Männer und Frauen die unter Torschlusspanik leiden …

Kennt ihr Männer und Frauen, die unter Torschlusspanik leiden oder gelitten haben? Wir haben im Bekanntenkreis wieder einen Fall. Eine junge Frau, 35 Jahre alt, bisher nie in einer langen, festen Beziehung, lernt einen Mann kennen und ist nach 4 Wochen schwanger. Sie heiraten nun und sie meint selber, dass es ja Zeit war, weil ihre biologische Uhr tickt. Sicher kann eine Frau nicht bis ins hohe Alter eine Familie gründen. Für mich klang das aber nach Torschlusspanik.

In meinem Leben habe ich das schon oft erlebt, dass jemand sich entweder schnell bindet und auch heiratet, weil er Angst hat, dass er sonst niemals im Leben heiraten wird. Kennt ihr solche Menschen? Seid ihr selber ein Mensch, der sich von einer Torschlusspanik leiten lässt? Wie macht sich das bei euch oder den anderen bemerkbar?

Ich kenne auch einen solchen Fall. Ein Mann, der sonst nie wirklich Glück bei seiner Frauenwahl hatte. Er hat nun mit Mitte 30 seine Freundin gefunden und nun wird über Kinder gesprochen, weil er Angst hat, dass es keine Alternative hat, spricht er auch über Heiraten. Komischerweise entspricht die Frau auch nicht so richtig seinem Beuteschema und am Anfang klang es auch nicht so, als ob er sie besonders hübsch finden würde. Er will sie nun heiraten und begründet es damit, dass er noch Papa werden will, bevor er die 40 sieht.

Meiner Meinung nach sollte man sich von so was nicht leiten lassen. Man muss seinen Partner ja lieben und da macht es keinen Sinn einfach eine Beziehung wegen dem Alter einzugehen. Man kann ja in jedem Alter heiraten und man kann auch ohne Trauschein zusammen sein. Und mit dem Vater seines Kindes muss man ja auch nicht zusammenbleiben. Für mich kann ich diese Begründungen nicht nachvollziehen.

Ich habe so etwas im Bekannten - oder Freundeskreis noch nicht erlebt. Aber in gewisser Weise kann ich schon nachvollziehen, wie diese Menschen denken. Gerade als Frau hat man ja eigentlich irgendwann eine Altersgrenzen, wo man dann keine Kinder mehr bekommen sollte oder eben kann.

Ich selbst auch schon darüber nachgedacht, was eben ist, wenn ich 30 bin und dann immer noch nicht den Wunsch verspüre, nun ein Kind zu bekommen. Allerdings lasse ich das einfach alles auf mich zukommen. Ich bin zwar in einer festen Beziehung, aber Kinder passen gerade einfach noch nicht. Allerdings wäre ich doch vorsichtig, wie in dem Fall der Bekannten von Diamante. Es ist ja doch sehr schnell zu einer Schwangerschaft und einer Heirat gekommen. Das kann dann ja unter Umständen auch schnell schief gehen. Bei der Frau scheint ja doch ein ganz schöner Druck dahinter zu sein.

Ehrlich gesagt, wundert mich so etwas gar nicht. Ich bin zwar noch jung und kenne von daher keine Menschen, die plötzlich Torschlusspanik bekommen und auf die schnelle heiraten und Kinder kriegen, allerdings kann ich das irgendwie nachvollziehen.

In vielen Ländern ist es so, dass man mit Anfang oder Mitte 20 heiratet und Kinder bekommt. Hier in Deutschland ist mir aufgefallen, dass die meisten es nicht sehr eilig haben, sich fest zu binden - egal ob durch Heirat oder Kinder. Man stolpert von einer Beziehung in die nächste und irgendwann hat man den Punkt erreicht, wo man einsieht, dass wenn man so weitermacht, man irgendwann alleine dasteht. Dann sieht man mit 60 Jahren ständig aus dem Fenster seiner Mietwohnung, hat keine Kinder und Enkelkinder, die einen besuchen, aber dafür vielleicht zwei Katzen. Alle Freunde haben längst eine eigene Familie und haben dadurch ganz andere Interessen.

