Als Urlaubsbetreuung putzen, bevor Familie aus Urlaub kommt?

Ich denke, dass man als jemand, der einen anderen über die eigene Urlaubszeit für eine Betreuung in sein Haus oder seine Wohnung lässt, sich in der Regel darüber freut, wenn man merkt, dass im Haus etwas Ordnung gemacht wurde, die ja wohl einer Gefälligkeit entsprechen soll. Mir wäre das allerdings vermutlich etwas unangenehm, wenn ich mich in diese Situation hineinversetze und mir vorstelle, in der Position Deiner Schwiegereltern zu sein.

Mein Ex-Partner und ich hatten damals als Betreuung für unsere Tiere auch immer jemanden, der zweimal täglich zu uns gekommen ist, um die Kaninchen zu versorgen und nach dem Rechten zu sehen. Es handelte sich dabei um seine Schwester, also meine Schwägerin. In ihrem, aber auch in jedem anderen Fall wäre es mir vermutlich eher etwas peinlich gewesen, wenn ich irgendwann nach meinem Urlaub nach Hause gekommen wäre und gesehen hätte, dass in der Wohnung etwas gemacht wurde, das für mehr Ordnung und Sauberkeit sorgen soll. Zwar wäre ich sicherlich dankbar gewesen und hätte das auch so zum Ausdruck gebracht, aber gleichzeitig wird durch solche Maßnahmen anderer auch die Botschaft transportiert, dass es ihrer Meinung nach nicht sauber genug bei mir ist. Schon aus diesem Grund würde ich als Betreuer eines Hauses wohl doch nicht dazu übergehen, solche Leistungen zu erbringen, denn solche Botschaften würde ich nicht übermitteln wollen.

Es gibt hier aber sicherlich Ausnahmen, und eine dieser Ausnahmen ist auch meiner Meinung nach, dass man als Betreuer die „Schäden“ beseitigt, die während der Abwesenheit der Bewohner aufgetreten sind und somit meiner Empfindung nach auch Teil der Betreuung sind. Dass man Hinterlassenschaften der Tiere, die man betreuen soll, nicht einfach liegen lässt, sollte wohl klar sein, meine ich. Aber auch, wenn ich von einem Angehörigen wüsste, dass er bei sich zu Hause irgendetwas schon länger machen will, aber nicht dazu kommt oder vielleicht sogar damit überfordert ist, könnte ich mir vorstellen, dass ich mich darum kümmern würde, dass das erledigt wird. Solche Dinge würde ich aber nur jemandem gegenüber leisten, dem ich wirklich nahestehe und dessen Reaktion ich einschätzen kann. Bei dem leisesten Gefühl, dass das möglicherweise dem Bewohner nicht recht sein könnte, würde ich es doch lieber lassen, denn ich möchte niemandem zu nahe treten, auch nicht, wenn ich es nur gut meine, denn das kann einfach falsch verstanden werden und dann genau das Gegenteil von dem bewirken, was es eigentlich bewirken sollte.