Eheliche Adoption und die Oma ist sauer

vom 09.09.2012, 15:41 Uhr

Herr und Frau A. sind verheiratet. Frau A. brachte in die Ehe in Kind mit. Der leibliche Vater des Kindes, hat sich nie um das Kind gekümmert und auch nie Unterhalt bezahlt. Allerdings hat das Kind Kontakt zu der leiblichem Oma O. väterlicherseits. Herr A. möchte das Kind nun adoptieren, da er das Kind wie sein eigenes aufzieht und sehr liebt. Außerdem will man eine gemeinsame Familie sein. Der leibliche Vater hat da auch nichts dagegen. Nun ist die leibliche Oma O. aber sauer und möchte das nicht.

Kann die Großmutter da irgendwas machen? An der Beziehung zum Enkelkind verändert sich ja eigentlich nichts? Hat sie ein Einspruchsrecht oder ist das alleine Sache der leiblichen Eltern?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Was die Oma will oder nicht, spielt hier keine Rolle.. Sie besitzt nicht das Sorgerecht und hat damit auch keinen Anspruch darauf, zu entschieden, ob das Kind adoptiert wird oder nicht. Den einzigen Anspruch den sie als Oma hat, ist das Besuchsrecht, welches sie im Notfall vor Gericht einklagen kann. Alles andere geht die Oma nichts an. Kein Sorgerecht bedeutet auch kein Mitspracherecht. Großeltern können nur vor Gericht das Besuchsrecht einklagen. Was eine Adoption angeht, geht sie nichts an. Wenn der leibliche Vater damit einverstanden ist, dann geht so eine Adoption auch sehr schnell.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn der leibliche Vater nichts dagegen hat, dass der neue Partner der Mutter das Kind adoptiert, dann kann sich die leibliche Oma auf den Kopf stellen. Sie wird nichts daran ändern können. Außerdem verliert sie ja nicht ihren Oma - Status. Sie ist die Großmutter und das Kind weiß das auch und hat ein gutes Verhältnis zu ihr. Das ist doch schon viel wert, ich könnte mir gut vorstellen, dass die meisten Frauen, wenn der Vater des Kindes sich nicht darum kümmert, auch nicht unbedingt den Kontakt zur Familie des Erzeugers sucht bzw. aufrecht erhält. Insofern könnte sich die Oma eher bei ihrem desinteressierten Sohn bedanken, als sich darüber aufregen, dass das Kind auf dem Papier einen neuen Vater bekommt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie eine rechtliche Handhabe hat, sie hat sicherlich weder das Sorgerecht noch das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Die hat höchstens der Vater und somit kann auch nur er da was machen.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hat man denn die Oma mal gefragt, warum sie dagegen ist? Ich kann mir nämlich vorstellen, dass es nicht nur emotionale Gründe gibt. Rein vom rechtlichen kann sie zwar nichts dagegen machen. Aber man sollte sich ihre Argumente einmal anhören.

Auch wenn es jetzt heißt, dass sich bei der Beziehung zwischen Kind und Oma nichts ändern wird, so sieht es rechtlich ganz anders aus. Jetzt könnte die Oma einen Umgang mit dem Kind sogar einklagen. Ist die Adoption rechtsgültig, so hat die Oma auch keinerlei Rechte mehr gegenüber dem Kind. Denn es besteht offiziell kein verwandtschaftliches Verhältnis mehr.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Wenn die Oma so interessiert an dem Kind ist, hätte sie dafür sorgen können, dass ihr Sohn in der Vergangenheit sich mehr, beziehungsweise überhaupt um sein Kind kümmerte und auch Unterhalt bezahlte. Jetzt wo das Kind in die Familie voll integriert werden soll, hat sie etwas dagegen. An das Wohl des Kindes denkt sie in solch einem Moment aber nicht, oder?

