In der Schule sitzen bleiben - Erfahrungen
Also ich selbst bin auch einer, der eine Klasse wiederholt hat. Das war aber die erste Klasse und das hatte einen bestimmten Grund. Und zwar war das im Jahr 1999, das sind wir gerade nach Deutschland gekommen und ich konnte kein deutsch. Dann waren noch 4 Wochen Schule und das Schuljahr war vorbei. Die Lehrerin hat mich die Klasse wiederholen lassen und so einen dreisten Spruch auf das Zeugnis geschrieben. "Alexander macht den Eindruck, als ob er geistlich abwesend wäre".
Naja, als ich dann in der dritten Klasse war, wollte genau die selbe Lehrerin, dass ich eine Klasse überspringe. Hätte aber nichts gebracht und ich habe es auch nicht getan. Heute bin ich auf einem Gymnasium, aber leider bin ich der Älteste in der Klasse. Ich bin 17 und gehe gerade mal in die 9.! Habe zwar 2 Mitschüler, die im selben Jahrgang wie ich geboren wurden, aber die werden erst im Herbst und somit in der 10. Klasse 17.
In der momentanen Klasse sind bei mir aber auch 4 Leute, die sitzen geblieben sind. Mich stört das aber überhaupt nicht, nicht nur aus dem Grund, dass ich selber ein "Sitzenbleiber" bin, sondern auch, weil es überhaupt nicht schlimm ist, wenn jemand ein Jahr wiederholt. Im Endeffekt ist es doch besser, wenn jemand ein Jahr wiederholt, weil er den Stoff nicht verstanden hat. Wenn er dann trotzdem noch so gerade das Jahr schafft, werden sich seine Leistungen im darauffolgenden Jahr bestimmt nicht verbessern. Wie denn auch, wenn er den Stoff nicht kann.
Ich bin in der Schule nicht wirklich sitzen geblieben, doch musste ich die 7. Klasse wiederholen. Bevor sich jetzt einer fragt wie das geht, ich bin erst von der 7. Klasse der Hauptschule auf die Realschule gewechselt und da muss man die 7. Klasse dann auf der Realschule wiederholen und kann nicht regulär in die 8. Klasse aufrücken da einem das ganze Grundwissen fehlt. So habe ich dann die Klasse in der Schule wiederholt und ich fand es ehrlich gesagt nicht schlecht, denn so hatte ich die Möglichkeit das Grundwissen mir anzueignen, welches mir auf der Hauptschule nicht vermittelt wurde.
Als ich gewechselt habe, wusste ich nicht einmal, dass es in Englisch eine Grammatik gibt da dies auf der Hauptschule zu meiner Zeit gar nicht relevant war. Dort musste man nur stur seine 20-50 Vokabeln lernen für einen Test und die wurden dann auch nur in der Reihenfolge nach abgefragt, und erst später habe ich dann begriffen wann man welche Zeiten verwendet. In den ersten zwei Jahren in der Realschule habe ich mich da sehr schwer getan und bin auch von der Note in Englisch von einer glatten 1 auf eine 4 (fast eine 5) abgerutscht. Erst mit der 9. Klasse hab ich es dann begriffen und von da an hatte ich dann auch wieder gute Zensuren in der Fremdsprache.
Auch vom allgemeinen Alter her, in der Grundschule und in der Hauptschule habe ich immer zu einer der jüngsten Mitschülerinnen gehört und wurde deswegen auch oftmals als das "Baby" behandelt, obwohl ich das gar nicht wollte. Sowohl von den Lehrern als auch von den Mitschülern, und als ich dann gewechselt habe hat es vom Alter her wieder gepasst und ich hab mich einfach wohler gefühlt. Ausserdem gab es dann nur ein paar wenige die Älter waren als ich, und ich war gerade einmal 2 Monate älter als die meisten anderen in meiner Klasse. Auch von den Interessen her fand ich es dann wesentlich besser, denn ich war zu diesem Zeitpunkt noch eher "kindlich" eingestellt und bin vorher mit meinen deutlich älteren Mitschülern nicht klar gekommen und habe es auch nicht wirklich verstanden, wieso man schon geschminkt rumlaufen muss und das einige schon einen Lebensgefährten hatten.
Mir persönlich hat das eine Jahr, welches ich dann wieder wiederholen musste mehr gebracht, als wenn ich stur weiterhin in der alten Klassengemeinschaft hätte durchhalten müssen. Anfangs war es allerdings schon schwierig sich wieder einzugewöhnen, denn ich kannte einfach niemanden in der neuen Klasse und die meisten anderen kannten sich vorher schon aus der Grundschule oder aus der Hauptschule und waren dicke Freunde. Aber auch nach wenigen Wochen war ich auch mit in der Gruppe drinnen und habe dann auch schnell ein paar Freundschaften geschlossen. Aber das ganze war bei mir eher eine freiwillige Wiederholung, denn ich hätte genauso gut meinen Abschluss auf der Hauptschule machen können und dann erst auf die 10. Klasse gehen. Aber ich habe mich nach langem hin und her mich dann dafür entschieden gehabt, dass es die beste Möglichkeit ist auch aus der alten Klassengemeinschaft rauszukommen mit denen ich eh nie das beste Verhältnis hatte.
Ich bin damals auf dem Gymnasium von der 10. in die 9. Klasse zurückgegangen. Im Nachhinein war es garnicht so schlimm, da man recht gute Noten bekam und nach ner gewissen Zeit auch neue Freunde gefunden hat und man ein Jahr mehr Zeit hatte geistig zu reifen Mir hat das Zusatzjahr sehr geholfen und über die verlorene Zeit mache ich mir keine Gedanken da ich ausgemustert wurde und somit wieder ein Jahr gespart habe. Außerdem arbeitet man lang genug, zumal das Renten alter eh immer weiter nach oben geschraubt wird.
