Der Herbst des Lebens, und was ist mit dem Winter?

vom 26.09.2012, 14:47 Uhr

Im betagtem Alter spricht man ja schon relativ häufig davon, dass es sich dabei um den Herbst handelt. Im Frühjahr ist man dann wohl noch recht jung und im Sommer eben im mittlerem Alter. Nun kennt man den Herbst des Lebens eben als Begriff für Senioren. Aber was ich mich mit den Vergleichen schon frage, was ist mit dem Winter? Wird ein Winter überhaupt mit dem Leben eines Menschens verglichen? Und wenn ja, was kann man mit dem Winter konkret assoziieren? Woher kommt generell der Vergleich mit den Jahreszeiten?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ohne es genau zu wissen kann ich mir vorstellen, dass der Vergleich der Jahreszeiten mit dem Menschen darauf beruhen, dass im Frühjahr all das Leben aus der "Winterstarre" erweckt. Die ersten Knospen kommen, die Vögel des Winters (Krähen), werden von den ganzen Singvögeln abgelöst und die ganze Natur an sich verändert ihren Lebensrhythmus. Auf einen Menschen bezogen würde man dann also sagen, dass ein Menschenkind das Licht der Welt erblickt und die ersten Laute zu hören sind und neues Leben beginnt. So oder so ähnlich kann man es sicher auf jede Jahreszeit übertragen.

Ich denke schon, dass der Winter dann die Zeit des Abschiedes eines Menschen symbolisieren könnte. Der Grund warum es einem nicht so geläufig erscheint könnte vielleicht damit zu tun haben, dass der Tod oder das Abschied nehmen in unserer Kultur eher verdrängt wird, vielleicht sogar auch als Tabu gilt. Man möchte sich nicht mit dem Tod auseinander setzen müssen. Im Winter "erstarrt" die Natur, natürlich nur symbolisch, es beginnt nur eine andere Form des Lebens. Viele Tiere gehen in den Winterschlaf, die Menschen halten sich lieber zu Hause in der Wohnung auf wo es warm ist anstatt den ganzen Tag im Freien zu verbringen und man verabschiedet sich von den warmen Sonnentagen.

Wenn ein Mensch stirbt, so "erstarrt" er ja auch und verändert seine Farbe, er wird bleich/gräulich/bläulich. Ebenso sagt man auch von dem Winter das alles grau und trist wirkt. Von daher würde ich schon sagen, dass alle vier Jahreszeiten auch symbolisch auf die Lebzeit eines Menschen übertragen werden können.

» Vancouver » Beiträge: 266 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe jetzt ehrlich gesagt noch niemals den Vergleich gehört, im Frühjahr oder Sommer eines Lebens, der Herbst ist somit die einzige Jahreszeit, die ich in Form eines solchen Vergleiches kenne und das hat sicherlich auch seinen Grund. Beim Herbst handelt es sich eben einfach um die Zeit, wo sich alles auf den Winter vorbereitet, auch wenn das natürlich nicht der Fall ist, sieht im Winter alles ''tot'' aus. Auf jeden Fall verlieren die Pflanzen ihre Blätter und es ist alles kalt. Ich denke, dass deswegen der Herbst das Altern am sich am Besten beschreibt, den Winter finde ich da nicht so passend und wundere mich daher auch nicht großartig darüber, dass es derartige Vergleiche nicht gibt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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