Warum sind Wohnungen so teuer?

vom 10.09.2012, 18:27 Uhr

Mittlerweile bin ich zwei Jahre mit meiner Freundin zusammen. Sie ist noch im ersten Lehrjahr. Ich werde jedoch dieses Jahr meine Abschlussprüfung in meiner Ausbildung machen. Da ich es so langsam Daheim nicht mehr aushalte und sie ständig nur am Vermissen bin (sehen uns nur am Wochenende..), möchte ich nun endlich meinen eigenen Haushalt mit ihr gründen. Sie möchte das auch und wir sehen uns schon ständig nach Wohnungen um.

Nur leider sind diese so extrem teuer! Sagen wir mal, wir haben ein monatliches Einkommen von 2200 €, dann bleibt da ja kaum noch was übrig zum Sparen, geschweige für die Urlaubskasse. Ich verstehe das einfach nicht - der Strom, das Wasser, die Grundmiete überhaupt schon. Warum sind Mieten so teuer von Wohnungen?

» Draggy » Beiträge: 105 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vielleicht sind eure Ansprüche auch zu hoch. Für eine richtig edle Wohnung muss man schon einiges hinblättern. Aber es gibt auch Wohnungen zu akzeptablen Mietpreisen, es muss ja nicht der angesagteste Stadtteil sein, sondern darf doch auch mal etwas vom Zentrum entfernt sein. Meine damalige Wohnung hat genau 280 Euro Warmmiete gekostet. Das war wirklich sehr günstig und war auch passend zu meinem Ausbildungsgehalt. Ich kam problemlos über die Runden.

Zu Zweit müsst ihr euch halt euer Gehalt einteilen. Wenn du mehr verdienst, wirst du wahrscheinlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Wir haben es so gemacht, dass wir uns das zu zahlende Hausgeld geteilt haben und der mit dem niedrigeren Gehalt auch noch einen Einkauf gezahlt hat. Den Rest musste halt derjenige mit dem höheren Gehalt übernehmen. Aber das spielt sich alles mit der Zeit ein, es dauert jedoch seine Zeit. Aber ihr müsst gegebenenfalls in der ersten Zeit etwas auf die Zähne beissen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Das wäre jetzt mal die Frage, was du unter teuer verstehst? Wenn du nicht gerade in München eine Wohnung suchst, bekommst du auch preiswertere. Nur müsst ihr vielleicht eure Ansprüche etwas herabsetzen, und anfangs auch mal etwas in Kauf nehmen, was euch nicht unbedingt gefällt. Vielleicht tut es erst mal eine preiswertere Dachgeschosswohnung. Oder sucht ihr eine Wohnung mit Garten? Die ist natürlich schöner, aber auch teurer.

Habt ihr schon einmal mit einer Wohnungsgesellschaft gesprochen. Die haben oft für junge Leute preiswerte Wohnungen. Erkundigt euch mal.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich frage mich gerade, welche Ansprüche ihr an die Wohnung stellt, wo ihr schaut und wie ihr das Geld insgesamt aufteilt. Ich bin ja eigentlich dafür, dass man die Kosten zu gleichen Teilen teilt, so dass der andere nicht für den anderen mitbezahlen muss. Das ist in Beziehungen, in denen einer sehr viel weniger als der andere zur Verfügung hat, natürlich ein Problem. Aber selbst das Problem erscheint ja lösbar für euch, wenn du bereit bist, zu einem Teil für deine Freundin aufzukommen. Von 2200 Euro netto kann man alleine schon recht gut leben und auch als Paar sollte das problemlos möglich sein. Es gibt genug Leute, die sogar mit der ganzen Familie von einem Betrag dieser Größenordnung leben. Viele Studenten haben sogar deutlich weniger und leben dennoch nicht in einer abgewrackten Garage ohne Licht und fließendes Wasser. Daher verstehe ich dich eigentlich nicht. Es klingt so ein bisschen nach jammern auf hohem Niveau.

