Aufgrund Fehler in Zeiterfassung weniger arbeiten

vom 21.09.2012, 15:13 Uhr

Herr A. arbeitet in einem Betrieb. Dort gibt es eine Zeitschaltuhr, die die gearbeitete Zeit erfasst und berechnet, wie lange A. noch an dem jeweiligen Tag oder der Woche zu arbeiten hat. A. hat sich am vergangenen Montag einen Tag frei genommen und darum hat er an diesem Tag automatisch die Stunden gutgeschrieben bekommen, die er an diesem Tag gearbeitet hätte.

Nun ist es jedoch so, dass Herr A. an diesem Tag irgendwie mehr Stunden gutgeschrieben bekommen hat, wie er normalerweise arbeiten müsste. Dies bedeutet nun, dass die Anzeige weniger Stunden anzeigt, die er noch arbeiten müsste, als er sich errechnet hat. Müsste er nun wirklich nur die Zeit arbeiten, die ihm von dem System angegeben wird? Oder könnte er dadurch eventuell Ärger bekommen, da er ja eigentlich weniger als sonst gearbeitet hat?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wenn die Uhr das anzeigt, was er arbeiten muss, dann muss er auch nur diese Zeit arbeiten. Für einen Systemfehler kann er nichts. Wenn er ehrlich ist, kann er Bescheid geben und mitteilen, dass dort etwas nicht stimmen kann. Aber vielleicht hat Herr A. sich auch selber verrechnet oder hat zusätzliche Stunden vergessen sich zu notieren. Normalerweise arbeiten diese Stechuhren sehr genau, zumindest ist das bei uns so. So kann eigentlich kein Fehler auftreten und die Zeit wird, denke ich, schon stimmen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Nun ja, so einfach wie "davinca" das hier schildert ist das glaube ich in der Realität nicht. Das was sie dort sagt mag zwar in erster Linie das sein, was einem als erstes durch den Kopf geht, aber wenn der Arbeitgeber das herausfindet, könnte man schneller mit einer Verwarnung rechnen als man gucken kann. Rein rechtlich wird man glaube ich auch nicht auf der sicheren Seite sein, wenn so etwas mal ins Gericht geht. Herr A. wird dort immerhin für etwas bezahlt, wofür er keine Leistung erbracht hat. Nur weil die Zeiterfassung fehlerhaft programmiert zu sein scheint, ist dies eigentlich noch lange kein Grund weniger zu arbeiten.

Die Zeiterfassung dient dem Arbeitgeber zur allgemeinen Übersicht, und zur Selbstkontrolle, wer wann wie viele Stunden zu leisten hat, etc. Natürlich kann Herr A. weiterhin weniger arbeiten und hoffen, dass dies niemandem in der Buchhaltung oder sonst wo auffällt, dies ist aber sicherlich immer mit einem Risiko verbunden und wenn man sich am Ende einfach auf "dumm" stellt, wird einem dies sicherlich auch keiner abkaufen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In meiner Firma gibt es auch so ein Zeiterfassungssystem, allerdings eines, in das man die geleisteten Stunden selbst eintragen muss. Somit muss man gewissermaßen selbst rechnen. Wenn allerdings alles über eine Stechuhr funktioniert, dann kann man meiner Meinung nach nicht erwarten, dass der Mitarbeiter nochmal eine extra Liste führt und seine Arbeitsstunden selbst nochmal nachrechnet, insbesondere in einem Schichtsystem. Man könnte sich also immer darauf berufen, dass man sich auf die Zeiten des Erfassungssystems verlassen hat und niemand kann verlangen, dass man Fehler in der Programmierung merken muss.

Natürlich kann man mal nachfragen, ob da ein Fehler sein könnte, aber ist es denn überhaupt zweifelsfrei feststellbar, ob nun die Programmierung des Erfassungssystems falsch ist oder ob man sich selbst verrechnet hat? Vielleicht kann man das letztlich gar nicht klären und wenn die Buchhaltung auch keine gesonderten Aufzeichnungen darüber hat, dann werden sie es vielleicht sogar dabei belassen. Dort wo ich arbeite, gibt es nämlich über das Zeiterfassungssystem hinaus auch keine weitere Dokumentation der geleisteten Stunden.

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