Partnerin wird vegan oder Partner verlässt sie?
Es geht um eine Bekannte von mir, nenen wir sie A. A ist schon seit ein paar Monaten mit ihrem Freund B zusammen. B lebt strikt vegan, hatte bislang aber kein Problem damit, dass A weder vegan noch vegetarisch lebt. A isst aus Rücksicht schon kein Fleisch mehr wenn er dabei ist. A möchte nicht vegan leben, außerdem hat sie bereits diverse Einschränkungen (Allergie gegen rohes Obst, rohes Gemüse, Nüsse und Sojaprodukte).
Nun möchten A und B zusammziehen. Plötzlich wird B aber radikal und erklärt A, dass nur ein komplett veganes Zusammenleben möglich ist. Das heißt, A darf keine Tierprodukte mit in die Wohnung bringen, egal ob Essen, Kleidung oder andere Gegenstände. Außerdem soll sie auch außerhalb der Wohnung vegan leben, keine Tierprodukte im Restaurant oder sonst wo. Verwandte, Freunde und Bekannte, die zum Beispiel Lederstiefel tragen, sind auch nicht mehr erwünscht.
B will, dass A komplett vegan wird, wenn sie beide zusammenziehen. A möchte das aber nicht und fühlt sich unter Druck gesetzt. Laut B hat die Beziehung nur dann Zukunft, wenn A sich beugt.
Was haltet ihr davon? Ich habe meiner Bekannten ehrlich gesagt gleich geraten, die Sache aufzugeben. Eine Partnerschaft sollte nicht so sein, dass sich einer komplett dem Willen des anderen unterwirft. Das ist kein gemeinsames Zusammenleben! Das sage ich nicht, weil ich etwas gegen die vegane Lebensweise habe, das wäre auch so, wenn es um Religion oder eine andere Weltanschauung geht. Außerdem finde ich es merkwürdig, dass er all die Monate kein Problem damit hatte, dass A nicht vegan lebt, und jetzt plötzlich alles radikal ändern will.
Was meint ihr dazu? Kennt ihr vergleichbare Situationen? Wäre es euch eine Beziehung wert, euch komplett zu ändern, selbst wenn diese Veränderung nicht eurer Überzeugung spricht?
Also wenn eine Person das möchte, dann kann es nur die falsche Person sein. Es ist eine ehr egoistische Art, jemanden unter Druck zu setzen, nur damit die eigenen Wünsche erfüllt werden. Entweder man nimmt den Partner so, wie er ist, oder es ist nicht der richtige. Ich kann doch nicht das Leben eines anderen Menschen bestimmen, auch wenn es mein Partner ist. Wenn das jemand macht, dann sollte er sich gleich eine Freundin suchen, die vegan ist und nicht über diese Person bestimmen wollen.
Ich finde es aber immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen sich dann wirklich unter Druck setzen und lieber ihr eigenes "Ich" verlieren, nur damit sie mit diesem Menschen zusammen bleiben können. Das würde für mich und meinen Mann nicht in Frage kommen und kann es auch nicht nachvollziehen, wenn jemand so etwas mit sich machen lässt. Wenn Person B so etwas verlangt, dann würde es mich interessieren, wenn sie genau das Gegenteil von ihm verlangt. Ich glaube nicht, dass er das wirklich toll finden würde.
Diesen Partner würde ich definitiv verlassen. Ich war auch Vegetarier, als ich meinen Freund kennengelernt habe. Er hat viel Fleisch gegessen. Und das war für mich ok, solange er nicht selbst im Garten Kaninchen geschlachtet hätte. Hier ist der Fall aber noch viel extremer, weil A kein Obst und Gemüse essen darf.
Ich denke auch, dass die Beziehung keine Zukunft hat. B kann A nicht dazu schwingen, dass sie ebenfalls vegan wird und nur auf Fleisch und tierische Produkte verzichtet, weil er es so möchte. Er kann ihr doch nicht vorschreiben, was sie zu essen und an Kleidung zu tragen hat. Ich verstehe B ganz und gar nicht und würde mich dem an As Stelle sicherlich nicht beugen und dann eher den Weg der Trennung gehen, als nur wegen meinem Partner dann zukünftig auf Tierprodukte zu verzichten.
