Freundschaft mit bestem Freund droht zu zerbechen
Ich brauche mal dringend Rat, denn die Freundschaft zu meinem besten Freund zerbricht gerade. Ich bin 23 und er 19. Kennengelernt haben wir uns vor 2 Jahren durch meinen Arbeitgeber. Er hat dort ein Praktikum gemacht. Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Die Freundschaft entstand sozusagen wie Pheonix aus der Asche.
Wir haben verdammt viel erlebt. Waren u.a. in London, Berlin, Prag und in Frankfurt zur IAA. Die Freundschaft erlebte auch keinen Bruch, als er im Sommer 2011 seinen 10 jährigen Dienst bei der Bundeswehr antrat. Er wechselte alle 2-3 Monate die Kaserne für verschiedene Lehrgänge. Ich habe ihn immer dort hingebracht und abgeholt z.B. Nienburg und Münster. Ich bin tausende Kilometer für ihn gefahren. Ich habe ihn sogar ab und an unter der Woche nach Feierabend besucht um ihn abzulenken, denn es ging ihm meistens schlecht. Neben seiner Mutter war ich der einzige Mensch, der für ihn da war. Wir beide hatten so eine Freundschaft nie zu vor. Es war sozusagen wie im Bilderbuch.
Ich hatte anfangs auf Grund des Altersunterschiedes meine Bedenken. Als ich ihn kennen lernte, war ich 21 und er immerhin erst 17, aber es war kein Problem. Dieses Jahr folgten dann ab und an kleiner Differenzen, an denen ich immer Schuld war. Um Stress zu entgehen nahm ich diese Schuld dann auch immer an, da ich keinen Streit wollte. Im April 2012 begann er nun seine Ausbildung bei der Bundeswehr in Stralsund und alles änderte sich. Die Freundschaft wurde nur noch einseitig. Er hatte dort Spaß, tolle neue Leute, feiern, pumpen, saufen was auch immer. In unsere Freundschaft investierte er fast gar nicht mehr.
Im Juli war ich es Leid ihm immer hinterher zu laufen und teilte ihm dann aber in einer netten Art mit, das ich es schade finde, wie sich das alles so entwickelt hat. Ich war enttäuscht darüber, das diese Freundschaft wohl doch nicht so einzigartig war. Er reagierte erbost darüber und seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen und keinen Kontakt. Versuche sich auszusprechen meinerseits blieben ohne Erfolg. Was sollte ich jetzt mache? Ihn laufen lassen?
Es ist natürlich schade, wenn so eine intensive und langjährige Freundschaft kaputt geht. Allerdings habe ich das auch schon bei meinen besten Freund erlebt. Ich bin weiter weg gezogen und anfangs bestand der Kontakt noch und dann lernte er seine Freundin kennen und unsere Freundschaft ist ihm dann anscheinend unwichtig geworden. Ich fand das auch sehr schade und oft versucht ihn zur erreichen und die Freundschaft zu erhalten, was dann aber auch nur einseitig von mir aus ging. Da habe ich es dann irgendwann aufgegeben. natürlich bin auch traurig darüber, alles andere schien da keinen Sinn mehr zu machen.
Wie hast du denn versucht deinen Freund zu kontaktieren? Vielleicht solltet ihr euch einfach nochmal treffen und über alles reden. Es ist ja meistens besser, wenn man solche Sachen von Angesicht zu Angesicht klärt. Schlage ihm dann doch mal ein Treffen vor und sage ihm dann, dass du es schade findest, wie sich alles entwickelt hat und das nicht möchtest, dass eure Freundschaft zerbricht. Vielleicht geht es ihm ja genauso und er hatte etwas Zeit darüber nachzudenken. Wenn alle Versuchen scheitern, wieder in Kontakt mit ihm zu treten, dann würde es wohl aufgeben.
Ich habe ihn bereits 2 mal kontaktiert und ihm gesagt, das ich mich gerne mit ihm Aussprechen würde, aber ihm scheint das nicht wichtig zu sein. Ich bin sehr enttäuscht über diesen Umstand. Vielleicht doch der Altersunterschied?
Ich kann gut verstehen, dass du versuchst, diese Freundschaft zu retten. Immerhin habt ihr ja einiges zusammen erlebt und du hast auch viel in diese Freundschaft investiert. Es ist schade, dass dein bester Freund es dir nun so dankt, indem er dich ignoriert, "nur" weil er eben jetzt neue Freunde gefunden hat. Das bedeutet doch nicht, dass man die Freunde, die man schon länger hat, dann vergessen muss. Ich finde es aber gut, dass du ihm gesagt hast, dass du es schade findest, dass er keine Zeit mehr für dich hat. Die Frage wäre jetzt, wie du ihm das gesagt hast und warum er so erbost darüber war.
