Arbeitskollegen auch privat treffen - Wer machts?

vom 09.09.2012, 10:33 Uhr

Vor kurzem sagte mein Freund, dass eine Arbeitskollegin ihn und mich zu sich zum grillen eingeladen hätte. Ihr Freund wäre dann auch dort und seine Kollegin sagte, dass sie gerne mal seine Freundin kennenlernen würde. Leider hatten wir an dem Tag schon eine andere Verabredung und mussten ihr dann absagen.

Erst fand ich es dann schon komisch, dass sie uns eingeladen hatte. Aber ich dachte, dass es einfach nett gemeint war. Ich habe hier kaum Freunde und bin eigentlich immer ganz glücklich, wenn sich eben die Möglichkeit bietet, jemand neues kennenzulernen. Aber oft sagt man ja, dass Arbeitskollegen eben solche bleiben sollte und man dann eher berufliches und privates trennen sollte. Allerdings habe ich in der Ausbildung auch eine Kollegin gehabt, mit der ich mich sehr gut verstanden habe und mit ich dann auch privat hin und wieder etwas unternommen habe. Wir hatten auch deswegen nie Probleme. Wie ist es bei euch? Habt ihr auch privat Kontakt zu Kollegen oder trennt ihr das ganz strickt und habt da schon mal schlechte Erfahrungen gemacht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn ich mich mit Arbeitskollegen gut verstehe, treffe ich sie auch privat. Ich finde das völlig in Ordnung. Man ist ja immerhin im Normalfall täglich mehrere Stunden zusammen, da kommt man sich automatisch näher.

Bei Chefs finde ich es ein bisschen schwieriger, aber nicht wegen einer vielleicht freundschaftlichen Beziehung zum Chef, sondern wegen der anderen Arbeitskollegen. Sie könnten meinen, dass man sich Vorteile davon erhofft. Das könnte das Verhältnis zu den Kollegen trüben, auch wenn es nur den Anschein eines erhofften Vorteils erweckt.

Ich hatte einmal einen Chef, der uns einmal im Jahr, im Sommer, privat zu sich nach Hause zum Grillen eingeladen hat. Das war immer sehr nett, man lernte auch seine ganze Familie samt Schwiegermutter kennen. Aber in dem Fall war es ja so, dass alle Kollegen eingeladen waren, man war also nicht bevorzugt. Ein Kollege kam grundsätzlich nicht, weil er eben privat und dienstlich vollkommen auseinanderhalten wollte. Aber das haben wir alle akzeptiert, es gab kein böses Blut deswegen. Wir haben ihn nur am nächsten Tag ein wenig neidisch gemacht und ein bisschen aufgezogen, aber in erlaubtem Rahmen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es kann aber auch nicht schaden, außerhalb der Arbeitszeit sich mit Kollegen zu unterhalten. Ich selbst treffe mich mit meinen Kollegen zwar nicht privat, ich kenne auch nur einen oder zwei persönlich und den einen will ich auch gar nicht privat näher kennenlernen, mit dem anderen Kollegen unterhalte ich mich auch mal etwas über Privates, aber es ist kein Treffen daraus geworden.

Von woanders her kenne ich es schon, dass sich Kollegen auch privat treffen und sich gegenseitig zu Geburtstagen, Hochzeiten und so einladen. Das kann auch ganz gut funktionieren, wenn man auch andere Gesprächsthemen außer der Arbeit hat. Im Umkehrschluss sollte man natürlich während der Arbeitszeit nicht das Privatleben auseinander nehmen.

Schlechte Erfahrungen in dem Sinne habe ich ehrlich gesagt noch nicht gemacht, aber ich lege auch keinen Wert darauf, diese zu machen. Ein wenig Vorsicht ist immer mal geboten, aber das bezieht sich auch auf andere Kontakte, die man nicht von der Arbeit her kennt. Abgesehen davon entstehen ja auch viele Beziehungen am Arbeitsplatz, sodass sich also nicht wirklich viele Leute darauf einlassen, strikt von der Arbeit und dem Privatleben zu unterscheiden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Wenn man sich so schon gut versteht - wieso nicht? Man merkt ja auch, ob man gut zusammen arbeiten kann und dann will man vielleicht auch die Freizeit zusammen verbringen. Jeden Tag sollte man das sicherlich nicht machen, aber hin und wieder finde ich das ganz nett. Zumal manche Menschen privat auch ganz anders sind. Ich treffe mich auch hin und wieder gerne mal mit Kollegen, die Freunde sind. Aber mit höhergestellten Leuten mache ich sowas nicht. Ich finde es immer gut, wenn man da ein bisschen Distanz einhält.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich treffe mich privat nicht mit meinen Kollegen. Ich verstehe mich zwar gut mit ihnen, aber ich berede auch keine privaten Dinge mit meinen Kollegen. In einem früheren Job war das Gang und Gebe, dass man sich getroffen hat und auch über Privates gesprochen hat. Nun kam es dann aber auch immer mehr zu Streitigkeiten, weil es im Privaten dann nicht mehr geklappt hat und man sich dann immer wieder an der Arbeit gesehen hat. Das wollte ich bei meiner jetzigen Stelle nicht mehr und mache es auch nicht mehr.

