Habt ihr Abmachungen mit euch selber?

vom 15.09.2012, 19:34 Uhr

Ich befinde mich gerade in einer Phase, in der ich viel Disziplin haben muss, oft meinen Schweinehund überwinden muss und ich bin auch oft auf mich alleine gestellt. Das kommt daher, weil ich neu mit dem Abitur angefangen habe und nicht zu Hause lebe, da ich auf eine Fußballakademie gehe.

Es ist also oft so, dass ich alleine bin und mich auch alleine zum lernen "zwingen" muss. Ich sage mir dann selber immer, dass ich auf jeden Fall am Abend nochmal eine Stunde lerne oder das ich bis ans Ende der Woche bis zu dieser Seite im Buch gelangt bin. Ich mache das, weil ich mich so motivieren kann und ich dann auch in jeder Woche ein gewisses Ziel habe. Macht ihr auch so etwas? Habt ihr vielleicht andere Strategien dafür? Wie motiviert ihr euch oder was habt ihr für Abmachungen mit euch selber?

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» CandyBoy » Beiträge: 130 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch eine Abmachung mit mir selbst. Und zwar geht um meine Ernährung. Da ich ein hoch verfressener Mann bin, habe ich meinem Körper versprochen, dass ich nur am Wochenende "rein schaufle". Unter der Woche passe ich dafür wieder auf und esse nur das Nötigste, damit ich nicht zunehme. Ferner versuche ich nun auch, mit mir das Projekt Sport zu regeln. Bisher bin ich aber einfach noch zu faul.

» Draggy » Beiträge: 105 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich mache das so mit Sport und meiner Ernährung. Ich bin schlank aber ab und zu reitzt es mich schon mal eine Sünde zu begehen. Deswegen mache ich in so einem Fall dann eine extra Runde Sport. Zum Sport und zu der guten Ernährung zwinge ich mich, weil ich weiß, dass es meinem Körper sehr gut tut. Ab und zu habe ich aber auch einfach keine Lust auf Sport und habe dann ein schlechtes Gewissen, weil ich ja weiß, dass ich mich danach besser fühlen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich gehe noch ein letztes Jahr zur Schule und zwinge mich auch häufig dazu, irgendetwas zu lernen, die Hausaufgaben zu machen oder sonst etwas, was ich vorher eben nicht gemacht habe. :D Meistens mache ich das dann so, dass ich mir sage: "Du machst das bis zum Abend, ansonsten telefonierst du nicht mit der Person". Das klappt leider nicht so gut, weil die Person dann meistens anruft und ich bei anderen Dingen (kein Chat, kein mit-dem-Hund-gehen, etc.) mich einfach nicht daran halte.

Dass einzige, was mir wirklich hilft, ist ein "Arbeitskarton", was an sich ein ziemlich alberner Einfall ist. Dieser "Arbeitskarton" ist ein alter Schuhkarton, in den ich wahllos Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten (Teelicht, Füllerpatrone) hineinlege und immer, wenn ich alle Hausaufgaben für den Tag gemacht habe oder genug für einen Tag für eine Klausur gelernt habe, eins dieser Kleinigkeiten herausnehme. Das funktioniert natürlich nur, wenn man sich daran hält und die Kleinigkeiten auch mag. Mag man zum Beispiel keine Kerzen, sind Teelichte überflüssig und werden mich nicht dazu bringen, etwas für die Schule zu tun. :D

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Abmachungen mit mir selbst habe ich eigentlich hauptsächlich, wenn es ums Lernen geht. Da hilft mir ein Plan einfach, besonders wenn ich für mehrere Fächer lernen muss. So schlage ich 2 Fliegen mit einer Klappe: Zum Einen habe ich durch meinen Plan Ordnung ins Lernen gebracht und lerne (hoffentlich) , das was ich brauche ordentlich, statt vor einem Riesen Berg zu sitzen und nicht zu wissen wo ich anfangen soll, zum Anderen motiviert es mich zu wissen, dass ich nach dem Lernen z.B. mit Freunden weggehe.

Halte ich mich nicht an den Plan und lerne nicht, dann weiß ich schon, dass ich mich spätestens am Abend darüber ärgern werde. Dieses Wissen reicht meist schon, damit ich mich dann doch hinsetze und lerne, zusätzlich helfen kleine Belohnungen, wobei ich noch nie so konsequent war etwas, wie z.B. ein Treffen mit Freunden als 'Strafe' abzusagen.

