Jäger erschießt Mann weil er ihn für Tier hält
Ich habe gerade diese Nachrichten gelesen und muss sagen, ich bin schockiert! Ein Jäger soll bis morgens in seinem Jägersitz gesessen haben und dort auf Tiere gewartet haben. Dann hörte er ein Rascheln im Maisfeld, schaute laut Zeitung nach unten und dachte es sei ein Wildschwein und erschoss in diesem Moment einen 26-jährigen jungen Mann der wohl von einem Mittelalterfest auf dem Weg nach Hause war und durch das Maisfeld
eine Abkürzung nehmen wollte.
Der Jäger wurde nicht belangt. Ihm droht keine Strafe, da er den Mann ja nicht vorsätzlich getötet hat, sondern aus Versehen. Da er ihn ja für ein Tier gehalten hat. In solchen Momenten frage ich mich, ob da die Justiz schläft? Es kann doch nicht sein, dass ein Jäger einfach davon kommt, nur weil er sich mal "versehen" hat. Wenigstens der Jagdschein sollte ihm entzogen werden. Wenn ich aus "Versehen" jemanden umfahre, weil er ohne dass ich es ahnen kann, auf die Straße fällt/läuft, werde ich auch belangt. Zwar vielleicht nicht mit der gesamten Härte (was ich nicht mal weiß) aber Teilschuld bekomme ich mindestens. Wie kann so etwas bitte sein?
Das hört sich so kurios an, dass man es sich wirklich gar nicht vorstellen kann, dass dem Mann gar keine Konsequenzen treffen sollen. So einfach geht dass doch gar nicht. Wurde dort gesagt das er weder zivilrechtlich noch strafrechtlich belangt wird?
Wenn das wirklich so ist und dem Jäger wie du sagst nicht mal der Jagdschein entzogen wird, dann ist das schon eine ganz schöne Schweinerei. Bei jedem Polizisten der Jemanden anschießt wird doch auch überprüft ob das gerechtfertigt war und ein Jäger darf mal so eben einen erschissen und kommt komplett davon? Wenn er sich nichtg absolut sicher ist, dass es sich um ein Wildschwein handelt, dann darf er eben auch nicht schießen. Und sollte dann auch die Konsequenzen für sein Handeln tragen müssen.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das so gehen kann. Es ist ja auch so, dass es in anderen Berufsgruppen auch passieren kann, das jemand erschossen wird, bei Polizisten beispielsweise. Im Umkehrschluss würde das ja heißen, das jeder Polizist einfach drauf losschießen kann, wenn es aus Versehen passiert. Ich kann mir das so nicht vorstellen und bin der Meinung der Jäger sollte auch dafür belangt werden. Ein junger Mann ist ja nun auch nicht mal annähernd so im Aussehen, wie ein Wildschwein. Ich kann diese Verwechslung nicht verstehen.
Bei uns wurde vor kurzem ein freilebender Wolf von einem Jäger erschossen. Angeblich dachte der Jäger, dass es sich um einen wildernden Hund handeln würde und erschoss den Wolf dann. Untersuchungen haben dann ergeben, dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelte, der wohl von Polen zu uns herüber kam. Es waren vielen Leute darüber entsetzt und geschockt, da der Wolf schon vorher hier in den Wäldern gesehen wurde.
Es hieß dann auch, dass der Jäger wohl vor Gericht gestellt werden würde und wahrscheinlich seinen Jagdschein abgeben müsste. Es waren sich viele darüber einig, dass der Jäger gesehen haben muss, dass es sich nicht um einen wildernden Hund handelte. Soweit ich weiß, wurde der Jäger aber auch nicht bestraft.
