Austeilen, aber nicht einstecken können?

vom 09.09.2012, 13:23 Uhr

Als ich den Thread Wie leicht seid ihr zu provozieren oder reizbar? geschrieben habe, ist mir eingefallen, dass es Menschen gibt, die wirklich gut austeilen können und die Menschen bis aufs Blut provozieren können. Aber selber sind sie überhaupt nicht bereit auch mal einstecken zu können, wenn man zum Gegenschlag ausholt. Es gibt Menschen, die wirklich gut verbal austeilen können aber nicht vertragen können, wenn man genauso auch mal zu ihnen ist.

Gehört ihr auch zu dem Typ Mensch, der austeilen kann, aber nicht einstecken kann? Wie macht sich das bemerkbar? Kennt ihr Menschen, die in nichts zurückstecken, wenn sie austeilen, aber gleich die beleidigte Leberwurst spielen, wenn man auch mal bei ihnen versucht auszuteilen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es kommt ganz darauf an wer mich kritisiert, warum man mich kritisiert und wie man mich kritisiert. Sachliche und konstruktive Kritik finde ich gut. Und was die Seitenhiebe betrifft und kleinen Sticheleien unter Freunden: sowas vertrage ich eigentlich ganz gut. Ich stichel selber aber auch ganz gerne und wer gerne neckt, der muss zwangsläufig auch einstecken können, weil man damit eben auch zur Zielscheibe wird.

Das darf aber eben auch nicht jeder. Und wenn das die falsche Person tut, dann gibt es direkt wieder was zurück. Wenn ich aber mal an der Reihe bin, dann muss man das auch mal tapfer schlucken und sich mit den anderen über sich selbst freuen. Manchmal ist es auch lustig, obwohl es eben auf die eigenen Kosten geht.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich denke, dass man ohne das eine nicht das andere darf. Deswegen denke ich, dass es wirklich so sein sollte, dass man, wenn man immerzu austeilt, auch mal etwas einstecken sollte, was Kritik angeht, solange es freundlich und sachlich bleibt und man nicht beleidigend wird. Ich finde nämlich, dass in so einer Situation wirklich "gleiches Recht für alle" gilt und dass jemand, der gerade was einstecken musste, auch ruhig mal Kontra geben darf.

Aber ich habe es auch meist so erlebt, dass genau die Menschen, die immer nur am austeilen sind, andere Leute kritisieren und manchmal sogar dabei beleidigend werden, die sind, die selbst keine Kritik vertragen und dann immer gleich wütend werden, wenn man ihnen mal die Meinung sagt. Ich finde so was traurig und ich muss sagen, dass man dann wirklich an sich selbst arbeiten sollte, wenn man andere nur kritisieren kann aber selbst keine Kritik akzeptiert.

Bei mir war es früher, als ich noch etwas jünger war, zum Teil ganz schlimm und von manchen Personen habe ich wirklich keine Kritik angenommen, was meist daran lag, dass ich diese Personen zum Beispiel nicht respektiert habe und mir dann gedacht habt, dass sie es nicht wert sind mich zu kritisieren (ich weiß wie schlimm das klingt). Inzwischen habe ich aber daran gearbeitet und gelernt, dass Kritik eigentlich etwas gutes ist, weil man sich durch diese Kritik nur noch verbessern kann. Deswegen versuche ich Kritik, wenn sie ernst gemeint ist und sachlich, immer umzusetzen und ich denke, dass mir das schon einiges gebracht hat.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich finde, dass wenn man jemanden stark beleidigt oder einfach nur an meckert, dann sollte man auch ab können, dass das selbe mit ihm passiert. Ich selber bin ein Mensch der beides abkann. Ich meckere Leute aber auch nicht stark an, sondern bleibe meistens sehr dezent. Wenn man schon jemanden verbal attackiert, dann sollte man es auch abkönnen, das andere ihre Meinung sagen. Ich finde es lächerlich, wenn einige andere stark beleidigen und wenn die sie es dann zurück bekommen fangen sie an zu weinen. Wenn man schon so sensibel ist, dann sollte man eigentlich wissen, wie sich das anfühlt und sollte es lassen. Wenn man aber über andere austeilt und es dann zurück bekommt, dann finde ich es gut, wenn man darüber steht und es auch akzeptieren kann.