Hier denkt man sich, dass für Kinder immer noch noch genug Zeit bleibt und dass sie momentan nicht in das eigene Leben passen. Aber die Zeit geht nun einmal sehr schnell vorbei und ab einem gewissen Alter wird es einfach schwieriger, Kinder zu bekommen. Also bleibt einem nichts anderes übrig als Gas zu geben, wenn man nicht für den Rest seines Lebens alleine bleiben will. Auch die Auswahl der Partner ist ab einem gewissen Alter nun mal schwierig. Wie heißt es doch, die Guten sind alle längst weg und was übrig bleibt, sind die Singles, die ihre Macken haben. Aber es stimmt - je länger ein Mensch alleine lebt, desto schwieriger ist es für ihn, sich auf andere Personen richtig einlassen zu können. Also muss man etwas nehmen, dass vielleicht nicht hundertprozentig passt, aber ein nicht perfekter Partner ist vielleicht auch besser als gar keiner.

Ich glaube, dass eine wirkliche Torschlusspanik sich in den seltensten Fällen so deutlich bemerkbar macht wie man das annimmt und sie sich häufig deutlich subtiler äußert als die Allgemeinheit das glaubt. Insofern glaube ich auch, dass der Betroffene in den seltensten Fällen selbst bemerkt, dass er unter einer Torschlusspanik leidet und zwanghaft nach irgendjemandem sucht, mit dem er dann ja doch nicht glücklich wird, weil er regelrecht wahllos war. Menschen mit Torschlusspanik wollen doch nicht irgendwen, sondern sie haben einfach nur Angst davor, niemanden mehr zu finden und allein zu bleiben. Das bedeutet aber nicht, dass sie wirklich wahllos sind oder ihnen auffällt, dass sie eigentlich doch jeden nehmen würden, der sich ihnen zuneigt. So habe ich schon häufiger erlebt, dass Menschen, die unter einer Torschlusspanik zu leiden schienen, den Eindruck auf mich gemacht haben, sich bestimmte Umstände um einen Menschen, der sich auch für sie interessiert, schöngeredet haben.

Vermutlich bin auch ich jemand, der sich schwer damit tut, allein zu sein, jedenfalls würde ich mich so einschätzen. Das war auch nicht immer so, denn ich war schon Anfang zwanzig, als ich meine erste wirkliche Beziehung hatte und sonderlich viele Versuche gab es davor auch nicht. Ich hätte damals zwar immer gerne einen Freund gehabt, aber ich habe nicht sonderlich darunter gelitten, Single zu sein. Allerdings mag ich Beziehungen und ich finde sie wichtig. Dazu gehören für mich auch wirklich enge Freundschaften zu Menschen, die mir nahestehen und ohne meine beste Freundin hätte ich es ähnlich schwer wie ohne meinen Partner.

Dabei ist es nicht nur die glückliche Zeit, die mich mit jemandem zusammenschweißt, sondern auch das, womit man sich auseinandersetzen muss. Dieses Aneinanderwachsen ist es vermutlich, was ich brauche, ich will mich auf jemanden einlassen können und ich will genauso, dass sich jemand auf mich einlassen kann und will. Wenn ich nun keine Beziehung habe, fehlt mir etwas, obwohl das wiederum auch damit zusammenhängen kann, dass ich möglicherweise länger brauche, um eine gescheiterte Beziehung zu verarbeiten und mich zu früh an etwas Neues heranwage. Ich weiß auch nicht, ob man das, was mit mir dann vor sich geht, als Torschlusspanik bezeichnen kann, denn ich würde vehement widersprechen, wenn man mir sagen würde, dass ich jeden nehme, der sich mir zuwendet, denn das ist sicherlich nicht der Fall.

