Mitarbeiter haut Autotür ans Auto - Wie reagieren?

vom 05.10.2012, 15:41 Uhr

A arbeitet in einem etwas kleinerem Betrieb bei dem die Mitarbeiteranzahl noch überschaubar ist und jeder jeden kennt. Jedenfalls hat A in seinem Büro ein Fenster, durch welches er auf den Parkplatz sehen kann. Nun hat er irgendwann einen metallisches Geräusch gehört und ist an das Fenster gegangen um hinaus zu sehen. Dort hat er gerade einen Mitarbeiter gesehen, der zuvor neben ihm geparkt hatte. Dieser Mitarbeiter ist zu dem Zeitpunkt in sein Auto gestiegen, welches rechts neben As Auto stand.

Nun hat A schon befürchtet, dass der Mitarbeiter die Tür an sein eigenes Auto gehauen hat und hat nach Dienstschluss nachgesehen. Tatsächlich hat der Mitarbeiter ihm einfach die Tür ans Auto gehauen und somit ein wenig Lack entfernt.

Eigentlich findet das A jetzt nicht so schlimm, da es eben keine riesengroße Delle oder so ist. Dennoch findet er es einfach sehr unverschämt von seinem Mitarbeiter, dass dieser einfach weg fährt ohne irgendwas zu sagen. Schon oft stand A mittlerweile dem Mitarbeiter gegenüber und wollte etwas sagen, weil es ihn so aufregt. Doch der Mitarbeiter könnte es ja einfach abstreiten und eventuell würde das die Beziehung dann nur noch verschlimmern oder?

Wie würdet ihr denn in einer solchen Situation reagieren? Würdet ihr eurem Mitarbeiter sagen, dass man ihn gesehen hat und das man wenigstens eine Entschuldigung haben möchte oder dieser sogar den Schaden ersetzen soll? Oder würdet ihr einfach schweigen?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also schweigen würde ich auf keinen Fall, weil ich die Reaktion von A´s Kollegen hier auch nicht in Ordnung finde, das würde ich diesem an Stelle von A auch mitteilen. Du schreibst, dass es die Beziehung der beiden Kollegen noch verschlimmern würde, heißt das, dass die beiden sich nicht gerade gut verstehen? Das ist natürlich nicht so angenehm, dem Kollegen dann zu sagen, dass man bemerkt hat, dass er die Autotür gegen das eigene Auto geschlagen hat. Aber peinlich sollte das definitiv nicht A, sondern dessen Kollegen sein. Darum würde ich ihn auf jeden Fall darauf ansprechen.

Wie das weitere Vorgehen ist, würde ich auch von der Reaktion des Kollegen abhängig machen. Auf jeden Fall würde ich schnell mit diesem Kollegen reden. Wenn man zu lange wartet, kann das sicher niemand verstehen, warum man nicht sofort etwas gesagt hat. Deswegen hätte ich auch direkt bei der nächsten Begegnung mit dem Kollegen etwas gesagt. Wenn A diese kleine Schramme nicht stört und er es sowieso nicht ausbessern möchte, würde ich an seiner Stelle aber wenigstens auf einer Entschuldigung bestehen.

Wenn er den Wagen noch irgendwann einmal verkaufen möchte, kann eine solche Schramme schon einen Wertverlust darstellen. Dann würde ich auch darauf bestehen, dass es auf die Kosten des Verursachers ausgebessert wird. Wenn der Kollege es abstreitet, würde ich auch darauf bestehen, dass bei seinem Auto mal nach Spuren gesucht wird, die bei einem solchen kleinen Unfall entstehen. Deswegen würde ich auch dazu raten, dass A den Kollegen schnell anspricht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde einfach an den Verursacher des Schadens herantreten und ihm ganz offen sagen "Du, an meiner Autotür ist seit gestern ein Kratzer und Lackschaden, kann es sein, dass du das aus Versehen warst? Du hattest doch gestern auf der Seite meines Autos geparkt."

