Fühlt man sich glücklicher wenn man organisiert lebt?
Eine Frage, die ich mir schon länger stelle. Denkt ihr, ein Mensch lebt glücklicher und besser, wenn er beispielsweise seinen Tagesablauf am Morgen eines jeden Tages genau plant, was er zu welcher Uhrzeit an welchem Ort machen möchte? Oder denkt ihr eher, dass man genau so "gut" im Leben klar kommt, als wenn man alles auf sich zukommen lässt, was so passiert? Wie steht ihr dazu?
Ich persönlich lebe sehr organisiert, ich weiß genau, was ich zu welchem Zeitpunkt machen möchte und irgendwie fühle ich mich dadurch besser, als wenn ich es nicht tun würde. Man fühlt sich dadurch irgendwie sicherer. Wie ist das bei euch? Oder denkt ihr, dass das alles Quatsch ist und beides gleich ist?
Also ich fühle mich dann schon glücklicher. Eigentlich bin ich sehr unorganisiert und ich schiebe Dinge die ich noch erledigen muss immer ewig lange vor mir her. Ich muss z.B. schon seit 2 Monaten zur Bank, weil ich etwas zu meiner Vermögenswirksamen Leistung ändern muss, aber bis jetzt habe ich Nichtmals einen Termin vereinbart. Ich leide dadurch, dass ich die Dinge immer vor mich her schiebe unter einer leichten Unruhe, die mich irgendwie nicht ruhig schlafen lässt.
Manchmal bekomme ich aber doch alles relativ schnell geregelt, dann fühle ich mich entspannt und kann mich auf die schönen Dinge konzentrieren, weil ich dann nicht immer im Hinterkopf habe, dass ich noch was zu tun habe. Also mich macht es schon glücklicher, wenn ich vorher alles organisiere und es dann auch so schnell arbeiten kann.
Bei mir kommt es auf die Situation an. Unter der Woche, wenn ich arbeite, dann plane ich meinen Tag schon sehr genau durch, damit ich bis Ende des Tages auch alles erledigt habe, was zu erledigen ist. Ansonsten würde einfach zu viel liegen bleiben und der Berg an zu erledigenden Dingen unüberschaubar groß werden. Ich muss im Job einfach auch sehr organisiert sein, da ich zwar einen Chef habe, diesen aber nur sehr selten sehe und meine Aufgaben selbst organisiere und Entscheidungen treffe.
Ein einfaches Abarbeiten von Aufgaben, die mir gegeben wurden, ist es also nicht. Würde ich mir da keine Pläne machen, dann würde ich entweder gar nicht mehr aus dem Büro rauskommen, weil ich so viel Zeit vertrödelt habe und hätte keine Freizeit, oder meine Projekte würden ganz schnell nicht mehr laufen. Im Urlaub und am Wochenende lebe ich aber einfach in den Tag hinein und erledige die Dinge, wenn ich Lust dazu habe, da gibt es keine Zeitpläne und Strukturierung und es klappt trotzdem alles.
Ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn man organisiert ist. Man behält viel besser den Überblick über die Dinge. Der Mensch braucht einfach feste Strukturen, um nicht zu sehr den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Jedoch ist zu sagen, dass die Genies der letzten Jahrhunderte keine Vertreter der Organisation waren. Albert Einstein und Co waren die größten Chaoten und trotzdem wahrhaftig genial. Abschließend ist zu sagen, dass es deutlich mehr Gehirnleistung erfordert sich im Chaos zurecht zu finden als in der Ordnung. Dennoch ist es sinnvoll sich zu organisieren, es sei denn man ist ein zweiter Albert Einstein.
Ich denke schon, dass man besser zurecht kommt, wenn man halbwegs organisiert lebt und seinen Tagesablauf plant. Allerdings kommt es bei mir auch auf die Situation an. Wenn ich arbeiten muss, ist in meinem Tag natürlich automatisch schon eine Struktur drin, wann ich aufstehen muss, wann ich los fahren muss, und so weiter. Dann plane ich auch schon öfter, was ich in meiner Pause einkaufen muss. Das alles sind Dinge, die ich schon plane. Allerdings käme ich nicht damit klar, wenn mein ganzes Leben komplett durchorganisiert wäre.
So schaue ich zwar, dass ich meinen Tagesablauf plane, aber schon auch noch Freiraum habe. Bei der Arbeit kommt es sowieso darauf an, wieviele Kunden kommen und das kann man vorher nicht planen, wieviel zu tun ist. Ich denke also nicht, dass man unbedingt glücklicher ist, wenn man seinen Tagesablauf komplett durch plant, es sei denn, man ist der Typ dafür. Ich wäre dann eher enttäuscht, wenn etwas nicht so klappt, wie ich mir das vorgenommen habe.
Manche Leute leben glücklicher, wenn sie organisiert leben. Manche Leute leben glücklicher, wenn sie unorganisiert leben. Ich lebe lieber unorganisiert und spontan. Wenn alles so genau vorhersehbar ist, wird es doch langweilig. Ich weiß aber auch, dass es manchen eine Sicherheit gibt, sodass sie sich glücklicher fühlen, ansonsten haben sie permanenten Stress. Jeder Mensch ist da anders gestrickt und sollte nach seiner Facon glücklich sein. Wichtig ist aber, herauszufinden, was einen glücklich macht. Man sollte sich nicht dazu überreden lassen, einen anderen Lebensstil zu pflegen, als einem guttut.
