Schlechte Bücher - Welches Buch ihr nicht empfehlen könnt
Ich würde sagen, es lag tatsächlich an der Sprache und der Art der Erzählung. Mir erschien vieles langatmig oder auch einfach "fremd".
Wobei ich auch sagen muss, dass mir die Geschichte an und für sich nicht wirklich gefallen hat, wobei das wirklich persönlicher Geschmack ist Vielleicht war es nicht kitschig genug oder doch schon wieder zu kitschig, da kann man sicherlich streiten (aber das wollen wir ja nicht).
Seltsamerweise sind die schlechtesten Bücher, die ich gelesen habe, Bücher die zur Kategorie "Weltliteratur" gehören. So fand/finde ich Salingers "Der Fänger im Roggen" einfach furchtbar einschläfernd, während andere Menschen es für ein Meisterwerk halten. Ähnlich geht es mir mit Millers "Der Tod eines Handlungsreisenden" - leider einfach ermüdend.
Während einige Bücher einfach durch ihre Handlung nicht glätzen können, gibt es auch noch die Art von Buch zu denen ich einfach vom Schreibstil keinen Zugang finde. So ist Tolkiens "Der Herr der Ringe" ist sicher eine sehr spannende Geschichte, aber nach ca. 50 Seiten verliere ich einfach das Interesse. Auch Ken Folletts "Säulen der Erde" gehört zu dieser Kategorie von Büchern.
Da ich mich jetzt ganz aktuell endlich durch Band 2 und 3 gekämpft habe, kann ich mit gutem Gewissen von der Lektüre des Eragon Zyklus abraten. Band 1 war ja durchaus noch lesbar, wenn auch meiner Meinung nach wenig neu und originell, aber wenigstens hatte das Buch Handlung und Tempo, aber Band 2 war schon eine echte Zumutung. Der Fluß der Geschichte kam zeitweise völlig zum stehen, die Aufsplittung in zwei Haupterzählstränge wurde immer uninteressanter und zum Schluß nur noch nervig und die gesamte Wandlung der Hauptperson ist irgendwie sprunghaft, inkonsistent und teilweise aus Mangel an Ideen absolut blödsinnig umgesetzt.
Band 3 war dann allerdings noch einmal die vielfache Steigerung. In dem Buch passiert nun wirklich überhaupt nichts mehr. Der Handlung steht bzw. tritt völlig auf der Stelle. Was der Autor erzählt ist nach wie vor entweder woanders abgeschrieben oder / und vollkommen uninteressant. Auf 850 Seiten wurde ein Zeug zusammen geschrieben, daß für die Gesamtgeschichte ungefähr so interessant und nützlich ist wie ein Sack Reis in China, der gegen Die Schwerkraft verliert.
Die wenigen Infos in dem Buch, die man als "wichtig für die Handlung" bezeichnen könnte, lassen sich auf wenigen Seiten abhandeln, hübsch verpackt würde ich sagen, mehr als 200 braucht man in keinem Fall. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, hat man diese wenigen Infos ohnehin entweder vorher schon erahnt oder schlicht und ergreifend gewußt, daß es sein würde, weil es irgendwie "immer so ist".
Es soll ja nun auch noch einen 4. Band geben und da ich davon ausgehe, daß mein Mann wieder darauf bestehen wird, ihn auch zu kaufen, wie schon bei Band 3, werde ich ihn vermutlich früher oder später lesen, um nicht unzählige ungelesene Bücher im Regal zu haben (ja, ich weiß, doof *g), aber all jene, die noch keinen Euro für Eragon ausgegeben haben, rate ich, es auch zukünftig sein zu lassen. Es gibt so viel interessantere, originellere Bücher, daß ich mich immer wieder wundere, warum so ein Töff erst bei einem Verlag unterkommt und dann auch noch zu einem Megaerfolg wird
Mir ist noch ein Buch eingefallen, über das ich mich eigentlich letztendlich nur aufgeregt habe. Es war eigentlich noch nichtmal ein richtiges Buch, mehr ein Büchlein, und warum ich nicht einfach weggelegt habe, weiß ich gar nicht mehr. Wahrscheinlich war das dieser Zugunglückeffekt. Man will nicht hingucken, aber man kann einfach nicht wegsehen.
"Ich hab die Unschuld kotzen sehen" von Dirk Bernemann. Ich bin heute noch froh, daß ich wenigstens kein Geld für das Machwerk investiert habe und ich hab mit Bestürzung festgestellt, daß dieses Buch eine Fangemeinde und mehrere Fortsetzungen hat. Warum, um Himmels Willen?!