Damit ist man nicht zu aufdringlich und drängt ihn nicht in die Schuld, sodass er die Wahl hat von sich aus zuzugeben, dass er es war. Sollte er sich keiner Schuld bekennen und den Eindruck vermitteln, es nicht mitbekommen zu haben, würde ich noch nicht gleich an die Decke gehen. Hast du Lackrückstände an deinem Wagen? Dann würde ich darauf hinweisen. Streitet er sein Missgeschick vehement ab oder wird aufbrausend, würde ich ihm sagen, wie es ist. Dass du gehört hast, wie es passiert ist und das, wenn notwendig auch der Polizei erklären würde, die in einer umfassenderen Ermittlung und Inspektion beider Wagen vermutlich dir recht geben würde. Das wäre allerdings die unbeliebte Variante, die ich wirklich nur wählen würde, wenn ich mich veräppelt fühlen würde.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde nicht einfach über die Beschädigung hinwegsehen. Auch wenn es sich nur um eine kleine Beschädigung handelt, verursacht diese doch auch einiges an Kosten, sofern man eben nicht mit einem verbeulten Auto herumfahren möchte und die Stelle reparieren lässt. Wenn man seine eigene Vollkasko-Versicherung in Anspruch nimmt, wird man vermutlich auch noch hochgestuft und muss auch noch seine Selbstbeteiligung bezahlen. Ich würde das nicht akzeptieren, schon gar nicht wenn ich wüsste, wer den Schaden verursacht hat.

Ich finde, dass A sich direkt falsch verhalten hat, als er den Schaden an seinem Fahrzeug bemerkt hat. Wenn niemand einen Hinweis hinterlassen hat, würde ich den Fall direkt bei der Polizei melden und meine Vermutung bezüglich des Unfallverursachers äußern. Schließlich hat der andere einfach Fahrerflucht begangen. Da wäre es mir auch egal, ob ich davon ausgehen müsste, dass es sich um einen Nachbar, einen Arbeitskollegen oder sonst wen handelt. Fakt ist einfach, dass jemand einen Schaden an einem anderen Fahrzeug verursacht hat und dann weggefahren ist. Wenn man die Polizei einschaltet, kann festgestellt werden, ob der Schaden von dem Kollegen stammt, den A verdächtigt. Gerade wenn Lackspuren an dem Fahrzeug von A zurückgeblieben sind, wird das wohl gut funktionieren.

Falls schon einige Zeit vergangen ist, ist es natürlich nicht mehr so einfach, da noch etwas zu erreichen. Die Spuren verschwinden im Laufe der Zeit und für A ist es nach einer Weile auch schwieriger, den Kollegen dann noch anzusprechen. Was ist das denn für ein Kollege? Wie steht A zu ihm? Kann man mit dem Mann reden oder benimmt er sich im übrigen Leben auch so wie auf dem Parkplatz – also insgesamt rücksichtslos? Ganz gleich wie der Mann reagiert – eine Entschuldigung wäre mir zu wenig und ich finde Entschuldigungen in solchen Situationen auch vollkommen nutzlos. Davon kann sich niemand etwas kaufen. Ich würde natürlich verlangen, dass mein Fahrzeug fachgerecht repariert wird und dass die Kosten von dem Kollegen oder seiner Versicherung getragen werden. Da würde ich mich nicht auf einen Kompromiss einlassen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde den Schade auch nicht totschweigen und den Mitarbeiter damit konfrontieren. Immerhin hat A gesehen, wie der Mitarbeiter seine Autotür gegen das Fahrzeug von A gehauen hat bzw. dagegen gekommen ist. Ich finde es schlicht unverschämt, dass der Mitarbeiter sich nicht bei A gemeldet hat, wo doch offensichtlich ein Schade am Auto entstanden ist. Das ist ja auch eigentlich eine Straftat.

Also sollte A den Mitarbeiter mal zur Seite nehmen und ihm klar sagen, dass er enttäuscht ist und ihm extra Zeit gegeben hat, sich selbst zu melden. Da er dies aber nicht getan hat, A sich nun eben gezwungen sieht, ihn darauf anzusprechen. Der Mitarbeiter sollte ja auch für den entstanden Schaden aufkommen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mir ist sowas noch nicht passiert, dass ich sowas bemerkt habe. Trotzdem wüsste ich jetzt schon, wie ich da reagiert hätte. Schon wenn ich es gehört und gesehen hätte, wäre ich schon direkt zu meinem Auto hin gegangen, um nachzusehen. Und wenn ich dann auch noch sehe, dass dort wirklich ein Schaden entstanden ist, dann würde ich in jedem Fall den Kollegen darauf ansprechen, und auch wollen, dass er mir den entstandenen Schaden ersetzt.