Hast du es ihm denn persönlich gesagt oder geschrieben? Wie hast du nun weiter versucht, Kontakt zu ihm aufzunehmen? Wohnt seine Mutter denn in deiner Nähe? Wenn er die Ausbildung weit weg macht und du dort nicht hin kommst, vielleicht kann seine Mutter dir ja mal sagen, wann er mal bei ihr ist, damit du dich mal persönlich mit ihm aussprechen kannst. Das wäre auf jeden Fall besser, als schriftliche oder telefonische Anfragen bei ihm, wobei die telefonische Variante noch besser ist, als ihm zu schreiben.
Ich glaube nicht, dass der Altersunterschied da eine Rolle spielt. Soweit liegt ja nun nicht auseinander und sonst hat es da ja anscheinend auch keine Probleme gegeben. Vielleicht meint dein Freund einfach gerade, dass er dich nicht braucht, weil er dort nun Leute kennengelernt hat. Das wäre natürlich sehr schade und auch irgendwo nicht ganz verständlich.
Vielleicht solltest du ihm noch etwas Zeit geben und dann irgendwann nochmal fragen, ob ihr euch nicht nochmal treffen wollt. Wenn er dann wieder ablehnt, würde ich es lassen.
So traurig es klingen mag, manchmal laufen Freundschaften einfach langsam aus. Das habe ich auch schon erlebt. Mit einer guten Freundin. Wir waren fast 7 Jahre lang so gut wie unzertrennlich. Nie ein ernster Streit und dann haben wir einfach nicht mehr täglich telefoniert und uns auch nicht mehr so oft getroffen. Ohne jeden ersichtlichen Grund.
Heute schreiben wir uns über Facebook alle paar Monate mal einen Kommentar, oder eine kurze Nachricht. Aber wir sind halt nicht mehr die besten Freundinnen. Und genauso klingt das bei dir jetzt. Auch wenn du darüber jetzt traurig, oder enttäuscht bist. Alleine dadurch, dass er nicht einmal Interesse an einer Aussprache hat, siehst du doch, dass von seiner Seite die enge Freundschaft vorbei ist.
Also ich möchte als erstes sagen, dass Freundschaften leider kommen und gehen. Das ist eigentlich der Kreislauf des Lebens und das hat eigentlich fast jeder hinter sich. Das musst du bei dieser Sache beachten und ich denke auch, dass wir dir nur kleinere Ratschläge geben können, die Entscheidung triffst schlussendlich nur du!
Wie du schon gesagt hast, ist der Altersunterschied zwischen euch ein bisschen groß und kann durchaus zu Problemen führen. Ich denke mir Mal, dass er einfach neue Bekanntschaften gefunden hat, die in seinen Alter sind und mit denen er vielleicht ein bisschen besser klarkommt. Das kann natürlich an vielen Faktoren liegen, aber einer der Größten müsste wohl der sein, dass diese neuen Bekanntschaften in seinem Alter sind. Ich denke, dass du ihn einfach gehen lassen solltest. Vielleicht nochmal ein letztes Gespräch damit du ihm sagen kannst, dass du die Zeit mit ihm genossen hast und so weiter. Wenn er dir allerdings wirklich sehr wichtig ist, dann würde ich ein bisschen für ihn kämpfen. Wenn es dann aber wirklich nur noch von deiner Seite aus geht, würde ich es irgendwann lassen.
Es ist sehr schade, dass eure Freundschaft nicht mehr so ist, wie sie in den Jahren angefangen hatte. Das Problem liegt jedoch sicher nicht an euren Altersunterschied, sondern an den Lauf der Dinge. Dein bester Freund hat eben neue Leute in der Bundeswehr kennengelernt und es war auf die Dauer klar, dass irgendwann ein Ort in der Bundeswehr kommen wird, der ihm das gibt, was er sonst nur bei Dir haben würde. Er wird jetzt die Zeit mit diesen Leuten sehr intensiv verbringen, da diese sich täglich sehen und genau das versetzt ihn zum saufen, pumpen etc. Er hat dort alles Leute in deinem und seinem Alter, sodass er im Prinzip alles das haben kann, was er bestimmt auch mit Dir hätte haben können, aber was durch die Bundeswehr für ihn nicht mehr möglich ist.
Ich denke mit dem Schritt der SMS hast du ihm schon deutlich zu verstehen gegeben, dass sich etwas ändern muss. Ab jetzt obliegt es meiner Meinung nach alles an ihm, ob er die Freundschaft aufrechterhalten möchte oder dafür arbeiten möchte. Wenn nicht, dann musst du leider damit leben, dass er glaubt, seinen Sinn in seinem momentanen Leben mit den Leuten vom Bund gefunden zu haben.
Ich würde ihn erst einmal in Ruhe lassen. Er strampelt sich vielleicht gerade frei, wie man sich auch von seinen Eltern frei strampelt. Lass ihn seine Zeit genießen und versuche es in ein paar Monaten nochmal. Ich glaube schon, dass ihm die Freundschaft wichtig ist. Im Moment ist sie aber anscheinend von zu viel anderen Aktivitäten überlagert. Ich würde ihn auf keinen Fall bedrängen. Eltern gibt man ja auch immer den Rat, die Kinder ziehen zu lassen, denn nur dann kommen sie wieder. So wie du das beschreibst, erinnert es mich stark an so etwas, obwohl du natürlich nicht die Eltern bist, aber ein ähnliches Gefühl habe ich dabei.