In dem Fall, wo der Jäger den jungen Mann aus Versehen erschoss, kann ich gar nicht glauben, dass er keine Strafe zu warten hat. Es war vielleicht ein Versehen, weil er wirklich dachte, dass es sich um ein Wildschwein handelte, aber dann schaue ich doch genauer hin, bevor ich ein anderes Tier erschieße, was ich gar nicht erlegen will. Und ein Mensch geht schließlich aufrecht und sollte doch von einem Wildschwein zu unterscheiden sein. Bei einem Wolf und einem Hund ist das sicherlich schon schwieriger. Ich finde auch, dass der Jäger dann wenigstens seinen Jagdschein abgeben sollte und auch irgendeine Form der Strafe bekommen sollte. Selbst wenn es ein Versehen war, ist es irgendwo Mord, weil der junge Mann nun tot ist. Alleine für die Familie des Verstorbenen fände ich das wichtig.
Ich finde, dass das eine bodenlose Frechheit ist, denn so etwas darf wirklich nicht passieren. Es passiert bei Treibjagden immer wieder, dass ein Jäger einen Hasen für einen Luchs hält und erschießt (Luchse darf man ja normalerweise auch nicht erschießen). Wenn er sich danach selbst anzeigt, kommt er ohne Strafe davon.
Aber wenn man einen Menschen mal so aus "Versehen" tötet, müsste das bestraft werden, denn für seine Familie macht es keinen Unterschied, ob er von einem Auto erfahren oder von einem Jäger erschossen wurde, doch wenn der Jäger dafür nicht bestraft werden würde und der Autofahrer logischerweise schon bestraft würde, ist das nicht gerechtfertigt.
Ich habe mir die Nachricht mal angesehen. Da steht sogar, dass der junge Mann bei einem Maisfeld erschossen wurde, wo er also sichtbar war, nicht verdeckt von Maiskolben, nicht in einem Maisfeld. Wenn der Jäger von seinem Hochsitz sehen konnte, wohin er schoss, musste er auch feststellen können, dass es sich nicht um eine Wildschwein handelte, sondern um eine hoch aufgerichtete Gestalt. Das dürfte ein Riesenunterschied sein. Dem Jagdschein liegen sicherlich auch Vorschriften zugrunde, die der Jäger meiner Meinung nach nicht beachtet hat. Er durfte nicht einfach drauflos schießen.
Dass er ohne Strafe davonkommt, obwohl er einen Menschen erschossen hat, kann ich nicht verstehen. Aber wer sagt das eigentlich, dass er keine Strafe zu erwarten hat? Denn der junge Mann ist doch erst Ende vergangener Woche erschossen worden? Eine Tötung aus Versehen dürfte wohl nicht richtig sein, wenn man das nachvollzieht.
Das ist ja nicht der erste Fall, in dem ein Jäger auf Menschen oder Haustiere schießt. Bisher habe ich auch noch nie gehört oder gelesen, dass ein Jäger deswegen mal wirklich zur Verantwortung gezogen wurde. Im Fall der Haustiere behaupten die Jäger dann einfach, dass diese gewildert hätten, selbst wenn das nicht der Fall war. Bei Menschen heißt es dann, dass diese sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten hätten und nicht von einem Tier abgrenzbar gewesen seien. Ob das immer so stimmt, wage ich doch zu bezweifeln. Ich bin grundsätzlich gegen die Jagd, aber wenn man schon jagen geht, sollte man auch die Augen aufmachen und erst abdrücken, wenn man sich absolut sicher ist, dass man das Lebewesen, das man im Visier hat, auch wirklich treffen will. Ich würde den meisten Jägern da keine Absicht unterstellen, wenn sie auf Menschen schießen. Bei Haustieren ist das vielleicht noch ein bisschen anders. Aber mindestens ist da eine ganz große Nachlässigkeit im Spiel und in ein paar Fällen, gerade bei Haustieren, sicher auch ein bisschen Absicht.
