Sind die reichsten Menschen auch die Geizigsten?
Man sieht ja sehr oft die Superreichen im Fernsehen und man kann zugucken, wie die ihr Leben verbringen. Ich bin eigentlich jemand, der solche Sendungen nicht sehr gerne guckt, weil ich denke, dass die Reichen ganz falsch dargestellt werden.
Meine Großeltern haben in ihren Leben sehr viel gearbeitet und besitzen jetzt noch sehr viele Grundstücke. Sie sind sehr froh und bräuchten eigentlich auch nicht weiterarbeiten, allerdings macht es mein Großvater, da für ihn Geld eines der wichtigsten Sache auf der Welt ist. Das finde ich natürlich sehr schade. Außerdem ist es so, dass er schon eine Million auf dem Konto hat und er ist der Meinung, dass man das Geld immer noch sparen sollte. Sie leben wirklich sehr bescheiden und sind sogar so pingelig und stopfen ihre Socken selber, obwohl man locker Socken für einen Euro bekommt. Ich habe auch schon von meinen Kollegen gehört, dass die reichen Menschen oft auch die Geizigsten sind. Wie seht ihr das? Stimmt diese Aussage und habt ihr vielleicht auch solche Leute in euren Umfeld?
Ich muss sagen, dass ich in meinem Freundes - und Bekanntenkreis eigentlich nur Menschen haben, die ein durchschnittliches Einkommen haben und so mit nicht reich sind. Allerdings kenne ich trotzdem jemanden, der ganz gut betucht ist. Allerdings gibt dieser Mensch alles, was er an Geld hat, in eine religiöse Stiftung, die unser eins, als Sekte bezeichnen würde. Er hat aber selbst ein großes Haus und viele Grundstücke und Mietshäuser. Er wäre durchaus reich, wenn er das ganze Geld nicht spenden würde. Er sagte selbst mal, dass er nur von seiner Rente leben würde.
Allerdings ist er doch recht geizig und kauft nur günstiges ein und eben auch in Discountern. Auch hat er Jahre lang ein altes und sehr rostiges Auto gefahren, bis dieses einfach nicht mehr über den TÜV kam. Allerdings finde ich schon, dass es bei ihm nicht einfach nur Sparsamkeit, sondern schon Geiz ist. Er zieht auch seine Mieter gerne mal übers Ohr und findet immer fadenscheinige Gründe, damit er bei einem Auszug die Kaution nicht zurückzahlen muss. Ich finde es durchaus richtig, dass auch reichere Menschen sparsamer sind und aufs Geld achten, warum auch nicht. Aber Geiz empfinde ich als sehr schlechte Eigenschaft.
Ich kenne leider einige Beispiele, auf die es schon zutrifft, dass sie reich sind, dabei aber unglaublich geizig. Eine Frau hatte sogar im Winter nur einige Räume beheizt und die Räume, die sie nicht brauchte, kalt gelassen. Dabei gehörte ihr ein Haus mit Mieteinnahmen und auch ihr Konto war gut gefüllt. Ich kann das nicht wirklich verstehen. Aber es sind zum Glück nicht alle Leute, die reich sind auch gleichzeitig geizig. Ich kenne auch welche, die es nicht sind. So ist mein Chef auch recht reich, aber er kann auch sehr großzügig sein, z.B. wenn ein Kunde seine Rechnung nicht sofort bezahlen kann.
Es gibt solche und solche. Es gibt sehr viele Reiche, die sehr viel Geld an gemeinnützige Organisationen spenden. Bei Armen kann man nicht unterscheiden, ob sie geizig sind oder nicht, weil sie nichts geben können. Bei Reichen fallen halt die Geizigen auf, bei Armen nicht. Die meisten Reichen sind meiner Erfahrung nach aber großzügig.
Ich glaube nicht ernsthaft, dass die reichsten Menschen auch gleichzeitig die geizigsten Menschen sind. Aber umgekehrt sind viele sehr geizige Menschen über die Zeit natürlich auch relativ reich geworden. Das macht ja auch ziemlich viel Sinn, wie ich finde.
Viele sehr reiche Menschen sind nahezu verschwendungssüchtig, das kann man meiner Meinung nach nicht anders sagen. Aber bei weitem nicht alle reichen Menschen werden so sein. Ich denke, dass es eine große menge an reichen Leuten gibt, die ganz normal leben und deren Nachbarn wohl niemals auf den Gedanken kämen, dass sie neben einem reichen leben oder vielleicht sogar neben einem Millionär. Und das finde ich auch ganz löblich, allerdings hat das nichts mit Geiz zu tun. Und dann wird es auch noch eine sehr breite Menge an reichen und reicheren Leuten geben, die ein großes Haus haben und vielleicht auch ein sehr gutes Auto, die aber ansonsten ganz normal und ganz bescheiden Leben und eben nicht mit ihrem Geld um sich herum schmeißen. Die also eher bescheiden leben und mit ihrem Geld einfach ihren Lebensstandart ein wenig verbessert haben, aber mehr auch nicht.
