Kleidung: Gibt es peinliche Marken?

vom 15.09.2012, 22:11 Uhr

Ich würde einige Marken auch nicht kaufen, weil die Klamotten scheußlich aussehen oder eben auch, weil sie typischerweise von ziemlich seltsamen Leuten getragen werden, mit denen ich auch nicht in eine Schublade gesteckt werden möchte. Das könnte dann schon ein bisschen peinlich sein. Es gibt einige Hersteller, die ich gar nicht kaufe und es gibt welche, bei denen ich genau hinschaue, weil der jeweilige Hersteller durchaus auch prollige Klamotten im Programm hat. Viele Sportartikelhersteller bieten zum Beispiel Shirts und Pullover mit riesigen Markenaufdrucken an. So etwas ist von jedem Hersteller peinlich.

Zu den Marken, die ich grundsätzlich peinlich fände, gehört auch bei mir Ed Hardy. Ganz im Anfang fand ich einzelne, etwas dezentere Stücke noch akzeptabel, auch wenn ich von diesem Hersteller nie etwas gekauft habe. Mittlerweile ist dieser Hersteller zum Inbegriff für prollige Unterschichtenmode geworden. Ich muss aber auch sagen, dass ich Kappa und Fila ebenfalls ganz schön prollig finde. Kleidung von diesen Herstellern wäre mir in der Tat auch peinlich.

Ich würde auch keine Kleidung von Lonsdale oder Fred Perry tragen. Das sind schon Marken, die ich peinlich finde, weil sie unter anderem gerne auch mal von Leuten mit rechter Gesinnung getragen werden. Gegen solche richtigen Nazi-Marken wie Thor Steinar habe ich natürlich noch mehr, auch solche Sachen würde ich niemals anziehen und so etwas wäre mir auch sehr peinlich. Alpha Industries ist so ein Grenzfall. Manche Sachen werden auch gerne von Rechten getragen, auf der anderen Seite ist der Hersteller in der schwulen Szene auch bei vielen recht beliebt. Die Marke ist mir an sich nicht peinlich und ich trage auch manchmal Cargohosen von dieser Firma. Bestimmte Jacken würde ich aber niemals von diesem Hersteller kaufen, weil die mir peinlich wären (und natürlich auch, weil ich sie nicht mag).

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke schon, dass es auch peinliche Markenkleidung geben wird, auch wenn ich mich mit den Marken und deren Bedeutung jetzt nicht so wirklich auskenne. Aber ein Unterschied ist es dann auch immer, was Kinder und Jugendliche zu einer peinlichen Marke ernennen. Ich finde Kappa als Marke eigentlich nicht peinlich und hatte in meiner Schulzeit mit der Marke ein gegenteiliges Erlebnis. Ein Mitschüler wollte mir meine Jacke abkaufen, weil Kappa seinen Fußballverein sponserte und er die Marke deshalb toll fand. So ist es bei Kindern und Jugendlichen schnell so, dass eine Marke entweder peinlich oder cool ist.

Daran habe ich mich nie orientiert und immer die Marken gekauft, die mir gefallen haben. Ich könnte jetzt keine Marke benennen, die ich peinlich finde, aber ich denke mal, dass jeder das tragen sollte, was ihm gefällt. Wenn man sich mit einer Marke wohlfühlt, muss sie einem auch nicht peinlich sein, das ist zumindest meine Meinung.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich bin auch noch ein Jugendlicher und ich muss schon sagen, dass ich gerade gelacht habe, als ich deinen Text gelesen habe. Also so etwas Lustiges habe ich, auf Mode bezogen, noch nie gehört. Vorallem schreibst du, dass Kappa eine peinliche Marke sein soll. Also Kappa ist, nach meiner Meinung, eine sehr qualitative Marke und wird von vielen Sportlern getragen.

Ich muss aber trotzdem sagen, dass es Marken gibt, die früher mal sehr In waren. Also wirklich jeder wollte früher zum Beispiel Ed Hardy tragen und wenn man es dann endlich getragen hat, dann war man richtig angesagt und galt als "cool". Doch dann kam die Zeit, als jeder nur noch Ed Hardy trug und dann wollte niemand mehr Ed Hardy haben und dann wurde Ed Hardy eine richtig Hassmarke. Also es wollte wirklich niemand mehr Ed Hardy tragen, jeder hat seine Sachen versucht zu verkaufen und wenn man mit Ed Hard in die Schule gekommen ist, dann hat man sich viele Sprüche anhören müssen. So etwas habe ich durchaus schon miterlebt, aber bei Ed Hardy ist das auch nachvollziehbar. Bei Kappa kann ich überhaupt nicht verstehen, dass gesagt wird, dass die Marke peinlich sei.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ach, ich denke, das ist weniger eine Frage der Marke. Es geht hier vielmehr um Entschuldigungen, die Pubertäre suchen, um sich auszuleben. Solche Phasen gibt es doch in jeder Generation, und man findet wirklich überall etwas, um sich lustig zu machen. Das muss nicht mal eine Marke sein, auch einfach ein Muster, eine Form, eine Farbe, etc.

Gerade bei den 10 bis 15 Jährigen ist es doch heute so, dass der Status eine hohe Bedeutung spielt. Man muss das haben, was alle haben, um in zu sein. Bei älteren Jugendlichen verwächst sich das dann im Laufe der Zeit, man denkt mehr über Hintergründe nach und wägt ab zwischen verschiedenen Produkten und das wird dann auch anerkannt. Zum Beispiel, bei den stark Pubertären wäre ein iPhone praktisch ein Muss. Dazu eine Ice Watch, All Stars Schuhe und eine George Gina Lucy Handtasche. Damit liegt man momentan (zumindest als Mädchen) genau im Trend. Bei den etwas Älteren sieht es etwas anders aus. Das zuvor genannte wird natürlich auch akzeptiert, aber niemand hat ein Problem, wenn jemand ein Samsung besitzt, eine schicke Silberuhr, Sandalen und eine Handtasche, die ihr gefällt.