Die grundsätzliche Idee, jedes Kapitel zu einer einzelnen Episode zu machen und sie alle miteinander zu verknüpfen, obwohl jedes Kapitel als Erzählung auch völlig alleine stehen könnte, ist wirklich das einzige, was ich dem Autor als positiv anrechne, denn das war nett. Der Rest war das Grauen. Die Art, wie es geschrieben war, die Ausdrücke, die in diesem Buch von Leuten benutzt werden, die im wahren Leben nicht mal wüßten, daß man solche Ausdrücke tatsächlich für so etwas verwenden kann... man weiß gar nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Und alle Personen "klingen" gleich. Sie unterscheiden sich nicht wirklich voneinander. Wären die Kapitel nicht so kurz, könnte man super leicht unterwegs vergessen, mit wem man es gerade zu tun hat.
Man verschwendet wegen der Kürze zwar nicht viel Zeit mit diesem Buch, aber man verschwendet sie gründlich.
Da ich es noch nicht zuende gelesen habe, kann ich noch nicht endgültig sagen, ob ich das Buch schlecht ist oder nicht, aber derzeit würde ich es nicht empfehlen. Ich lese "Unter diesem Einfluss" von Henning Kober. Das Problem ist, dass ich auf Seite 60 bin und überhaupt nicht weiß, worum es eigentlich geht. Bisher wirkt alles unzusammenhängend. Und die Sprache wirkt irgendwie mehr gewollt als gekonnt. Naja, vielleicht wird es noch besser. Muss mich nur durchringen, ein weiteres Kapitel zu lesen.
Ich muss mich einigen meiner Vorredner anschließen, es ist schade, wie so mancher langweilig gestalteter Deutschunterricht das Interesse an der Weltliteratur vermiesen kann. Ich bin niemand, der permanent hochintelligente Bücher lesen muss, aber ich hatte das Glück, einen wirklich guten Deutschlehrer zu haben, der uns geschickt an das Thema Literatur herangeführt hat. Ich habe da wirklich viel und auch gerne gelernt und scheue mich auch heute nicht, Klassiker zur Hand zu nehmen. Ich mag sie nicht alle, mit Goethe habe ich zum Beispiel meine Probleme. Aber viele Bücher, die hier als schlecht bezeichnet werden, konnte man vielleicht zu Schulzeiten schlicht und ergreifend nicht verstehen.
Das mit Abstand schlechteste Buch, das ich jemals in der Hand gehalten habe war sicherlich Feuchtgbiete von Charlotte Roche. Ich habe mir das nicht selbst gekauft und auch nicht zuende gelesen. Die ersten paar Seiten haben mir absolut gereicht. Mich hat der Inhalt schon abgestoßen, aber das ist wohl Geschmackssache, ich finde aber auch, dass die Autorin absolut talentfrei ist. Schöner Schreibstil ist anders. Jedenfalls wurde das Buch nach den ersten paar Seiten dankend zurückgegeben.
Wolfgangs Hohlbein Anubis verspricht wahrhaft vieles bieten zu können, wenn man gewillt ist, dem Klapptext Glauben zu schenken. Der Plot ist wirklich weit hergeholt, selbst für einen Fantasy-Roman: So wird beispielsweise eine altägyptische Pyramide in der Nähe von San Francisco entdeckt. Ist man gewillt mit einigen Schwächen im Plot zu leben, so bekommt man viele Anlehnungen an H.P Lovecraft geboten, die ich auch prinzipiell gut finde.
Jedoch hat das Buch mit einer großen Schwäche zu kämpfen: Hohlbein versucht in Anubis den Horror im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, wartet mit vielen Rätseln und Grauen auf, über die der Leser selber rätseln darf. Der Ansatz ist zwar zweifelsohne gut, jedoch wird keines der Rätsel gelöst und auch dem Leser werden zu wenig Anhaltspunkte geboten, um diese selber lösen zu können. Auch misslingt es eine spannungsgeladene Atmosphäre zu erzeugen, da wiederum zu sehr am "heißen Brei" vorbeigeredet wird.
Bei den meisten hier genannten Titeln deckt sich meine Meinung mit der der Vorschreiber, witzigerweise ist aber Das 5. Kind von Doris Lessing ein sogar zweimal von mir gelesenes Buch. So verschieden können die Geschmäcker sein.
Zu Beobachten war das auch bei Die Vermessung der Welt. Das Buch hat so unglaublich viele gute Rezensionen und war von der Thematik auch so, dass es mir hätte gefallen müssen, dass ich es schlichtweg nicht glauben konnte, dass ich es so langweilig und gänzlich uncharmant fand. So habe ich es denn bis zum Ende durchgelesen und verstehe bis heute nicht, was andere daran so ungewöhnlich gut finden.
