Sehr großzügige Großeltern/Eltern - wer hat sie, wer nicht?

Familie A, bestehend aus Vater, Mutter und Kind, waren zusammen mit den Großeltern väterlicherseits im Urlaub. Dort hat die Oma meistens für alle gekocht und auch das Auto von Oma und Opa durfte Familie A immer benutzen, ohne dass sie für den verfahrenen Sprit bezahlen mussten. Ebenso wurde der Einkauf nicht geteilt, sondern Oma und Opa haben den Großteil übernommen, außer Familie A wollte etwas Spezielles.

Familie A fand das bekocht werden super, wollte sich aber auch revanchieren und lud Oma und Opa deshalb auch ein paar Male zum Essen ein, was alle auch genossen haben. Da Familie A früher nach Hause gefahren ist als Oma und Opa, betreute Familie A auch das Haus der beiden und hat für sie etwas eingekauft, damit sie etwas zu essen haben, wenn sie nach Hause kommen.

Als nun Oma und Opa nach Hause gekommen sind, haben sie freiwillig und gegen den Willen von Familie A, auch noch den vorgenommenen Einkauf und das Spritgeld übernommen, was Familie A für ihre Abholung verfahren hat. Familie A hat sich sehr bedankt und ihnen ist es doch irgendwie etwas peinlich oder besser unangenehm, dass sie so viel geschenkt bekommen haben in in und für ihren Urlaub, obwohl es ja die Eltern des Mannes sind.

Mich würde nun interessieren, wie eure Eltern oder Schwiegereltern in solchen Situationen reagieren würden und wie großzügig sie sind. Würden sie für euch und eure Kinder, also ihre Enkel, so viel ausgeben und Gutes tun? Und wie würdet ihr selber reagieren bzw. was würdet ihr tun, um euch bei euren Eltern oder Schwiegereltern zu revanchieren? Wie könnte man den Großeltern eine Freude bereiten?

Ich finde das schon sehr nett, dass kommt aber eben auch immer auf die Familiensituation an. Oftmals ist es ja schon so, dass man am Anfang noch etwas auf das Geld achten muss, man ist gerade erst in den Beruf eingestiegen, man hat vielleicht noch Studiengebühren abzubezahlen, man hat sich das Haus neu gekauft, die Kinder sind noch klein und viele Anschaffungen mussten gemacht werden. Bei jungen Familien kommt es durchaus mal vor, dass es mit den Finanzen etwas knapp ist und dann freut sich sicherlich jeder, wenn die Eltern und Schwiegereltern einem etwas unter die Arme greifen.

Ist man jetzt aber auch nicht mehr so jung und schon etwas länger im Beruf, dann stabilisiert sich das meistens und irgendwann gehen die Eltern dann auch in Rente. Wenn man sich dann kein Vermögen beiseite gelegt hat, kommt es in solchen Situationen dann durchaus mal vor, dass man etwas ärmer ist und ich denke, dass dann in solchen Fällen wieder Hilfe von der anderen Seite gefragt ist. Ich selbst würde mir dann zumindest von meinen Eltern oder Schwiegereltern nicht helfen lassen wollen, wenn ich wüsste, dass diese eben selbst wenig haben.

Ich selbst habe durchaus viel Unterstützung von Seiten meiner Großeltern erfahren. Als meine Eltern nach Deutschland ausgewandert sind, haben sie uns viel geholfen, auch als meine Eltern vor wenigen Jahren ein Haus und ein neues Auto gekauft haben, haben sie uns unter die Arme gegriffen. Das beruht aber eben auch auf Gegenseitigkeit, weil meine Eltern auch bei meinen Großeltern viel helfen, wenn wir sie mal besuchen, anders wäre das auch gar nicht vorstellbar.