Natürlich bekommt man kein Luxus-Loft mitten in München oder Frankfurt für kleines Geld. Aber eine Wohnung für zwei Personen in vernünftiger Lage sollte für euch wirklich finanzierbar sein. Was genau stellt ihr euch vor und in welcher Stadt soll sich die Wohnung befinden? Ihr könnt erst einmal eine einfache bis durchschnittlich ausgestattete Wohnung mit zwei bis drei Zimmern beziehen. Falls ihr in einer teureren Großstadt lebt, könntet ihr etwas außerhalb suchen oder ihr müsst gegebenenfalls eine kleinere Wohnung in Kauf nehmen. Bei manchen Wohnungsgesellschaften gibt es Angebote für junge Leute. Eine Freundin von mir hat sich für ihre Studentenzeit eine solche Wohnung gemietet. Für zwei kleine Zimmer zahlte sie knapp 200 Euro. Dafür musste sie nur nachweisen, dass sie studiert. Auch für Azubis gibt es diese Angebote natürlich. Natürlich ist das ein Altbau und es handelt sich um ein ehemaliges Arbeiterviertel neben einem stillgelegten Stahlwerk. Ruhig ist es dennoch und zu Fuß ist man in zehn Minuten in der Stadt. Die gleiche Wohnung würde für nicht-Studenten übrigens etwa 350 Euro warm kosten. Auch das ist absolut im Rahmen.

Wieviel Geld wollt ihr für die Wohnung ausgeben? Wie stellst du dir die Verteilung der 2200 Euro ungefähr vor? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihr nichts findet, sofern ihr eure Ansprüche auf ein erträgliches Niveau bringt. Dass man die vernünftigen Wohnungen nicht hinterhergeworfen bekommt, ist wohl logisch. Der Vermieter möchte auch etwas verdienen und außerdem muss er auch einige Kosten tragen. Die Vermietung muss sich auch finanziell lohnen. Das muss man auch mal sehen, bevor man sich beschwert.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Naja, das Problem liegt daran, dass wir eine Wohnung, mit 2 bis höchstens 3 Zimmern suchen in einer bestimmten Kleinstadt. Auch Außerhalb wäre noch möglich, da wir beide Auto fahren können und somit beide eines besitzen. Das Problem generell: Die Wohnungen, die gerade noch akzeptabel sind, kosten schon kalt 400 bis 600 Euro.

Und wie du weißt, kommen da drauf noch Nebenkosten, Wasser, Strom und das ganze andere Zeugs. Weiter geht es auch noch, dass meine Freundin ihren (mittelgroßen) Hund und ihr Kaninchen mitnehmen will und stellt das auch als Voraussetzung. Ein Balkon würde schon reichen - und was eben auch wichtig ist: kein Teppichboden. Aber mit diesen Voraussetzungen wird es so teuer..

» Draggy » Beiträge: 105 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Draggy hat geschrieben:Und wie du weißt, kommen da drauf noch Nebenkosten, Wasser, Strom und das ganze andere Zeugs. Weiter geht es auch noch, dass meine Freundin ihren (mittelgroßen) Hund und ihr Kaninchen mitnehmen will und stellt das auch als Voraussetzung. Ein Balkon würde schon reichen - und was eben auch wichtig ist: kein Teppichboden. Aber mit diesen Voraussetzungen wird es so teuer..


Natürlich kommen die genannten Kosten noch dazu. Aber vielleicht habt ihr bisher einfach nicht ernsthaft genug gesucht. Ein Kommilitone von mir hat auch einen Hund und Kaninchen. Seine Wohnung liegt in einer ruhigen Nebenstraße und er kann sich diese von seinem Bafög und Kindergeld leisten und das ist nun auch kein Ghetto dort, sondern eine passable und ruhige Wohngegend. Zur Stadt braucht er zwar 15 Minuten mit der Bahn, aber das ist in Ordnung für ihn. Anderen geht es ebenso. Ihr habt Autos und könntet daher auch mal zwei oder drei Kilometer außerhalb der Stadt schauen, falls das euer Ding ist.

Die Bedingungen, die ihr habt, sind nicht außergewöhnlich und ich denke, dass man da wirklich etwas finden kann. 400 bis 600 Euro Kaltmiete sind für eine Wohnung in vernünftiger Lage auch in einer Kleinstadt auch nicht so außergewöhnlich. Es geht natürlich immer teurer - aber eben auch günstiger. Wie viel Geld wollt ihr denn maximal in die Miete (kalt oder warm) investieren? Normalerweise rechnet man ja bei einem durchschnittlichen Einkommen, dass ein Drittel des Einkommens für die Miete aufgewendet wird. Das ist natürlich nur ein grober Richtwert, aber orientieren kann man sich daran schon.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es kommt auf die Wohngegend an. Die Mietpreise sind in Deutschland sehr unterschiedlich. Die Mieten richten sich nur nach Angebot und Nachfrage. In München zahlt man zum Beispiel für eine Zweizimmerwohnung ohne Balkon soviel wie auf einem Dorf in Niedersachsen für ein Haus mit Garten.

