Wäre für euch eine 6 Tage Arbeitswoche auch ok?

vom 28.09.2012, 21:09 Uhr

Ich finde, es kommt auch auf die Art der Arbeit an. Wenn du einen körperlich anstrengenden Job hast, dann sollte der Körper sich ruhig an 2 Tagen in der Woche ausruhen können. Andernfalls sollte es kein Problem sein, auch an 6 Tagen in der Woche zu arbeiten. Allerdings sollten die Leute sich dann auch angewöhnen, in ihrer freien Zeit wirklich zu entspannen und nicht wie heute immer und überall abrufbereit zu sein. Im Grunde haben viele Arbeitnehmer heute schon eine 7-Tage-Woche, weil sie selbst am Wochenende berufliche Mails beantworten etc.

» ChilieDieSchote » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,59 »



Wenn man nicht angestellt, sondern selbstständig tätig ist, kommt es gar nicht so selten vor, dass man sechs oder sogar sieben Tage die Woche arbeiten muss, vor allem als Existenzgründer eines Einzelunternehmens. Das fand ich bisher weder schlimm noch schwierig, sondern ganz in Ordnung, aber ich finde ohnehin, dass es einen unglaublich großen Unterschied macht, ob man selbstständig arbeitet oder als Angestellter in einem Unternehmen und die Arbeit in meinem eigenen Unternehmen habe ich mit einer anderen Selbstverständlichkeit geleistet als ich das wohl als Angestellter für meinen Arbeitgeber täte, wenn dieser nun eine Sechs-Tage-Woche einführen würde.

Mit einer Sechs-Tage-Woche hätte ich vermutlich auch wirklich ein Problem, denn ich finde ein Wochenende nicht gerade üppig und könnte mir nicht vorstellen, meine Erholungsphase auf einen Tag in der Woche zu verkürzen, zumal ich am Wochenende ohnehin einen Tag lang, nämlich den Samstag, vor allem damit beschäftigt bin, Dinge zu regeln, zu denen ich unter der Woche nicht komme, was wohl viele Arbeitnehmer so handhaben. Würde ich nun nur noch einen Tag Wochenende habe und diesen Tag für all diese Erledigungen nutzen müssen, so bliebe mir überhaupt kein Tag mehr zum Erholen und für Entspannung oder eine schöne Freizeitgestaltung übrig, das fände ich schon ziemlich hart.

Ich denke also, dass ich vermutlich nicht an einer solchen Regelung interessiert wäre und ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass ein höheres Gehalt mich dazu überreden könnte, denn Freizeit ist mir tatsächlich wichtig und ich bin sicherlich kein Arbeitstier, dem am Wochenende nichts anderes einfällt als in die Arbeit zu gehen. Solche Menschen soll es geben, und ich selbst kenne auch so jemanden, aber mir ist das tatsächlich vollkommen fremd und mir liegt wenig ferner als am Wochenende arbeiten zu gehen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei meiner letzten Arbeitsstelle war es geradezu ein Luxus wenn man "nur" sechs Tage in der Woche hätte arbeiten müssen. In meinem Job waren zehn Tage am Stück keine Seltenheit und man hatte in der Regel danach auch nur zwei Tage frei bevor es dann wieder hieß eine sieben bis zehn Tagesschicht zu überstehen. Erschwerend hinzu kam, dass man selten pünktlich Feierabend machen konnte und es durch den enormen Krankeitsausfall vieler Kollegen auch oft Doppelschichten gab. Natürlich stand die Bezahlung in keinem Verhältnis. Irgendwann habe ich dann auch gekündigt, bzw. kündigen müssen weil mich der Job im wahrsten Sinne des Wortes krank gemacht hat. Leider bin ich dort kein Einzelfall gewesen. Die Struktur des Arbeitgebers ist trotzdem beibehalten worden. Ganz nach dem Motto, solange es noch Nachschub gibt, ist uns egal was mit den Angestellten passiert.

Sicherlich wünsche ich mir im Optimalfall eine Arbeit bei der ich nur fünf Tage die Woche arbeiten muss und dann mein Wochenende genießen kann aber wenn ich eine Arbeit habe bei der ich im Normalfall nach acht bis neun Stunden Feierabend machen kann und nicht permanent Überstunden schieben muss, wäre ich natürlich auch bereit eine Arbeit anzutreten bei der ich sechs Mal die Woche ran muss.

Ich kann mir auch vorstellen eine Arbeit anzunehmen wo man einen Gewissen Zeitraum durcharbeiten muss, man dann aber entsprechend bezahlt wird und auch eine gewisse Erholungsphase zugesprochen bekommt. Als Beispiel fiele mir da jetzt die Arbeit auf einer Bohrinsel ein. Nun würde ich heute nicht mehr die körperlichen Voraussetzungen erfüllen um solch einen Job überhaupt zu machen aber wenn es einen anderen Job gäbe, der körperlich etwas weniger abverlangt aber nach dem gleichen Prinzip verfährt, würde ich mich an der Herausforderung versuchen.