Ich finde das an sich schon ganz toll, aber man übertreiben sollte man auch nicht. Es ist zwar fein, aber es so viel ist wie in deinem Beispiel, dann würde ich mich als Begünstigter schon fragen, wieso ich denn so viel bezahlt bekomme und ob ich irgendwie wirke, als hätte ich kein Geld oder so. Man muss aber auch ein bisschen darauf schauen, wie es geschieht, denn sich das Auto auszuleihen oder bei Abwesenheit mal einzukaufen, dass fällt für mich eher unter die Nettigkeiten, die in einer Familie mehr oder minder Selbstverständlich sind und die in Ordnung gehen, wenn man sich auch wieder entsprechend revanchiert, in dem man die Großeltern eben auch mal zum Essen einlädt oder so.

Ich habe im Fernsehen oder so auch immer wieder sehr großzügige Großeltern gesehen. Bei mir persönlich war das nie so, dass ich von diesen viel bekommen habe. Einen Teil kannte ich überhaupt nicht und der andere hatte eben fünf Kinder mit jeweils mindestens zwei weiteren Kindern. Das bedeutet meine Großeltern hatten über 10 Enkelkinder. Da sie keine große Rente haben, können sie eben nicht allen Kindern s viel schenken.

Allerdings finde ich das jetzt nicht wirklich schlimm. Ich finde die Großeltern sind nicht nur dafür da, dem Enkelkind das zu kaufen, was die Eltern ihm eventuell nicht kaufen würden.

Das hört sich fast so an, als wenn da meine Großeltern mit in diesen Urlaub gefahren wären. Die sind auch ganz ähnlich und sehr großzügig, obwohl sie finanziell auch nicht die Bestgestellten sind, wie ich sagen muss. Trotzdem sind sie sehr spendabel, wenn ich mir etwas bauen möchte, es aber gerade nicht kann weil ich kein unnötiges Geld ausgeben kann, dann ist mein Großvater in der Regel gleich am nächsten Tag, nachdem er davon erfahren hat, bei uns und bringt mir alle möglichen Baumaterialien mit, die ich gebrauchen könnte. Gut, es handelt sich dabei nie um Großprojekte wie den Bau eines Hauses, aber er kramt immer gleich alles für mich aus seiner Werkstatt zusammen und besorgt noch zusätzliche Materialien aus dem Baumarkt, ohne dass ich ihm dafür eine Gegenleistung erbringen müsste oder es ihm bezahlen müsste. Deswegen wird er von mir natürlich auch zu jedem Festtag besonders reich beschenkt.

Meine Großmutter ist immer sehr darauf bedacht, sich keine Schulden zu machen. Sie versucht sogar einem Geld zuzustecken, wenn man ihr die Reste von einem selbstgebackenen Kuchen vorbei bringt. Und so etwas muss man ja wohl wirklich nicht bezahlen, wenn es von der eigenen Familie kommt! Wenn man sich weigert, das Geld anzunehmen, dann wird es einem einfach untergeschoben. Entweder findet man es auf dem Heimweg in der Jackentasche oder man bekommt einige Tage später eine Schachtel Pralinen, in denen sie einen Geldschein versteckt hat.

Meine potenziellen Schwiegereltern würden so etwas bestimmt nicht in diesem Ausmaß machen. Das mag aber auch daran liegen, dass sie mich nicht besonders gut leiden können und mich für elitär betrachten. Gut, wenn sie meinen, dann ist das eben so. Aber dennoch haben sie mich schon einmal mit in ein Restaurant eingeladen, eine Einladung, die ich wieder gutmachen wollte. Das haben sie aber mehrmals abgelehnt und mein Freund hat mir dann erzählt, dass sie über mich reden würden als hätte ich die Meinung, dass sie sich so etwas nicht leisten könnten und ich sie jetzt um sie zu schikanieren wieder eingeladen hätte. Dabei wollte ich mich einfach nur revanchieren. Seitdem wurde ich von ihnen auch nicht wieder eingeladen. Ihren eigenen Kindern gegenüber sind sie aber auch nicht so besonders großzügig, wie ich finde.