Ich persöhnlich musste noch nie eine Klasse wiederholen, aber als ich in die elfte Klasse gekommen bin , wäre ich fast wegen Mathematik durchgefallen. Ich habe aber das Glück gahabt, dass ich mit meiner Deutsch und Englischnote die Zulassung für Klasse 12 bekommen habe.
Ich kenne aber eine Menge Leute die sitzengeblieben sind und ich würde nicht sagen das diese Menschen unintelligent sind. Meiner Meinung nach kann jeder das Pech haben, wenn man zum Beispiel Mathematik nicht versteht und man hat Nachhilfe kann es immer noch in die Hose gehen. Aber es gibt auch bestimmt die andere Art von Schülern, die zum Beispiel faul sind und sich keine Mühe geben, da sag ich nur, dass diese Personen selber dran Schuld sind.
Ich bin auch ein Sitzengebliebener. Hab die 3. Klasse HTL wiederholen dürfen und für mich war das das Beste was mir passieren hat können. Die Gründe warum ich sitzen geblieben bin waren pure Faulheit, bescheidene Klassengemeinschaft, zu oft gefehlt. Bin dann nicht mal zur Nachprüfung gegangen, weil ich nichts dafür gelernt hatte und auch nicht weiterkommen wollte.
In der neuen Klasse hatte ich eine super Klassengemeinschaft und Schüler die sich auch angestrengt haben gute Noten zu bekommen. Das war in der alten Klasse überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil. Man wurde als Streber beschimpft wenn man einen 1er auf eine Schularbeit hatte. Durch das Sitzenbleiben habe ich einen extremen Ansporn bekommen und hab dann bis zur Maturaklasse nur gute Noten gehabt und meine Zeugnisse haben nicht mehr wie Minenfelder ausgesehen.
Also wie man sieht, ist sitzenbleiben kein Weltuntergang und manchmal sogar ein Ansporn wieder zu lernen
Ich finde das Sitzenbleiben auch eigentlich gut denn, man kann dadurch vielleicht seine Noten steigern und hat dann bessere Zensuren als auf dem Zeugnis, welches man bekommen hätte, wenn man hätte ausgleichen können.
Ich selber bin jetzt in der neunten Klasse einer Realschule und bleibe dieses Jahr leider sitzen weil ich in drei Schulfächern eine fünf habe! Ich werde dadurch viele meiner Freunde verlieren, selbst wenn ich sie in den Pausen sehen kann.
Bestimmt muss ich mir dann auch wieder dumme Sprüche von den neues Mitschülern anhören!?
Ich bin nicht direkt sitzen geblieben, sondern habe eine Klasse freiwillig wiederholt. Das war die achte Klasse, die ich aus dem Grund wiederholt habe, weil ich in meiner alten Klasse einfach nicht mehr zurecht kam. Ich wurde gemobbt und konnte so natürlich auch nicht mehr vernünftig lernen und arbeiten. In der neuen Klasse war die Gemeinschaft viel besser und ich kam wieder super klar. Natürlich habe ich so auch einigen Unterrichtsstoff wiederholt, was ja eigentlich nicht nötig war, aber geschadet hat es mir sicher auch nicht.
So kam ich in ein neues Klassenumfeld und fand auch schnell Freunde. Es hat sich auch nie jemand über mich lustig gemacht, weil ich eine Klasse wiederholt habe. Ich kann es auch bei Leuten, die wirklich sitzen geblieben sind, nicht verstehen, dass sich darüber jemand lustig macht. Es sollte doch möglich sein, diese Leute zu unterstützen, damit sie motiviert das neue Schuljahr angehen und nicht wieder vor dem Problem stehen, eine Klasse wiederholen zu müssen.
In der 7. Klasse bin ich in Biologie und Englisch durchgefallen. Ich war damals in der Pubertät und konnte mit der Schule zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel anfangen. In Biologie war es pure Faulheit, das gebe ich zu. Hätte ich nur ein bisschen gelernt, wäre es nicht so weit gekommen. In Englisch war ich einfach nicht gut. Mein damaliger Lehrer war zudem pädagogisch nicht sehr gut und mochte mich auch nicht wirklich. Als ich erfahren habe, dass ich durchgefallen bin, war es natürlich ein großer Schock für mich. Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, aber die letzte Biologie-Note hat einfach dazu geführt. Ich kam völlig aufgelöst nach Hause und musste erst einmal weinen.
Bei uns gab es die Option, eine Feststellungsprüfung am Ende der Ferien in den beiden Fächern zu schreiben. Ich hätte lediglich eine 4 und eine 5 gebraucht, um vorzurücken. Den ganzen Sommer habe ich gelernt. In Biologie hätte es gereicht, in Englisch leider nicht. Das habe ich erst am ersten Schultag nach den Sommerferien erfahren, was mich natürlich sehr enttäuscht hat. In meiner neuen Klasse hatte ich am Anfang etwas Probleme mit den Leuten. Aber mit der Zeit haben wir uns doch angefreundet und ich freue mich heute, dass ich sie kenne.
Im Rückblick hat mir das Durchfallen nicht geschadet. Ich habe zwar ein Jahr nur wegen Englisch verloren und aus mir wurde auch dann keine gute Musterschülerin, aber es war einfach eine Erfahrung. Eine Klasse wiederholen zu müssen ist kein Drama. Leider werden Sitzenbleiber heute noch von Einigen komisch angeschaut oder als dumm abgestempelt, was überhaupt nicht stimmt.
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