Ich habe auch eine Freundin, die kein Fleisch und keinen Fisch isst. Ansonsten isst sie tierische Produkte wie Milch und Eier ect. Ihr Partner isst alles und isst eben gerade auch Fleisch. Sie kocht daher durchaus auch mal vegetarische Gerichte, aber macht für ihren Partner dann meistens irgendetwas an Fleisch dazu. Auch haben sie Fleisch zu Hause und auch Wurst im Kühlschrank. Sie sagt selbst, dass sie ihren Partner sicher nicht in seiner Ernährung einschränken möchte, weil sie eben kein Fleisch essen möchte.
Aber es ist doch auch oftmals in jeder Beziehung so, dass der eine etwas gerne mag und der andere gar nicht. Ich esse auch nicht alles an Fleisch und koche meinem Partner diese Gerichte dann trotzdem und esse dann eben etwas anderes. Für mich ist es schon Kontrollzwang oder einfach nur Anstellerei, die B da betreibt. Da fängt es dann an, dass A vegan leben sollte und dann kommen die nächsten Vorschrift die ihr B macht? Das würde ich nicht mitmachen. Vor allem hat B sie so kennengelernt, dass sie eben Fleisch ist und nicht vegan lebt und hat es da ja auch akzeptiert.
Die Frage, die ich mir in solchen Situationen stelle, ist die, ob das wirklich noch Liebe ist oder etwas anderes. Und diese Forderung vom Partner, nun auch vegan zu leben, hat für mich nichts mit Liebe zu tun, sondern einfach nur mit Machtspielchen. Wenn ich jemanden liebe, nehme ich ihn so an, wie er ist. Nur in manchen Dingen muss man halt Kompromisse eingehen. Aber von dem anderen zu verlangen, die eigene Ideologie anzunehmen, ist für mich nicht annehmbar.
Ich würde mich von dem Partner trennen, denn ich bin ihm egal. Er möchte scheinbar nur einen Anhänger haben, jemanden, der ihn anhimmelt, der zu ihm steht, wenn er woanders mal wieder aneckt. Was wäre, wenn sie umgekehrt gefordert hätte, dass er seine Lebensweise aufgibt? Wenn sie wollte, dass er zusammen mit ihr auf rohes Obst, Gemüse, Nüsse und Soja-Produkte verzichtet? Hätte er das mitgemacht? Ich nehme an, er hätte im Traum nicht dran gedacht.
Die Aufforderung seitens B, dass seine Partnerin absolut vegan leben soll und nichts mehr mit Menschen zu tun haben soll, die nicht vegan leben, finde ich schon rabiat. Auch die anderen Dinge, mit denen B A unter Druck setzt, gehen für mich persönlich ehrlich gesagt gar nicht! Zwar ist es dann auch immer leicht zu sagen, man solle sich trennen oder eben separate Wege gehen, aber wenn man wirklich liebt, an der Person hängt, ist es umso schwieriger, eine gescheite Entscheidung zu treffen.
Andererseits kann B wohl kaum von A erwarten, dass B wirklich alles aus Liebe umkrempelt. A wäre dann ja nicht mehr die Person, mit der B zusammen gekommen wäre. Ich würde an A's Stelle zwar nicht einfach so aufgeben, aber schon eine rationale Erklärung einfordern, woher nun urplötzlich dieser Wunsch nach einer radikalen Veränderung kommt. Sich alles gefallen sollte A nicht und ich persönlich finde es wirklich sehr übertrieben, wenn man nun eine Kontaktsperre verlangt und auch außerhalb der Wohnung keine "tierischen" Freunde haben kann.
Die Einschränkungen sind wirklich zu viel und ich könnte es auch kaum mittragen wollen. Insofern, wenn A sich ebenfalls nicht dazu verleiten lassen kann, macht es natürlich Sinn, eher eine Trennung in Betracht zu ziehen oder wenn es auch ausreicht, vorerst nicht zusammenzuziehen. Immerhin kannte er seine Partnerin doch vorher auch schon und nun kommt er an und will sie von Grund auf ändern? Nein, das ist zu viel, zu heftig.
