Welche Bestrafungsart tat euch früher besonders weh?

Bestrafung früher und heute ist ja in der Familie bei Kindern schon ein großer Unterschied. Zum glück ist vieles nicht mehr in der Erziehung erlaubt und die Strafen, mit denen man früher ein Kind bestraft hat, sind heute nicht mehr zeitgemäß.

Welche Strafen, welche Bestrafungsart, tat euch besonders weh? Wie wurdet ihr als Kind oder junger Jugendlicher bestraft von euren Eltern? Habt ihr Schläge bekommen? Wurdet ihr im Zimmer eingesperrt oder musstet ihr gar in den Keller? Habt ihr Hausarrest oder Zimmerarrest bekommen? Welche Strafe war so schlimm, dass ihr immer noch daran denkt?

Ich bin noch recht jung, daher ist es noch nicht solange her, dass sich meine Eltern damit rumschlagen mussten, sich Strafen für mich zu überlegen. Glücklicherweise ging es bei uns nie soweit, dass Gewalt angewendet wurde. Man kann sogar sagen, dass es sich bei den Bestrafungen die ich erhielt um "Luxus-Strafen" handelte. Dabei spreche ich von Handy- oder Laptopentzug. Manchmal wurde mir auch das weggehen verboten. Im Prinzip hatte ich also nie an schlimmen Strafen zu leiden.

Bei uns gab es solche Strafen wie zusätzlichen Putzdienst, Ausgehverbot, Hausarrest oder Fernsehverbot. Da wir als Kinder keinen Fernseher im Zimmer hatten, konnten meine Eltern das noch als Strafe verwenden. Heutzutage ist das ja alles nicht mehr so einfach. Handy, Laptop oder PC gab es auch nicht im Kinderzimmer, also fiel das auch weg als Strafe.

Bei meinen Eltern war es so, dass körperliche Gewalt kein Thema war. So gab es für uns Kinder keine Tracht Prügel, wohl aber den Klaps auf die Finger, was in meinen Augen ja nun nicht gleichzusetzen ist. Allerdings haben meine Eltern darauf geschaut, dem Alter angemessene Strafen zu verhängen.

Als Jugendlich fand ich es sehr schlimm, am Wochenende nicht mit meinen Freundinnen ausgehen zu dürfen. Dies war wohl mit die schlimmste Strafe, die ich bekommen habe. Alles andere an Strafen war auch nicht sonderlich angenehm, aber das betraf selten meine Freizeit, die ich mit Freundinnen verbringen wollte, so dass das Ausgehverbot tatsächlich sehr schlimm war für mich.

Also ich wurde von meiner Mutter ab und zu schon geschlagen, meist auf den Hintern. Dabei fand ich es immer schlimm, wenn sie mich in die Ecke drängte und mit dem Rührlöffel zuschlug. Heute ist so etwas zum Glück nicht mehr erlaubt! Aber ich muss sagen, das ist eigentlich nicht meine schlimmste Erinnerung. Am schlimmsten fand ich zum Beispiel, als meine Mutter einmal in mein Zimmer stürmte, voller Wut und meine ganzen Poster von den Wänden riss und zerriss. Ich hatte kaum noch freie Tapete im Zimmer, alles war voller Poster und die waren mein Heiligtum. Meine Mutter wusste das und wusste, dass sie mich damit traf. Alle Poster zerstört. Ich saß stundenlang in meinem Zimmer und habe bittere Tränen vergossen.

Auch sehr schlimm fand ich, als wir mal Besuch hatten und ich wurde wegen irgend einer Kleinigkeit bestraft. Da musste ich dann ohne Abendessen in mein Bett gehen. Ich seh das alles noch sehr genau vor mir. Ich saß an der Treppe und habe gehört, wie im Esszimmer alle aßen und lachten und ich durfte nicht dabei sein. Ich war sehr hungrig und fand es so schrecklich, dass alle Spaß hatten und ich alleine in meinem Zimmer sitzen musste. Und bei mir kam es dann auch nicht wie bei meinem jüngeren Bruder vor, dass meine Eltern danach gekommen wären und eingelenkt hätten.

Ich habe schonmal mit meiner Mutter darüber gesprochen, aber die ist dann immer ganz verlegen, will nicht viel dazu sagen und meint nur, sie war mit mir überfordert. Ich fand diese psychischen Bestrafungen auch eigentlich immer sehr viel schlimmer, als die Schläge mit dem Rührlöffel.

