Vorgehensweise bei der Suche nach vermissten Kindern
Ich weiß nicht, wie sehr die Meldung in den deutschen Medien vertreten war, aber in dieser Woche wurde in Kärnten ein fünfjähriges Mädchen vermisst gemeldet. Das Mädchen war mit ihrem Opa spazieren. Der Opa wollte nach Hause gehen, das Kind war wohl etwas bockig, der Opa ist dann wohl ein paar Schritte weiter gegangen und plötzlich war das Kind scheinbar spurlos verschwunden.
Die Polizei wurde alarmiert und eine große Suche hat dann begonnen. 250 Personen waren auf der Suche und sogar 13 Personen der Cobra wurden eingeschaltet. In der Nähe gab es auch einen Fluß, so wurde auch vermutet, dass das Kind in den Fluß gefallen ist. Natürlich gab es auch noch andere Vermutungen.
Jedenfalls gab es wie gesagt eine sehr große Suchaktion, auch mit Wärmebildkameras und eben allem drum und dran. Und siehe da, nach 24 Stunden wurde das Mädchen plötzlich von Radfahrern direkt an einem Radweg gefunden. Es war wohl auf, nicht verletzt und hat scheinbar die Nacht im Freien verbracht. Genaue Hintergründe kennt man nicht, aber das Mädchen ist angeblich unverletzt.
In diesem Thread soll es nun auch gar nicht konkret um diesen Fall gehen. Aber aufgrund dieses Falls habe ich mir so meine Gedanken über Suchaktionen gemacht. Hier dürfte es ja scheinbar der Fall gewesen sein, dass das Mädchen eben alleine nach Hause gehen wollte, sich dann aber eben verirrt hat, falsch abgebogen ist und so in die falsche Richtung gelaufen ist. Das Kind wurde am nächsten Tag drei oder vier Kilometer weit entfernt gefunden. Da das Kind nun aber scheinbar eben nicht entführt oder sonstwas wurde und ja eigentlich auch gefunden werden wollte, da es mit der Zeit ja auch sicher Angst bekommen hat, frage ich mich, wieso sie nicht vorher gefunden wurde.
Hätte da so eine Wärmebildkamera nicht fündig werden müssen? Ein Kind, welches hier eben sich "nur" verirrt hat, müsste man doch bitte eigentlich mit 250 suchenden Personen finden. Ich bin ein wenig verwundert, dass man trotz des großen Aufwandes das Mädchen nicht früher gefunden hat. Ich bin vor allem deswegen fast entsetzt, weil ich mir denke, dass es dann ja quasi gar keine Chance mehr gibt, wenn jemand ein Kind eben bewusst verstecken möchte, aufgrund einer Entführung oder was auch immer.
Dieser Thread soll generell zur Diskussion anregen, wie erfolgreich solche Suchaktionen sind oder eben auch nicht sind. Wo die Grenzen sind und wo die Chancen liegen. Kennt ihr vielleicht Vorfälle, wo es ähnlich war? Wieso findet so eine Wärmebildkamera nicht eine Person, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach ja nicht einmal versteckt hat?
In offenem Gelände kann man mit Wärmekameras Personen ganz gut erkennen, aber im Wald wird es schwierig, weil zu viele Hindernisse das Kind verdecken. Da muss man wirklich mit vielen Menschen und Hunden. Ich denke, dass die Polizei gerade bei vermissten Kindern immer ihr Bestmöglichstes tut, aber manchmal ist das Gebiet einfach zu groß und unübersichtlich. Gerade in den Bergen müsste man unter jeden Felsvorsprung schauen.
Was ich allerdings nicht verstehe, was aber bestimmt auch einen Grund hat, ist, dass nicht mehr Hunde eingesetzt sind, die darauf trainiert sind, Spuren zu verfolgen. Diese Hunde vollbringen ja manchmal erstaunliche Leistungen. Ich habe im Fernsehen mal von einem Hund gehört, der sogar die Spur einer Person verfolgen konnte, die im Auto saß. Vielleicht gibt es einfach zu wenig so hochtalentierte Hunde. Wahrscheinlich können das nur sehr wenige Tiere.
