Warum sind Wohnungen so teuer?
Etwas polemisch könnte man zu deiner Erkenntnis nur ein "Willkommen im wahren Leben" sagen. Dem Beitrag entnehme ich jedenfalls viele Einzelheiten, die darauf schließen lassen, dass u.U. der ganze Plan noch nicht bis ins letzte Detail durchdacht wurde. Das aber wäre sinnvoll, bevor du dich dann auf die konkrete Wohnungssuche machst. Wobei ich die Rahmenbedingungen von 2200 Euro Netto im Monat schon für recht viel halte. Mit dem verfügbaren Geld sollte sich ein Leben organisieren lassen. Wobei ich natürlich nicht weiß, aus welchen Verhältnissen du kommst und was dein Anspruch ans Leben ist. Mag nämlich sein, dass du vom Elternhaus einfach "verwöhnt" wurdest. Wobei hier einfach auch anzumerken ist, dass auch deine Eltern vermutlich nicht in dem Haus gewohnt haben, als sie von Zuhause ausgezogen sind.
Zunächst hoffe ich mal für deine Freundin, dass sie Volljährig ist. Denn sonst könnte der Traum von der gemeinsamen Wohnung schon daran zerplatzen, dass ihre Eltern sie nicht gehen lassen. Aber auch wenn sie volljährig wäre, könnte im Falle eines Streits mit dem Elternhaus das Leben für sie unangenehm werden. Zumindest was die finanzielle Unterstützung angeht. Und das endet dann nicht bei den diversen Familienversicherungen!
Dann ist anzumerken, dass es hinsichtlich der Beziehung schneller als man denkt, zu einem Ende kommen kann. Daher ist dringend abzuraten, die gemeinsame Zukunft so zu planen, dass ihr aus finanziellen Gründen zwingend zusammen bleiben müsst! Denn wenn du bisher nur eine "Wochenendbeziehung" hattest, kennst du sie gar nicht und weißt nicht, ob sie dich im Alltag nicht wirklich nur endlos nervt (gilt umgekehrt natürlich auch!). Und wenn du sie nur am Wochenende gesehen hast, wohnt sie vermutlich noch wo anders. Schon der Ausbildung wegen würde sich dieser Umstand ja nicht ändern, nur weil du eine eigene Wohnung hast. Und wenn du in ihre Nähe ziehen würdest, bleibt die Unsicherheit bzgl. des Jobs.
Was dann die Ansprüche an die Wohnung angeht, kommt es natürlich sehr darauf an, in welcher Region du schaust. Aber selbst in Hamburg oder München dürfte das Gehalt reichen. Nur - das stimmt - bleibt wirklich nicht viel übrig, weil neben der Miete das Leben auch zu bestreiten ist! Jenseits der Ballungszentren aber kannst du doch für 700 Euro eine 2 oder 2,5 Zimmer Wohnung beziehen (oder dachtest du mehr an ein Haus?). Und dann bleibt definitiv genug für das Leben sowie Urlaubsausgaben übrig. Was du dann aber als weitere Rücklage im Hinterkopf hast, weiß ich nicht. Es ist natürlich so, dass du unter solchen Umständen dich nicht "reich" sparen kannst.
Die Wohnungen sind "so teuer", weil es Mieter gibt, die bereit sind, den Preis zu bezahlen. Der Markt wird hier durch Angebot und Nachfrage geregelt. Das ist nicht "fair", aber bedient den Vermieter sowie den Mieter. Wer nicht mithalten kann oder will muss eben "die Reste" nehmen. Wobei hier einfach der persönliche Anspruch entscheidet, wie wohl man sich damit fühlt.
