Mit 30 noch ein Halbgeschwisterchen
Irgendwie fühle ich mich enttäuscht und hintergangen. Ich bekam vorher die Mitteilung, dass die Frau meines Vaters schwanger ist. Eine Schwangerschaft ist ein tolles Gefühl, das ist mir klar, aber wie soll ich als Halbschwester reagieren? Mein Vater hat auch veräußert, dass er nun endlich ein Kind aufwachsen sehen würde, das kam für mich irgendwie so an, als ob meine Schwester und ich ihm nichts wert wären. Mich hat man mit dem ersten Lebensjahr zu den Großeltern gebracht, weil Karriere wichtiger war.
Einerseits empfinde ich eine tiefe Enttäuschung, andererseits eine gewisse Hilfslosigkeit. Er war nie für uns da, aber nun setzt er ein weiteres Kind in die Welt. Ich sollte die Mitteilung vielleicht erst einmal in Ruhe verdauen, vielleicht bin ich gerade ziemlich aufgewühlt. Aber wie seid ihr damit klargekommen, als ein Elternteil euch mitgeteilt hat, dass ihr als Erwachsener ein Halbgeschwisterchen bekommt? Habt ihr Kontakt zu dem Kind und wie geht ihr mit dem Geschwisterchen um?
Diese Situation kenne ich besonders gut. Ich muss zunächst ein Mal sagen, dass mein Vater sich nur überwiegend um mich gekümmert hat und meine beiden Geschwister immer hinten anstanden. Wir sind seine leiblichen Kinder, dass muss auch noch erwähnt werden. Bis vor vier Jahren war auch alles Okay, bis er mit einer Frau zusammenkam, die gerade Mal vier Jahre älter ist als ich und schwanger war, aber nicht von ihm. Er hat angefangen dieses Kind uns allen vorzuziehen und das Kind lieber zu haben, was ihm nicht gehört als seine eigenen Kinder. Nun gut wir haben den Kontakt abgebrochen. Dann kommt heraus, dass die alte von meinem Vater schwanger ist und ein Nachkömmling also mein Halbbruder auf dem Weg ist. Naja beide Kinder sind genau wie das dritte von dem Weib jetzt im Heim, aber ich habe keinen Kontakt gewünscht. Meine Begründung war du hast uns seit das eine Kind, welches nicht deins ist in die Ecke gestellt und jetzt werden wir nicht auf heile Familie machen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich nach den Aussagen schlecht fühlst und irgendwie auch enttäuscht bist. Ich würde es meinem Vater auch genau so sagen. Ich habe es bei meinem auch getan, nur er ist voller Drogen und Alk nicht mehr in der Lage zu kapieren was ich sage und findet sein Verhalten korrekt. Naja du solltest es aber wenigstens auch versuchen und leider wirst du zwangsläufig damit leben müssen, wenn sich keine Änderung für dich eingliedert. Ich habe es auch schon für mich selber so erlebt und ich musste zwangsläufig den Kontakt jetzt abbrechen und meine Geschwister die noch unter 16 sind haben dies auch getan! Für uns war die Situation der Ungerechtigkeit usw nicht mehr tragbar.
Sowas habe ich noch selber noch nicht erlebt. Ich kann dich aber schon gut verstehen, dass du deswegen auch verletzt bist, wenn dein Vater eine solche Äußerung tätigt. Nur hört es sich ja so an, als ob euer Vater nun wirklich kein gutes Verhältnis zu euch hatte. Eine enge Beziehung hattet ihr ja wohl eher nicht, wenn er euch zu den Großeltern abgeschoben hat.
Wenn ich in deiner Situation wäre und einen Vater hätte, der sich so gut wie nicht um mich als Kind gekümmert hat, und das auch heute nicht wirklich macht, dann würde ich ihn einfach sein Leben leben lassen. Wenn er meint, mit dieser Frau noch ein Kind zu bekommen, und er sich damit wohlfühlt, dann lass ihn doch einfach. Nur ich würde mich da einfach raus halten. Auch du bist doch alt genug, um mit einer solchen Situation klar zu kommen.