Meine Großeltern waren je nur einmal mit uns im Urlaub. Wobei die Eltern meiner Mutter nicht mit uns zusammen dort waren, sondern sich das nur zufällig überschnitten hatte. Diese waren allerdings immer von Geldknappheit geprägt und da gab es nichts einfach so geschenkt. Im Gegenteil, sie blieben eher ausgelegte Gelder bei anderen schuldig, wenn diese es nicht anmahnten.

Bei den Eltern meines Vaters war es wieder etwas anders. Die Oma bevorzugte meinen ältesten Cousin und dem wurde quasi der Zucker in den Hintern geblasen. Wobei ich zugebe, dass ich Opas Liebling war und das auch sehr genossen habe. Er hat mir zwar immer immer wieder Dinge zugesteckt, welche eben zu DDR-Zeiten verkauft wurden.

Meine Eltern haben mir aber finanziell auch viel zukommen lassen. Selten direkt in Geld, aber doch hier mal der Einkauf, dort mal die Tankfüllung oder Kleidung für die Enkel. Ich brauchte auch nach größeren Strecken nie das Auto meines Vaters vollgetankt wiederbringen. So dass mich das Ausleihen auch nichts gekostet hat.

Nicht wenige Großeltern sind ihren Enkel gegenüber großzügig, auch habe ich so etwas schon bei Eltern und den eigenen Kindern mitbekommen. Manchmal sind es nicht einmal wohlhabende Familien, bei denen es so gehandhabt wird, sondern ganz normal verdienende Familien, die dann eher die Bedürfnisse ihrer Kinder und Enkel befriedigen, als denn die eigenen Bedürfnisse. Insofern kann man sich darüber streiten, ob es schon Sinn macht, aber aus eigener Erfahrung ist man manchmal auch unbelehrbar.

Bei Familie A liegt es vielleicht auch nur daran, dass die Großeltern meinen, man tue der Familie damit einen Gefallen. Ich würde das hinterfragen, wenn kein entsprechendes Einkommen vorhanden wäre oder wenn es mir zu viel wäre, aber je nach Person und Charakterzug kann es auch wiederum der Fall sein, dass man einfach darauf beharrt. Je nachdem würde ich nicht nachfragen.

Dass man manchmal gesponsert wird, und zwar ungefragt, kenne ich auch. Ich habe eine Zeitlang Fahrdienste für ein Familienmitglied übernommen und diese Fahrdienste habe ich in Verbindung mit meinen Einkäufen genutzt beziehungsweise wurde dann gefragt, ob ich nicht noch dorthin fahren konnte. Es war dann so, dass die Person nicht nur die Einkäufe für sich, sondern auch meine gezahlt hat, was letztendlich dazu führte, dass ich es vermieden habe, dann direkt einkaufen zu fahren. Oder wenn doch ein Supermarkt angefahren wurde, ich dort nichts wollte, weil es mir auf Dauer zu unangenehm geworden ist. Über gelegentliche Gesten dieser Art freue ich mich ja schon, aber nicht jedes Mal.

Also unsere Großeltern sind total unterschiedlich. Während wir von den Eltern meines Mannes überhaupt nichts zu erwarten haben, sind meine Eltern mehr als großzügig. Immer wenn ich etwas für sie einkaufe wollen sie es sofort bezahlen, auch wenn es nur ein paar Cent sind. Und meistens gibt’s dann gleich ein wenig mehr. Wenn wir irgendwohin fahren und wir mit dem Auto fahren möchten sie den Sprit bezahlen und so weiter und so fort.

Auch unsere Tochter genießt das in vollen Zügen denn immer wenn sie zu Besuch kommen gibt’s etwas für die Kleine. Auch nicht wirklich selbstverständlich. Aber es macht ihnen Spaß und den Spaß möchte ich ihnen nicht nehmen.

Unsere Großeltern sind und waren eher Geizhälse, die hatten sich schon schwer damit getan, mal eine Tafel Schokolade zu geben. Erwartet hatten sie allerdings dafür aber auch sehr große Dankbarkeit. Im Grunde lag das allerdings mit daran, dass ihr ganzes Leben eigentlich im Sparmodos verlief und sie eigentlich überall sparten, egal wo. Die Mittel hatten sie allerdings zur Verfügung, aber wenn sie halt nicht wollten bzw. die Einstellung halt anders ist, kann man da auch nichts machen.