Für mich ist aber 600 Euro durchaus viel Geld im Monat. Eigentlich könnte man dann in der Preisklasse von 1000 € Gesamtkosten sprechen. Meine Freundin müsste ich auch durchfüttern, die die 400 €, die sie im Monat bekommt, auf ein spezielles Sparkonto gehen, worauf sie nicht zugreifen kann, bis sie fertig ist, mit ihrer Ausbildung. Dazu kommen noch Unterhaltungskosten, Freizeitkosten, Klamotten und alles was sonst noch so anfällt. Bisher hatten wir noch keine Wohnung (.. lebten beide bei den Eltern).
Draggy hat geschrieben:Für mich ist aber 600 Euro durchaus viel Geld im Monat. Eigentlich könnte man dann in der Preisklasse von 1000 € Gesamtkosten sprechen. Meine Freundin müsste ich auch durchfüttern, die die 400 €, die sie im Monat bekommt, auf ein spezielles Sparkonto gehen, worauf sie nicht zugreifen kann, bis sie fertig ist, mit ihrer Ausbildung. Dazu kommen noch Unterhaltungskosten, Freizeitkosten, Klamotten und alles was sonst noch so anfällt. Bisher hatten wir noch keine Wohnung (.. lebten beide bei den Eltern).
Mal ehrlich - wenn deine Freundin ihr Geld lieber spart und nicht bereit ist, für euer gemeinsames Leben auch ihren Beitrag zu leisten, dann würde ich nicht mit der Frau zusammenziehen. Deine Freundin ist ja sicher volljährig, sonst hätte sie kein Auto. Von wem stammt die Idee mit diesem Konto?
Wenn es für dich in Ordnung ist, dass sie nicht die Hälfte der anfallenden Kosten trägt, dann könnt ihr sicher eine andere Lösung finden. Wenn jemand seinen Lohn, auch wenn der nur gering ist, komplett spart und sich alles von mir bezahlen lassen möchte, dann würde ich mich ausgenutzt fühlen. Sie könnte ja wenigstens einen symbolischen Beitrag von 200 oder 300 Euro leisten, findest du nicht? Möchtest du für die nächsten zwei Jahre alles für sie bezahlen? Müsstest du auch für ihr Auto aufkommen? Ich würde mir diese fixe Idee wirklich noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Ich muss sagen, dass ich unter solchen Voraussetzungen vorläufig keine gemeinsame Wohnung beziehen würde. Es kann nicht sein, dass nur einer von euch beiden alles bezahlt und der andere sein Geld spart. Das ist wirklich eine ungewöhnliche Voraussetzung. Einen Sparvertrag kann man kündigen oder ruhen lassen. Zahlen die Eltern deiner Freundin die Kosten, die für ihr Auto entstehen, weiter? Oder beteiligen sie sich an eurer neuen Wohnung, die ihr noch finden müsst, da ja die Tochter nichts dazugeben will? Für eure gemeinsame Zukunft sind das ganz schlechte Voraussetzungen. Vielleicht könnt ihr da noch etwas ändern.
Draggy hat geschrieben:Für mich ist aber 600 Euro durchaus viel Geld im Monat. Eigentlich könnte man dann in der Preisklasse von 1000 € Gesamtkosten sprechen. Meine Freundin müsste ich auch durchfüttern, die die 400 €, die sie im Monat bekommt, auf ein spezielles Sparkonto gehen, worauf sie nicht zugreifen kann, bis sie fertig ist, mit ihrer Ausbildung. Dazu kommen noch Unterhaltungskosten, Freizeitkosten, Klamotten und alles was sonst noch so anfällt. Bisher hatten wir noch keine Wohnung (.. lebten beide bei den Eltern).
Tja, das wäre für mich ebenfalls ein Grund, vom gemeinsamen Zusammenleben erstmal abzusehen. Wie wollt ihr das denn bitte machen? Das geht doch gar nicht und in gewisser Weise ist es doch für dich auch nicht fair, wenn du alle Kosten bestreiten musst. Warum muss deine Freundin ihr Gehalt denn sparen, bis sie mit der Ausbildung fertig ist? Wer bestimmt das, ihre Eltern oder sie? Ist sie denn nicht volljährig? Das sind alles Fragen, die noch offen stehen und die für mich eine gemeinsame Wohnung absolut unmöglich machen. Es geht nicht, dass ein Teil nur spart und der andere zahlt alles.
