Einen Job neben der Schule - ist es angebracht?
Um sich als Schüler oder Student was dazu zu verdienen gibt es ja immer mehr unterschiedliche Wege. Dank Internet klicken manche Leute fleißig irgendwelche Banner oder bestätigen mails, aber an den Verdienst eines ''echten'' Nebenjobs kommt das nun mal nicht heran.
Glaubt ihr es ist angebracht, sich als Schüler was dazu zu verdienen? Sollte die Schule die Priorität sein? Mir haben meine Eltern zu meiner Zeit nicht gestattet zu arbeiten, weil sie sich Sorgen um meine Leistung gemacht haben - außerdem haben sie Dinge wie Schulmaterial und Klamotten ausreichend zur Verfügung gestellt, damit dafür auch gar keine Notwendigkeit besteht. Wie ist das bei den Schülern und Studenten und den Forumteilnehmern oder bei den Eltern hier?
Ich besuche zur Zeit eine Abendschule, da ist das arbeiten nebenbei normal. Ansonsten habe ich auch früher schon in meinen Ferien gearbeitet. 6 Wochen haben mir immer gutes Geld eingebracht und haben immer für den Ein oder Anderen teuren Gegenstand gesorgt. Klar ich hätte es auch geschenkt bekommen können, aber ich fand es eigentlich immer selbstverständlich, dass ich arbeiten gehen muss um mir besonders teure Sachen selber zu kaufen.
Generell finde ich, dass es von der Leistung des Schülers abhängt. Leidet diese unter einen Nebenjob, würde ich es dann im Nachhinein verbieten, ansonsten denke ich aber das man dann als Kind oder Jugendlicher schon einiges fürs Leben lernt und nicht alles als selbstverständlich hinnimmt, was ja eigentlich eine gute Sache ist.
Man muss ja auch nicht immer das ganze Jahr arbeiten, die Ferien reichen ja. Sicherlich sollte man sich da auch ausruhen, aber wie viele sinnlose Sachen macht man denn oder langweilt sich? Da bin ich lieber arbeiten gegangen und habe mich danach eben ausgeruht.
Kinder die gut in der Schule sind, so finde ich, können sich ruhig Geld dazu verdienen. Meistens sind dieses Kinder, die viel schaffen, und ihre Kraft gescheit einsetzen können. Allerdings meine ich, dass man als Eltern darauf achten sollte, dass ein Kind außer dem Erarbeiten von guter Schulleistung und mehr Taschengeld auch noch entspannenden Freizeitausgleich hat. Wenn die Kinder dann mit guten Ideen kommen, wie sie Geld verdienen könnten, sollte dieses gefördert werden. Wer weiß, wie oft sie diesen Ideenreichtum in ihrem Leben noch brauchen. Die Zeiten sind schwer. Die Kinder brauchen Ermutigung.
Unsere Tochter wird ab dem Herbst in der kirchlichen Hausaufgabenbetreuung mithelfen. 1x in der Woche für 1 ½ Stunden. Das finde ich völlig in Ordnung, und sie wird dieses organisieren können. Auch bei jeder weiteren Idee würde ich sie möglichst unterstützen, denn ich hätte Angst, sie schon frühzeitig zu entmutigen sich Gedanken um Arbeit zu machen, würde ich ihr da etwas ausreden.
Bei dem Sohn sieht es sicher etwas anders aus, ich denke, da kann jeder sein Kind selbst einschätzen. Er kämpft mehr mit der Schule, doch sollte er Interesse haben Geld zu verdienen, würde ich mit ihm ein Auge darauf haben, was er machen und umsetzen könnte, ohne, dass es zu einer Enttäuschung wird.
Die große Tochter muss sich sowieso etwas zum Studium dazuverdienen.
Ich selbst habe als Kind von meinem 12ten Lebensjahr an gejobbt neben der Schule. Ich hatte keine Schulprobleme im Großen und Ganzen und dann viel Zeit in Nebenjobs gesteckt. Bis zum Ende meiner Schullaufbahn. Putzen, Spülen, Nachhilfe, Babysitting, Tiersitting und was nicht noch alles mehr! Für damalige Verhältnisse habe ich recht viel Taschengeld dazu verdient. Kann ich nicht anders sagen. Meine Mutter hat dieses recht gerne gesehen. Ihr war es wichtig, dass ich ein gutes Verhältnis zum Thema „Arbeit“ habe und aus ihrer Sicht sollte ich auch in der Lage sein, mir „ die Hände mal schmutzig zu machen“! Gewonnen, Mutter!