Wenn es in der Vergangenheit keine Probleme für die Oma gab, das Kind zu sehen, wird das auch in Zukunft nicht sein. Warum sollte der neue Vater die Besuche bei der bisherigen Oma einschränken wollen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Na wenn die Mutter bisher den Umgang zu der Oma zugelassen hat, dann wird sie ihn jetzt wohl kaum unterbinden. Denn das Sorgerecht oblag der Oma ja auch nie. Großeeltern haben zwar ein gewisses Umgangs- und Besuchsrecht, aber wenn die Mutter nicht wollen würde kann sie das auch jederzeit unterbinden. Von daher wird sich an der Beziehung zwischen der Oma und dem Enkelkind nur dann etwas ändern, wenn die Oma sogar nicht einlenkt und sich in diesem Fall total querstellt, ansonsten ist dafür kein Anhaltspunkt sichtbar.

Für das Kind und die Familie ist es doch toll. Das Kind bekommt gefestigte Verhältnisse. Der leibliche Vater scheint sich auch zu freuen, tritt er so doch seine Rechte und Pflichten ab und die Oma kann zum Glück gar nichts dagegen unternehmen außer vielleicht einsehen, dass Niemand ihr das Oma-sein wegnehmen möchte und sie trotzdem die Omi bleibt.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Da kann man als Großmutter nichts machen, wenn die leiblichen Eltern beide mit dieser Adoption einverstanden sind, dann kann diese auch reibungslos über die Bühne gehen, ganz egal ob die Großmutter irgendetwas dagegen hat oder nicht. Außer natürlich, wenn sie Beweisen kann, dass das Kind in der Familie nicht gut aufgehoben sein wird.

Wenn die Mutter aber auch nur einen Funken Anstand besitzt und die Großmutter sich dem Kind gegenüber angemessen verhält, dann wird sie den Kontakt weiterhin erlauben. Ich bin der Meinung, dass die Großmutter deswegen darauf bauen sollte, eine gute Beziehung zur Mutter des Kindes und auch zu ihrem Ehemann zu erstellen und aufrecht zu erhalten, damit sie ihr Enkelkind weiterhin sehen darf. Damit wäre doch nichts verloren, vor allem, wenn das Kind bereits dauerhaft bei den Eheleuten im Haushalt lebt und das einzig Neue an der Situation die Adoption wäre.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Die Oma hat keine rechtliche Handhabe, jedoch dürfte man ja an einer Einigung interessiert sein. Ich würde daher das Gespräch mit ihr suchen und ihr erklären, dass das nicht bedeutet, das sie das Kind nicht mehr sehen kann oder der Kontakt abgebrochen wird. Es ist und bleibt ja die Oma.

Sie hat sicherlich nur Angst, dass sie das Kind nicht mehr sehen kann. Gerade ältere Leute verstehen das alles nicht so gut. Früher war eben alles ein bisschen anders, als heute. Was hat man ihr denn bis jetzt gesagt? War sie sonst nett zu dem neuen Partner?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@Cid: Und wie will eine Großmutter den eigenen Sohn beeinflussen? Mehr als mit ihm reden kann sie nicht. Ein ein gestörtes Vater-Kind-Verhältnis hat erst mal nichts mit den Großeltern zu tun. Denn diese können nicht die Verantwortung des Vaters einfach übernehmen.

Und genauso wenig können Eltern den Umgang zu den Großeltern einfach unterbinden. Dafür muss es, genauso wie gegenüber leiblichen Elternteilen, entsprechende Gründe geben, welche das Kindeswohl gefährden. Solange eine Adoption nicht vollzogen ist, kann die Oma eben auch den Umgang mit dem Enkel vor Gericht durchsetzen. Danach eben nicht mehr.

Da nutzen vorher große Versprechungen nichts. Und der Großmutter wird es eben darum gehen, dass sie danach nichts mehr machen kann, wenn die Mutter und der Adoptivvater den Kontakt zum Enkel unterbinden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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