Dass Mietwohnungen einen sehr großen Teil des Einkommens verschlingen, haben wir auch schon festgestellt. Um eine wirklich günstige Wohnung zu bekommen, muss man sehr viele Abstriche machen und überlegen wo man am besten hinzieht. In den meisten Fällen, sind die Wohnungen am teuersten, wenn man in die Stadt zieht. Wenn man sich eher was Ländliches sucht, kann man bedeutend mehr sparen. Nicht nur 50 Euro, sondern gleich mal 100 oder 200 Euro für die gleiche Quadratmeter Zahl. Auch ist es nicht so angebracht, sich eine Wohnung zu suchen, die vor Tourismus nur so erblüht.
Wir haben bei uns einen Tourismus Punkt in der Nähe und da haben sich die Preise in den vergangenen Jahren verdoppelt, da die Nachfrage an Wohnungen hier so hoch und begehrt ist. Günstig kann man bei uns eigentlich nur noch an anliegenden Dörfern wohnen oder halt in Neublocksiedlungen, wo man 20 Wohnungen in einem Haus hat. Leider ist da natürlich dann auch bei uns der Arbeitsweg recht lang und man zahlt hier beim Benzin wieder ordentlich drauf.
Man kann hier eigentlich nur durchrechnen und überlegen wie man am günstigsten kommt, wenn man den Arbeitsweg und andere Sachen mit einbezieht, die dann auch nochmal extra kosten und sich dann auf die Suche machen, nach einer passenden Wohnung die alle Vor und Nachteile mit einbezieht.
@Draggy, wenn Du davon schreibst, dass Du Deine Freundin "durchfütterst", wäre es dann nicht sinnvoll, noch zu warten, bis man zusammenziehen kann? Ich verstehe auch nicht, wieso die Ausbildungsvergütung Deiner Freundin gespart werden soll, immerhin kann man ja auch einen Teil sparen, den anderen Teil zur freien Verfügung der Freundin überlassen. Aber solange sie sich scheinbar nicht wirklich an den Kosten beteiligen kann, ist es vielleicht wirklich besser, die Ausbildung, zumindest Deine, abzuwarten und dann zu schauen, dass Du danach eine Anstellung bekommst, mit der Du eine Wohnung etwas besser finanzieren kannst. Aber ich würde Dir schon raten, erst einmal auf den Zusammenzug zu verzichten und dann, wenn Du wirklich eine eigene Wohnung möchtest, erst einmal allein da einzuziehen. Deine Freundin kann Dich ja besuchen und Ihr könntet auch mal ein Probewohnen über ein paar Tage, ein paar Wochen versuchen. Dann lässt sich diesbezüglich auch bestimmt eine Entscheidung treffen.
Gerade wenn man noch in der Ausbildung steckt, wird man sehr wenig Geld verdienen und alles als sehr teuer empfinden. Als ich noch in der Ausbildung war, hätte ich nie im Leben daran gedacht, mir eine eigene Wohnung zu nehmen - es sei denn die Arbeitsstelle wäre so weit weg, dass ich nicht in der Lage wäre, rechtzeitig morgens zur Arbeit zu kommen.
Dann würde ich doch lieber so lange warten, bis beide mit der Ausbildung fertig sind und dann richtiges Geld verdienen. Dann reißt die Miete auch nicht gleich so ein großes Loch im Budget.
Es kommt ja auch darauf an wo ihr eure Wohnung mieten wollt? Im Vergleich sind die Mieten außerhalb der City geringer als direkt im Stadtkern beispielsweise. Ich habe für eine 3 Raumwohnung mit ca. 70qm und einem großen Balkon schon knapp 700€ bezahlt. Dazu kommt auch noch Strom. Das war mir auch zu teuer.
