Überstunden für Kollegen wegen Freizeitsport kloppen?

Ich betrachte das ganze mal von beiden Seiten. Da ich selbst ja auch viel Sport treibe, würde ich es einfach nur super finden, wenn jemand für mich einspringt, damit ich an einer Veranstaltung teilnehmen könnte. Natürlich würde ich dann wiederum auch derjenige sein, der dies im Gegenzug auch mal für einen seiner Kollegen macht. Jetzt kommt ja noch hinzu, dass man die Überstunden auch noch bezahlt bekommt. Am Ende haben also beide etwas davon und das ist doch prima. Solche Fälle gibt es aber leider nicht allzu oft und da muss man schon etwas Glück mit der Firma und auch den Kollegen haben. Ich würde es aber auf jeden Fall machen, wenn das ganze auf Gegenseitigkeit beruht.

Ich würde es nicht grundsätzlich ablehnen, für einen Kollegen einzuspringen, wenn dieser an einem Wochenende etwas vorhat. Ich bin zwar auch gerne am Wochenende unterwegs zum fotografieren, aber grundsätzlich finde ich es auch angenehm, wenn man am Wochenende arbeiten kann. Wenn ich nämlich nicht gerade fotografieren gehe, empfinde ich das Wochenende oft als tote Zeit. Da macht es schon deutlich mehr Sinn, einfach zu arbeiten und dafür auch noch mehr Geld zu bekommen.

Es kommt natürlich auch darauf an, wie gut das Betriebsklima ist und in welchem Verhältnis man zu dem entsprechenden Kollegen steht. Falls es jemand ist, der mir grundsätzlich sympathisch ist und der für mich auch mal einspringen würde, stünde einer solchen Vereinbarung nichts entgegen. Für jemanden, mit dem ich mich nicht wirklich gut verstehe und der mir und anderen Kollegen keinen Gefallen tun würde, sondern selbst nur solche erwartet, würde ich wohl nicht einspringen. Da käme ich mir dann irgendwann auch ziemlich ausgenutzt vor.

Freiwillige Überstunden würde ich immer dann machen, wenn ich auch einen Vorteil dadurch hätte. Pauschal ablehnen würde ich das sicher nicht. Gerade wenn es nur um zwei Stunden geht, finde ich das nicht so dramatisch. Es darf eben nur nicht das Gefühl aufkommen, dass der eine den anderen ausnutzt und selbst nicht bereit ist, den Kollegen mal zu unterstützen.

Ich war selber viele Jahre im Leistungssport unterwegs und habe auch jetzt noch Wettkämpfe. Auch diese finden gewöhnlich an den Wochenenden statt, weil da eben die meisten Leute Zeit haben, daran teilzunehmen. Da das Programm immer recht lang ist, ist es bei uns auch tatsächlich so, dass der Wettkampf über zwei Tage dauert.

Auch ich muss dann, wie Herr A, versuchen jemanden zu finden, der für mich an diesen Samstagen arbeitet, denn auch bei uns ist eine Sechs-Tage-Woche normal. Daher bin ich jedes Mal auch sehr dankbar, wenn eine Kollegin für mich einspringen kann, denn wenn ich meinen Sport schon betreibe, möchte ich natürlich auch hin und wieder gerne zu Wettkämpfen fahren, um meine Form überprüfen zu können.

Ich versuche dann auch immer für die betroffene und eingesprungene Kollegin da zu sein, wenn sie mal wieder einen Termin am Wochenende hat, wo sie eigentlich arbeiten müsste. Das ist für mich genauso selbstverständlich wie für sie, dass wir uns gegenseitig aushelfen.

Insofern würde ich, als Herr B, im Falle des Herrn A sicherlich auch eine oder zwei Überstunden machen, wenn er dadurch an seiner Sportveranstaltung teilnehmen kann, vorausgesetzt für ihn ist das dann nicht selbstverständlich und er bedankt sich bzw. schaut auch, dass er einmal wieder Überstunden für Herrn B machen kann, wenn dieser freie Stunden benötigt, was ja durchaus immer wieder einmal vorkommen könnte.