Facebook - Trauer teilen?

Wie ihr vermutlich schon mitbekommen habt, ist Dirk Bach heute Abend verstorben. Daher ist auf Facebook jetzt Betrieb: Viele posten Dinge wie "R.I.P. Dirk Bach", es gibt aber auch einige, die dann negative und abwertende Kommentare schreiben im Sinne von "in Afrika sterben minütlich Kinder und ihr regt euch wegen sowas auf" oder "Plötzlich findet ihr ihn alle toll, jeder stirbt nun einmal".

Das finde ich völlig unangebracht und respektlos und ich habe mich auch dazu hinreißen lassen, so einem Kommentarschreiber zu widersprechen, genau jenem, der diesen Vergleich mit den sterbenden Kindern in Afrika brachte, da das nunmal ein völlig anderes Thema ist. Ich denke, dass viele die nun ihre Trauer kundtun dabei ebenfalls an die Hinterbliebenen und Freunde denken und ihnen somit ihr Beleid demonstrieren wollen.

Bei Facebook hat sich mittlerweile auch schon eine Gruppe gegründet R.I.P. Dirk Bach, die laut Gründungsmitgliedern dazu da ist, den trauernden Menschen zu zeigen, dass sie mit der Trauer nicht allein sind. Es ist quasi auch eine Art Gedenken an den verstorbenen Comedian. Allerdings gibt es natürlich auch hier viele Facebook-Mitglieder, die sich öffentlich gegen solche Seiten aussprechen und sie als respektlos empfinden. Außerdem werfen sie den Mitgliedern vor, es nur auf Likes abgesehen zu haben.

Wie steht ihr zu diesem Thema? Findet ihr es respektlos, die Trauer um eine Person des öffentlichen Lebens in einem sozialen Netzwerk kundzutun? Könnt ihr solche Leute verstehen, die dann abwertend reagieren und sich dann im Gegenzug sogar über die Betroffenen lustig machen? Oder übertreiben es die Menschen, wenn sie öffentlich um eine Person trauern die sie nur aus dem Fernsehen kannten?

Ich finde es in Ordnung, wenn man seine Trauer auch öffentlich macht und es auch bei Facebook postet, wenn man um einen Menschen trauert. Viele liken das Ganze aber oder schreiben dumme Kommentare, das finde ich sehr unangebracht. Jeder hat eben seine Art mit Trauer umzugehen und das ist sicherlich eine moderne Variante seine Trauer zu bekunden. Auch wenn man eine Person nur vom Fernsehen her kannte, kann man sie ja trotzdem mögen und daher auch trauern, wenn sie stirbt. Daher ist es schon in Ordnung, wenn man dass dann auch postet.

Auch ich habe gerade eben von dem Tod Dirk Bachs erfahren und war selbst auch bestürzt. Dirk Bach war eine Person des öffentlichen Lebens und ist in einem jungen Alter verstorben. Dies schlägt natürlich Wellen in den Medien und nun auch in sozialen Netzwerken wie Facebook.

Dass sich Leute abwertend zu diesem Phänomen äußern, finde ich nicht gut und ja, auch respektlos. Wer es nicht versteht, dass andere trauern, der soll sich doch einfach zurückhalten und ihre Meinung für sich behalten! Andererseits muss man auch sagen, dass es natürlich stimmt, dass tagtäglich Menschen sterben. Wenn jedoch ein Prominenter stirbt und man dies mitbekommt, wird einem diese Tatsache erst einmal wieder so richtig bewusst.

Ich finde es zwar schockierend, dass Dirk Bach sterben musste, da ich ihn jedoch nicht persönlich kannte und keinen direkten Bezug zu ihm hatte, stürzt mich die Nachricht auch nicht in eine mehrere Tage andauernde Trauer. Einer eigens gegründeten Gruppe würde ich auch nicht beitreten. Ich finde einfach, man sollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und sich im Zweifelsfalle lieber zurückhalten, um das Andenken an die Person zu wahren.