Das Buch aus dem Deutschunterricht, was mich auch als damaliger Vielleser schon dermaßen gelangweilt hat, dass ich eine richtige Antipathie gegen den Autor entwickelt habe, ist Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin.
Manchmal bringt ein Autor, von dem man jedes einzelne Buch immer gerne gelesen hat, eines heraus, dass man freudestrahlend direkt nach Erscheinen kauft und dann zwei Stunden später am liebsten wegen offensichtlicher Mängel direkt wieder an den Autor zurückgeben würde. So ging es mir bei Martin Suters Der Koch. Man hatte den Eindruck, er habe einem Ghostwriter eine Stichwortliste mit den Inhalten seiner letzten Romane gegeben und der musste unter Verwendung aller Stichworte einen neuen in der Schweiz spielenden Roman zaubern.
Auch wenn ich gerne Fantasy lese, bei der hochgepriesenen Trudy Canavan Reihe mit vier Teilen (Die Rebellin etc.) war mir auch nach drei Teilen nicht schlüssig, was genau daran alle so herausragend fanden. Da gibt es ganz andere Mehrteiler mit wesentlich besser umgesetzten Ideen.
Die Feuchtgebiete waren für mich auch eher ein Sumpf des schlechten Geschmacks. Ich wünsche mir nach wie vor, dass ich manche darin propagierte unhygienische Praktiken nie erfahren hätte.
Und manchmal gibt es auch Bücher, von denen ich wirklich glaube, dass sie eigentlich gut sind, ich aus irgendeinem Grund aber keinen wirklichen Zugang dazu bekomme. Hierzu gehört die vielgepriesene Bücherdiebin von Zusac. Ich fange es immer wieder an (mittlerweile bestimmt 5 mal) und lege es immer wieder weg und verschlinge in der Zeit dann wieder andere Bücher. Eigentlich verstehe ich weder von der Sprache noch von der Thematik dass es mich nicht mitreisst. Gleiches gilt für Schiffbruch mit Tiger, ich verstehe einfach nach wie vor nicht, wieso mir das Buch nicht gefällt, obwohl es eigentlich die besten Voraussetzungen dafür hat.
So, ich habe auch mal wieder ein wirklich unglaublich schlechtes Buch gelesen. So schlecht, dass ich nicht einmal aufhören konnte, wie bei einem Autounfall, ich musste hinsehen.
Es geht um "Splitterherz" von Bettina Belitz. Im Grunde eine angenehme Alternative zum ganzen Vampirkram, denn es ist ausnahmsweise nciht das arme Mädchen, dass dem Vampir verfällt. Stattdessen zieht eine neue Gestalt das holde Weib in Miniaturausgabe in seinen Bann.
Doch zur Handlung: Die 17-jährige Elisabeth, kurz Ellie oder Elisa (und diverse andere, die Spitznamen variieren recht häufig) zieht mit ihren Eltern aus der hippen Großstadt Köln ins hinterletzte Nest im Westerwald. Ihr Vater hat dort eine Stelle in einer psychiatrischen Klinik angenommen und verlässt dafür seine gut gehende Praxis in der City. Elisabeth gefällt das natürlich garnicht, immerhin darf sie ihr letztes Schuljahr unter Dorftrotteln verbringen, so ihre Meinung. Das eigentliche Problem des Umzugs, nämlich ihre soziale Inkompetenz und Unfähigkeit, sich nicht zu verstellen und schauspielernd um Anerkennung zu buhlen, wird jedoch recht schnell klar. So läuft es für sie auch nicht besonders gut an der neuen Schule.
Zudem wird sie seit dem Umzug von Schlafstörungen und Tagträumen, ja fast schon Wahnvorstellungen, geplagt. Diese verschlimmern sich mit der Zeit zudem, sodass sie stundenlang an den unmöglichsten Orten wegdöst.
An dieser Stelle kommt der (natürlich dunkel gutausehende und geheimnisvolle) männliche Hauptcharakter Collin Jeremiah Blackburn ins Spiel. Alle Dörfler meiden ihn und sobald er irgendwo auftaucht, kippt die Stimmung ins Aggressive um. Dies liegt daran, dass Collin ein Nachtmahr ist, ein Geschöpf, welches den Menschen ihre Träume aussaugt. Das "nicht-Träumen" zu Depressionen und fehlendem Lebenswillen führt, wissen wir Hobby-Psychologen natürlich alle. Aber: Collin ist nicht wie die anderen Nachtmahre: Er trinkt nur die Träume der Tiere des Waldes, welche ihm das auch nicht wirklich übel nehmen. Er als Gutmensch, Verzeihung, Gutnachtmahr versucht also alles, um auch Elisabeth von sich zu scheuchen. Aber das gute Kind ist stur und bleibt ihm auf den Fersen.