Als kleines Kind, wollte ich oft nicht baden gehen, warum auch immer. Ich habe das Wasser auch meistens als zu heiß empfunden. Meine Mutter musste dann immer auf mich einreden und als das nicht klappte, hat sie dann meinen Vater geholt, der mich samt Klamotten in die Wanne gesteckt hat. Das fand ich damals ganz schlimm und habe auch fürchterlich gebrüllt.

Am schlimmsten war für mich immer der Hausarrest. Wir haben als Kinder überwiegen draußen gespielt und es war dann schlimm, wenn wir mal nicht rausgehen konnten. Meistens haben wir dann auch Hausarrest oder Fernsehverbot bekommen. Wir hatten einen gemeinsamen Fernseher im Wohnzimmer und einen Computer hatten wir damals noch nicht. Einen Klaps auf den Po gab es dann und wann auch mal, wenn wir wohl ganz frech waren, aber daran erinnere ich mich kaum noch.

Bei uns war es so, dass meine Mutter noch klassisch bis drei zählen konnte und das hat in der Regel meistens funktioniert, sodass es zur Nichtbefolgung eigentlich nicht gekommen ist. Ansonsten konnte man mich mit Fernsehverbot als Kind nicht wirklich bestrafen, da ich sowieso viel lieber Bücher gelesen habe. Und Bücherleseverbot ist jawohl albern. Dummerweise wusste meine Mutter natürlich, dass sie mich mit Fernsehverbot nicht bestrafen konnte und so gab es dann Strafen, dass ich am Wochenende zum Beispiel nicht zur Oma durfte.

Da war ich allerdings sehr gerne, weil meine Oma so eine richtige Oma ist. Mit bekochen, lange aufbleiben, einkaufen gehen und im Sommer Junikäfer fangen gehen. Also war das für mich eine wirklich harte Strafe und dummerweise wohnte sie weit weg genug, dass ich nicht heimlich doch hingehen konnte. Das wäre bei der Strecke zu gefährlich gewesen und hätte zu lange gedauert. Manche haben ja da das Glück gehabt, dass sei nur ein Haus weiter gehen musste.

Oder ich wurde mit Nichtbeachtung gestraft. Das ist ja fast noch schlimmer, als wenn man angeschrien wird, und dann ist alles ok. Da wurde ich eben mal ein paar Tage ignoriert. Das war aber erst als größeres Kind so, als ich dann ordentlich Kontra geben konnte. Das führte dann auch einfach zu nichts, weil ich eh der Meinung war, dass ich Recht hatte und meine Mutter vertrat die selbe Meinung von sich. Logisch, dass sich da auch keiner beim anderen entschuldigte. Wofür auch.

Bei uns gab es alles. Von Fernsehverbot zur Backpfeife. Am schlimmsten waren sicherlich die Schläge. Grün und blau wurde ich nicht gehauen, aber es tat immer ordentlich weh und gelernt habe ich deswegen trotzdem nichts. Ansonsten habe ich mich nie an das Fernsehverbot gehalten, genauso wie das Ausgehverbot. Ich wurde auch immer in mein Zimmer verbannt, wenn ich vermeintlich mal nicht gehört habe. Man muss dazu sagen, dass ich eigentlich ganz lieb war, aber als Kind ist man eben immer mal etwas lauter und das wollte meine Mutter nicht. Erziehungstechnisch sind mir meine Eltern also kein Vorbild gewesen.

Meine Mutter kannte kaum eine andere Strafe, als eine oder auch mehrere Ohrfeigen. Dafür reichte es schon, wenn ich mal frech war oder einfach eine Aufforderung von ihr nicht sofort befolgte. Für "größere Vergehen" gab es dann zusätzlich zu den Ohrfeigen auch mal Sachen wie Fernsehverbot, Hausarrest oder das Streichen von in naher Zukunft geplanten Aktivitäten. Als ich noch kleiner war auch mal den Hintern voll. Natürlich tut es weh, wenn man geschlagen wird, aber eben auch nicht lange. Irgendwann konnte mich meine Mutter damit nicht mehr beeindrucken, weil ich es einfach sozusagen schon gewohnt war. Und dann hat sie damit eben auch nicht mehr das erreicht, was sie wollte, und der Streit schaukelte sich nur noch weiter hoch.

Mein Vater hat mich nie geschlagen, war aber auch sonst nicht sonderlich konsequent in der Erziehung. Die meiste Zeit meiner Kindheit hat er aber sowieso nicht bei uns gelebt und teilweise auch in einer anderen Stadt gewohnt. Somit hatte er darauf ohnehin nicht viel Einfluss.

