Nachts BH tragen - verhindert Hängebrüste?

Ich schlafe eigentlich immer ohne BH, da ich es unbequem finde und mich dann eingeengt fühle. Meine Cousine sagte früher immer, dass es gut wäre, wenn man auch nachts einen BH tragen würde. Sie war der festen Überzeugung, dass man dadurch hängende Brüste vermeiden könnten. Ich finde das eigentlich blödsinnig und habe es daher nie gemacht. Bei Soft BHs könnte ich mir ja noch vorstellen, sie mal über Nacht auch zu tragen, aber Bügel BHs verrutschen dann doch auch schnell und sitzen dann einfach so, dass sie kneifen und drücken.

Tragt ihr nachts BHs damit ihr keinen Hängebusen bekommt? Ist da wirklich etwas dran, dass das nächtliche tragen eines Büstenhalters dies verhindert?

So ein Unsinn. Nachts hängt doch der Busen nicht. Ein Hängebusen ist zum größten Teil angeboren, da ändert weder ein BH tagsüber (außer wenn man einen sehr schweren Busen hat) und erst recht nachts nichts dran. Ich bin früher immer ohne BH herumgelaufen. Es gab einmal eine Zeit in den siebzigerJahren, da trugen die meisten jungen Frauen keinen BH. Zuhause trage ich auch keinen BH Außerdem habe ich einige Kinder zu Welt gebracht und lange gestillt. Trotzdem habe ich keinen Hängebusen, ich habe da genetisch wohl Glück gehabt. Wenn man einen normalen Busen hat, braucht man keinen BH, um einen Hängebusen zu verhindert.

Ich wüsste auch nicht, warum das Tragen eines BHs im Bett den Hängebusen verhindern sollte. Die Busenform ist einfach angeboren, wie anlupa schon richtig geschrieben hat. Daran ändert auch ein BH nichts. Gerade nachts liegt man doch auf dem Rücken, der Seite oder auf dem Bauch - wo sollen die Brüste denn da bitte hängen?! Also ich habe davon auch noch nie etwas gehört und halte das Ganze für totalen Blödsinn. Einen Hängebusen kann man dadurch nun echt nicht verhindern und zudem ist das Ganze auch wirklich total unbequem. Also ich könnte so nicht in Ruhe schlafen.

Ich kenne dieses Gerücht auch und nehme es selber ernst. Wahrscheinlich liegt es daran, weil man es mir immer und immer wieder so gesagt hat und das es sich jetzt festgesetzt hat. Im Prinzip denke ich jedoch auch insgeheim, dass es nicht stimmen kann, weil ein BH da gar nichts mehr verändern kann, wenn die Brüste ein Mal hängen. Wenn dies so wäre, dann würde ein Schönheitschirurg ja ziemlich arm werden, wenn man diese Merkmale nicht mehr mit einem Arzt korrigieren muss, sondern nur mit dem eigenen BH.

Dennoch fühle ich mich manchmal persönlich wohler mit einem BH zu schlafen, was aber wirklich sehr selten ist! Ich fühle mich dann wohler, damit die einfach eingepackt sind und manchmal kann ich da auch besser schlafen. Ich habe eine recht große Oberweite, natürlich Natur und die stört an einigen Stellen manchmal und gehen zur Seite, sodass der BH ein wenig Abhilfe verschaffen kann. Das ist bei mir wenn überhaupt der Grund für das Tragen eins BHS nachts. Dies kommt jedoch wie bereits erwähnt sehr selten vor.

Ich sehe das eher von der medizinischen bzw. muskulären Seite. Man muss sich zuerst ja einmal fragen, was ist ein Hängebusen überhaupt? Nicht, dass ich mich jetzt besonders stark damit auseinandergesetzt hätte Aber im Allgemeinen ist es doch bloß erschlafftes Gewebe, und in erster Linie erschlafftes Muskel-Gewebe.

Muskeln stärkt man bekanntlich durch Training. Und hier kommt dann nämlich auch der Kernpunkt- Wer nachts UND tagsüber (das ja meist sowieso) einen BH trägt, kann die wenigen Muskeln, die sich unter dem ja doch recht schweren Fettgewebe befinden, nicht kräftigen. Diese werden geschwächt und so erhält man den Effekt, dass ein BH in der Nacht einem Hängebusen nicht nur nicht vorbeugt, sondern diesen sogar meines Erachtens nach verstärkt. Das Fett zieht den Busen nach unten und die Muskeln sind nun zu schwach, um die Brust zu halten. Dadurch dehnt sich dann auch die Haut und das ganze wird noch weiter nach unten gezogen. Ein Teufelskreis.

Das heißt jetzt aber nicht, dass man den ganzen Tag ohne BH in der Gegend herumhüpfen soll, ganz im Gegenteil. Denn auch, wenn eine gewisse Stärkung angestrebt ist, indem man die Muskeln von Zeit zu Zeit auch mal ihre Tätigkeit verrichten lässt, so wirkt ein BH ja doch unterstützend und vor allem stabilisierend. Denn wer mit großer Brust (für alles unter B gilt das hier nicht, dafür reicht das Gewicht der Brust einfach nicht aus) nie einen BH trägt, riskiert, dass das schwere Gewebe zu stark auf die Haut bzw. das Bindegewebe wirkt, und das führt dann zu Rissen, denn allseits bekannten Dehnungsstreifen. Die sind zwar (wie ein Hängebusen auch, ich spreche hier aber von dem, was man selbst tatsächlich tun kann, denn gegen Genetik ist noch keiner angekommen) meist genetisch bedingt, allerdings sollte man sie nicht auch noch verstärken, indem man das Gewebe noch mehr belastet.

Es gibt immer zwei Seiten, und meist ist es wie überall im Leben, man sollte den goldenen Mittelweg finden. Ich selbst schlafe jedoch nie mit BH, nur bei tatsächlicher Belastung, bei der die Schwerkraft wirkt (und zwar ganz besonders beim Sport, wo ich ausnahmslos IMMER einen Sport-BH trage), aber wer es für richtig hält, den kann niemand davon abhalten, denn wer sein Leben lang daran gewöhnt ist, der schläft womöglich unruhig und fühlt sich unwohl ohne BH.