Mir wurde auch mal der Tipp gegeben, dass ich immer am Abend aufschreiben soll, was ich geschafft habe, aber das klappt bei mir eher weniger gut. Wenn überhaupt, denke ich am Abend zufrieden daran, was ich am Tag wieder geschafft habe.

» Zsadist » Beiträge: 67 » Talkpoints: 3,61 »


Ich hatte bis vor Kurzem eine Abmachung mit mir selber. Ich lebte bzw. lebe viel zu lasterhaft und wollte meine schlechten Eigenschaften loswerden, ganz oben auf der Liste standen der Verzicht auf Zigaretten, regelmäßig und übermäßig Alkohol sowie die promiske Lebensweise, die ich mir innerhalb der letzten Monate angeeignet habe. Ich machte also mit mir selbst ab, vernünftiger zu werden und eine gesündere Lebensweise zu haben. Doch dann las ich in einem Buch, dass es nachweislich auf Dauer glücklich(er) macht, das ein oder andere Laster zu haben. Ein guter Grund, um meine Abmachung wieder zu vergessen, bis auf die Zigaretten.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe sehr oft Abmachungen mit mir selbst. Mein ganzes Leben ist praktisch eine Abmachung, denn leider habe ich einen sehr resistenten Schweinehund, der sich jedes Mal gnadenlos bemerkbar macht, wenn es mal wieder etwas Verführerisches gibt.

Das reicht über verschiedenste Bereiche meines Lebens. Früher war es die Schule, nun ist es das Studium, wo ich mir immer wieder Ultimati stelle und mir sage, du kannst machen was du willst, wenn du fertig bist, jetzt wird gelernt! Ich bin nämlich auch ein relativ stressreicher Lerntyp, kurz vor Klausuren schaufle ich das Wissen in mein Gehirn und das dauert dann oft bis zur letzten Minute. Ein Wunder, dass meine Noten dann doch gut waren. Eigentlich gar nicht empfehlenswert.

Die Idee mit dem Belohnen ist super, funktioniert bei mir inkonsequentem Stück aber leider nicht. Denn dafür liegt zu viel rum, mit dem ich mich belohnen könnte, und selbst wenn nicht, dann liege ich halt rum, ist auch ne Form der Belohnung :D Bei mir hilft da auf kurze Srecke eiserne Disziplin und nen Mangel an Selbstfolter. Als alle langsam aber stetig fürs Abi gelernt haben, habe ich relaxt und mir gesagt, du hast noch Zeit. So endete ich dann damit, mir den gesamten Stoff in Mathe und Bio in 3 Tagen und in Deutsch an nur einem Nachmittag reinhauen zu müssen. Entsprechend saß ich da aber auch von morgens bis nachts dran und habe mich abends wach gehalten, indem ich Kaffee gegessen habe. Meine Powi-Abipräsentation habe ich an genau einem Tag erstellt, normal sollte man Wochen brauchen und ich bekam trotzdem 15 Punkte. Es geht also alles, solange man das mit sich ausmachen kann.

Trotzdem finde ich es prima und vor allem bewundernswert, wenn Leute so diszipliniert sind, stetig und tagtäglich zu lernen. Allerdings schleicht sich dann bei mir immer der fiese Gedanke mit dazu, ist das denn nötig?! Kommt es nicht eher auf die Methode als die Zeit an? Aber naja, ist vielleicht auch nur eine Einstellungssache.

Das kann man dann natürlich auch beliebig auf andere Bereiche des alltäglichen Lebens übertragen, zum Beispiel Ernährung, Sport (ich war mal Leistungssportlerin und meine Güte, da habe ich Abmachungen mit mir geschlossen, puh, reinste Selbstfolter. Ich habe tagelang Smoothies aus Salat, Löwenzahn und Gemüse gegessen und meine Belohnung war manchmal dann eine Banane. Heute nicht mehr vorstellbar). Jeder hat denke ich Phasen, in denen er ein wenig Motivation braucht, und dann darf man sich selbst nicht belügen, der Schwierigste Part an einer Abmachung mit sich selbst, wie ich finde. Dennoch eine sehr effektive Methode, ein Ziel zu erreichen, eine der effektivsten, wie ich finde.