Ich denke nun nicht, dass der gegebene Altersunterschied zwingend ein Problem sein muss. Meine beste Freundin ist drei Jahre jünger als ich und war erst elf, als unsere Freundschaft sich gefunden hat, während ich damals vierzehn war, und in dieser Altersklasse sind drei Jahre eigentlich echt eine Menge. Dennoch verlief unsere Freundschaft zunächst die ersten Jahre recht geradlinig und war wirklich toll und bereichernd, bis ich dann weiter wegziehen musste, weil mein Vater in einem anderen Bundesland eine interessante Stelle gefunden hatte. Ich war damals sicher, dass unsere Freundschaft daran nicht zerbrechen wird, weil ich zu dieser Zeit bereits siebzehn war. Meine beste Freundin war damals vierzehn, hatte aber recht lockere Eltern, die ihr häufiger erlaubten, mich anzurufen. In der Zwischenzeit schrieben wir uns gegenseitig ziemlich häufig ausführliche Briefe. Irgendwann durfte meine beste Freundin mich dann auch mal besuchen kommen und reiste mit dem Zug an. Ich meine, dass sie damals höchstens fünfzehn war und ich bereits volljährig, vielleicht waren wir aber auch noch ein Jahr jünger. Jedenfalls habe ich aber damals mitbekommen, dass sich in den letzten Jahren doch einiges verändert hat, weil sie in ihrer Klasse neue Leute kennengelernt und wohl auch eine neue sehr enge Freundin hatte.
Diese Freundschaft zu dem anderen Mädchen stellte sich auch als reichlich problematisch aus, weil sie meine beste Freundin stark verändert und in alle möglichen Probleme mit hineingezogen hat. Gut, meine beste Freundin hat sich in diese Probleme auch hineinziehen lassen und auch ihre Eltern haben offenbar keine Möglichkeit gefunden, entsprechend auf sie einzuwirken. Jedenfalls habe ich damals ein anderes Bild von meiner besten Freundin bekommen, zumal sie sich stark verändert hat und auch nicht mehr diejenige war, die ich so sehr schätzen gelernt hatte. Dennoch hielt ich an dieser Freundschaft fest, weil sie mir einfach wichtig war und ich die Hoffnung hatte, dass sich irgendwann alles wieder normalisieren würde. Wir sind in dieser Zeit aber doch einige Male aneinandergeraten und haben uns auch heftiger gestritten, sodass ich eine Zeit lang ebenfalls dachte, dass diese Freundschaft hinüber sei. Ich habe damals also einfach versucht, durchzuhalten und abzuwarten.
Irgendwann hat sich dann tatsächlich alles wieder gefunden und eingerenkt, und auch, wenn meine beste Freundin und ich uns im Laufe dieser mittlerweile achtzehn Jahre unserer Freundschaft sicherlich beide stark verändert haben, hat sich unsere geistige Nähe zueinander und diese enge Verbindung tatsächlich offenbar nicht verändert, denn sie besteht nach wie vor. Ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht mehr vorstellen, dass ich ohne meine beste Freundin auf dieser Erde bin, denn sie gehört zu meinem Leben genauso selbstverständlich dazu wie meine Schwestern oder andere Familienmitglieder. Insofern würde ich Dir auch wirklich raten wollen, Dich selbst zu fragen, ob Dir diese Freundschaft so wie sie war wichtig ist. Wenn Dir an diesem Menschen liegt, musst Du ihm nicht hinterherrennen, aber ich würde diese Freundschaft dann, wenn sie für Dich besonders ist, sicherlich auch nicht direkt abschreiben und einfach versuchen, sie weiterhin als bestehend anzusehen, aber vielleicht selbst etwas mehr Distanz zu wahren, vor allem aber die eigenen Erwartungen herunterzuschrauben.
Vielleicht wird sich diese abwartende, ruhigere Haltung irgendwann für Dich auszahlen und Dein Freund kommt wieder zu der Erkenntnis, dass er in Dir einen Menschen gefunden hat, der ihm ist wie ein Bruder, zu dem er eine enge Beziehung hat. Ich denke nicht, dass hier das letzte Wort bereits gesprochen wurde, finde es aber gut, dass Du ihn konfrontiert hast, auch, wenn er nicht einsichtig war. Möglicherweise arbeitet Deine Ansage aber doch in ihm und er macht sich seine Gedanken, um irgendwann wieder auf Dich zuzukommen. Wenn Du ihm diese Chance geben willst, kann ich mir gut vorstellen, dass Eure Freundschaft auch wieder einen neuen Auftrieb erfährt.
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