Wenn man das eine kann, dann sollte man auch das andere können. Entweder oder, aber nur eins ? Das finde ich nicht gut und sehe es auch nicht ein, wenn sich Menschen so verhalten.

» Sunshinex33 » Beiträge: 345 » Talkpoints: 1,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin da recht ausgeglichen. Das heißt ich kann sowohl austeilen als auch einstecken. Allerdings muss ich gestehen, dass ich auch mal dazu neige Kritik sehr persönlich zu nehmen und erst einige Tage später merke, dass ich total empfindlich reagiert habe. Aber dann ist die Sache auch vergessen, schließlich bin ich nicht nachtragend.

Meine Cousine dagegen ist so ein typisches Beispiel. Sie ist angriffslustig und der Meinung sie sei immer im Recht. Sie kritisiert an Allem herum und denkt sie wäre unfehlbar. Stößt sie dabei auf jemanden der sich das nicht gefallen lässt und zurück verteilt, wird sie aggressiv und die Person ist bei ihr unten durch. Auch Tage später ist sie sich keiner Schuld bewusst. Ich finde ihr Verhalten einfach nur ätzend und empfinde sie als Person als sehr schwierig und kompliziert. Ich habe ihr dies auch schon öfter gesagt, doch ihr ist es egal. Ich frage mich ob Leute wie sie es nicht merken, dass sie nicht zu den beliebtesten Mitmenschen gehören. Denn ich meide solche Charakter Typen und dies tun viele andere bestimmt auch.

» mimi » Beiträge: 263 » Talkpoints: 0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann eigentlich nicht besonders viel einstecken und aus diesem Grund teile ich auch nicht aus, da ich auch eigentlich gar nicht das Bedürfnis daran habe. Ich weiß nicht, wieso ich anderen Menschen ständig auf die Füße treten soll oder sie sonst irgendwie kränken soll, daran sehe ich keinen großen Sinn und ich bin da eher friedlich, wenn man mich in Ruhe lässt, dann bin ich auch sehr friedlich. Meine Großmutter teilt extrem hart aus, kann allerdings gar nicht einstecken. Wenn man ihr nur 20% von dem was sie sagt verbal zurückgeben würde, dann wäre sie sofort extrem beleidigt. Das finde ich anstrengend, weil man sich selbst auch nicht immer Kontra anhören möchte, wenn man selbst nichts loslassen darf.

Eine Klassenkameradin hat mich mehrmals gegen meinen Willen an der Jacke angefasst, weil sie so weich ist, obwohl ich ihr das auch mehrmals gesagt habe, dass sie es bitte unterlassen soll. Außerdem durchlöchert sie mich regelmäßig mit unangenehmen Fragen oder gibt Kommentare zu meinen schulischen Leistungen, Klamotten und Essgewohnheiten ab. Ich habe mir das ungefähr zwei Monate angehört, bis ich ihr meine Meinung und einen extrem fiesen Spruch an den Kopf geworfen habe, über den meine ganze Klasse noch lachen musste. Ihr ging es dabei nicht gut, was mir auch bis zu einem gewissen Grad leid tut, allerdings sollte man auch Rücksicht auf mich nehmen, wenn ich wochenlang beziehungsweise schon zwei Monate so genervt werde.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bei mir kommt es immer auf die Situation an, insbesondere von wem Kritik kommt und wie sie kommt. Ich neige dazu, dass ich mir ziemlich viele Sachen gefallen lassen, bis das Fass eben voll ist und dann explodiere ich aber.

Meine Mutter ist in dieser Hinsicht ganz schlimm. Ich habe oft das Gefühl, dass sie sich selbst für eine unfehlbare Heilige hält. Sie verträgt nicht mal 5% von dem, was sie anderen tagtäglich an den Kopf knallt. Dann kommen ganz schnell falsche Tränen und 5 Minuten später werde ich von meiner Schwester angeschnauzt, was für ein undankbares Miststück ich sei und dass unsere Mutter doch so viel für mich getan hätte. Nur weil man jemanden kritisiert für manche Verhaltensweisen, heißt das noch lange nicht, dass man die ganze Person ablehnt. Aber offenbar gibt es Menschen, die diesen kleinen aber feinen Unterschied gar nicht verstehen können oder wollen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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