Die Beziehung der beiden ist fortan geprägt davon, dass sie ihm hinterherläuft und er versucht sie wegzuschieben. Gleichzeitig hat Collin einen "guten" Einfluss auf Elisabeth, sodass ihr klar wird, dass sie sich nicht verstellen muss und soll. Als erster Akt der Rebellion entfernt sie ihr Bauchnabelpiercing, welches sie ja sowieso nicht wollte. Im weiteren Verlauf der Geschichte (und nun wird es wirklich skurril) betont sie, dass sie ihre Augenbrauen nun dicht und buschig trägt, quasi "Back to the roots". Auch weint sie wieder häufiger (was sie sich in der Kölner Zeit abgewöhnt hatte) und lässt Collin ihre Tränen als Snack verschnabulieren.
Natürlich gibt es auch ein Problem: Elisabeths Vater wurde kurz vor ihrer Geburt bei einer beruflichen Reise auf St. Lucia, einer Karibikinsel, von einem Nachtmahr gebissen und ist seitdem eine Art Mischwesen aus Mensch und Nachtmahr mit dem Verlangen nach Träumen, sonst jedoch menschlichen Eigenschaften. Er versucht nun, Elisabeth (verständlicherweise) mit allen Mitteln von Collin fern zu halten. Gleichzeitig spürt die "Mutter" von Collin, also der Nachtmahr, der ihn verwandelt hat, Collin auf und kommt aus Italien (woher kennen wir das nur?) angereist, um ihn endgültig böse werden zu lassen.
Das finale Kapitel bringt übrigens ein offenens und wirklich unbefriedigendes Ende, was allerdings nicht verwundert: Diese wurmstichige Story ist tatsächlich auf drei Teile angelegt.
Ganz abgesehen von den wirklich auffälligen Parallelen zur "Twilight"-Reihe von Stephenie Meyer (wie dem sich von Tieren statt Menschen ernährenden männlichen Hauptcharakter, der Bedrohung aus Italien und de unbeliebten Mädchen, welches sich unsterblich in den Außenseiter verliebt) bleibt die Storyline flach und fast schon peinlich grotesk. Ständig muss man Elisabeth dabei zusehen, wie sie wegdämmert und Stunden später ohne Orientierung aufwacht, wie sie unlogisch handelt und in sich ein unausgereifter Charakter bleibt. Die Nebenfiguren wie zum Beispiel ihr Schulkamerad Tillmann und ihres Biologielehrers (ihres Zeichens Vater und Sohn, getrennt von der Mutter beziehungsweise Exfrau) bleiben eindimensional, auch weil die hingeworfenen Informationsbröckchen unschlüssig und auch unvollständig bleiben.
Auch zwei Kolleginnen, die ebenfalls ein Leseexemplar erhalten haben, empfinden das Buch als bestenfalls lauwarme Unterhaltung, tendieren aber wie ich zur "Unfall"-Meinung. Unglaublich, wie wenig man aus der eigentlich recht netten Idee eines Nicht-Vampirs als Hauptfigur und einem Schauplatz in Deutschland machen kann. Wie die relativ guten Amazon-Bewertungen zustande kommen, kann ich mir wirklich nicht erklären.
Ich fand "Der Pferdeflüsterer" von Nicholas Evans ziemlich enttäuschend. Das Buch war ja so bejubelt worden, mit Verfilmung und das Pferdeflüstern hatte man plötzlich in sämtlichen Medien. Entsprechend war ich auch neugierig auf das Buch und dann doch sehr enttäuscht. Es ging absolut nicht in die Tiefe, stattdessen gab es eine an den Haaren herbeigezogene, schlecht geschriebene Liebesgeschichte, wenig Spannung und ein enttäuschendes Ende.
"Feuchtgebiete" braucht wohl keinen Kommentar, das Buch ist inhaltlich und stilistisch dermaßen unterirdisch, dass es wirklich nur berühmt werden konnte, weil seine Verfasserin eine Prominente ist. Hätte sie mit dem Buch nicht sämtliche Sendungen besucht, wofür sie ja garantiert vorher schon vorhandene Kontakte genutzt hat, wäre das Buch niemals bekannt geworden.
@Batida: In "Splitterherz" habe ich nur reingelesen und direkt gewusst, kein Buch für mich. Ganz mieser Twilight-Abklatsch, noch schlechter geschrieben und langweilig.
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