Mutter massiert erwachsenes Kind - Komisch?

Ich habe gerade eine kleine Mittagspause eingelegt und dazu RTL laufen gehabt. Dort war mal wieder eine dieser Hartz 4 Sendungen dran. Dort kam auch ein 26 Jähriger vor, der sich doch viel von seiner Mutter sagen lässt und von seiner Freundin auch als Muttersöhnchen bezeichnet wird.

Nun kam es so, dass der mal wieder Stress mit seiner Freundin hatte und seine Mutter ihn überredet hat, dass er mit zu ihr geht. Dort fing dann seine Mutter an, ihn zu massieren. Dafür sollte er eben sein Hemd ausziehen und sie holte eine Creme. Ich muss sagen, dass ich das doch irgendwie komisch fand. Ich bin nur unwesentlich älter als der Sohn und würde mich von meiner Mutter nicht massieren lassen. Das ist etwas, dass ich nur von meinem Partner machen lassen würde oder eben von einem professionellen Masseur. Würdet ihr euch noch von der eigenen Mutter massieren lassen? Ich denke, dass man das ab einem bestimmten Alter nicht mehr macht oder?

Obwohl ich meine Mutter über alles liebe, würde ich mich nicht von ihr massieren lassen. Ich weiß zwar selbst nicht wieso, aber irgendwie wäre es mir unangenehm. Doch wohl bemerkt: Ich liebe meine Mutti wirklich über alles und rede auch viel mit ihr. Wir sind ein richtiges Team. Massieren ist aber eher Sache des Partners. Vom Partner würde ich mich immer mit Freude massieren lassen. Ansonsten könnte ich mir auch nur einen richtigen Masseur dafür vorstellen.

Ich denke auch, dass man ab einem bestimmten Alter einfach seine eigene Wege gehen sollte, dazu gehört für mich auch, dass man sich vom Partner und nicht von der Mutter massieren lässt. Es ist für mich schon sehr befremdlich, aber das kann ja auch an mir liegen. Ich meine generell kann man schon bei einer Verspannung von seiner Mama massiert werden, allerdings nicht mit Massageöl und ohne Sachen, das ist zu intim für eine Mutter.

Ich würde mich durchaus von meiner Mutter massieren lassen. Auch massiere ich meine Mutter, wenn sie Probleme hat. Und natürlich nimmt man dazu eine Creme oder ein Öl. Einfach weil das massieren dann viel einfacher ist. Ich bin allerdings eine Frau, vielleicht daher keine Berührungsängste was meine Mutter angeht. Ich gehe aber auch mit meiner Mutter zusammen in die Sauna oder bei uns im Pool mal nackt schwimmen, wenn wir zu faul sind etwas anzuziehen. Ich kann da nichts komisches dran finden. Aber vielleicht liegt das einfach an der Erziehung.

Mein Sohn ist jetzt 14 und würde sich momentan nicht von mir massieren lassen. Allerdings auch von keiner professionellen Masseuse. Das dürfte aber an der voll ausgeprägten Pubertät liegen. Vielleicht ist das in ein paar Jahren wieder anders.

Hier verstehe ich nicht, was alles hinter dem Massieren vermutet wird bzw. welche Bedeutung es scheinbar hat. Ich sehe darin jedenfalls nichts, was die Privatsphäre in einer normalen Mutter-Kind-Beziehung (auch wenn das Kind erwachsen ist) so sehr verletzten würde, dass ein Massieren nicht in Frage kommt. Ich hätte kein Problem damit. Allerdings würde ich vermutlich nicht meine Mutter massieren wollen, wenn sie ihren Oberkörper frei macht.

Hier jetzt ausschließlich Profis oder den Partner bzw. die Partnerin am Zug zu sehen, ist jedenfalls etwas engstirnig und deutet vielleicht wirklich auf eine zu prüde Sicht der Dinge hin. Es ist ja letztlich schon so, dass die Mutter dem Sohn/der Tochter im Leben am nächsten gestanden ist und die künstliche Scham mit dem Ende der Pubertät überwunden worden sein sollte. Wobei hier noch mal festgehalten werden sollte, dass das massieren eben nichts unanständiges ist!

Ich würde mich auch nicht unbedingt von meiner Mutter massieren lassen. Wäre irgendwie ein komisches Gefühl, obwohl ich eigentlich eine Frau bin. Ich würde dann lieber zur Massage gehen und es professionell machen lassen oder halt von meinem Mann massieren lassen. Ich denke mal ab einem bestimmten Alter sollte man schon irgendwo selbstständig sein und wenn man verspannt ist, geht man zum Arzt und lässt sich Massagen verschreiben. Es wäre doch das gleiche als wenn ein 35 Jähriger immer noch bei Mutti jeden Tag zu Mittag essen gehen würde. Irgendwann ist halt die Zeit gekommen, wo man so was nicht mehr macht.