Hier kann ich den Partner B sehr gut verstehen. Denn vegan zu sein ist ja schon ein weiterer Schritt als "nur" vegetarisch zu leben. Hier steckt ja eine gewisse Lebenshaltung dahinter, so dass die "Radikalität" zwangsläufig hervorkommt. Und das es bisher kein Problem war, liegt daran, dass bisher auch der Lebensbereich von B nicht im eigentlichen Sinn "belastet" wurde. Wenn nun A und B in eine gemeinsame Wohnung ziehen, ändert sich das Ganze schlicht massiv. Und auf Grund der Haltung von B kann dieser es nicht gestatten, dass nun z.B. Fleisch eben in seiner Wohnung konsumiert wird. Verwunderlich ist die Forderung, es auch außerhalb zu vermeiden bzw. zu unterlassen. Das könnte ja so wie bisher auch toleriert werden. Ebenso ist es verständlich, dass jetzt gemeinsame Bekannte nicht kommen sollen, wenn sie der Weltanschauung widersprechen. Das bedeutet ja keine absolute Trennung oder einen Bruch, sondern nur, dass diese Leute nicht in die gemeinsame Wohnung eingeladen werden sollen.
Mir persönlich würde das aber massiv zu weit gehen und so weit kann die "Liebe" nicht gehen. Man könnte sich vielleicht noch auf einen massiven Verzicht von Fleisch verständigen. Aber ein veganes Leben zu führen, ohne die eigene innere Überzeugung macht auf die Dauer definitiv nicht glücklich. Eher sogar krank! Daher sollte A entweder die Sache so lassen, wie sie jetzt ist (zwei Haushalte, solange die Beziehung Bestand hat) oder aber sich einen neuen Partner suchen.
derpunkt hat geschrieben:Ebenso ist es verständlich, dass jetzt gemeinsame Bekannte nicht kommen sollen, wenn sie der Weltanschauung widersprechen. Das bedeutet ja keine absolute Trennung oder einen Bruch, sondern nur, dass diese Leute nicht in die gemeinsame Wohnung eingeladen werden sollen.
Also ich denke, wenn man eine Wohnung hat, möchte man dort auch Verwandte und Freunde empfangen können. Meine Bekannte dürfte nach ihm weder ihre Eltern noch irgendwelche Freunde in die gemeinsame Wohnung einladen, weder zu Feiern noch zu gemeinsamen Abenden. Da nur er eine handvoll vegan lebende Freunde hat, wären sie also immer allein in dieser Wohnung, ohne Besuch. Dabei durfte ich zum Beispiel bislang auch in seine Wohnung.
Ich hoffe mal, die gibt die Beziehung auf. Und nur so wie bisher weiterleben, hat ja dann auch keine wirkliche Zukunft. Ich denke nicht, dass das ein Mann für's Leben ist, wenn man nicht einmal gemeinsam wohnen kann.
Das sie zumindest kein Fleisch in der Wohnung isst oder mitbringt, kam auch nicht an, da für ihn als Veganer ja Vegetarier fast genauso sind wie Fleischesser.
Natürlich würde ich sowas niemals mit mir machen lassen. Ich meine, solche Situationen gibt es ja inzwischen in allen möglichen Abwandlungen, Männer die nicht wollen, dass ihre Frauen arbeiten gehen, Männer die eben lieber das Heimchen am Herd hätten, aber auch Frauen, die möchten dass der Partner sich in eine bestimmte Richtung ändert. Ich muss sagen, dass ich es schon schwierig finden würde, mit einem Parnter zusammen zu leben, der meine Einstellungen nicht teilt. Vegan zu leben ist ja doch ein entscheidender Lebensabschnitt und irgendwie ist das auch merkwürdig, wenn man während eines solchen Lebens dann einen Partner neben sich hat, der diese Einstellung nicht teilt.
