Auswahlverfahren bei Bewerbung aufgrund der Unterschrift?

vom 15.09.2012, 11:18 Uhr

Ich habe letztens einen Artikel im Internet gelesen, in dem es um die richtige Unterschrift auf einer Bewerbung ging. So soll man zum Beispiel auf das Unterschreiben mit einem Kugelschreiber verzichten und lieber einen Füller benutzen. Außerdem soll man blaue statt schwarzer Tinte verwenden. Man soll stets mit Vor- und Nachnamen unterschreiben und seinen vollständigen Namen nur noch einmal unterhalb der handschriftlichen Unterschrift abdrucken, wenn diese für den Arbeitgeber nicht leserlich ist.

Ich war etwas verwundert, als ich las, dass die Unterschrift des Bewerbers dem potenziellen Arbeitgeber einen Einblick in dessen Persönlichkeit geben soll. So soll der Mitarbeiter der Personalabteilung schon am Schriftbild erkennen, ob der Bewerber eine starke oder schwache Persönlichkeit hat, ob er selbstbewusst oder doch eher zurückhaltend ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man Charaktereigenschaften eines Menschen nur an dessen Unterschrift erkennen kann. Ich dachte bisher immer, dass das Bewerbungsfoto für das Unternehmen eine ausschlaggebende Rolle für das Auswahlverfahren spielt, aber nicht die Unterschrift.

Gibt es hier Nutzer unter euch, die an ihrem Arbeitsplatz mit dem Personalwesen beschäftigt sind und entscheiden dürfen, welche Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden? Wie wichtig ist eurer Meinung nach die Unterschrift auf einer Bewerbung? Könnt ihr anhand der Unterschrift erkennen, ob es sich um einen selbstbewussten oder schüchternen Menschen handelt? Woran macht man sowas überhaupt fest? Was sagt die Unterschrift über die Charaktereigenschaften eines Menschen aus? Und hat man nun schlechtere Chancen auf einen Arbeitsplatz, wenn man sauber und leserlich unterschreibt, statt irgendwelche Kringel aufs Papier zu schmieren?

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» Pointer » Beiträge: 1772 » Talkpoints: 20,77 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Unterschrift ist relativ egal. Es gibt zwar Leute, die meinen, dass sie aus der Unterschrift auf die Persönlichkeit schließen können, aber das ist überhaupt nicht belegbar. Jeder hat eine individuelle Schrift, das stimmt, aber trotzdem gibt es keine Zusammenhänge zwischen Schriftmerkmalen und dem Charakter. Daher sehe ich auch diesen Hinweis, man solle auf die Unterschrift achten, sehr kritisch.

Zum Schreiben von Bewerbungen gibt es unzählige Hinweise, was man da nicht angeblich alles beachten muss. Manchmal wird sich in Ratgebern seitenweise über Details ausgelassen, die wirklich keine besondere Bedeutung haben. So ist es auch mit der Unterschrift. Ich habe nie einen Unterschied zwischen Bewerbern gemacht, egal wie die Unterschrift aussah, entscheidend sind die Unterlagen, die beruflichen Erfahrungen und ein eventuell vorheriges Telefonat.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Interessant, ich habe mich neulich erst das Gleiche gefragt und ich denke schon, dass eine ordentliche Unterschrift und ein ordentlich beschriebener Briefumschlag zumindest einen ersten positiven Eindruck hinterlassen. Dass sich die saubere Schrift nicht unbedingt in der Bewerbung oder im Bewerber selbst widerspiegelt, ist das eine, aber das andere ist schon, dass ich schon davon ausgehe, jemand, der sich bemüht, sauber zu schreiben, auch sich anderweitig bemüht. Eine ordentliche Schrift wirkt manchmal aufgeräumter und ich denke durchaus, dass es Arbeitgeber gibt, die danach gehen. Wenn jemand mit etwa dem gleichen Anschreiben, dem etwa gleichen Lebenslauf und ähnliche Zeugnisse wie ein anderer Bewerber sich bewirbt, kann eine Schrift durchaus sinnvoll sein.

Früher war es ja auch so, dass man einen handschriftlichen Lebenslauf verlangt hat, und ich denke, der diente wahrlich dazu, um die Schrift zu analysieren. Natürlich lässt sich anhand der Schrift ein Charakter halbwegs zu analysieren, ich finde die Thematik schon recht interessant, und so wirkt sich bei mir beispielsweise auch auf die Schrift aus, wie ich mich derzeit fühle. Da muss es also einen Zusammenhang geben, oder ist es nur Einbildung? Ich bezweifle es.

Inzwischen unterschreibe ich Bewerbungsunterlagen ausschließlich mit einem Füller, aber nicht mehr mit einem Kugelschreiber. Mir ist es schon einige Male passiert, dass der Kugelschreiber versagt hat und das sieht unschön aus, vor allem, wenn dies beim Beschriften der Umschläge der Fall ist. Lebenslauf und Anschreiben lassen sich gegebenenfalls nochmal ausdrucken, wenngleich so ein Wechsel meiner Ansicht nach wirklich ärgerlich ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich denke, dass schon auch auf die Unterschrift geachtet wird. Wenn man mit schwarzem oder grünem Kugelschreiber drei Kreuze macht, wird das keinen guten Eindruck hinterlassen.

Aber ich denke nicht, dass man im Normalfall, in der Personalabteilung eines größeren Unternehmens primär nach der Unterschrift geht, aber bei kleineren Unternehmen kann das je nach grafologischen Interessen des Chefs schon so sein. Es gibt durchaus einen Zusammenhang zwischen Schrift und Charakter.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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