Da spricht sicherlich die Eifersucht aus dir. Vielleicht auch nicht zu Unrecht, aber eins muss dir bewusst sein: dein Halbgeschwisterchen kann ja nichts dafür. Oftmals ist es tatsächlich so, dass Männer erst später wirklich reif für eine Familie sind und das erst später genießen können. Ich habe einige Freundinnen, denen es so geht wir dir. Eine Freundin von mir ist Mitte 20 und bekommt jetzt demnächst noch ein Geschwisterkind. Während sie sich nie besonders gut mit ihren Eltern klar gekommen ist, freut sich ihr Vater jetzt unglaublich auf dieses Kind und sie findet das schon komisch.
Mein Vater wollte vor einigen Jahren auch ein Kind adoptieren, da habe ich auch erst mal gestaunt. Er ist und war schon immer eher der Karieremensch und weniger der Familienvater. Zum Glück hat er sich das dann nochmal überlegt. Wie du am besten reagieren sollst auf das neue Kind? Naja, wenn möglich suche den Kontakt. Natürlich nur, wenn du Interesse daran hast.
Ich habe nach gefühlten tausend Jahren endlich eine Cousine bekommen. Die Eltern meines Vaters wollten mich und meinen Bruder als Enkel nicht annehmen, weil sie sich zu jung fühlten um Großeltern zu werden. Dieses Kind tragen sie auf Händen. Leider habe ich zu dem Teil der Familie keinen Kontakt, aber mit meiner Cousine würde ich durchaus auch Zeit verbringen, wenn das möglich gewesen wäre. Sie kann ja nichts dafür, dass ich ihre Großeltern doof finde.
Ich bin in einer ähnlichen Situation gewesen, allerdings war ich damals noch ein wenig jünger. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich gerade mal drei Jahre alt war. Sie haben es Jahre später nochmal miteinander versucht, aber das Ganze war einfach zum Scheitern verurteilt. Allerdings hat sich mein Vater immer gut um uns gekümmert. Er hat jeden Sonntag etwas mit uns unternommen und auch an Weihnachten und Geburtstagen war er da. Zudem ist er jedes Jahr mit uns in Urlaub gefahren. Als ich dann 16 Jahre alt war, lernte mein Vater eine neue Frau kennen und hat sich seitdem total verändert. Wir waren plötzlich Nebensache. Man hat gemerkt, dass die neue Frau ihre Hände im Spiel hatte - sie mochte es wohl nicht, dass mein Vater so guten Kontakt zu uns hat.
Ich fand das echt schade. Obendrein musste ich dann von Dritten erfahren, dass die neue Frau meines Vaters ein Kind erwartet. Zu dem Zeitpunkt war ich 18 Jahre alt. Schon traurig, wenn der eigene Vater es nicht mal für nötig hält, uns die Nachricht persönlich zu überbringen. Ich war ziemlich geschockt, muss ich sagen. Ich habe meine Halbschwester dann auch gesehen, als sie auf der Welt war, aber irgendwie kam kein richtiger Kontakt zustande. Das Ganze wurde auch von Seiten der Mutter unterbunden, sie wollte uns einfach nicht dabei haben. Zu meinem Vater habe ich leider so gut wie keinen Kontakt mehr. Schon schade, aber da kann man nichts machen. Für mich ist meine Halbschwester irgendwie wie ein fremde Person. Lag aber echt nicht an mir, denn ich habe anfangs den Kontakt echt gesucht, aber wenn nichts zurückkommt, hat man irgendwann auch keine Lust mehr. Ich habe sehr darunter gelitten, aber mittlerweile komme ich gut damit zurecht.
