseits ist es natürlich auchnicht gut, immer nur gegen Alles und Jeden zu sein. Immer nur zu rebellieren hilft oftmals auch nicht weiter. Schließlich ist nicht immer alles falsch, was andere sagen oder meinen. Viele Ratschläge von anderen sind ja auch durchaus gut gemeint und sollen eine Hilfe sein. Meiner Meinung nach sollte man einfach versuchen, sich selbst eine objektive Meinung über die Situation verschaffen, bevor man handelt. Das heißt, wir sollten unseren Kopf einschalten und selbst über das reflektieren, was wir tun oder im Begriff sind, zu tun.So können wir am besten entscheiden, was wohl jeweils gut und was schlecht ist.

» miss-coco » Beiträge: 237 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also einfach hinnehmen kommt immer darauf an, in welchen Fall du das jetzt meinst. Ich würde niemals als Partner irgendwelche Meinungen und Situationen einfach hinnehmen, denn Abhängigkeit würde ich damit vortäuschen und das möchte ich ja nicht. Ich sehe es somit immer nur dann nicht ein, wenn ich es auch wirklich anders sehe oder auch anders möchte. Nehmen wir Mal folgende Situation an. Meine Partnerin und ich befinden uns in einer Kneipe und haben beide eine Menge getrunken. Meine Partnerin empfindet meinen dortigen Zustand als extrem und sagt mir, dass jetzt erst ein Mal Schluss ist. In solchen Fällen würde ich die Meinung und Situation in jedem Falle verstehen und auch akzeptieren.

Ein anderes Szenario wäre, dass meine Partnerin einfach nur wünscht, dass ich irgendwelche Dinge nicht tue, ohne mir dafür plausible Gründe zu nennen. Dann sehe ich etwas persönlich nahezu nie ein, denn eine Begründung verlange ich auch immer, denn ich möchte schon wissen, wieso ich etwas nicht tun sollte. Du siehst also selber, dass es bei mir sicherlich immer abhängig von der Situation ist. Jedoch werde ich nie komplett immer alles hinnehmen und nichts hinterfragen, dies liegt mir gänzlich fern.

Ich kenne jedoch viele Menschen, die einfach hinnehmen und niemals hinterfragen.Aus solch einem Verhalten hat sich bei diesen Personen eine Abhängigkeit entwickelt, wo der jeweilige Partner macht und tut, was er/sie für richtig hält, weil der jeweilige Partner sich bekanntlich alles gefallen ließ. Für mich persönlich total unverständlich, aber einige Menschen leben damit sehr gut.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin auch der Meinung, dass man nicht alles einfach so hinnehmen sollte, sondern schon Bedenken äußern sollte, wenn man eine Aktion nicht so gut findet und sich daran nicht beteiligen möchte. Natürlich gehört dazu auch Mut, wenn man sich z.B. gegen eine Gruppe stellt, aber wenn man eben anderer Meinung als die Mehrheit ist, dann sollte man das auch so klarstellen und nicht bei der Aktion mitmachen. Es kommt natürlich auch immer darauf an, um was es geht und wie weit man sich dabei aus dem Fenster lehnen möchte. Manchmal muss man ja auch gar nicht "demonstrieren". Man sagt dann einfach "Nein" und das war es.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich bin generell auch der Meinung, dass man erst seinen Kopf einschalten sollte und dann eben handeln. Aber manche Sachen kann man hinterfragen und es ändert trotzdem nichts daran. Manches muss eben einfach sein und da kann man dann auch nichts dran rütteln.

Ich denke mir bei mir selbst oft, dass ich einfach mal frei meine Meinung äußern sollte und versuche das auch immer wieder umzusetzen. Früher hab ich eigentlich nie etwas gesagt, aber ich arbeite trotzdem daran und denke, dass sich da auch schon einiges getan hat. Vor allem kann man auch nicht immer alles hinnehmen und nichts dazu sagen. Das ist ja auch nicht richtig und man selbst wird so auf die Dauer nur unglücklich.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich sehe das letztendlich so, dass man erst einmal bewerten soll, wie wichtig oder relevant eine Sache ist und ob sie wirklich bedenkenswert genug ist, da jetzt großartig noch mal alles zu hinterfragen und neu zu durchdenken. Mir gehen Leute, die jeden x-beliebigen Müll noch einmal ausführlich durch diskutieren müssen furchtbar auf den Geist, weil sie einfach den ganzen Verkehr aufhalten.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es kommt wohl darauf an um was es sich handelt. Ich bin auch stets der Meinung, dass man nicht alles einfach so hinnehmen sollte. Ich hinterfrage alles und sage auch zu allem meine Meinung, das ist aber auch so in mir drin. Ich kann da gar nichts dagegen machen. Da ich auch oftmals sehr kritisch bin und immer versuche, den besten Weg zu wählen, kommt das automatisch, dass ich hinterfrage und nicht immer gleich das mache, was andere sagen oder wollen.

Ich denke halt, man sollte allein schon deshalb hinterfragen, weil man selbst damit zufrieden sein muss, was man selbst tut. Ich möchte mir nicht irgendwann denken, dass ich Mist gebaut habe, weil ich nicht nachgedacht habe oder dass ich mich habe von anderen zu etwas verleiten lassen, was aber gar nicht meine Intention war.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Als ein sehr rationaler und eher vernünftiger Mensch, der sich auch schon des Öfteren geweigert hat, irgendetwas zu machen, ist es für mich ganz normal, dass man nicht einfach macht was einem gesagt wird, sondern jede Anweisung genau wie jede neue Information erst einmal kritisch hinterfragt. Ich bin ja kein gedankenloser Roboter, der darauf programmiert worden ist, das zu tun was man ihm befiehlt. Ich bin ein Mensch mit einem Gehirn, welches zur Reflektion fähig ist. Und deswegen bin ich der Meinung, dass man diese Fähigkeit auch immer benutzen sollte, wenn sich eine Möglichkeit dazu begibt.

