Nach Hochzeit getrennte Wohnungen behalten?
Ob man eine Zeit lang gemeinsam wohnen sollte, ehe man den Bund der Ehe eingeht, wurde ja hier schon diskutiert. Ohne gemeinsames Wohnen heiraten?
In meinem Bekanntenkreis ist es aber so, dass ein Paar getrennte Wohnungen hat, dass sie heiraten wollen und dennoch die getrennten Wohnungen behalten wollen, weil sie denken, dass es die ehe frisch hält, wenn sie sagen können "Gehen wir zu mir oder zu dir". Sie wohnen jetzt schon mehr oder weniger in beiden Wohnungen und verbringen keine Nacht getrennt. Aber auch nach der Heirat wollen sie die Wohnungen behalten.
Wäre das was für euch? Denkt ihr, dass so eine Ehe länger halten kann als der Durchschnitt? Wie findet ihr diese Art eine Ehe zu führen?
Also ich könnte eine solche Ehe nicht führen. Allerdings bin ich auch nicht ganz der Normalfall mit meiner Beziehung. Ich kann mit meinem Partner auf sehr engen Raum zusammenleben ohne das wir streiten und wir sind beide sehr anhänglich und brauchen die Nähe des anderen sehr.
Es ist aber schon irgendwie komisch, wenn man in 2 Wohnungen lebt. Dann hat man nie Alltag zusammen und ist irgendwie immer alleine, obwohl man verheiratet ist. Wenn man allerdings eh immer zusammen ist, kann man sich die Zahlung der 2. Miete doch auch sparen und dann eben einfach in eine Wohnung ziehen.
Ich kenne keine Beziehung, die so dauerhaft hält. Aber sicherlich gibt es diese auch. Manche Menschen können eben nur so leben und dann ist es auch in Ordnung. Für mich wäre es trotzdem nichts.
Mir gefällt die Idee eigentlich und ich hatte mir Ähnliches auch für mich vorgestellt. Ich merke einfach, dass ich trotz Beziehung auch meine Ruhe haben möchte und Raum für mich benötige. Das fängt schon da an, wo ich vielleicht abends am PC arbeiten möchte und mein Partner mich davon ablenkt. Ich denke, es würde mir schnell zuviel, wenn er den ganzen Tag um mich wäre und das tut der Beziehung sicherlich auch nicht gut.
Für mich käme eine gemeinsame Wohnung mit dem Partner niemals in Frage. Ich hatte irgendwann bei einer Beziehung mal über so etwas nachgedacht, mittlerweile bin ich mir aber sicher, dass so etwas für mich keine Option wäre. Eine Eheschließung wäre allerdings auch nicht mein Ding. Würde ich heiraten, sofern sich für mich daraus steuerliche Vorteile ergeben würden, würde ich meine eigene Wohnung in jedem Fall behalten wollen. Ich fände es ganz schrecklich, wenn ich auf Dauer mit einem Partner in einer Wohnung leben würde. Man kann mal in der einen und mal in der anderen Wohnung leben, aber es gibt dann eben auch weiterhin die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Bei getrennten Wohnungen ist das einfach viel besser möglich als in einer gemeinsamen Wohnung oder einem gemeinsamen Haus. Gerade wenn die Wohnung nicht so groß ist, dass man sich auch mal tagelang aus dem Weg gehen kann, würde ich mich ziemlich beengt fühlen.
Mir würde es einfach zu viel werden, den Partner ständig zu sehen. Mein persönlicher Freiraum, mein Hund, meine Hobbys, mein Studium und meine Freunde sind mir wichtiger als eine Partnerschaft. Eine Beziehung kann eine schöne Bereicherung darstellen, aber ich würde nicht wollen, dass die Dinge, die mir eben auch wichtig sind, dabei zu kurz kommen. Natürlich kann man auch zusammen wohnen und dennoch weiterhin viel Zeit mit seinen eigenen Dingen verbringen. Für mich macht es dennoch einen Unterschied, ob man zusammen wohnt oder ob jeder seinen eigenen Bereich behält.
Ideal fände ich es natürlich, wenn man sich gar nicht so fest binden würde in Form einer Ehe. Manchmal kann das aber Sinn machen, zum Beispiel wenn steuerliche Vorteile eine Rolle spielen. Das sollte nicht der einzige Grund für eine Eheschließung sein, aber für mich würde das durchaus eine Rolle spielen. Aus Liebe braucht man nicht heiraten, da man auch so zusammen sein kann wenn man sich liebt. Wenn man aber heiratet, muss man nicht immer die klassische Beziehung mit gemeinsamer Wohnung leben, in der die beiden Partner vielleicht nicht einmal ihre eigenen Räumlichkeiten haben. Ich bin mir sicher, dass eine Beziehung, in der ich mit einem Partner gemeinsam in einer kleinen Zwei- oder Dreizimmerwohnung leben würde, nicht sehr lange halten würde. Bei anderen Leuten kann das anders sein, ich könnte so nicht leben.