Ich habe mir damals auch gedacht, dass meine Halbschwester ja wirklich nichts dafür kann und wollte ein ganz normales Verhältnis zu ihr. Sie hatte daran aber kein Interesse - allerdings weiß ich auch nicht so genau, inwieweit die Frau meines Vaters da ihre Hände im Spiel hatte. Ich verstehe auch nicht so wirklich, was sie für ein Problem mit uns hat, denn schließlich war ich zu dem Zeitpunkt eine erwachsene Frau. Ich habe mich bemüht und alles versucht, aber wenn kein Interesse besteht, kann man nichts machen. Mittlerweile ist sie ein Teenager. Vielleicht hat sie ja irgendwann mal das Bedürfnis, mit mir zu quatschen, wenn sie ein wenig älter ist. Würde mich freuen, denn immerhin ist sie meine Schwester, auch wenn ich sie kaum kenne. Ich würde mir auch ein anderes Verhältnis zu meinem Vater und meiner Schwester wünschen. Wirklich sehr schade.
Du bist 30 Jahre alt und erwachsen. Vergiss deinen Vater, aber freu dich über dein Halbgeschwisterchen, es kann ja nichts dafür. Du bist offensichtlich eifersüchtig, was man in gewisser Weise nachvollziehen kann. Aber daran solltest du arbeiten. Dein Vater ist anscheinend recht taktlos. Er wird sich aber nicht ändern.
Das, was du beschreibst, finde ich äußerst traurig und ein wenig erschreckend. In dem Alter ist das natürlich für dich keine postitive Sache mehr; in jüngeren Jahren freut man sich ja noch über kleine (Halb)Geschwister, aber unter den Umständen kann ich verstehen, dass es da bei dir einen bitteren Beigeschmack gibt.
Du sagst, du hast bei deinen Großeltern gelebt, weil deine Eltern nicht die Zeit hatten, sich um dich/euch zu kümmern, weil sie sich um die Karriere kümmern wollten. Dabei ist ja so erstmal nichts Verwerfliches; viele bekommen Kinder und sind damit erstmal überfordert, weil sie die Belastung nicht richtig einschätzen konnten, und dann denken sie, es gäbe keine andere Möglichkeit. Gerade bei jungen Eltern ist da wohl die Angst davor, einmal auszusteigen und dann nicht mehr auf den Karrierezug aufspringen zu können. Ich kann das also schon verstehen, finde es aber doch ein wenig zweifelhaft, denn Verantwortung kann man nicht einfach abschieben.
Ich finde allerdings traurig, wenn du schreibst, dass das neue Kind jetzt als 2. Chance genutzt wird, in der man plötzlich alles richtig machen will. Da kann ich deine Bedenken verstehen; auch habe ich das Gefühl, dein Verhältnis zu der neuen Stiefmutter scheint nicht sonderlich gut, da ist es natürlich kein Wunder, wenn du ein flaues Gefühl im Magen hast. Ich denke aber, es tut dir nicht gut, auf solchen Lamellen herumzukauen, denn damit verletzt du dich nur selbst und es ändert nichts, denn das Kind ist ja nun da, ob gewünscht oder nicht.
Ich kann dir nur raten, brüte nicht so viel darüber nach und versuche, nach einiger Zeit, auch wenn es schwer ist, deine negativen Gefühle nicht auf das KInd zu übertragen, denn das kann nun leider auch nichts dafür, auf die Welt zu kommen. Vielleicht wäre auch eine richtige Aussprache mit dem Vater angebracht, wenn du den Kontakt nicht ein wenig auf Abstand halten möchtest. Ich wünsche dir trotzdem alles Gute, auch wenn ich dir leider keine persönlichen Erfahrungen dazu liefern konnte.
Ich habe meinen Vater heute früh zur Rede gestellt und ich bin von dem Gespräch ehrlich gesagt nun erst recht entsetzt. Es kam so rüber als ob er irgendwie hofft, dass das Kind wie ich drei Monate zu früh kommt oder dass es zu einer Fehlgeburt käme. Auf die Aussage, wann er es uns als seine Kinder sagt, kam nur, dass es spätestens raus käme, wenn das Kind auf der Welt wäre.
Ich habe ihm gesagt, dass ich es scheiße finde, dass er zuerst einmal die Frau ohne einen Mucks geheiratet hat, sprich er hat uns die Stiefmutter an Weihnachten serviert und die beiden haben im August geheiratet. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich es nicht korrekt gefunden habe, dass er jetzt im vierten Monat einen auf Verheimlichung macht und gerade ich als nicht-behindertes Kind hätte das Recht gehabt, es zu erfahren.