Dirk Bach war nun mal eine öffentliche Person und ich finde es daher nicht schlimm, wenn auch in so einem Netzwerk wie Facebook darüber geschrieben wird. Man kann es schließlich in allen Nachrichten im Internet lesen, dass Dirk Bach heute tot aufgefunden wurde.

Ich finde es auch ok, wenn man dann eben darunter schreibt, dann man ihn mochte und über seinen plötzlichen Tot erschüttert ist. Bei Promis muss man eben damit rechnen, dass es immer in den Medien auftaucht. Das sich nun irgendwelche User darüber aufregen scheint auch normal zu sein. Ich denke, dass man ja auch sein Beileid ausdrückt, wenn man mitbekommt, dass es in der Familie von jemandem, den man bei Facebook kennt, einen Todesfall gegeben hat.

Ich finde es nun überhaupt nicht abwertend, wenn Menschen diese Pseudo-Volkstrauer kritisieren. Häufig stimme ich diesen Leuten zu. Ich war gerade auch kurz bei Facebook und habe gesehen, dass ungefähr die Hälfte der Leute aus meiner Freundesliste etwas zu Dirk Bach gepostet hatte. Das finde ich schon ein wenig kurios und überwiegend einfach nur maßlos übertrieben. Natürlich sind da einige bei, die nah am Wasser gebaut sind und tatsächlich mitleiden, wenn ein völlig fremder Mensch stirbt. Aber ich denke, dass die meisten einfach etwas zu dem Thema schreiben wollen, um auch dabei zu sein.

Ich finde es auch immer seltsam, dass Menschen um irgendwelche fremden Personen trauern, mit denen sie nicht einmal ansatzweise etwas zu tun hatten. Und ja, den ganzen Tag sterben viele Menschen und Tiere, um die sich keiner Gedanken macht. Es interessiert niemanden, wenn in der dritten Welt jemand verhungert, wenn in einem Labor ein Tier zu Tode gefoltert wird oder wenn irgendwo auf der Welt extremer Raubbau an der Natur begangen wird. Wenn ein Mensch, den manche aus dem Fernsehen kannten, auf mehr oder weniger natürliche Weise stirbt, wird darum ein riesiger Radau gemacht. Das finde ich seltsam und ich kann es einfach nicht nachvollziehen.

Ich persönlich ignoriere solche Meldungen in der Regel und mir ist es auch egal, wenn ein Prominenter stirbt. Ich habe mit diesen Menschen nichts zu tun und daher berühren mich diese Todesfälle auch nicht, vor allem nicht wenn die Leute nicht durch einen besonders tragischen Schicksalsschlag zu Tode gekommen sind. Solange Leute in ihren Facebook-Gruppen gemeinsam trauern (sofern man die öffentliche Anteilnahme so bezeichnen möchte), interessiert mich das nicht. Ich habe nur keine Lust, in solche Gruppen eingeladen zu werden oder in anderer Weise mit diesem Thema vollgetextet zu werden. Menschen sterben jeden Tag und das betrifft auch Prominente.

Nichts für Ungut, aber es stimmt doch - sobald ein mehr oder weniger berühmter Mensch stirbt waren plötzlich alle ganz große Fans. Ich erinnere nur mal an Michael Jackson. Der Mann wurde, ob nun zu Recht oder nicht sei mal dahingestellt, von der breiten Öffentlichkeit als pädophiler Freak angehen und kaum war er tot waren plötzlich alle die größten Fans, seit ganz vielen Jahren schon.

Ich habe eigentlich für jeden Respekt, der zu seiner Meinung steht und sich nicht dem Facebook Mob anschließt, aber man sollte natürlich schon schauen, wie man etwas formuliert oder sich überlegen, ob man seine Meinung überhaupt kundtun möchte. Und sämtliche Argumente,die sich auf sterbe Kinder in Afrika beziehen finde ich eh dumm, weil diese Kinder nun wirklich ständig für irgendwas herhalten müssen.