» Vancouver » Beiträge: 266 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Da ich in einer Apotheke arbeite und diese auch an Samstagen geöffnet hat (und sogar oftmals an Feiertagen und Sonntagen, wo wir dann Notdienst haben), ist bei mir die Sechstagewoche bereits angekommen. Daher kann ich auch nicht sagen, ob ich das begrüßen würde oder nicht.

Mir persönlich wäre es eigentlich lieber, wenn ich samstags nicht arbeiten müsste, denn mein Mann ist nur am Wochenende richtig zu Hause und hat für seine Familie Zeit. Wenn ich dann noch am Samstag arbeiten gehe, bleibt uns eigentlich nur noch der Sonntag für Familienaktivitäten. Andererseits bin ich auch ganz froh darüber, dass ich am Samstag arbeiten gehen kann, denn so habe ich ebenfalls die Möglichkeit etwas mehr Geld zu verdienen, da ich am Samstag meinen Mann habe, der dann auch unsere beiden Kinder aufpassen kann und ich mich nicht darum kümmern muss, wohin ich die beiden geben könnte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich käme mit einer sechs-Tage-Woche überhaupt nicht klar. Meiner Meinung nach braucht jeder Mensch immer ein bisschen Zeit sich auf das Wochenende einzustellen um es auch genießen zu können. Der Freitag dient der Gewöhnung an die freie Zeit oder auch dem Erreichen des Wochenendorts, wenn man zum Beispiel über das Wochenende zu seiner Freundin oder Bekanntschaft fährt. Der Samstag ist komplett zur Erholung gedacht und man kann sich den ganzen Tag auf das Wochenende konzentrieren und endlich mal vom Alltag abschalten. Der Sonntag dient dann, wer hätte es gedacht, zur Gewöhnung an den Arbeitsbeginn am nächsten Tag. Hätte man eine 6-Tagewoche, dann würde einer dieser für mich sehr wichtigen Bausteinen wegfallen und alles durcheinander bringen.

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde mir schon wünschen, nicht dauerhaft sechs Tage in der Woche zu arbeiten. Allerdings lege ich gar keinen Wert darauf, dass meine freien Tage am Wochenende stattfinden. Ich finde das Wochenende sogar perfekt geeignet zum arbeiten. Zum Glück kann ich in meinem zukünftigen Beruf am Wochenende und auch ansonsten zu allen möglichen Zeiten arbeiten. Gerade wenn ich mich nicht selbstständig mache, was für mich eher eine Option fürs Alter ist, werde ich regelmäßig am Wochenende arbeiten müssen. Das finde ich sehr gut. Ein Job mit geregelten Arbeitszeiten von Montag bis Freitag, von morgens bis zum späten Nachmittag, wäre mein absoluter Alptraum.

In manchen Jobs lässt es sich nicht vermeiden, dass man auch mal länger als fünf oder sechs Tage durcharbeitet. Das fände ich nicht schlimm, solange da keine irrsinnig langen Dienste bei herauskommen. Zehn Tage am Stück sind schon okay, solange man anschließend auch etwas mehr als nur einen Tag frei hat. In der Regel ist das ja auch so. Ich würde sogar lieber durcharbeiten, wenn ich dann vielleicht drei freie Tage hätte. Dann lohnt es sich auch, in eines der Nachbarländer zu fahren, was bei einem freien Tag natürlich Unsinn wäre. Selbst bei zwei freien Tagen lohnt sich das nicht immer.

Wichtig ist natürlich auch der Job selbst. Wenn es sich um so etwas wie den Traumjob handelt, dann wird eine Woche mit sechs Arbeitstagen natürlich nicht so schlimm empfunden werden wie das bei irgendwelchen mäßigen Aushilfsjobs vielleicht der Fall ist, die man nur macht, damit Geld reinkommt. In meinem Ausbildungsberuf wäre eine Sechs-Tage-Woche schrecklich gewesen, während ich mir eine solche Arbeitswoche in meinem späteren Job viel eher vorstellen könnte. Dennoch möchte ich auch da natürlich mehr als einen Tag pro Woche freihaben, um eben auch mal wegfahren zu können.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich arbeite als Physiotherapeut in meiner Praxis, Leistungstrainer in diversen Vereinen und mit diversen Sportlern und helfe in verschiedenen Trainings-, Reha- und Gesundheitszentren aus. Normalerweise teilt sich das alles ganz gut meine Arbeitszeit, doch es gibt auch Zeiten, in denen überall viel zu tun und auch noch Not am Mann ist. Wettbewerbssaison, eine volle Praxis und viele Verletzungen, schon befinde ich mich in mindestens einer 6-Tagewoche.