Tatsächlich, so glaube ich, dass eine Erziehung dahingehend, der Arbeit im Allgemeinen positiv gegenüber zu stehen, schon Auswirkungen auf spätere Erfolge im Leben hat. Oder aber auch einen einfach dazu befähigt, in schwierigen Arbeitssituationen / Lebenssituationen wieder Oberwasser zu bekommen.
Es kommt immer auf die persönliche Leistungsfähigkeit an. Wenn die Schule neben dem Job nicht leidet, ist ein Nebenjob ganz gut, um in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern und sein Taschengeld aufzubessern. Mein Sohn hat mit 15 Jahren Zeitungen ausgetragen, das ging neben der Schule ganz gut. Es kommt auch immer auf den Umfang des Jobs an. Natürlich geht es nicht, dass man an Jugendlicher jeden Nachmittag fünf bis sechs Stunden arbeitet.
Ich kenne viele Schüler, die sich durch Jobs neben der Schule ein bisschen Geld für den Führerschein oder eine Reise dazuverdienen. Mein Neffe hat am Wochenende immer im Kino an der Kasse gearbeitet und ganz gut verdient. Ein Freund meiner Tochter arbeitet im Kiosk seiner Tante und eine Bekannte arbeitet samstags als Bedienung in einem Club.
Wenn die schulischen Leistungen aber leiden, sollte man sich mehr auf die Schule konzentrieren. Allerdings gibt es auch Schüler, die so wenig Taschengeld bekommen, dass sie arbeiten müssen, um bei den Freizeitaktivitäten der Freunde mithalten zu können, sonst müssten sie sich zu oft am Wochenende aus finanziellen Gründen ausschließen.
Als Studentin habe ich mir meinen Lebensunterhalt ab dem achten Semester völlig alleine verdient, vorher aber auch immer schon nebenher gejobbt, um mir Reisen in den Semesterferien leisten zu können. Damals ging das noch locker neben dem Studium. Heutzutage ist es, nach dem, was ich so mitbekomme, ein bisschen schwieriger.
In München gab es vom Arbeitsamt vor dreißig Jahren eine Außenstelle für tageweise oder mehrtägige Studentenjobs, die morgens ausgelost wurden. Das heißt, man zog eine Nummer. Wenn man weit vorne war, konnte man sich als erster den Job aussuchen. Ich habe alles gemacht, von Umzugshilfe über Fließbandarbeit bis hin zu Flyern in Verkleidung verteilen. ich weiß nicht, ob es diese Stelle heute noch gibt, vielleicht wird es nur noch übers Internet gemacht.
Meine Tochter studiert und programmiert nebenher für ein kleines Unternehmen, auch ihre Freundinnen haben alle einen Nebenjob. Von Eltern und Bafög allein kann man schlecht gut leben.
Sollte man nicht erst mal schauen, ob sich ein Job überhaupt auf die schulischen Leistungen auswirkt, bevor man gleich mit Verboten kommt? Meine Eltern fanden es immer gut, wenn ich neben der Schule gearbeitet habe, aber sie hätten mir das sicher nicht erlaubt, wenn meine Noten nicht in Ordnung gewesen wären, bzw. ich hätte dann eben mehr für die Schule machen müssen und mir wahrscheinlich aussuchen können, ob ich weniger arbeite oder weniger Freizeit habe. Wobei Schülerjobs ja nun auch nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen. Bei uns wird die Werbung Samstags zum Beispiel von zwei Kindern ausgetragen und ob die in der Zeit nun mit Prospekten durch die Nachbarschaft laufen oder auf dem Spielplatz sind wird für ihre Schulnoten doch egal sein und in beiden Fällen sind sie an der frischen Luft und bekommen Bewegung.
Und was das Arbeiten neben dem Studium betrifft - ich denke, dass ist für die meisten Studenten ganz normal. Wenn man Glück hat bekommt man BAFÖG oder wird von den Eltern unterstützt, aber in den meisten Fällen wird dieses Geld doch so bemessen sein, dass man damit sein Leben und sein Studium finanzieren kann und mehr nicht. Wenn man Abends weggehen will oder mal in Urlaub fahren will oder sich neue Kleidung kaufen oder sonst etwas, das nicht unbedingt nötig ist, wird man dafür arbeiten müssen. Außerdem gibt es ja auch Jobs neben dem Studium, die schon ein bisschen Berufspraxis vermitteln. So etwas macht sich gut im Lebenslauf und ist außerdem ein Ausgleich zum Studium, das je nachdem ja schon arg theoretisch sein kann.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-196960.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1333mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen
- Calla Pflanze 2152mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Schlafendes Wiesel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Calla Pflanze
- Tipps zur Geranien Pflege 2389mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: C97 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Tipps zur Geranien Pflege