Es ist einfach ein Widerspruch in sich, denn man vertritt eben diese Meinung und dann ist es schwer mit einem Menschen zusammen zu leben, der das wieder ganz anders sieht und nicht nach diesen Normen und Werten lebt. Letztendlich finde ich aber, dass man sich sowas eher überlegen muss und wenn einem das Leben mit einem anderen Menschen unter diesen Umständen so schwer fällt, dann sollte man sich vielleicht bei der Partnerwahl auch einfach dahingehend eingrenzen, dass man sich nur Partner sucht, die dann auch wirklich so leben, wie man selbst. Das ist natürlich schon sehr schwierig, aber machbar.
Ich finde es an sich nämlich nicht akzeptabel von seinem Partner zu verlangen, seine gesamte Lebenseinstellung zu ändern, eben nur weil man eine Beziehung eingeht. Entweder man nimmt diesen Menschen auch so oder lässt es eben sein, aber ich finde es nicht normal, dass man die Beziehung eingeht und dann irgendwann mit einem solchen Ultimatum ankommt. Dann soll man das doch schon eher sofort zu Beginn der Beziehung sagen und nicht erst, wenn es so weit ist, dass man zusammen zieht.
Auf jeden Fall käme für mich eine solche Lebensänderung niemals in Frage, denn das ist einfach etwas, hinter dem man auch selbst stehen muss und wenn man das nicht tu, dann gibt es meiner Ansicht nach auch keinen Grund dafür. Es würde einen einfach nur belasten und man würde auch immer wieder verführt, weil man diese ''Diät'' ja nicht aus eigener Überzeugung einhält. Ich selbst würde mich dann lieber von meinem Partner trennen, wenn ich ehrlich bin.
Ich würde ja fast behaupten, er hatte schon von Anfang an ein Problem mit ihrem Ernährungs- bzw. Lebensstil. Nun hat er aber eine gute Möglichkeit gefunden um A zu sagen, was er davon hält. Ich würde A nahelegen, sich noch mal mit B in aller Ruhe darüber zu unterhalten und sie ihm Ihren Standpunkt vermittelt, bevor sie mit ihm zusammenzieht. Wenn sie das denn überhaupt noch möchte. Sie kann ja versuchen den Spieß umzudrehen und ihn doch mal ernsthaft fragen, wie er sich fühlen würde, wenn sie von ihm verlangen, würde sich komplett zu ändern und sie nur mit ihm zusammenziehen würde, wenn er anfängt, Fleisch zu essen!
Die eine Seite ist ja, dass er es absolut nicht gutheißt, wenn sein Partner nicht vegan lebt. Aber dann auch noch Freunde und Familie auszuschließen, geht zu weit. Wie stellt sich B das denn vor? Warum ist B denn erst mit A zusammengekommen, wenn für ihn von Anfang an Fleisch und Leder ausgeschlossen sind? B sollte sich doch ernsthaft überlegen nicht etwas an seiner Einstellung zu ändern oder sich jemand Gleichgesinnten suchen, dem er damit nicht wehtut oder vor den Kopf stößt.
A soll sich gut überlegen, ob sie das möchte. Tut sie ja anscheint auch. Würde sie für B ihren Lebensstil ändern, wäre sie Tag ein Tag aus doch nur damit beschäftigt, wie sie es B recht machen kann. Das würde sie noch mehr unter Druck setzen und sie schließlich unglücklich werden lassen!
Falls sie letztendlich nicht mit B zusammenzieht, soll sie froh sein, dass sie es früh genug zu erfahren bekommen hat. Falls sie letztendlich nicht mit B zusammenzieht, soll sie froh sein, dass sie es früh genug zu erfahren bekommen hat.
Ich würde mich niemals für jemanden so komplett verändern und umdrehen lassen! Dass man mal an ein paar Kleinigkeiten arbeitet – nun gut. Das macht ja wahrscheinlich jeder. Aber so was geht mir zu weit. Soll sich doch derjenige jemanden backen und mal gucken, wer zuerst gefunden hat, was man braucht.
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