Ich bin auch der Meinung, dass man diesen Jäger belangen sollte. Natürlich bringt das niemandem mehr etwas, da der junge Mann ja gestorben ist. Aber der Jäger sollte mit seiner Nachlässigkeit eben auch nicht durchkommen. Wenn jemand nicht in der Lage ist, sein Ziel richtig zu erkennen, darf er keine Waffe verwenden. Ich meine, dass die Inhaber eines Jagdscheins auch nicht weiter überprüft werden. Das müsste man ändern. Bis dahin wird es weiterhin Unfälle mit Jägern geben, die oft vermeidbar wären.
Leider ist es nach dem deutschen Rechtssystem kaum verwunderlich, dass der Jäger keine Strafe zu erwarten hat. Hier schläft die Justiz eindeutig. Der Mann hat fahrlässig gehandelt. Der erste Schritt wäre auf jeden Fall der sofortige Entzug des Jagdscheins, da der Mann ja anscheinend nicht in der Lage ist, zu jagen. Für diese Fahrlässigkeit sollte er aber auch belangt werden, finde ich. Es sollte zumindest zu einer satten Geldstrafe kommen, wenn nicht sogar zu einer Haftstrafe. Man kann doch nicht einfach von Geräuschen aus darauf schließen, dass man auf ein Tier anstatt auf einen Menschen schießt. Das war totale Fahrlässigkeit und muss eben belangt werden. Dieser Mann sollte nie wieder eine Waffe in die Hand bekommen.
Sorry, wenn ich das mal so direkt sage. Aber hier wird ein Blödsinn verbreitet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Jäger. Es ist also nicht so, dass ihm rein gar nichts passieren wird. Nachlesen kann man das bei Welt Online.
Auch andere Artikel, welche bei Google recht weit oben erscheinen, schreiben, dass ermittelt wird. Außerdem wird das eben nicht nur bei der Staatsanwaltschaft bearbeitet. Auch der Jagdverband wird prüfen, ob dieser Mann alle erteilten Jagdlizensen abgeben muss.
Ich halte das ganze auch ein wenig für Humbug, wenn ich das sagen darf. Ein Verfahren in der Hinsicht, ganz besonders wenn es um Tötung (!) geht, ob fahrlässig oder nicht, dauert doch nicht mal eben eine Woche. Das sagt einem der gesunde Menschenverstand und die Tatsache, dass Bürokratie auch sonst in Deutschland immer einen langen Weg geht.
Zum Sachverhalt: Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Jäger ohne jede Strafe davon kommt. So etwas mag in einem "banalen" Haustierfall noch passieren, in dem angeblich aus versehen eine arglose Hauskatze oder ein entlaufener Schäferhund abgeknallt wurden. Aber in einem solchen Fall, in dem ein Mensch zu Tode kam, wird wohl kaum per Blitzverfahren einfach mal so auf Unschuld plädiert. Wer kann denn schließlich beweisen, dass der Jäger den Mann nicht erkannt hat und als solchen identifizieren konnte. Und falls das der Wahrheit entspricht- es bleibt eine fahrlässige Handlung, ein Jäger kann nicht einfach eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnehmen, abdrücken und danach feststellen, ups, da hat mich meine Wahrnehmung im Stich gelassen, hab ich wohl einen Menschen erschossen.
Trotzdem ist der ganze Fall höchst absurd. Was Jäger sich manchmal leisten, ist weniger eine Frechheit als einfach nur schockierend. Mit diesem Beruf geht eine Verantwortung für Mensch und Tier einher, man hält eine Waffe in der Hand, die eben ganz sicher! töten kann und da muss man wachsam sein. Ein LKW-Fahrer ist wachsam, wenn er spät abends im Winter über die Autobahn rollt. Ein Pilot ist wachsam. Ein Arzt ist wachsam. Und sie alle stehen für die Fehler gerade, die sie verursachen, wenn sie es gerade eben nicht waren. Und das gehört zum Beruf dazu und das wissen die Menschen auch, sie haben sich dazu entschieden. Und genau so sollte es auch mit Jägern gehandhabt werden, diese haben gewiss keine Sonderstellung in unserer Gesellschaft.
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