Sind Pfandleihanstalten salonfähiger geworden?
Wie ich gehört habe, gehen mehr als eine Million Deutsche etwa einmal im Jahr ins Pfandhaus. Sie tauschen dort Wertgegenstände gegen Bargeld. Und angeblich steigt die Anzahl der Menschen die dazu gezwungen sind, wobei diese Menschen aus allen sozialen Schichten kommen. Das Pfandleihhaus ist somit nicht mehr nur für Arme eine rasche, unbürokratische Alternative zum sonst üblichen Kredit von der Bank geworden.
Früher hatte die Pfandleihe einen extrem negativen Beigeschmack, war etwas dessen man sich schämte. Ich denke das hat sich geändert - und ihr?
Ich würde eigentlich nicht sagen, dass Pfandleihhäuser heutzutage besser angesehen sind als früher. Auch wenn sie von einigen Menschen genutzt werden, sind sie sicher noch lange nicht salonfähig. Ich war noch nie in einem Pfandleihhaus und ich fände es auch irgendwie komisch, einen solchen Laden aufzusuchen. Für mich haben diese Läden definitiv einen negativen Beigeschmack. Ich verbinde mit solchen Läden auch eine Personengruppe, die über ihre Verhältnisse lebt, ganz unabhängig von ihrem Einkommen. Da werden dann irgendwelche Sachen Monat für Monat ins Pfandleihhaus gebracht, um sie im nächsten Monat wieder auszulösen. Am Monatsende beginnt das Drama dann erneut.
Ob jemand wirklich gezwungen ist, das Pfandleihhaus aufzusuchen, sei mal dahingestellt. Ich denke ja, dass es auch andere, auch für denjenigen, der Geld benötigt, lukrativere Möglichkeiten gibt. Aber das muss jeder selbst wissen. Ich finde es in Ordnung, dass es Pfandleihhäuser gibt, aber ich finde sie eben nicht salonfähig und ich würde ein Pfandleihhaus auch nicht unbedingt aufsuchen wollen.
Ich denke auch nicht, dass Pfandhäuser heute salonfähiger sind, als sie es früher waren. Ich habe mich zwar gewundert, dass sich in meiner Heimatstadt ein solches Pfandleihhaus mitten in der Fußgängerzone befindet und auch ein großes Schild daran hängt, was alles bepfandet wird, aber trotzdem wird dort ja niemand freiwillig hingehen und seine Wertsachen dort hin bringen. Ich bin bislang zum Glück auch noch nicht in einem Pfandhaus gewesen und hoffe auch, dass ich ein solches Haus nie betreten muss.
Es mag ja sein, dass mittlerweile Personen aus verschiedenen Schichten dort ihre Wertsachen abgeben um schnell an Geld zu kommen, aber genau wie Cologneboy2009 sehe ich dabei einen Teufelskreis, wenn man die Sachen wieder auslöst und dann wieder nicht genug Geld hat. Unter salonfähig verstehe ich eigentlich, dass es schon normal ist, seine Sachen bei Geldknappheit zum Pfandhaus zu bringen. Das sollte es aber eigentlich nicht sein.
Ich denke ein Pfandleihhaus hat immer noch denselben Ruf wie früher und daher denke ich nicht, dass es heute salonfähiger geworden ist. Es ist ja auch so, dass eine Pfandleihe nicht mal eben gemacht wird, sondern weil man eben einfach in einer Notlage ist und das ist doch eher schade. Ich denke es schämen sich heute immer noch Menschen in einen solchen Laden zu gehen, wobei es bei der heutigen Finanzlage aber vielleicht mehr Menschen nutzen und die Läden idealer gelegen sind.
Ich kenne eigentlich keine Pfandhäuser hier in der Gegend, aber vielleicht sind wir auch zu dünn besiedelt dafür so dass es sich nicht lohnt. Ich denke aber auch dass man Pfandhäuser heute mehr akzeptiert oder zumindest ignoriert. Das hängt damit zusammen dass Pfandhäuser meistens auch Edelmetalle wie die Juweliere ankaufen oder auch verkaufen so dass niemand weiß ob der Kunde den er durch die Glasscheibe beobachtet etwas versetzen will oder nur ein paar Goldmünzen kauft.
Erheblichen Anteil wird aber auch der Gedanke haben dass man sich heute eigentlich nicht mehr so um seine Nächsten kümmert wie früher. Damals gab es noch engere Beziehungen zu den Nachbarn, heute weiß man oft gar nicht mehr wer noch so alles im Hauseingang wohnt. So sieht es auch mit den verruchten Häusern aus, es interessiert eigentlich niemanden mehr wer eine Pfandleihe aufsucht, jeder hat genug andere und vielleicht auch ähnliche Probleme. In einer anonymen Großstadt war das aber sicherlich schon immer so.
Ich glaube, dass sich Pfandleihhäuser in Deutschland weiterhin nicht etabliert haben und von vielen Menschen, unter anderem auch mir, negativ wahrgenommen werden.
Der Zulauf bei Pfandleihhäusern kommt eher daher, dass sich immer mehr Menschen in Deutschland verschulden und ihre Schulden nicht durch Bankkredite begleichen können, da die Bank ihnen kein Kredit einräumt. Somit bleibt als einzige, völlig unbürokratische Möglichkeit, das Aufsuchen eines Pfandleihhauses. Für mich bestätigt dies allerdings nur noch weiter die negative Wahrnehmung eines Pfandleihhauses.
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