Es wäre doch das gleiche als wenn ein 35 Jähriger immer noch bei Mutti jeden Tag zu Mittag essen gehen würde.

Hier vergleichst du schon ein wenig Äpfel und Birnen. Das tägliche Essen kann man mit dem Wäsche waschen lassen vergleichen. Nicht mit einer "Massage". Und wie es sich oben dargestellt hat, war das auch noch eine spontane Geschichte. Daher hinkt dein Vergleich doch ein wenig. Wobei ich noch nicht mal ein Problem mit dem 35-jährigen der täglich "bei Mutti" sein Essen zu sich nimmt. Was sollte da auch "verkehrt" sein, solange der Mann keine eigene Familie hat? Immerhin ist er so auch bei seiner Mutter und "kümmert" sich irgendwie.

Irgendwann ist halt die Zeit gekommen, wo man so was nicht mehr macht.

Sobald man sagt, dass "man so was nicht macht", ist ein Punkt erreicht, der wohl darauf hindeutet, dass eine "gesellschaftliche Norm" unnötig ist. "So was macht man nicht" kann nie als Begründung her halten und nur weil ein Verhalten nicht der Norm entspricht, ist das Verhalten nicht zu kritisieren. Wir sind noch weit weg vom Einheitsmenschen oder Einheitslebenslauf.

Zunächst ein Mal muss man ja Mal festhalten, dass es sich in deiner Schilderung um Mutter und Sohn handelte. Grundlegend sehe ich also am Massieren dort keine Verwerflichkeiten, sondern höchstens das Maß an Peinlichkeit, wie man immer noch ein Muttersöhnchen sein kann oder in solch einem Ausmaß! Da du ja bereits geschrieben hast, dass der Mann sich viel von ihr sagen lässt, handelt es sich für mich um den klaren Fall Muttersöhnchen, wie man das bei uns so salopp ausdrückt. Doch im Grunde genommen ist auch daran nichts Verwerfliches, denn er kann wahrscheinlich nur bedingt etwas dafür. Ich sehe das nämlich so, dass man Kinder zu Unselbstständigkeit erziehen kann und zu einem Muttersohn, weil man nämlich selber Verlustängste als Mama hat, und scheint ja hier so oder so ähnlich abgelaufen zu sein.

Das Problem an solch einer seltsamen Konstellation sind die Gedanken der Außenstehenden. Es ist immerhin Mutter und Sohn und man kann dort nicht direkt eine Affäre, Inzestbeziehung oder sonst etwas hinter sehen. Das, was die beiden tun ist, einfach nur unnormal für uns, weil wir es persönlich bei vielen Menschen und auch uns selber anders sehen. Wir sind alle in dem Alter überwiegend selbstständig und sind froh ein gutes Verhältnis zur Mama zu haben, aber massieren geht für uns dann zu weit. Es sieht für uns einfach seltsam aus und vor allem weil wir den Jungen auch nicht verstehen, dass er mit 26 noch unter dem Pantoffel von Mami hängt.

Dennoch ist an der Tatsache selber erst ein Mal gar nichts verwerfliches dran, sondern eine normale Handlung. Lediglich das Alter des Jungen lässt darauf schließen, dass er einfach geistig nicht auf den Stand ist, wo er hergehört oder so erzogen wurde, dass Mama heilig ist und er immer bei ihr bleiben soll. Das würde erklären, wieso er sich die Massage gefallen lässt und auch so von Mami noch einiges sagen lässt.

Ich sehe absolut kein Problem darin, sich auch als Erwachsener von seiner Mutter massieren zu lassen. Mein Freund massiert seine Mutter auch immer, wenn sie Rückenverspannungen hat. Ist es denn mittlerweile wirklich schon so schlimm, dass völlig harmlose Sachen wie Massagen eine anrüchige Bedeutung haben? Das finde ich sehr erschreckend.

Bei Mutter und Tochter wäre das ja vielleicht noch was anderes als bei Mutter und Sohn. Viele erwachsene Töchter haben zu ihren Müttern ja eher so was wie ein Beste-Freundinnen-Verhältnis. Dass eine Mutter ihren erwachsenen Sohn massiert, würde ich zumindest dann verstehen, wenn dieser Rückenschmerzen hätte. Einfach nur so fände ich es auch eher etwas seltsam.