Solche Geschichten kenne ich aus meinem Freundeskreis. Viele meiner Freunde haben auch sehr großzügige Großeltern und bekommen von denen viel bezahlt, zum Beispiel den Führerschein, Klassenfahrten oder ähnlich Teures. Ich selbst kannte meine Großeltern kaum, da sie im Ausland wohnten, aber habe nach ihrem Tod schönen Schmuck geerbt, obwohl sie mich nur zwei Mal gesehen haben in ihrem Leben. Das fand ich sehr nett, da sie auch genug andere Enkel hatten, die sie besser kannten.

Meine Eltern wären bzw. sind aber genauso wie die Großeltern, die du in deiner Geschichte beschreibst. Sie sind zwar nicht reich, aber würden es wohl nie zulassen, dass ich den Einkauf bezahle etc., das käme für sie nie in Frage. Wenn ich sie mal irgendwohin gefahren habe, haben sie mir auch Spritgeld gegeben, obwohl ich das gar nicht wollte. Mit denen lässt sich dann auch nicht diskutieren.

Ich finde es in Ordnung, wenn die Älteren etwas für die Jüngeren spendieren. Meistens haben die nämlich mehr Geld als wir, weil wir uns ja erst noch was aufbauen müssen. Es sieht anders aus, wenn die Eltern oder Großeltern schon in Rente sind und man selbst fest im Arbeitsleben steht - dann sollte man nicht so viel annehmen, das wäre dann ja auch gar nicht nötig.

Meine Großeltern sind sehr großzügig. Sie bemühen sich sehr, uns Enkelkinder alle gleich zu behandeln, gleich viel Geld zu schenken und Ausfahrten zu machen und oft wird mir dabei bewusst, dass sie nicht ganz wissen, was uns "größeren" gefällt und was nicht. Ich bin nicht mehr 8 Jahre, so wie meine Schwester und da fragen sie sich wohl schon innerlich, ob es mir überhaupt noch Spaß macht, Eis essen zu gehen oder einen Nachmittag bei ihnen zu verbringen.

Aber ich glaube, es ist eher wieder die Zeit, in der ich gerne so etwas mache, weil ich die Zeit mit ihnen sehr genieße, sie sich freuen wenn ich zum Essen koche oder mit ihnen Kaffee trinken gehe. Und das finde ich nicht "uncool", so wie Jugendliche vielleicht, die gerade in der Pubertät sind.

Meine Großeltern haben für jedes Enkelkind und bis vor kurzem auch für jedes ihrer eigenen Kinder eine Spardose, in die sie jeweils 5 Euro pro Monat tun. Das ist allerhand, wenn man bedenkt, dass sie das bei mir jetzt schon 17 Jahre lang machen, und bei meinen Geschwistern und meinem Cousin entsprechend auch die Lebenslänge, außerdem geben sie zu Klassenfahrten, Kursfahrten und Auftritten immer wieder was dazu, zu Geburtstagen, Partys und zum Eis essen zwischen durch, und auch auf Geburtstagen der Verwandtschaft kriegen wir den ein oder anderen Euro zugesteckt.

Ich finde das schon sehr sehr großzügig, sie bezahlen auch oft den Einkauf wenn ich Sturmfrei habe oder laden mich zum essen ein. Deshalb revanchieren wir uns manchmal, laden sie auch zum Essen ein, backen Kuchen oder kommen zu Besuch, aber wirklich "entschädigen" kann man das nicht nennen. Ich glaube es ist auch nicht wichtig, dass man eine Gegenleistung erbringt, sondern eher, dass man ihnen zeigt, dass man sich freut. Denn das ist der Gedanke, der hinter Geschenken steckt, sie wollen, dass man glücklich ist.