Lehramtstudenten - Wo studiert ihr und wie?

Da ich bald mein Abitur machen werde, muss ich mir auch schon Gedanken machen, was danach passieren soll. Dass ich Lehramt studieren möchte, steht für mich eigentlich schon seit mehreren Jahren fest, nun muss ich aber langsam beginnen, direkt nach Universitäten zu suchen. Ich habe bereits in Erfahrung bringen können, dass wohl 44 Universitäten in Deutschland ein Lehramtstudium im von mir bevorzugten Fach Französisch anbieten. Wo fange ich da mit dem Vergleichen an?!

Im Prinzip lege ich nicht viel wert darauf, in meinem Bundesland Sachsen zu bleiben, zumal mich hier nur die Universität Leipzig anspricht. Ich wäre nicht abgeneigt, auch mal andere Orte von Deutschland zu sehen, daher will ich bei dem Uni-Vergleich keinen Standort ausschließen, wobei letztendlich natürlich noch die finanziellen Aspekte hinzukommen werden, wodurch ich meine Auswahl noch begrenzen werden muss.

Vorerst möchte ich aber gern wissen, ob es hier unter euch Lehramtstudenten gibt und wenn ja, wo ihr studiert, wie es euch gefällt, wie ihr bei eurer Entscheidungsfindung vorgegangen seid und was ihr mir diesbezüglich für Tipps geben könnt.

Vor meinem jetzigen Studium habe ich ein Semester lang in der Schweiz auf Lehramt studiert. Ich lebe zwar in Deutschland, wohne aber nur wenige Kilometer von der Schweizer Grenze. Mich reizte es damals sehr, in der Schweiz zu studieren. Zum einen hatte ich so nicht von zu Hause wegziehen müssen, da ich ohne Probleme mit dm Zug zur pädagogischen Hochschule kam. Zum anderen dauert das Studium dort auch nur drei Jahre. Da ich Grundschullehramt studierte, musste ich so ziemlich alle Fächer studieren. Auf meinem Stundenplan standen acht Fächer. Zudem kamen noch einige didaktischen Vorlesungen hinzu.

Mir hat das Studium überhaupt nicht gefallen. Ich fand es blöd, so viel zu studieren. Ich wollte mich lieber nur auf ein oder zwei Fächer konzentrieren, statt wie in der Schule die gesamte Palette zu haben. Außerdem war es extrem hart, da der ganze Stoff in nur drei Jahren durchgenommen werden musste. Ich für meinen Teil bin froh, das nach nur einem Semester erkannt zu haben.

Ich studiere in Niedersachsen und ich finde das Lehramtsstudium total langweilig. Man lernt nicht besonders viel, was für den eigentlichen Unterricht später auch wirklich hilfreich ist. Und das, obwohl die Universität, an der ich eingeschrieben bin, einen ganz guten Ruf in Sachen Lehramtsausbildung genießt. Ich kann diese Meinung allerdings nicht teilen. Man lernt in einem meiner beiden Fächer viele Sachen, die man im Unterricht später gar nicht mehr braucht und die man niemals unterrichten wird. Und in meinem zweiten Fach lernt man irgendwie im Prinzip gar nichts. Man lernt nichts neues, sondern wiederholt nur das, was man in der Schule schon gehabt hat. Und das auch noch nur sehr oberflächlich. Das, was man an neuen Sachen noch lernt, ist aber ebenfalls nicht unterrichtsrelevant.

Das Lehramtsstudium soll anderswo aber auch nicht interessanter und lehrreicher sein. Mir war einfach nur wichtig, dass ich meine Wunschfächer studieren kann und dass ich nicht von zu hause wegziehen muss, denn ich hätte dann meine Haustiere zurück lassen müssen und ich kann ja sehr vieles machen, aber das hätte ich nicht gekonnt. Deswegen habe ich die lokale Universität gewählt, mich aber vorsichtshalber auch noch an zwei weiteren Universitäten in Niedersachsen beworben, die mich ebenfalls angenommen hatten.

Wenn du vergleichen möchtest, dann würde ich dir empfehlen, dich nach den Rufen der ganzen Universitäten zu erkundigen und dann die besten auswählen, um dich an ihnen zu bewerben. Und zur Vorsicht würde ich noch einige weniger tolle Universitäten mit einer Bewerbung beehren, falls man an die Top-Standorte nicht heran kommt. Denn dann wäre es schon sehr ärgerlich, wenn man plötzlich ganz ohne einen Studienplatz dasteht. Die Lehramtsausbildung ist im allgemeinen aber an den meisten Universitäten ganz ähnlich aufgebaut. Die eine Universität legt allerdings doch schon mehr Augenmerk auf eine gute didaktische Ausbildung, während die andere eher auf die Förderung von fachlichen Kompetenzen setzt. Das kann man über die Universitäts Homepages ganz gut herausfinden, indem man sich mal anschaut, was für Module man wo belegen muss. Dann muss man nur noch herausfinden, wo man selber seinen Schwerpunkt setzen möchte.