Sei es nun ein älteres Auto, oder eben ein neueres, das wäre mir egal. Denn schon alleine deswegen, dass derjenige einfach abgehauen ist, ohne etwas zu sagen, würde ich den Schaden ersetzt haben wollen. Ich finde es einfach unverschämt, wenn man dann nicht ehrlich dazu stehen kann, wenn man etwas beschädigt hat. Mir wäre es auch wirklich egal, wenn ich mich dadurch mit dem Kollegen nicht mehr verstehe. Denn so viel kann ihm ja dann an mir auch nicht liegen, wenn er Dinge von mir beschädigt, und mir nicht Bescheid gibt.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hast denn A schon mal das Auto vom Kollegen genauer angeschaut, ob dort auch etwas zu sehen ist? Ich habe nämlich selbst die Erfahrung schon gemacht, dass man jemanden verdächtigt und wenn man es genauer anschaut, dann ist ersichtlich, dass man den Falschen in Verdacht hatte. Erst wenn dort auch eindeutige Spuren zu erkennen sind, würde ich den Kollegen damit auch konfrontieren.

Eigentlich hat er ja Fahrerflucht begangen, aber gerade bei einer solchen Situation kann es auch vorkommen, dass es dem Verursacher gar nicht aufgefallen ist. Auch wenn A ein entsprechendes Geräusch in dem Moment gehört hat. Aber das Fenster war vermutlich zu und wenn man es dann im Büro gehört hat, kann da kaum ein Zusammenhang sein. Denn bei der Lautstärke wäre wohl mehr als eine kleine Delle und ein Kratzer am beschädigten Fahrzeug.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



So leicht ist das gar nicht. Ich würde mich zuerst einmal fragen, ob denn der andere weiß, wessen Wagen er da beschädigt hat. Denn auch wenn man in einer kleinen Firma alle Mitarbeiter kennt, muss das ja nicht auch automatisch bedeuten, dass man weiß, wem welcher Wagen gehört. Es könnte doch durchaus sein, dass demjenigen nicht bewusst war, dass Dir der Wagen gehört. Denn wenn dies ihm nicht bekannt war, dann wartet man natürlich umsonst, dass derjenige das Thema von sich aus anspricht. Selbst wenn er es wüsste, dann muss das Schweigen keine Bösartigkeit sein, vielleicht denkt er, es gibt Ärger, wenn er den Rempler zugibt.

Wenn ich ehrlich sein sollte, dann würde ich auch sehr erschrocken reagieren, wenn ich merken würde, dass ich am Auto eines Kollegen etwas kaputt gemacht hätte und ich wüsste nicht, ob ich das dann ehrlich zugeben oder aus Angst verschweigen würde. Denn es ist ja nicht nur so, dass es dann vielleicht eine sehr verärgerte Reaktion des Kollegen gibt, es ist zudem auch allerhand Organisatorisches damit verbunden, wenn man den Schaden über die Versicherung laufen lässt. ich glaube sogar, dass so ein Rempler versicherungstechnisch als richtiger Unfall behandelt wird, sodass der Verursacher seine Schadensfreiheitsrabatte verliert und hochgestuft wird. Ich glaube, die Zurückstufung ist auch ein Stück weit unabhängig vom tatsächlichen Schadenswert, d.h. man bekommt keine mildernden Umstände, nur weil man einen kostengünstigen Parkrempler hatte im Gegensatz zum richtigen Anfahren.

Man weiß ja vorher nicht, ob der andere, der da nun von der angeschlagenen Tür einen kleinen Schaden hat, so nett ist, das ohne Versicherung zu klären oder sich mit einer Entschuldigung zufrieden gibt oder ob der danach alles in der Werkstatt ausbessern lassen will. So eine Neulackierung kann gerne mal 700 EUR kosten, das denkt man gar nicht, wenn nur ein kleines Löchlein zu sehen ist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 05.10.2012, 20:47, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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