Wie in allen Bereichen des Lebens wird es ein großes Spektrum an verschiedenen Ausprägungen geben in diesem Fall, geizigere und weniger geizige reichere und etwas weniger reichere Leute. So wie es auch eher arme Menschen gibt, die trotzdem nicht auf ihr Geld achten und im Gegenzug arme Menschen, die sehr sparsam und geizig sind. Ich denke, dass ich ein sehr geiziger Mensch bin und dass ich genau aus diesem Grund immer gut mit meinem Geld auskomme und nur wegen dieser meiner Eigenschaft in der Lage bin, meine Studiengebühren und alle Kosten für meine Tiere selber zu tragen. Und mit dieser Eigenschaft kann ich mir schon vorstellen, dass ich auf die Dauer reich werde. Reich und geizig.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass es bei Reichen mal Studien gab und ab einer gewissen Zahl auf dem Konto springt der Geiz in Verschwendung über. Im Fall deiner Großeltern kann man es aber wirklich nicht verstehen, immerhin sind sie ja nicht mehr jung und es bringt ja nichts auf dem Geld zu sitzen. Ich bin der Meinung, dass man sich gerade im Alter auch was gönnen muss. Meine Ur Oma, hatte immer eine sehr gute Rente, davon war sie dann immer auf Reisen oder war Essen. Jedoch hat sie uns auch oft Geld gegeben. Es handelt sich hierbei aber noch um ganz andere Summen und keine Millionen, wie bei dir.
Ich kenne eine Frau, die einen Lottoladen betreibt und dort hat sie auch komische Erfahrungen gemacht. Bei kleinen Gewinnen bekommt sie immer Trinkgeld. Wenn allerdings einer eine Million Euro oder mehr gewinnt, dann gibt keiner auch nur einen Cent und dann knausern sie herum. Es gibt also viele, die das Geld dann zusammenhalten wollen, aber das kommt auch sicher auf den Charakter, die Umstände und den Menschen an.
Ich denke nicht, dass das stimmt, es kommt eben schon darauf an, wie die Lebenshintergründe sind. Angenommen mal jemand kommt aus einer sehr armen Familie, in der Geldmangel immer schon ein Thema war und es oftmals finanzielle Probleme gab, dann ist das auch im späteren Leben so eine Sache. Ich denke, dass sich die Gemüter da ganz unterschiedlich entwickeln können, aber ich kann mir schon auch sehr gut vorstellen, dass die Extrema die am häufigsten angestrebten Seiten sein werden, so dass am Ende entweder ein sehr verschwenderischer oder aber ein sehr sparsamer Mensch herauskommt.
An sich ist beides nicht sehr verwunderlich, denn es ist ja auch nicht leicht, mit finanziellen Problemen zu leben. Als Kind bekommt man das zunächst vielleicht noch nicht so mit, aber wenn man älter wird, dann zeigt sich das doch, denn dann kommen so Aspekte auf, wie eben das man sich nicht beliebige Kleidung kaufen kann und generell muss man an neuen Sachen, an der Freizeit und so weiter sparen und kann sich nur wenig erlauben. An sich leiden da sicherlich auch viele Jugendliche drunter und wenn sie dann irgendwann durch einen guten Beruf an viel Geld kommen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sie dann nicht so ''gesund'' damit umgehen.
Das Reichtum deiner Großeltern beispielsweise muss auch nicht für ewig sein, die Wahrscheinlichkeit ist eben durchaus gegeben, dass das irgendwann mal ein Ende haben wird und dann wird dein Großvater vielleicht auch froh darüber sein, dass er gespart hat. Auch muss man bedenken, dass nicht alle Menschen Luxus brauchen und wollen, wenn sie das Geld dafür haben. Es kann auch gute Gründe geben, bewusst darauf zu verzichten, beispielsweise möchte man seinen Lebensstil beibehalten, weil man damit glücklich ist und sich nicht in den Reichtum hineinsteigern. Weiterhin kann man sich auf diese Weise aber auch eine unbeschwerte Zukunft sichern, was eher nicht der Fall ist, wenn man sein Geld verprasst.
An sich finde ich daher, dass du die Sache ein bisschen zu eng siehst. Jemand der früher mal finanzielle Probleme hatte, der wird mit seinem Geld nicht sorglos umgehen und besonders dann, wenn das Vermögen vergänglich erscheint (1 Millionen ist jetzt nicht so viel Geld), dann ist das schon so eine Sache und da verstehe ich es durchaus, wenn man das Geld nicht aus dem Fenster schmeißen möchte. Klar kann das auch krankhaft sein, aber an sich finde ich es gut, wenn man das Geld nicht verschwendet, wenn man es eben nicht möchte. Deine Großeltern fühlen sich eben gut dabei und wenn du mich fragst, dann wüsste ich jetzt auch nicht, wieso ich eine Socke wegschmeißen sollte, wenn da nur ein kleines Loch drin ist. Es geht hier nicht nur um das Geld, sondern auch um den Umweltschutz.
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