Ob die Ehe dadurch länger hält, kann man so nicht sagen, ich denke, dass es darauf auch keine allgemeine Antwort geben kann, denn es gibt Menschen, die werden sich mit einer derartigen Wohnsituation sehr gut arrangieren können und für andere wiederum wird dass dann eher sowas wie ein Problem werden. Ich kenne an sich sehr viele Menschen, die einen ständigen Kontakt zu ihren Partnern brauchen und ohne das auch gar nicht wirklich können. So anhänglich ist natürlich nicht jeder, aber wenn man einen Partner hat, der eben zwingend mit einem zusammen ziehen möchte, dann kann die Ehe auf diese Weise ja auch nicht gut gehen.
An sich muss ich aber sagen, dass ich nichts gegen eine derartige Ehe hätte, ich würde das durchaus befürworten, aus mehreren Gründen. Zunächst einmal habe ich eben auch gerne meine Privatsphäre und wenn man beispielsweise in einer Partnerschaft ähnliche oder gar gleiche Arbeitszeiten hat, dann sitzt man sich mitunter auch den Rest des Tages auf der Pelle. Bei einer eigenen Wohnung hat man immer noch mehr Rückzugmöglichkeiten, wenn einem mal nicht nach Gesellschaft sein sollte, davon mal abgesehen muss man sich nicht ärgern, wenn der Partner meint, für den Haushalt nicht zuständig sein zu müssen.
Andere Vorteile getrennter Wohnungen sind auf jeden Fall Aspekte wie getrennte Finanzen, die es bei gemeinsamen Wohnungen teilweise dann eben nicht gibt, weil die Wohnung und Einkäufe auch gemeinsam finanziert werden. Für mich wäre das auf jeden Fall eine Option, wobei ich aber schon im Vornherein sagen kann, dass mein Freund damit beispielsweise nicht besonders glücklich werden würde und mich lieber in seiner Nähe hat.
Es ist doch heutzutage eh schon völlig egal, ob man heiratet oder nicht. Viele unverheiratete Paare leben zusammen. Also ist die umgekehrte Variante, nämlich verheiratet sein und nicht zusammen leben, doch eigentlich auch nicht so abwegig, wenn man so drüber nachdenkt. Wenn man es also so machen möchte, warum nicht? Ich persönlich würde es zwar vorziehen, wenn ich mit meinem Partner nicht zusammen wohnen möchte, ihn dann eben auch erst mal nicht zu heiraten, aber jeder kann es machen, wie er möchte.
ich finde, dass eine gemeinsame Wohnung einfach zu gehört, wenn man heiratet. Mag sein, dass manche Paare das anders sehen, aber ich finde, man hat lang genug, bevor man heiratet, getrennte Wohnungen gehabt und das ist ja auch immer mit etwas provisorischen verbunden. Das wär mir nicht entgültig genug.
Ich möchte heiraten und dann auch in einer gemeinsamen Wohnung sein, meinetwegen auch ein Haus bauen. Aber man soll sich doch in einer Weise fühlen, als wäre man angekommen, zumindest möchte ich das.
Rein von den Meldegesetzen her ist es in Deutschland wohl so, dass ein Ehepaar einen gemeinsamen Hauptwohnsitz haben muss. Wo beide dann wirklich wohnen, ist ja eine andere Sache. Man kann sich ja auch auf eine Haupt- und somit Meldewohnung einigen und der zweite Partner meldet einen Nebenwohnsitz an.
Ich selbst fände das gar nicht so verkehrt muss ich sagen. Es gibt ja auch Menschen, die seit vielen Jahren eine Fernbeziehung führen und das aus irgendwelchen Gründen nicht ändern können. Wenn jeder an seinem Ort ein Haus abzuzahlen und einen Job hat, ist es schwer sich in der Mitte zu treffen. Warum sollte man aber trotzdem nicht heiraten?
