Überarbeitet von Schule - Wie schaffe ich einen Ausgleich?

vom 25.09.2012, 22:05 Uhr

Erst vor kurzem gab die UNICEF eine Studie heraus, die bestätigt, dass Schule genauso anstrengend wie ein Vollzeitjob ist. Letztes Jahr hätte ich dies noch vehement verneint und die Studie als Unsinn abgetan. Mittlerweile bin ich im letzten Jahr des Abiturs und könnte die Studie nicht mehr bestätigen.

In den letzten Wochen habe ich mich stark ins Zeug gelegt sei es im Unterricht als auch bei den Hausaufgaben. Ich selbst habe das auch körperlich gespürt, denn ich war selten so erschöpft wie derzeit, zwar versuche ich immer noch mein Bestes zu geben ,auch wenn das nicht in allen Fächern klappt und mache Hausaufgaben im Akkord, doch der Stapel an Arbeit wird einfach nicht weniger. Lediglich der Samstag bleibt mir um einmal gänzlich abzuschalten und dann habe ich auch keine Lust mehr großartig etwas mit Freunden zu unternehmen. Insbesondere in der letzten Woche habe ich es besonders gemerkt ich konnte mich kaum noch in der Schule konzentrieren und war mit dem Kopf vollkommen woanders weil nichts mehr rein ging. Mein Glück ist, dass kommende Woche Ferien sind und ich mich noch die letzten Tage gut über Wasser halte. Doch auch die Ferien muss ich teilweise für Schule nutzen um meine Präsentationsprüfung langsam vorzubereiten.

Mittlerweile fühle ich mich einfach nur überarbeitet von der Schule meine Hobbies sind auf der Strecke geblieben und wenn dann kann ich mich diesen nur noch am Wochenende widmen. Mein Problem ist einfach das ich nicht weiß wie ich einen Ausgleich schaffen kann um neue Kraft zu schöpfen und nicht ständig vollkommen kaputt von der Schule zu sein. Habt ihr vielleicht Tipps für mich, damit ich endlich Mal wieder einen freien Kopf bekomme?

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» Cutting-Edge » Beiträge: 655 » Talkpoints: 58,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also mein bei Weitem größter Tipp ist ja: Mach dir nicht so einen Stress! Es klingt, als gingest du an dein Abi mit sehr großen Ambitionen heran und das ist natürlich toll. Wahrscheinlich weißt du auch schon, was du studieren möchtest und der NC steigt ja auch jedes Jahr. Aber das ändert nichts daran, dass man so eine Arbeitsweise tunlichst vermeiden sollte. Damit schadest du dir nur, nicht nur langfristig.

Denn einen "Ausgleich", wie du ihn suchst, kann man nur schwer finden. Manche werden hier vielleicht pauschalisieren und dir vorschlagen, mach doch Sport, mach doch dies oder jenes, aber leider ist das nur wenig hilfreich. Denn natürlich bist du ko, wenn du den ganzen Tag über schuftest. So sollte das aber nicht sein und das ist definitiv weder erstrebenswert noch der Idealfall.

Nur als Beispiel. Ich habe dieses Jahr mein Abi gemacht und habe mich nur bedingt angestrengt. Am Anfang des letzten Jahres habe ich ordentlich reingehauen, aber je näher es zum Abi ging, umso komplexer wurde mein Problem. Ein sehr langer Krankenhausaufenthalt im Winter, dann musste ich alles aufbereiten etc. Das hat mich sehr demotiviert, auch wenn ich meine Leistungen halten konnte. Doch kurz vorm Abi konnte ich einfach nicht mehr (und ja, ich rede von der Zeit, in der alle gebüffelt haben wie die Stiere und in der ich gepennt habe oder vorm PC/Computer saß und Alibimäßig mal ein Buch auf und zugeklappt habe). Da habe ich dann tatsächlich nur drei Tage für die schriftliche Matheprüfung, zwei für meinen Bio-LK und genau einen Abend! für meine Deutschprüfung gelernt. Die Präsentation hab ich an drei Tagen gemacht, ein Tag Recherche, danach der Text, dann das Layout. Für Sport habe ich mündlich fast nichts gemacht, einmal die Zettel durchgelesen.

Und nein, weder bin ich normal eine faule Socke noch ein Genie. Trotzdem habe ich nur Einsen gehabt, und das bei Zentralabi. Auch ohne diesen Druck, den du dir aufbaust, kannst du also gute Leistungen bringen! Nimm dir an mir kein Beispiel, ich wollte dir nur zeigen, es geht auch anders. Klar kann sowas schief gehen, das war mir auch bewusst. Aber es gehört mehr kontinuierliche Mitarbeit dazu. Das ist das Wichtigste.

Einen Ausgleich kann ich dir leider nicht bieten. Das sollte jetzt natürlich nicht als Entschuldigung dienen, nicht mehr lernen zu müssen. Aber bitte in geregelterem Maße. Von dem Stress, den diese schwere Phase mitgebracht hat, habe ich mich jetzt noch kaum erholt, wo schon das Studium losgeht (gut, habe auch 2 Monate Praktikum gemacht). Häuf dir nicht zu viel auf, das ist der Tipp, den ich dir geben kann. Und viel Glück bei den Prüfungen!