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» Askyneedsclouds » Beiträge: 221 » Talkpoints: 58,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir geht es so ähnlich wie Askyneedsclouds. Ich bin eigentlich ein richtig fauler Hund. Für mich ist quasi jede Tätigkeit eine Abmachung mit mir selber. Am Liebsten würde ich den ganzen Tag absolut nichts machen - schlafen, essen und ausgehen würden mir genügen, um im Leben glücklich zu sein. Allerdings funktioniert so etwas auf Dauer nicht und das ist mir bewusst. So muss ich mich zu allem regelrecht aufraffen. Ich zwinge mich jedes Mal mitten in der Nacht (6.00 Uhr morgens) aufzustehen, damit ich es zur ersten Vorlesung schaffe, obwohl ich genauso gut zu Hause bleiben könnte. Meine Belohnung ist mein Mittagsschläfchen. Würde ich das nicht machen können, würde ich wahrscheinlich auch nicht aufstehen.

Auch sage ich mir jedes halbe Jahr, dass das nächste Semester anders wird. Während der Vorlesungszeit lerne ich nämlich überhaupt nichts. Ein paar Tage vor den Prüfungen weiß ich nicht, womit ich überhaupt anfangen soll, um alles zu schaffen. Die Konsequenz ist, dass ich bis jetzt fast jedes Semester irgendeine Prüfung schieben musste, weil mich einfach die Zeit ausgegangen ist. Ich frage mich überhaupt, wie ich das bei so einer Einstellung bis zum Studium geschafft habe.

Alles nicht immer auf den letzten Drücken zu schieben, ist also eine Abmachung, die ich schon seit Jahren mit mir treffe. Allerdings konnte ich sie bis jetzt nicht einhalten. Abmachungen bringen mir also nichts. Ich brauche einen Arschtritt - jeden Tag, für jede Aktivität. Egal ob es darum geht das Bett zu machen, Staub zu saugen, zu lernen, Bewerbungen zu schreiben oder einkaufen zu gehen.

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Selbstdisziplin ist nichts, was man lehren oder beibringen kann. Man muss sich einfach dazu durchringen. Ich hatte früher zu meiner Schulzeit auch immer ein Problem damit, mich zu motivieren und das Lernen durchzuhalten. Mit dem Studium hat sich das von allein erledigt, ich habe irgendwann angefangen mir Ziele zu stecken und im Großen und Ganzen zu sehen. Ein 1er Abschluss bedeutet nicht nur eine gute Note, sondern ist Vorraussetzung für einen guten Job später. Ich habe gelernt wie der Teufel und mir auch in anderen Bereichen hohe Ziele gesteckt.

Auch beim Sport. Immer neue Zeiten schaffen zu können, bestimmte Meilensteine setzen. Der Trick: Am besten Ziele setzen, die so hoch sind, das andere nicht daran glauben, Du könntest sie erreichen. Das gibt einen Extraschub Motivation, wenn man es anderen beweisen will und es schafft. Hat man Erfolge damit gemacht, wird das Hinsetzen immer leichter und man denkt sich "Hey, das hab ich damals auch geschafft. Setz Dich auf den Hosenboden, dann schaffst Du das". Mein Tipp für Dich also: Setz Dir superhohe Ziele und erzähle auch anderen von diesen Zielen. So kannst Du Dich selbst nicht betrügen und fällst bei den anderen auch durch, wenn Du es nicht schaffst. Wenn Du es aber schaffst, naja.. wie oben beschrieben. Es wird immer leichter. :-)

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ja, aber das sind eigentlich eher Sachen die die zwischenmenschlichen Dinge betreffen wie nicht Fremdgehen, keinen unnötigen Streit provozieren und mindestens einmal in der Woche gemeinsam einen Frauenfilm auf Video schauen.

Persönlich habe ich mir noch ein Limit für den täglichen Zigarillokonsum gesetzt welchen ich jetzt schon seit Jahren konstant halte und es gilt auch eine Grenze für die Häufigkeit des Alkoholkonsums. Beides schmeckt mir ganz gut und ich habe Angst mich da irgendwann einmal in Abhängigkeiten zu begeben die ich nicht mehr kontrollieren kann. Auch habe ich mir ein Limit für mein Hobby gesetzt was den zeitlichen und monetären Aufwand betrifft. Das sind eigentlich alles banale Dinge die nicht weiter erwähnenswert sind.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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