Ich ärgere mich aber auch immer über die Miete, die ich jeden Monat meiner Vermieterin zahlen muss. Das Haus ist uralt und ist abbezahlt, jeden Monat bekommt sie von mir 1050 Euro kalt. Die Miete liegt aber genau innerhalb der Preisspanne des Mietspiegels. Und München wird noch teurer, weil mehr Leute gut verdienende Leute zuziehen als Wohnungen gebaut werden.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich halte 400 - 600 Euro Kaltmiete für realistisch und nicht für zu teuer bei einer 2-3 Zimmer Wohnung. Ich weiß nicht, welches Budget ihr euch gesetzt habt, aber bei gewissen Ansprüchen an eine Wohnung muss man natürlich auch etwas hinlegen. Es gibt doch Wohnungen in jeder Preiskategorie, die Frage ist nur, welche direkten Ansprüche habt ihr. Sucht ihr eine Wohnung in einem neueren Haus oder darf es auch ein älteres sein? Denn das macht auch den Preis aus. Benötigt ihr ein Tageslichtbad, oder darf es auch eines ohne Fenster sein? Wie weit außerhalb sucht ihr? Denn auch das Wohngebiet bestimmt über den Preis.

Wenn ihr euch beide ein Auto leisten könnt, dann kann es ja nicht so schlecht mit dem Geld stehen. Ich kenne viele junge Paare, die sich keine zwei Autos leisten können. Und bei dieser genannten Miete müsstet ihr mit eurem Geld gut hinkommen eigentlich. Ihr müsst vermutlich etwas kalkulieren und erstmal genau durchrechnen was ihr monatlich braucht, aber es müsste schon klappen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Je nach Region kann eine Kaltmiete bis zu sechshundert Euro absolut normal sein, auch auf dem Dorf und in der Kleinstadt. Je weiter man abseits vom Schuss wohnt oder je schlechter das Wohnviertel ist, desto wahrscheinlicher ist eine günstigere Miete. Eine hochwertige Wohnung kostet etwas mehr, als eine vermutlich eher einfache Wohnung. Jedoch muss ich sagen, dass die Kaltmiete gar nicht mal so hoch ist, es sind oftmals eher die Energiekosten, die dazu führen, dass die Mieten, also die Warmmiete, recht hoch sind.

Ein Einkommen von etwas mehr als 2200 Euro netto finde ich ganz durchschnittlich und es gibt Menschen, die eine Kaltmiete von sechshundert Euro mit diesem Einkommen wuppen können. Aber wenn man als Paar dann zwei Autos noch dazu hat, die nun auch mal im Unterhalt kosten, ist es dann eine Frage, ob man da nicht Abstriche machen kann oder ob man seine Ansprüche an eine Wohnung nicht abschraubt und vielleicht in eine nicht so gute Wohnung oder Wohngegend zieht.

Vielleicht hilft es Euch, wenn man sagt, dass man etwa ein Fünftel des Einkommens als Wohninvestition in Betracht ziehen sollte und damit seid Ihr bei den vierhundert Euro ganz gut im Rennen. Aber wenn Euch die Mieten zu teuer sind, wie wäre es dann mit Wohneigentum, was anstelle von Miete mit Monatsraten bezahlt wird? Da kann man sich wohl mal unabhängig beraten lassen, oder?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Man bekommt eigentlich schon recht günstige Wohnungen, nur muss man danach eben gut suchen. Wenn man flexibel ist, ist es natürlich besser, aber man kann für 300- 400 € schon gute Wohnungen bekommen.

Mein Verlobter und ich haben nicht mal annähernd so viel Geld wir ihr beide und wir kommen damit trotzdem super aus. Wir wohnen in einer großen Stadt und zahlen für unsere Miete ein bisschen über 300 €, das ist auch normal so und die Wohnung ist auch schön. Ich kann daher nicht verstehen, wie ihr beide es als teuer empfinden könnt.

400- 600 € ist doch in Ordnung. Euch bleiben dann noch genug Euro übrig um noch ein gutes Leben zu führen. Ihr könnt auch mal schauen, ob deine Freundin vielleicht etwas als Unterstützung bekommt.

Wenn ich ehrlich bin, könnte ich mich da nun echt schon aufregen. Viele verdienen nicht so viel zusammen und leben trotzdem. Ihr macht eine Ausbildung, also was erwartet ihr? Man kann kein Leben in Saus und Braus leben, wenn man noch lernt. 2200 € sind da echt schon richtig viel und ich wäre froh, so viel Geld zur Verfügung zu haben. Man kann sich auch einen Urlaub ersparen, wenn man wenig weglegt. Am Besten du schraubst deine Ansprüche ein bisschen runter.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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