Ich persönlich finde es immer tragisch, wenn jemand zu jung stirbt, zumindest wenn es sich um einen Menschen handelt, der niemandem etwas getan hat. Aber das betrifft Prominente eben genauso wie den unbekannten jungen Mann, der auf der Autobahn stirbt und von dem ich nur durch zwei Zeilen in der Zeitung erfahre. Wenn ich mich mit jedem dieser Todesfälle beschäftigen würde hätte ich verdammt viel zu tun. Eine Beschäftigung mit den Lebenden, die ich tatsächlich kenne, scheint da doch wesentlich sinnvoller zu sein.

Ich denke, dass die Möglichkeit des Austausches über soziale Netzwerke immer auch ein wenig einer Unterhaltung gleicht. Dazu sind solche Netzwerke da. Dass auch hochaktuelle und traurige Ereignisse geteilt und besprochen werden ist da ganz klar. Wie auch im wirklichen Leben gibt es in sozialen Netzwerken die verschiedensten Charaktere und Meinungen. Dass das auch bei solchen Themen öffentlich gemacht wird, ist abzusehen. Jeder hat seine eigene Meinung und gibt sie über eine solche Plattform preis. Die Hemmschwelle, etwas Unpassendes oder Abwertendes zu verkünden, ist bei der Möglichkeit, dem Gesprächspartner nicht dabei in die Augen sehen zu müssen, natürlich gesunken. Und das wird in solchen Momenten besonders deutlich.

Meiner Meinung nach ist ein Kommentar wie "Jeden Tag sterben andere Menschen und darum macht keiner Bohei!" nicht abwertend, sondern schlicht eine Tatsache. Ein Kommentar wie "Endlich ist er weg der Dicke!" habe ich auch schon gelesen, das finde ich abwertend. Meiner Meinung nach hängen solche Kommentare auch mit einem gesteigerten Mitteilungsbedürfnis und einer gewissen sozialen Fehlgeleitetheit zusammen. Dass es immer irgendwen gibt, der "quer schiesst" ist bei der Masse an angemeldeten Personen aber vollkommen normal. Seine Trauer öffentlich zu verkündigen kann für manchen ein Teil der Trauer sein, manche Menschen brauchen eine Unterhaltung über ein solches Thema, auch, wenn es nur unpersönlich via Internet ist. Jeder geht mit seiner Trauer anders um, das gilt es zu respektieren.

Meiner Meinung nach muss man einen Menschen nicht persönlich kennen, um bestürzt oder traurig um seinen Tod zu sein. Im Falle des Todes von prominenten Personen geht es ja eher um die Würdigung seiner Arbeit, seines Talentes oder seines öffentlichen Auftritts. Jeder hat andere Vorlieben, was Schauspieler, Comedians oder Musiker anbelangt, da ist das Ausmaß der Trauer natürlich genau so individuell.

Ich habe erst heute morgen vom Tod Dirk Bachs erfahren - durch Facebook. Einige in meiner Freundesliste haben nämlich auch etwas dazu geschrieben und so habe ich es dann auch mitbekommen. Ich finde das aber nicht schlimm, wenn ich ehrlich bin. Dirk Bach stand eben in der Öffentlichkeit und wenn man seine Trauer bzw. sein Mitgefühl dann über ein soziales Netzwerk kundtun möchte, sollte man das auch tun. Das ist heutzutage doch nichts Besonderes mehr. Natürlich sterben jeden Tag Menschen - der Tod gehört eben zum Leben dazu - aber trotzdem muss man doch keine abwertenden Kommentare darunter schreiben. Das finde ich echt traurig, aber manche Leute wollen eben dadurch auf sich aufmerksam machen.