Ich kann mich während meiner Kindheit ehrlich gesagt nicht an großartig schlimme Strafen erinnern und das ist natürlich auch gut so. Meine Eltern haben mich niemals geschlagen oder in einem Zimmer eingesperrt, mussten sowas aber selbst auch niemals miterleben. Es kam an sich immer sehr auf die Situation an, wie ich bestraft worden bin und ob ich denn überhaupt bestraft worden bin. Wenn ich frech war, dann kam es teilweise vor, dass ich von meiner Großmutter mit Liebesentzug bestraft wurde, dass heißt also, dass diese nicht mehr mit mir geredet hat, dass fand ich dann ehrlich gesagt doch schon sehr schlimm. Meine Eltern haben sowas aber mit mir niemals gemacht.

Typische Strafen bei uns waren unter anderem kein Fernsehen, keine Konsolenspiele und kein Computer. Um ehrlich zu sein, war mir das aber alles relativ egal, dass ergab sich einfach daraus, dass ich kein großes Interesse an diesen Dingen hatte und es an sich eher mein Bruder war, der gerne vor dem Fernseher saß oder Computer- und Konsolenspiele spielen wollte. Dieser hat dann diesbezüglich eben auch Verbote bekommen, aber mich hat das weniger gejuckt.

Wenn aber irgendwas war, weswegen meine Eltern sauer auf mich waren, dann haben diese teilweise dann eben auch gesagt, dass ich heute kein Fernsehen schauen darf oder nicht an den Computer darf. Da ich das aber sowieso eher selten getan habe und am Fernsehen nur DVDs geschaut habe, war mir das eigentlich egal. Durch meinen Bruder wurde eben eher der Eindruck erweckt, wir Kinder würden uns dafür sehr interessieren, was aber meinerseits eben gar nicht der Fall gewesen ist. Es war in dem Sinne also keine Strafe.

Später hatte ich dann eben auch einen eigenen Laptop und da kam es schon mal vor, dass wir ''Internetverbot'' hatten, wenn meine Eltern sauer waren. Das war an sich immer eine etwas verzwickte Sache. Heute kann man bei den modernen Routern ja einstellen, dass beispielsweise für einen bestimmten Computer kein Internet genehmigt wird, aber damals wurde das Internet am Router dann einfach ausgeschaltet. Die Folge davon war, dass dann immer beide Geschwister bestraft wurden und wenn man noch etwas für die Schule machen wollte, dann war das natürlich immer ein bisschen doof.

Selten habe ich auch Verbote bekommen, die darin bestanden, dass ich nicht ausgehen durfte. Sowas passierte in der Regel wirklich nur dann, wenn meine Eltern wirklich sauer waren und dann sah es eben so aus, dass sie sich weigerten mich zu einer Freundin zu fahren oder eben ausdrücklich erklärten, dass sie mich nicht abholen. Auch durfte ich selbst dann eben nicht aus dem Haus gehen und keine Freunde durften zu mir kommen.

Diese Strafe fand ich an sich immer sehr schlimm, denn es kam nicht selten vor, dass meine Eltern mir das dann immer kurz vorher sagten. Sie waren arbeiten, kamen aus der Arbeit und sahen dann beispielsweise eben, dass ich irgendwas nicht gemacht hatte, was ich machen sollte oder so und waren dann sauer. Ich durfte dann meinen Freunden wenige Stunden vorher absagen, worüber diese auch nicht immer sehr begeistert waren. Am schlimmsten war es, wenn es sich um einen Geburtstag handelte und ich schon ein Geschenk gekauft hatte und mich eben auf die Feier freute.

Ansonsten wurde mir manchmal eben verboten zum Spielen raus zu gehen und manchmal räumte meine Mutter auch die Spielsachen weg, wenn ich frech war und dann hatte ich eben nicht mehr viel zu Spielen. Das war aber weniger schlimm, weil ich eben auch ein kleiner Bücherwurm war. Am schlimmsten traf es mich, dass ich nicht ausgehen durfte, weil es auch immer schade war, wenn ich wenige Stunden vorher absagen musste.

Ich wurde eigentlich von meiner Mutter kaum bestraft. Es gab zwar mal lautere Worte zu hören, mehr aber auch nicht. Meine damals beste Freundin bekam dafür häufig Stubenarrest oder ein paar auf den Hintern, wenn wir Mist gebaut hatten. Wenn meine Freundin dann für eine Woche Stubenarrest hatte, war das für mich ebenfalls die schlimmste Strafe. Sie durfte nicht raus, um mit mir zu spielen und ich hatte dadurch schreckliche Langeweile. Im Endeffekt war ich dadurch immer genauso gestraft wie sie.