Sicherlich ist es schön, wenn man sich versteht und weitere gemeinsame Zeit verbringen möchte. Mit dem Chef würde ich das aber dennoch gar nicht machen, weil es eben der Chef ist und dann auch nichts im Privatleben zu suchen hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke das kommt immer ein wenig auf die Personen selbst an, aber auch teilweise auf den Beruf. Es gibt sicherlich Berufe, in denen man viel mehr zusammenarbeiten und sich zu 100 Prozent auf die Kollegen verlassen muss. Und es gibt Berufe, in denen es vielleicht sinnvoller ist, etwas auf Distanz zu bleiben. Ich selbst treffe mich mit meinen Kollegen auch oft privat und das ist für uns alle kein Problem, sondern bei meinem Arbeitsplatz eigentlich ziemlich normal. Ich finde das auch gut, da ich hier sonst wahrscheinlich kaum jemanden kennen würde. Einige meiner Kollegen sind inzwischen richtig gute Freunde geworden.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wir sind auch am kommenden Wochenende bei einem Arbeitskollegen von meinem Freund eingeladen. Und waren in diesem Jahr auch schon bei einem anderen Kollegen zu einer Feier. Ich finde es durchaus normal, wenn da auch private Kontakte bestehen. Zumal eben die Kollegen teilweise mehr Zeit mit meinem Freund verbringen als ich selbst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich treffe mich in der Regel nicht privat mit meinen Arbeitskollegen, außer wenn man sich in der Öffentlichkeit aus Zufall trifft, denn dann fände ich es ein wenig kindisch, sich bewusst nicht zusammen zu setzen oder zu ignorieren. Dass ich mich privat nicht mit meinen Kollegen treffe bedeutet aber gar nicht, dass ich privates von beruflichen trenne oder dass ich diese Trennung vornehmen möchte, ich finde meine Kollegen einfach nicht besonders sympathisch und ich lege überhaupt keinen weiteren Wert darauf, mehr Zeit als notwendig mit ihnen zu verbringen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mit meinen momentanen Arbeitskollegen treffe ich mich eigentlich nicht privat, was aber nicht daran liegt, dass ich schon mal schlechte Erfahrung mit einem privaten Treffen mit Kollegen gemacht hätte. Es ist eben bei meiner momentanen Stelle so, dass ich zwar mit den meisten Kollegen und Kolleginnen gut klar komme, aber eigentlich mit niemandem wirklich befreundet bin. Deswegen habe ich auch nicht wirklich eine Motivation, einen davon privat zu treffen. So etwas muss sich eben ergeben und man kann es nicht erzwingen.

Bei meiner Ausbildung war das anders. Da hat sich mit drei Arbeitskolleginnen recht schnell eine Freundschaft entwickelt und wir haben dann auch privat einiges zusammen unternommen. Das gab auch nie Probleme bei der Arbeit, weil wir natürlich am Arbeitsplatz auch weiter normal gearbeitet haben und dort nicht einfach nur gequatscht haben oder so. Deswegen sehe ich auch kein Problem darin, wenn sich Kollegen auch privat treffen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich persönlich denke, dass es Vorteile und Nachteile hat, wenn man mit seinen Arbeitskollegen befreundet ist. So zum Beispiel könnte das Verhältnis auf der Arbeit besser werden, wenn man die andere Person persönlich kennt und eben weiß, was sie für Schwächen und für Stärken hat und wie es bei ihr im Privatleben aussieht. So kann man es zum Beispiel besser nachvollziehen, wenn jemand auf der Arbeit mal nicht alles geben kann und dann für die Person einspringen und ihr ein bisschen unter die Arme greifen, wie man es sonst vielleicht nicht hätte machen können.

Jedoch kann sich auch das zum Nachteil entwickeln: Wenn man sich streitet, zum Beispiel während man sich abends trifft, und sich dann am nächsten Tag wieder bei der Arbeit sehen muss, dann kann das schon ganz schön strapazierend für die Nerven sein, weil man der anderen Person eben nicht aus dem Weg gehen kann, obwohl es vielleicht in dieser Situation besser wäre und man sich dann wohler fühlen würde.

Jedoch würde ich sagen, dass der Vorteil in diesem Falle definitiv überwiegt. Ich selbst arbeite noch nicht, aber ich bin mit den Leuten, mit denen ich zur Schule gehe, was man ja auch ansatzweise vergleichen kann, auch befreundet und ich denke, dass das so ganz gut ist, weil man sich eben auch in der Schule über Sachen aus dem Privatleben unterhalten kann, da man sich besser kennt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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