Ich bin durchaus davon überzeugt, dass die Einsatzkräfte ihr Bestmöglichstets getan haben um das Mädchen so schnell wie möglich wieder zu finden. Ich glaube auch nicht, dass da in diesem einen Fall irgendwelche größeren Fehler passiert sind. In diesem Fall war es aber eben so, dass das Mädchen sich einfach verlaufen hat. Es gab zwar einen Wald, es gab auch scheinbar genügend Felsspalten und es gab auch einen Fluss oder so und so musste man natürlich auch vermuten, dass das Mädchen eben in den Fluss gefallen ist, oder eben in eine Felsspalte oder dergleichen und sich nicht mehr selber befreien kann.
Natürlich musste man auch eine kriminelle Tat in Betracht ziehen. Aber alles in allem war das Mädchen weder in einer verzwickten Lage, es war also nicht in irgendeine Felsspalte gerutscht, wo sie kaum jemand hören konnte, noch wurde sie eben von einem Kriminellen versteckt oder dergleichen. Es wurde auch nicht von einem reißenden Fluss mehrere Kilometer weiß weggespült oder wie auch immer. Es war auch nicht in einem Hochgebirge oder dergleichen, sondern eben eigentlich sogar in der Nähe von einem Dorf. Das Mädchen hat einen ganz normalen "harmlosen" Spaziergang mit seinem Opa gemacht.
Ich finde so etwas erschreckend, eigentlich wären hier doch die bestmöglichen Bedingungen um das Mädchen sehr rasch wieder zu finden. Hunde wurden auch eingesetzt und das Mädchen war ja wie gesagt auch nicht wirklich weit weg. Meine Gedanken gehen vor allem in die Richtung, dass wenn man dann selbst dieses Kind nicht wirklich rasch gefunden hat, wie gering oder sogar hoffnungslos dann ja die Chance wäre, wenn irgendjemand Krimineller dieses Kind versteckt hätte oder dergleichen. Da ist die Chance dann ja mehr oder weniger gleich Null, oder?
Es ist sehr schwer, Menschen zu finden. Besonders wenn es windig ist und sich die Spuren mehrmals kreuzen. Mein Partner arbeitet im Rettungshundewesen und war mehrfach im Einsatz mit einem sogenannten Mantrailer, einem Suchhund für lebende Menschen. Wir laufen für diesen Hund öfters mal sogenannte Trails und das dürfen zum Üben nur Orte sein, die ich längere Zeit nicht aufgesucht habe. Geruchspuren können auch durch Fahrzeuge verschleppt werden, so wird der Hund auch verwirrter. Oder das Objekt mit dem Geruch des Mädchens war mit anderen Gerüchen kontaminiert. Das erschwert das Ganze auch wiederum.
Wärmebildkameras sind zwar cool, aber verfehlen auch öfters ihr Ziel. Dass nicht mehr Hunde eingesetzt werden, hat einen ganz einfachen Grund. Bei einigen Hilfsorganisationen sind nur für einen bestimmten Landkreis eine gewisse Anzahl an Mantrailer-Hunden zulässig. Die Vereine, die Mantrailer ausbilden, kann man größtenteils vergessen, weil die die Lehrgänge auch nicht absolviert haben. Ja, auch ein Mantrailer muss ausgebildet werden und Eignungtests absolvieren, damit er überhaupt eingesetzt werden darf. Und nicht jeder Hund ist hier geeignet. Es sagen immer alle, dass es dann mehr geben soll, aber was für ein Aufwand dahinter steckt, einen Hund auszubilden, erfordert teilweise jahrelanges intensives Training und das bestehen de Wenigsten.
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