Ich habe auch einige abwertende Kommentare bezüglich Bachs Homosexualität oder seiner Figur lesen müssen. Das finde ich wirklich unmöglich und da kann man eigentlich auch nur den Kopf schütteln. Wie kommt man denn bitte auf die Idee, eine verstorbene Person noch zu beleidigen?! Das ist wirklich mehr als geschmacklos. Da finde ich den Hinweis einiger Leute, dass jeden Tag Leute sterben und verhungern doch echt noch harmlos. Würde beispielsweise mein Lieblingssänger oder Schauspieler sterben, wäre ich wahrscheinlich auch total geschockt und würde etwas diesbezüglich posten. Auch wenn man diese Leute nicht persönlich kannte, hat man aufgrund ihrer Arbeit und ihrer Präsenz in den Medien doch irgendwie einen Bezug zu ihnen. Das sollte man dann eben auch mitteilen dürfen - sei ei nun bei Facebook oder auf einer anderen Plattform. Natürlich gibt es auch Leute, die nur deshalb etwas posten, um auf sich aufmerksam zu machen oder dazu zu gehören.

Ich war auch schockiert, als ich vom Tod Dirk Bachs erfahren habe, aber ich habe nichts dazu gepostet und ich bin auch keiner Gruppe beigetreten. Das fand ich dann doch ein wenig übertrieben, wenn ich ehrlich bin. Trotzdem finde ich solche Gruppen generell nicht schlecht. Ich bin auch Mitglied einer Trauergruppe - allerdings handelt es sich dabei um eine Person, die ich sehr gut kannte, nicht um eine Person des öffentlichen Lebens. Wenn die Leute in einer solchen Gruppe trauern möchten, dann ist da doch nichts dabei. Ich verstehe nicht, was für Probleme die Leute haben, die sich darüber dann noch aufregen. Ich wurde auch schon öfter zu solchen Trauergruppen eingeladen. Ich bin dann nicht beigetreten, aber ich habe mich auch nicht belästigt gefühlt oder so etwas in der Art. Die Leute sollen doch machen können, was sie wollen.

Ich finde es schon traurig und etwas erschreckend, wie plötzlich das mit Dirk Bach ging, wobei er halt auch nicht die gesündeste Lebensweise hatte, könnte ich mir zumindest vorstellen, nach seiner Figur zu urteilen.

Solche Gruppen finde ich ehrlich gesagt unnötig, denn genau wie bei Whitney Houston und Michael Jackson oder Amy Winehouse ist die Trauer zeitlich begrenzt und nach wenigen Wochen interessiert die Gruppe dann niemanden mehr. Eine Statusmeldung ins eigene Profil, dass einem das nahe geht, finde ich okay, dann kann man diese kommentieren oder auch nicht.

Ich bin jetzt nicht so der Mensch, der da trauert, man sieht halt wieder einmal, wie schnell es vorbei sein kann, der Aspekt erschrickt mich daran etwas, aber ich trauere eigentlich grundsätzlich nicht für verstorbene Promis, sondern nur für Menschen, die ich persönlich kenne.

@Ramones: Wieso findest du es unangebracht, wenn jemand bei einem "Ruhe in Frieden Beitrag" auf Gefällt mir drückt? Das drückt dann doch aus, dass es der Person gefällt, dass man der verstorbenen Person Frieden wünscht. Ich finde das überhaupt nicht schlimm, wenn man bei einem solchen Beitrag drauf drückt. Anders sehe das natürlich aus, wenn jemand einfach nur schreiben würde, dass eine Person verstorben sei.

Bei Prominenten finde ich das in Ordnung, wenn man das auf Facebook veröffentlicht, denn diese kennt ja auch jeder. Allerdings nervt mich das dann auch sehr schnell, wenn jeder meiner 300 Facebook-Freunde dann etwas über die verstorbene Person schreibt. Bei anderen Personen finde ich es um ehrlich zu sein ein wenig unangebracht, wenn man zu deren Todestag ein Foto auf Facebook veröffentlicht oder so. Das sehe ich immer wieder bei einer Freundin deren Bruder mit 19 Jahren verstorben ist. Ich weiß nicht ob es diesem so recht wäre, wenn sie das macht.