Ob ich nun also jemanden kenne, der eine Torschlusspanik hat und unter ihr leidet, kann ich so genau gar nicht sagen. Sicherlich habe ich manchmal den Eindruck, dass manche Menschen in meinem Umfeld unter einer ausgewachsenen oder einer wenigstens schwachen Torschlusspanik leiden, aber ob ich mit dieser Vermutung richtig liege oder nicht, konnte ich bisher noch nicht wirklich herausfinden. Eine Torschlusspanik in Bezug auf das Kinderkriegen habe ich allerdings in meinem Umfeld schon ein paarmal mitbekommen, aber das kann ich auch insofern schon ganz nachvollziehen als es tatsächlich nicht ewig möglich ist, Kinder zu bekommen. Und wenn eine Frau sich das sehnlichst wünscht und es zu ihrem Lebenssinn dazu gehört, Mutter zu werden, ist klar, dass sie ihre biologische Uhr irgendwann ticken hört und leicht panisch wird, wenn es einfach nicht klappen will – oder klappen kann, weil sie keinen Partner hat, mit dem sie dieses Ziel erreichen kann.

Oh man das Beispiel, dass du vorbringst ist ja auch schon ganz schön arg. Nach so kurzer Zeit schwanger und dann heiraten klingt schon sehr nach Torschlusspanik, aber ob der Mann deswegen der Richtige ist und das eine gute Basis für das Kind darstellt, naja das sei mal dahin gestellt und darum gehts ja nicht.

Ich selber habe auch ein wenig Torschlusspanik gehabt und deswegen meine im Moment endende Beziehung viele zu lange mitgemacht. Hab auch immer gedacht, oh man, du hast so lange gewartet bis du überhaupt einen Freund gefunden hast, wer weiß wie lange du diesmal warten musst. Hab deswegen viel mehr erduldet und mit mir machen lassen, als es in der nächsten Beziehung der Fall wäre. Das ist meiner Meinung nach auch eine Form von Torschlusspanik und ich kann für mich nur sagen zum Glück bin ich noch aufgewacht und weiß dass ich auch noch etwas besseres finden kann und noch einmal würde ich das nicht mitmachen.

Ich leide selbst nicht unter Torschlusspanik, vor allem nicht in Bezug auf Beziehungen. Allerdings haben Beziehungen für mich auch nicht die Funktion, die sie für andere vielleicht haben. In Beziehungen genieße ich nur den Moment, ich arbeite nicht auf ein Ziel hin und habe auch nicht den Wunsch nach einer festen Beziehung. Kinder sind für mich gar kein Thema. Außerdem bin ich sehr gerne alleine. Torschlusspanik kenne ich eher von Leuten, die nicht alleine sein können und der Meinung sind, dass sie bis zu einem bestimmten Lebensalter den Partner für das restliche Leben gefunden und mindestens ein bis zwei Kinder haben müssen. Mit solchen Vorstellungen kann ich mich überhaupt nicht identifizieren und kann daher die Torschlusspanik mancher Leute auch nicht verstehen.

Ich habe schon häufiger Leute kennengelernt, die nicht alleine sein konnten und daher lieber einen Partner genommen haben, der nicht so ganz zu ihnen passte als dass sie hinterher alleine dastehen. So richtige Torschlusspanik, bei der es meistens um bestimmte Dinge geht, die schnell erfüllt sein müssen, habe ich seltener erlebt. Ich kenne auch Leute, die schnell zusammenziehen, weil sie der Meinung sind, dass sie nicht mehr warten können oder die früh heiraten, weil sie den Partner damit fester an sich binden wollen. Eine Bekannte von mir überlegt derzeit, ob sie sich von ihrer Partnerin trennen und sich auf einen Mann, den sie kaum kennt, einlassen soll, weil sie ja eigentlich noch ein Kind haben möchte und jetzt der richtige Zeitpunkt wäre. Das spricht schon ein bisschen für Torschlusspanik.