Also für mich wäre das nichts. Vorallem dann nicht wenn man verheiratet ist. Mich würde mal interessieren wie sie es machen wollen wenn sie Kinder haben und man könnte das Geld was man für die andere Wohnung an Miete zahlt auch sparen und damit was anderes machen. Aber, dass muss jeder für sich selber wissen, wem das gefällt der soll es so machen
Nein, für mich wäre das auch nichts. Ich gehe in eine Beziehung mit dem Vorsatz, mit jemandem mein Leben zu teilen, was wiederum auch für mich bedeutet, dass ich mit demjenigen nah genug bin, wobei ich hiermit noch nicht die räumliche Nähe meine, um auch mit ihm in denselben vier Wänden zu leben, ohne, dass er mir auf die Nerven geht. Wenn ich jemanden liebe, funktioniert das bei mir nämlich so, dass er mir eben nicht auf die Nerven geht und ich mich nicht eingeengt fühle oder das Bedürfnis habe, wieder abzuhauen – und das möglichst schnell. Ich wohne gerne mit jemandem zusammen und ich mag es, mit jemandem zusammenzuwohnen und meine Zeit mit ihm zu verbringen. Wenn mein Partner das auch so empfindet, spricht nichts dagegen, dass wir das zusammen umsetzen und für mich gehört das auch definitiv zu einer Beziehung dazu.
Wenn ich nun also mit jemandem die Ehe schließe und somit bekunde, den Rest meines Lebens mit ihm verbringen zu wollen, was wohl so der Grundsatz sein sollte, auch, wenn man die Ehe vielleicht doch wieder auflöst, dann ist das Zusammenziehen für mich eine logische Konsequenz, die schon im Vorfeld stattfindet. Meine eigene Wohnung zu behalten, fände ich in einem solchen Fall dann einfach nur unsinnig, und ich käme nun nicht auf die Idee, mit meinem Ehemann in getrennten Wohnungen zu leben. Es käme mir seltsam vor, mein Leben nicht mit ihm zusammen zu leben, was für mich aber das Zusammenwohnen unbedingt beinhaltet. Man kann auf diese Weise immerhin auch gemeinsame Erfahrungen, die durchaus die Beziehung stärken können, allein schon deshalb, weil man sowohl schwere als auch einfacher Zeiten miteinander durchlebt. Auch solche Schwierigkeiten, die sich erst durch das Zusammenwohnen ergeben und wesensbezogene Probleme zeigen sich häufig erst bei einer solchen Nähe, finde ich. Diese Probleme zu lösen und zu lernen, mit dem anderen wirklich umzugehen, Kompromisse zu finden und all das, das ist es, was für mich eine Beziehung zu einem Menschen wirklich ausmacht. Einfach toll finden kann ich einen Menschen jederzeit, auch, wenn ich nicht mit ihm zusammen bin.
Wäre ich nun mit einem Mann zusammen, der mir erklären würde, dass er nicht irgendwann mit mir zusammenwohnen will, dann würde ich mir vermutlich überlegen müssen, ob ich diese Beziehung überhaupt weiterführen will. Es ist nicht so, dass ich jemanden mit meiner Forderung unter Druck setzen will, aber es lägen hier bei einer solchen Aussage einfach zu unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung vor. Mir würde es so scheinen als würde mein Partner sein Reich für sich behalten wollen und seine Sicherheit vor allem nicht aufgeben wollen, die er vermutlich zwingend zu brauchen meint. Ich würde mich dann fragen müssen, inwieweit er sich denn auf mich einlässt und wie es funktionieren soll, wenn wir irgendwann mal Kinder haben wollen? Sollten sie dann bei mir leben oder bei ihm? Das Zusammenwohnen ist also eine Art Grundentscheidung, die die Weichen stellt für das, was ansonsten gemeinsam gelebt werden soll. Gemeinsame Kinder mit einem Mann zu haben, der nicht mit mir unter einem Dach wohnen will, kämen für mich nicht in Frage und das würde ich nun auch den Kindern nicht antun wollen, denn ich sähe hier keine Basis für ein vernünftiges Familienleben.
Dass man das Eheleben frisch halten kann, indem man „Zu mir oder zu Dir?“ fragt, finde ich übrigens ebenfalls reichlich abwegig. Ich frage das meinen Partner auch jetzt nicht, wo wir noch getrennte Wohnungen haben, und ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass er mich das mal gefragt hätte. Vielmehr zeichnet sich immer wieder ab, dass es reichlich kompliziert dadurch ist, dass wir keine gemeinsame Wohnung haben, weil momentan ich diejenige bin, die seit drei Monaten ständig zu ihm fährt und dann morgens in aller Herrgottsfrühe wieder das Haus verlassen muss, weil er zur Arbeit fährt und ich demnach wohl zu gehen habe. Und das empfinde ich eher als Einschränkung für unsere Beziehung denn als Frischhalten.
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