Auch kam irgendwie rüber, als ob das Kind nur dazu da wäre, um die Beziehung zu kitten. Und das fände ich dem Kind gegenüber ehrlich gesagt asozial. Mein Vater ist eine komische Gestalt und er meinte nur, dass wir das Gespräch suchen müssten. Dazu bin ich gerne bereit, ich bin nun auf ihn zu gegangen und mal sehen, was er daraus macht. Das Kind kann nichts für seinen Vater, genauso wenig wie wir, also meine Schwester und ich.
Mit was begründest du deine Rechte, dass du von dieser Schwangerschaft erfahren musst? Du bist "nur" sein Kind aus einer früheren Beziehung, bist erwachsen und hast dein eigenes Leben. Dein Vater ist ebenso erwachsen und kann allein entscheiden, was seine erwachsenen Kinder wann erfahren. Ob das nun eine Schwangerschaft ist oder seine erneute Hochzeit. Es ist seine Entscheidung und du hast da keinerlei Rechte auf eine Auskunft.
Und scheinbar ist doch euer Verhältnis insgesamt nicht so gut, als dass du über alle Dinge im Leben deines Vaters zur Kenntnis gesetzt wirst. Wobei ich seine Aussage, dass er nun ein Kind wirklich aufwachsen sehen kann, schon verstehe. Es sagt eigentlich aus, dass ihm bewusst ist, dass in deiner Kindheit und vermutlich vorhandenen Geschwistern, Fehler gemacht worden sind. Und diese will er nun vermeiden.
Auch wenn es im ersten Moment etwas befremdlich ist, wenn man mit 30 noch ein Geschwisterchen bekommt, so sollte man sich doch nach wenigen Tagen an den Gedanken gewöhnt haben. Wobei ich mal einen Bekannten hatte, der die Meinung vertritt, dass niemand mehr Kinder in die Welt setzen sollte, der vom Alter schon als Großvater durchgeht.
Ich verstehe natürlich deinen Unmut. Als Kind strebt man ja immer nach elterlicher Aufmerksamkeit und auch nach Anerkennung. Du hast diese aber anscheinend von deinem Vater nicht bekommen, was ich sehr schade finde. Allerdings ist dein Vater nun auch älter geworden, er hat sich mit Sicherheit so seine Gedanken gemacht und es wird ihm sicherlich auch leidtun, was er damals alles nicht richtig gemacht hat.
Mal ehrlich, man muss auch verzeihen können. Er war nicht für dich da, aber er ist ja auch nicht mehr der Jüngste und deswegen würde ich ihm einfach verzeihen und versuchen mit ihm auszukommen und vor allem klarzukommen. Ich bin mir sicher, er liebt dich trotzdem. Du bist sein Kind.
Dein Vater wird erneut Vater und sicherlich macht er sich dann nun auch Gedanken, was er bei euch beiden alles verkehrt gemacht hat und hat deswegen auch diesen Satz gesagt. Ich finde den Satz eigentlich nicht schlimm und denke es sollte ein sehr misslungenes Friedensangebot werden.
Mit 30 noch ein Geschwisterchen zu bekommen, ist doch nicht schlimm. Klar es ist sicherlich ein kleiner Schock, weil man es nicht erwartet hätte, aber ein Kind ist doch keine schlimme Sache. Du kannst dich doch einfach drauf einstellen. Sehe es als Chance für deinen Vater. Nun kann er sich mit euch vertragen und bei seinem Kind alles richtig machen. Bitte lasse deinen Unmut nicht an dem Baby aus. Sicherlich wirst du eifersüchtig sein, aber du bist erwachsen und da sollte man sich doch auch so verhalten. Gib deinem Vater die Möglichkeit diesmal nicht alles zu versauen und sprecht euch noch mal aus.
Ein Recht, dass du es als Erste erfährst hast du nicht und deinem Vater ist es sicherlich nicht leicht gefallen, dir das zu sagen. Atme mal einfach tief durch und versuche die Situation zu akzeptieren, etwas anderes kannst du eh nicht machen.
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