Ich finde so etwas immer ein bisschen komisch, aber letztendlich muss jeder selbst wissen, was er macht. Wenn ich jemanden kennenlerne, der sich keine Zeit lassen will, sondern direkt das volle Programm inklusive Hochzeit anstrebt, dann weiß ich wenigstens sehr schnell, dass das nicht der richtige Mensch für mich ist. Ich finde Leute, die unter Torschlusspanik leiden und auch nicht alleine sein können, grundsätzlich total unattraktiv. So ein Verhalten geht einfach überhaupt nicht. Da es mich aber im Normalfall nicht betrifft, stört es mich auch nicht, wenn andere Leute sich so verhalten.

Ich kenne in meinem Umfeld nun keine Menschen, die tatsächlich unter Torschlusspanik leiden. Allerdings habe ich auch eher mit Menschen in meinem Alter zu tun und ich kenne auch nicht so viele Leute, die einige Jahre älter sind, als ich. Von daher kann ich auch nicht aus eigener Erfahrung sprechen, wobei ich im Fernsehen immer wieder von solchen Fällen höre. Fast täglich kommt es dabei vor, dass man irgendwelche älteren Singles sieht, die völlig verzweifelt nach einem Partner suchen. Wenn sie dann einen Menschen kennen gelernt haben, der halbwegs zu ihnen passt und auch halbwegs die gleichen Vorstellungen hat, wie man selbst, spricht man dann schon gleich davon, Kinder zu bekommen und zu heiraten. Dabei ist es völlig offensichtlich, dass diese Menschen einfach nur große Panik davor haben, niemals den richtigen Partner zu finden, weshalb sie sich dann damit arrangieren, jemanden an ihrer Seite zu haben, der zumindest halbwegs ihren eigenen Vorstellungen entspricht.

Ehrlich gesagt kann ich es sogar ein wenig verstehen, wenn manche Menschen vor lauter Torschlusspanik gleich schwanger werden, nachdem sie einen neuen Partner kennen gelernt haben und dann auch gleich heiraten wollen. Immerhin steht einer Frau nun einmal nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, um Kinder zu bekommen. Und wenn man dann schon dreißig ist und sogar den Wunsch hat, mehrere Kinder zu haben, dann wird es einfach knapp. Man kann sich dann auch nicht mehrere Jahre Zeit lassen, um einen passenden Partner zu finden und man kann sich auch nicht die Zeit lassen, den Partner dann auch noch mehrere Jahre richtig kennen zu lernen, bevor man sich dazu entschließt, mit ihm eine Familie zu gründen. Dafür reicht die Zeit einfach nicht und wenn man sich auf jeden Fall eigene Kinder wünscht, dann bleibt einem ja fast nichts anderes übrig, als sich in dieser Hinsicht zu beeilen und eben schon recht schnell mit einem neuen Partner Kinder zu bekommen.

Auch wenn ich es wirklich gut nachvollziehen kann, wenn manche Menschen unter Torschlusspanik leiden, finde ich trotzdem nicht, dass es richtig ist, gleich mit dem nächstbesten Partner eine Familie gründen zu wollen. Auch wenn ich es einsehe, dass man nicht noch mehrere Jahre nach einem perfekten Partner suchen möchte, sollte man zumindest warten, bis man jemanden an seiner Seite hat, den man auch wirklich liebt und mit dem man sich auch wirklich ein gemeinsames Leben vorstellen kann. Ansonsten wird man auf Dauer nicht glücklich und es bringt doch einem nichts, schnell Kinder zu bekommen und schnell zu heiraten, wenn man sich im Endeffekt doch wieder trennt, weil man einfach nicht zueinander passt. Stattdessen ist es doch wichtiger, dass man den richtigen Partner auf seiner Seite hat. Und wenn man sich Zeit lässt, diesen zu finden, dann wird man auch glücklich, auch wenn das Leben vielleicht nicht exakt so spielt, wie man es sich vorgestellt hat. Allerdings gibt es ja kein Höchstalter für eine Heirat und zur Not kann man ja auch noch ein Kind adoptieren.