Normalerweise arbeite ich drei Tage voll in der Praxis, zwei halbtags entweder auch dort oder in Rehazentren, sowie zwei halbe Tage in Vereinen oder mit Sportlern zusammen - summa Summarum eine 5-Tagewoche. Samstags arbeite ich jedoch meistens mindestens halbtags ebenfalls in der Praxis oder mit Sportler, vor allem Sportvereine betreue ich samstags und sonntags bei Spielen. Ist also Wettkampfsaison, komme ich schnell auf eine 6-Tagewoche, wenn ich zwei Vereine habe und mindestens zwei Sportler, was im Sommer schnell vorkommen kann, kann das sogar die ein oder andere 7-Tagewoche bedeuten. Ich finde das auch vollkommen okay, denn das Geld stimmt. Man macht das ja nicht umsonst, daher habe ich für das Argument kein Verständnis, man würde keine 6-Tagewoche wollen, um genug Zeit mit der Familie zu haben. Man hat sechs Abende, sowie einen Wochenendtag, wenn man eine 6-Tagewoche hat. Das ist doch wohl in Ordnung, Geld wächst schließlich nicht auf Bäumen. Diese Bloß-Nicht-Zu-Viel-Arbeiten-Mentalität regt mich manchmal wirklich auf.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke gerade, wenn man selbstständig ist oder auch im Einzelhandel arbeitet, ist eine 6 Tage Woche schon jetzt an der Tagesordnung. Einen freien Tag mehr bekommt man deswegen nicht. Für mich wäre eine solche volle Woche nur bei bestimmten Berufen etwas. Gerade auch auf einer Baustelle ist es ja auch gang und gäbe und da finde ich es echt grenzwertig. Zumal man ja auch mal Pausen im Leben braucht und die 2 Tage da ganz gut tun.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


P-P hat geschrieben:Nur in Stoßzeiten wie jetzt zum Beispiel wird eine 6 Tage Woche eingeführt und die wird anstandslos akzeptiert von den Mitarbeitern. Man kann die Überstunden dann abfeiern, wie man möchte und es ist meist nur 2-3 Monate so, dass man eben Samstags arbeiten muss.

Wobei das ja dann keine richtige 6-Tage-Woche ist. Du kriegst ja für den zusätzlichen Tag dann irgendwann frei und gleichst deine 6-Tage-Woche dann eben mit genauso vielen 4-Tage-Wochen aus. Eine richtige 6-Tage-Woche würde ja bedeuten bis auf den Urlaub dauerhaft an 6 Tagen die Woche zu arbeiten.

Bei mir kommt es je nach Dienstplanung öfter mal vor, dass ich 6 Tage pro Woche arbeite. Wenn man es genau nimmt hab ich auch schon mal 20 Tage durchgearbeitet. Schlaucht etwas, aber geht im Grunde auch. Sowas wird aber dank Arbeitszeitgesetz zum Glück für die Allgemeinheit nur in wenigen Branchen zugelassen.

Ich finde es übrigens etwas anmaßend gleich allen anderen unterstellen zu wollen, sie wollen nicht zuviel arbeiten. Es steht doch jedem frei sich einen Job zu suchen, der eine geregelte 5-Tage-Woche mit freiem Wochenende hat. Wer natürlich viel Geld verdienen will, der muß auch damit leben, dass man dafür meist viel arbeiten muss. Kann sich ja jeder das passende raussuchen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich bin zum Glück noch Schüler, dürfte allerdings im Sommer bei einer Firma Berufserfahrung sammeln. Ich absolvierte dort ein einmonatiges Praktikum. Ich arbeitete wir jeder Praktikant von Montag bis Freitags, jeweils 8 Stunden am Tag. Da ich immer schon um 15.30 Schluss hatte (bzw. am Freitag schon um 14.00), hatte ich auch immer ein wenig Zeit zur Verfügung. Dennoch fand ich diesen Montag schrecklich. Mir gefiel die Arbeit überhaupt nicht, da ich weder die Kollegen mochte, noch die Tätigkeit an sich. Ich hatte immer sehr monotone Arbeit zu erledigen, und was noch schlimmer war, ist, dass ich sehr oft den anderen zusehen musste, was unglaublich monoton ist. Die Zeit schien überhaupt nicht zu vergehen. Jeden Tag, wenn ich das Gelände mit meinem Rad verließ, spürte ich dieses Gefühl der Freiheit einerseits, und der Einengung, morgen wieder da sein zu müssen andererseits. Bis ich nämlich daheim war und geduscht hatte, war es schon wieder längst nach 16.00 und die restliche Zeit am Tag verging wie im Flug. Ich lernte dabei "Freizeit" richtig zu schätzen.

Ich zählte die Minuten (!), die ich noch insgesamt arbeiten musste, rechnete mir alle 30 Minuten mit meinem Handy aus, wieviele Prozent meines Praktikums ich schon absolviert hatte. Freitags heimzukommen war immer eine große Befreiung. Ich denke, dass es einen großen Unterschied machen würde, auch samstags arbeiten zu müssen. Bei diesem Praktikum hätte ich es wohl furchtbar gefunden.

Wenn man bei einem Job nette Kollegen hat, und sich auch darauf freut, kann ich mir vorstellen, dass es kein allzu großes Problem wäre. Ich kann nur von meiner Situation in der Schule berichten: Abgesehen vom morgendlichen Aufstehen gehe ich eigentlich sehr gerne zur Schule. Ich denke, dass ich eine 6-Tages-Woche durchaus verkraften könnte.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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