Das kommt immer auf den Menschen an würde ich sagen. Ich gehöre zu den Leuten die sich Zwangsorganisieren müssen um überhaupt mal was zu schaffen, damit komm ich eigentlich auch ganz gut klar wobei ich sagen muss etwas mehr Ordnung würde mit Sicherheit zu meiner Lebensqualität zutragen.
Auf der anderen Seite ist es immer recht schwierig, ich kann da jetzt nur von mir sprechen aber es gibt viele Menschen die genau in einer solchen Situation stecken. Ich arbeite im Schichtdienst und habe wöchentlich meist sogar täglich wechselnde Schichten und muss ebenfalls am Wochenende arbeiten und das teilweise auch zu sehr unchristlichen Zeiten. Wie soll man in so einer Situation denn auch sein Leben planen, wie soll man festlegen das man Beispielsweise jeden Tag um 18 Uhr Sport macht und gegen 20 Uhr einen Apfel isst. Das ist in dem Moment keinesfalls möglich.
Ich beneide die Leute die ein geregeltes Leben haben, immer nur Montag bis Freitag von sieben bis sechzehn Uhr arbeiten müssen und ihre Wochenenden auch immer verplanen können. Das hat dann doch eine ganz andere Lebensqualität.
Ich glaube, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Es gibt viele Menschen, die in den Tag hinein leben und sich nicht viele Gedanken machen, was sie als nächstes tun werden, was sie noch machen müssen und was sie nicht vergessen dürfen. Andere führen täglich eine To-Do Liste die fleißig abgeharkt wird und das Leben ist von vorne bis hinten geregelt und durchorganisiert. Dabei kann es dann schnell zur Überforderung kommen, wenn dann mal etwas nicht so läuft, wie es laufen soll, wenn noch etwas zusätzlich in den Terminplan passen muss. Ich bin der Meinung, dass es im Leben Phasen gibt, in denen man eine Struktur braucht, um erfolgreich zu sein.
In Stresssituationen kann es sehr hilfreich sein, wenn man plant, wenn man sich Gedanken macht, was man als erstes machen muss, und was höhere Prioritäten hat. Denn glücklich wird man nicht unbedingt, wenn alles durchorganisiert ist, sondern wenn man zufrieden ist mit dem was man tut. Und dafür braucht man ebenfalls auch Phasen, in denen man sein Leben laufen lässt, in der Zeit führt man keine Todo- Listen, sondern genießt Freiheit und tut mal nichts.
Ich bin wirklich ein sehr unorganisierter Mensch. Ich stelle ab und zu gerne Pläne auf, aber leider kann ich später nichts davon abhaken. Ich würde auch nicht sagen, dass ich in den Tage hinein lebe, ohne mir irgendwelche Gedanken über irgendetwas zu machen. Aber ich sehe Pläne eben nicht so eng. Wenn heute etwas nicht klappt, dann klappt es halt morgen. Wäre ich nicht so flexibel in der Planung, müsste ich eigentlich nur noch unglücklich durch die Gegend laufen, weil halt manchmal doch nicht alles so läuft, wie man es sich wünschen würde. Auch spielt es für mein Wohlbefinden keine große Rolle, ob ich eine Sache heute oder morgen oder in einer Woche abhaken kann. Ich weiß, dass ich das irgendwann mal mache und das reicht mir aus.
Ich glaube, ich komme mit Menschen auch nicht so gut klar, die immer alles im Griff haben müssen und bei denen immer alles nach Terminkalender läuft. Mir ist bewusst, dass manche Termine sich nicht vermeiden lassen. Aber ein Leben nach Terminkalender empfinde ich als viel zu steif. Ich möchte auch keinen drei Wochen vorher fragen, ob er da und da Zeit für mich hat. Ein bisschen Flexibilität und Spontanität hat noch keinem geschadet.
Ja, ich denke dann lebt man schon glücklicher. Das hängt aber immer von der Person selbst ab. Ich versuche mein Leben auch so zu planen wie es geht. Dazu gehört auch jeder einzelne Tag. Es ist immer wieder eine Herausforderung, weil ich jeden Tag so viel schaffen will wie irgendwie möglich ist. Damit das klappt muss man eben alle organisieren, sonst macht man dies und das und hat nachher doch überhaupt nichts geschafft.
Wenn es so einen Tag gibt wo ich nichts schaffe, weil ich denke Tag schlecht organisiert habe, dann bin ich richtig unglücklich und mit mir selbst unzufrieden, und würde den Tag am Liebsten schnell vergessen oder nochmal von vorne beginnen dürfen. Deshalb glaube ich, dass man schon ein ganzes Stück glücklicher lebt, wenn man sein Leben plant. Man hat dann auch viel mehr vom Leben, und weiß immer was man will, und muss nicht so lange nachdenken. Mir hilft das immer sehr, damit ich ein Stück weit glücklicher bin. Ich weiß zwar nicht wie es anderen Menschen geht, aber bei mir ist das zumindest so.
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