Gut, wenn man mir sagt, ich solle eben einen neuen Löffel aus der Küchenschublade holen, dann mache ich das, ohne zu hinterfragen, wozu dieser Löffel gebraucht werden könnte und welche Konsequenzen mein Handeln haben könnte. Es ist nur ein Löffel und damit kann man nun wirklich nicht viel anstellen, was einen Schaden anrichten könnte. Anders wäre es schon, wenn man mich dazu anweisen würde, Chemikalien mit aus dem Labor nach hause zu nehmen. Da würde ich mich schon fragen, was das nun soll und ich würde mich damit auseinandersetzen, was man mit diesen Chemikalien alles anstellen kann. Und vermutlich würde ich auch zu dem Entschluss kommen, diesen Befehl nicht auszuführen. Bevor ich noch daran mitbeteiligt sein könnte, dass ein Unglück geschieht.

Bei den meisten Dingen im alltäglichen Leben wird es einfach so sein, dass man nicht viel überlegen muss und es keinen Grund zu weiträumigen Hinterfragungen gibt. Aber dennoch möchte ich persönlich nicht zu einem automatisierten Wesen werden, welches genau das macht, was man ihm sagt. Deswegen hinterfrage ich oft schon ganz automatisch all die Dinge, die man mir sagt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich hinterfrage so ziemlich alles und ich kann mit Leuten, die mit einer "das ist halt so" Haltung durchs leben gehen auch so gar nichts anfangen. Schlimmer finde ich es allerdings, wenn Menschen irgendwo irgendwas aufschnappen, es dann nicht hinterfragen und trotzdem als ihre eigene Meinung ausgeben, obwohl eigentlich offensichtlich ist, dass sie nicht wirklich über das nachgedacht haben, was sie da nachplappern.

Und auch bei Handlungen ist es so, dass ich mit dieser Mob Mentalität - die man immer wieder sehr schön bei den sogenannten Facebook Partys sehen kann - rein gar nichts anfangen kann. Wenn "alle" etwas machen ist das für mich erst recht ein Grund erst mal einen Schritt zurück zu machen und über deren Motivation und auch über meine eigenen Motivation nachzudenken. Ich sehe das aber nicht als Mut, wie jemand hier schreibt, denn ich verabscheue die hirnlos blökende Masse und fände es viel "mutiger", wenn ich mich dazu entschließen würde zu etwas zu werden, das ich hasse.

Aber natürlich muss man bestimmte Sachen im Leben einfach so hinnehmen, wie sie sind, weil man sie entweder nicht ändern kann oder weil das unverhältnismäßig viel Energie und Zeit in Anspruch nehmen würde. Ein bisschen Gelassenheit ist auch nicht verkehrt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es eigentlich ganz normal, dass man überlegt, bevor man handelt. Allerdings sind diese Überlegungen im Vorfeld nicht immer sonderlich ausgeprägt und man nimmt sich auch nicht zwingend viel Zeit zum Abwägen, was teilweise aber, je nach Situation, eben auch gar nicht anders möglich ist. Manchmal ist man zu schnellem Handeln gezwungen und hat nicht die Möglichkeit, noch lange zu überlegen. Sich hier zu verweigern, bis man zu einer Entscheidung gekommen ist, welche nun die richtige Verfahrensweise sein würde, würde wiederum Nachteile mit sich bringen, also ist das nicht immer möglich oder angezeigt.

Es gibt außerdem auch Situationen, in denen es schwerfällt, seine Handlungen zu überdenken, bevor man sie ausführt. Das ist immer dann der Fall, wenn man emotional handelt, also nicht rational, verstandsmäßig. In einer emotionalen Situation wird also kaum jemand noch großen rationalen Handlungsspielraum haben, allerdings kann man das aber erlernen. Man muss nicht zwingend Emotionen komplett ausblenden, um rational handeln zu können, aber das Rationale hilft eben dabei, nicht über- oder falsch zu reagieren. Mein Partner ist leider wiederum jemand, der es bisher nicht geschafft hat, aus seiner emotionalen Handlungsweise herauszukommen und so kommt es bei uns auch vor allem zur Zeit nicht selten zu heftigen Streitereien, weil er eine rein emotionale Handlungsweise an den Tag legt, alles, was ich sage, als Kritik oder Angriff versteht und provokativ antwortet, was ich wiederum, die dann rational vorgeht, nicht verstehe.

Ich gehöre außerdem durchaus zu den Menschen, die alles mögliche hinterfragen müssen, weil sie nachvollziehen und verstehen wollen, denn ich finde es nicht nur interessant, sondern auch überaus wichtig, andere Menschen zu verstehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich nur dann einem Menschen wirklich nahe sein oder kommen kann, wenn ich verstehe, wie er funktioniert. Und wenn ich jemanden nicht verletzen will, dann kann ich das doch ebenfalls nur erlernen, indem ich mich mit diesem Menschen ausgiebig befasse und seine Denkweise erlerne, sodass ich bereits im Vorfeld vermeidend handeln kann und das tue, was ihn eben nicht verletzen wird. Das versuche ich meinem Freund gerade beizubringen und ich hoffe, dass es fruchten wird, denn sonst sehe ich für uns ehrlich gesagt irgendwann schwarz. Es ist schwierig, mit einem Menschen zusammen zu sein, der einem unglaublich viel gibt und dem man selbst auch unglaublich viel geben will, der in den entscheidenden Situationen aber wiederum nur emotional handelt und schnell um sich schlägt, während man selbst versucht, rational zu bleiben, ohne die Emotionen aus dem Blick zu verlieren.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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