Es wurde ja schon genannt dass es in manchen Gegenden besonders teuer ist zu wohnen, aber auch bestimmte Wohnungen sind von Hause auch schon recht teuer wenn sie zum Beispiel aufwendig saniert wurden oder der Denkmalschutz mit seinen Forderungen sich durchsetzte.
Ich bin ja auch Hausbesitzer und ich weiß dass jeder Handschlag der Handwerker richtig Geld kostet. Auch werden die erforderlichen Baumaterialien immer teurer und die Technik wie eine neue Heizung auch. Dazu kommen noch die oft irrigen Vorschriften unserer Regierung die manchmal gar nicht wissen was sie eigentlich anrichten. Ganz zu schweigen von den ständig steigenden Grundstückskosten. Nicht alle Kosten können auf den Mieter umgelegt werden und trotzdem muss sich das alles rechnen. Wer für ein Haus meinetwegen 100 000 Euro bezahlt hat und noch einmal dieselbe Summe investieren muss um es wohnlich zu machen und auf den neuesten Stand zu bringen der kann es sich einfach nicht leisten dass seine Wohnung nur Verluste einbringt. Ich denke jeder kann zumindest grob überschlagen wie lange es dauert bis zumindest die Einstandskosten wieder raus sind. Dazu kommen immer noch die laufenden Kosten die durch Verschleiß und Ersatz entstehen. Eine neue Heizung ist mindestens alle zehn Jahre fällig, neue Fenster nach 20 Jahren, Armaturen und Fußböden sind nach spätestens 15 Jahren abgewohnt und so weiter.
Wer eine Wohnung vermietet der macht das ja nicht aus einer sozialen Ader heraus sondern er möchte Geld verdienen oder sie später für seinen Ruhesitz verwenden. Wenn ich den Ärger und den Aufwand bedenke den selbst der ruhigste Mieter mit sich bringt oder den jährlichen Kampf mit dem Finanzamt dann wundere ich mich eigentlich dass es noch so viele Vermieter gibt. Ich halte die Mietpreise wirklich für angemessen, mal von einigen Luxuswohnungen abgesehen. Das was die Mieten richtig verteuert ist die sogenannte zweite Miete. Die Nebenkosten müssen voll umgelegt und durch den Mieter auch bezahlt werden. Im Moment sind sie fast so hoch wie die Miete und ich persönlich gehe davon aus dass sie noch weiter steigen wird.
Ich bin ja ein Kind der DDR, dort waren die Mieten vorgeschrieben und staatlich reglementiert. Ich wohnte mit meinen Eltern bis 1980 in einem Dreifamilienhaus mit gemeinsamen Plumpsklo auf dem Hof und versiffter Pinkelrinne, und das in einer doch größeren Stadt. An Miete wurde etwas über 20 Mark gezahlt. Was sich für Mieter traumhaft anhört war für den Vermieter ein Albtraum denn er musste davon sein Haus erhalten. Das Haus war total baufällig, die Fenster verrottet, das Dach undicht, im Winter fror die außen am Haus angebrachte Leitung für das Wasser und das Abwasser zu, im Keller gab es auch keinen Strom und so weiter. Ich glaube Dachrinnen gab es auch nicht oder es fehlte mittendrin ein Stück vom Fallrohr. Selbst wenn der Vermieter sein Eigentum erhalten wollte, es ging einfach nicht. Handwerker und vor allem Material waren nicht zu bekommen, höchstens für Westgeld. So eine Wohnung muss schon kostendeckend sein oder zumindest sich in diesem Bereich ungefähr befinden, mit Billigmieten ist das nur auf Kosten des Komforts möglich. Wohnungen die zum Teil heute noch so ausgehen gibt es immer noch, es gibt sogar ein gewisses Klientel welches dort einzieht. Aber da muss ich sagen dass ich solch eine Umgebung nicht möchte und lieber etwas mehr Geld bezahlen würde, auch wenn ich es mir eigentlich nicht leisten könnte.
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