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» Askyneedsclouds » Beiträge: 221 » Talkpoints: 58,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich mache auch gerade mein Abitur und weiß daher, dass es viel Stress bedeutet und man auch nicht immer abschalten kann, wenn noch so viel zu tun ist. Man bekommt ja auch unendlich viel zu tun, Hausaufgaben, Referate, Ausarbeitungen und dann kommen noch Arbeiten hinzu. Das alles ist nicht leicht und führt mich auch oft an meine Grenzen.

Ich mache mein Abitur an einer Abendschule nach und habe mir angewöhnt als Ausgleich Sport zu treiben und mir zum Lernen einfach einen entspannten Ort zu suchen. Klar man muss seine Aufgaben trotzdem machen, aber der Sport hilft mir mich dabei auch gut zu fühlen. Wenn ich Sport mache, dann habe ich das Gefühl, das ich alles schaffen kann. Ansonsten mache ich jeden Tag denselben Aufwand und nehme mir daher auch am Wochenende zeit für meine Freunde. Das ist auch wichtig und die Zeit muss man sich einfach nehmen.

Du solltest versuchen, dir genügend Pausen zu verschaffen. Lernen und Aufgaben erledigen ist zwar wichtig, aber nicht alles. Wenn du täglich eine gewisse festgesetzte Zeit mit der Schule verbringst, hast du noch Freizeit und kannst eine Menge machen.Ansonsten kannst du zur Entspannung auch Musik hören, oder auch mal Bücher lesen. Eine gute Zeiteinteilung ist aber alles.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich denke, dass es einfach ganz wichtig ist, dass du Pausen für dich einlegst. Wenn du den Samstag hast, um etwas für dich zu tun, dann solltest du das auch nutzen. Geh schwimmen oder mal ins Kino oder leg dich aufs Bett oder Sofa und höre dir Musik an, die dir gefällt und entspann dich dabei. Du wirst ja auch am ehesten wissen, was dir an Hobbys gefällt und wodurch du dann entspannen kannst. Der eine setzt sich mit seiner Angel an den Weiher und kann so entspannen und der andere geht dann lieber ins Fitnessstudio. Aber es würde dir auch sicher mal gut tun, nochmal etwas mit deinen Freunden zu unternehmen. Es muss ja nicht unbedingt eine Party oder ein Discobesuch sein. Du könntest auch einfach mit ihnen einen Kaffee trinken gehen oder etwas der Art machen.

Vielleicht kannst du deine schulische Arbeit auch etwas strukturieren und besser einteilen. Mache dir eine Art Plan, wann du was erledigen kannst und räume dir dazwischen genug Pausen ein. Wo du dich einfach mal hinsetzt und in Ruhe einen Kaffee trinkst oder einfach ein bisschen an die frische Luft gehen kannst.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe auch wochenlang vor dem Abi gelernt wie eine Bekloppte und dann, 6 Wochen vorher, habe ich einfach aufgehört, etwas extra zu tun. Es gab ja nur noch bedingt Hausaufgaben und somit habe ich mir sehr viele freie Phasen geschaffen. Ich habe bei mir auch festgestellt, dass ich nur noch aus Schule, Lernen, Schlafen und Essen bestehe und das fand ich dann nicht mehr erstrebenswert, mit diesem Preis das Abi zu schaffen.

Für die Prüfungen habe ich dann gezielt einige Tage vorher gelernt. Zwar dann auch wieder extrem viel und lange, aber eben nur über einige wenige Tage. Und als dann die Prüfungen (gut) überstanden waren, habe ich mir erst mal eine richtige Auszeit gegönnt. Ohne Schulbuch, ohne Stress, einfach mal die Seele baumeln lassen. Wieder mal richtig ausgeschlafen, Abends lange ausgegangen und viel mit Freunden unternommen. Der Vorteil war ja, dass meine Freunde ebenfalls in dem Abi-Stress waren und sie das nachvollziehen konnten. Bzw. haben wir dann auch teilweise zusammen gelernt, wenn es denn möglich war.

Sport oder Hobby habe ich nicht zum Ausgleich gemacht, denn Abends war ich so müde, dass ich nur noch ins Bett gefallen bin und morgens vor der Schule wie aus dem Koma erwacht bin. Das habe ich dann erst wieder nach dem Abi angefangen, denn da war der Kopf frei.

Ich finde es wichtig, dass man sich wirklich Lernpausen verordnet und diese auch einhält. Denn es ist wirklich nicht gesund, auf lange Zeit gesehen so ein Tempo durchzuhalten. Weder die Schule noch später im Studium oder Beruf dürfen einen so dermaßen beanspruchen, dass man sich selbst so vernachlässigt und auspowert. Unser Motto damals während dem letzten Jahr in der Schule war: Mut zur Lücke. Und damit sind wir wirklich gut gefahren. Vielleicht hilft dir das ja auch weiter.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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