Das Alter spielt manchmal üble Streiche, und wer sich nicht genau anpasst, muss eben damit rechnen, die Zielscheibe zu sein. Am nächsten Tag ist es dann auch schon wieder jemand anders, so einfach ist das und vielleicht auch so traurig. Heute brauchen ja schon Kindergartenkinder ein Smartphone und tragen Jeans und alles, was dazu gehört. Da fragt man sich, woher der Druck eigentlich kommt, unter dem die Leute stehen.

Generell gibt es natürlich aber immer Marken, die gewisse Personengruppen meiden. Ich würde allein des Rufes wegen ("Schnösel" etc) kein EdHardy tragen, auch, wenn mir die Drucke manchmal sogar gut gefallen. Andere Leute mögen vielleicht Nike nicht, weil es in Verbindung zu Kinderarbeit steht (so wie doch eigentlich jede große Marke). Aber ansonsten kommt mir gerade eigentlich keine Marke in den Sinn, die ich ausnahmslos verschmähen würde. Solange ein Kleidungsstück mir gefällt, mir steht und es auch mit mehreren anderen Kleidungsstücken kombinierbar ist, kaufe ich es und gehe automatisch davon aus, dass es dann auch gesellschaftstauglich ist und ich es problemlos tragen kann, ohne, dass jemand gleich weint, wenn er mir über den Weg läuft... Und wenn doch jemand mal einen Kommentar macht, ist der doch meist nur scherzhaft gemeint, und selbst wenn nicht, wen kümmerts, mir hat es schließlich gefallen.

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» Askyneedsclouds » Beiträge: 221 » Talkpoints: 58,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde, man kann vielleicht nicht pauschal sagen, dass eine bestimmte Marke per se "peinlich" ist, aber es gibt schon Marken, die einfach bestimmte Klischees mit sich verbinden.

So muss ich zugeben, dass ich z.B. Ed Hardy gar nicht mag, weil ich mit der Marke mit ihren verschnörkelten Goldelementen einfach so eine Art "Zuhälterlook" und Unterschicht verbinde. Ich weiß auch nicht, wie das gekommen ist, aber fast alle Personen, die ich mit dieser Marke herumlaufen sehe, entsprechen auch irgendwie dem Klischee.

So kann eine Marke halt auch schnell unter den Jugendlichen uncool werden, wenn man sie einem bestimmten Personenkreis zuordnet, mit dem man nicht viel zu tun hat bzw. zu tun haben möchte. So gibt es beispielsweise Marken, die unter Hip Hoppern beliebt sind, meinetwegen Phat Pharm oder Ecko, würde ein Jugendlicher, der auf Rock und Punk steht, sicherlich auch peinlich finden und nie tragen wollen.

Es gibt ja mittlerweile auch Marken, die einer politischen Gruppe zugeordnet werden wie z.B. Thor Steinar, eine Marke, die eindeutig dem rechten Spektrum angehört. Dass ein Türke diese Marke beispielweise nicht tragen wollen würde oder auch ein Deutscher, der eben nicht der rechten Szene angehört, ist wohl gut verständlich. Umgekehrt existieren auch Marken, die eigentlich nicht per se "rechts" sind. Diese Marken wie Lonsdale beispielsweise haben mit so einem Ruf zu kämpfen und versuchen, mit allen Mitteln gegen dieses Image vorzugehen. So habe ich z.B. letztens ein T-Shirt gesehen von Londsdale in "Reggaefarben" auf dem auf englisch sinngemäß stand, dass Londsdale alle Farben liebe. Da ist die Intention natürlich klar, diese Marken wollen nicht dem rechten Spektrum angehören, werden aber oft von rechts gerichteten Personen getragen und somit auch oft von neutralen oder gar links ausgerichteten Jugendlichen als "peinlich" angesehen, wo wir wieder beim Thema angelangt wären.

Auch Marken, die früher einmal ein Statussymbol waren und mittlerweile in jedem Ramschdiscounter zu finden sind, werden natürlich schnell uncool, und wenn einige Hausfrauen in Kappa-Shirts herumlaufen, weil es die für günstige 5,99 im Real gab, braucht man sich über die Reaktion deines Neffen nicht zu wundern. Ich muss auch aus eigener Erfahrung mit einem Paar Schuhe, die nach einer Woche schon vorne total kaputtgingen, sagen, dass ich die Marke qualitativ nicht gut finde, das kommt noch hinzu, wohl, weil sie mittlerweile absolut im Niedrigpreissegment ist. Sie war aber auch nie besonders etabliert. im Vergleich zu Adidas oder Nike.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich selbst würde nie auf die Idee kommen, eine Marke als peinlich zu bezeichnen und kenne daher auch keine Marken, die mir peinlich wären. Ich wüsste auch überhaupt nicht, was an bestimmten Marken denn peinlich sein soll. Marken sind nämlich eher dafür bekannt, teurer zu sein und eine gute Qualität zu haben. Mit Peinlichkeit kann ich einfach nichts verbinden.

Ich denke, dass Kinder in dem Alter doch recht merkwürdig sind und ihre Laune auch ständig ändern. Heute ist adidas uncool, morgen ist es Nike, das nicht mehr getragen wird. Ich denke aber, dass das sich legen wird, sobald die Kinder älter sind.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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