Faires Schreibportal gesucht!

Meiner Erfahrung nach kann man mit dem Schreiben nur dann wirklich etwas Geld verdienen, wenn man direkt Aufträge von Auftraggebern annimmt und diese (zuverlässig und gut) bearbeitet.

Ich bin nun schon seit Jahren auf textbroker.de aktiv und nehme dort regelmäßig Aufträge zur Bearbeitung an. Fast immer gibt es ausreichend Themen, über die ich schreiben kann. Obwohl es mir grundsätzlich schon schwer fällt, über Themen, die ich weniger kenne, zu schreiben. Der Auftragsumfang genügt dort trotzdem. Der Verdienst ist von der Qualität der eigenen Texte abhängig. Diese werden seitens textbroker.de bewertet und in 5 Stufen eingeteilt - 2 Sterne bis 5 Sterne.

2: 0,7 Cent/ Wort
3: 0,9 Cent/ Wort
4: 1,2 Cent/ Wort
5: 4,0 Cent/ Wort

Ich selbst habe mittlerweile Stufe 5 erreicht, was mir einen ordentlichen Verdienst ermöglicht. Damit lassen sich wirklich lohnende Texte verfassen.

Anbieter wie Ciao und Ähnliches sind meiner Meinung nach unnötig bzw. nicht lohnend - zumindest finanziell betrachtet.

Es gibt kein Schreibportal im Internet, das vernünftige Löhne auszahlt, da sich die Angebote an Laien-Autoren richten, und dessen sind sich die Unternehmen auch durchaus bewusst. Wenn du Geld mit dem Schreiben von Texten verdienen willst, dann bleiben dir nur Verlage, Zeitungen, Marketingunternehmen und ähnliches. Die nehmen natürlich auch nicht gerade jeden, dazu brauchst du Talent, eine Ausbildung und viel Zeit, ansonsten wirst du nicht über den Hungerlohn hinauskommen, den dir die Textprovider anbieten, denn genau dadurch machen diese Unternehmen schließlich auch ihr Geld, und eben das ist auch der Grund, warum es auf diesen Portalen so gut wie keine Möglichkeiten gibt, an gut bezahlte Aufträge zu kommen.

Ich habe mich auch vor Kurzem bei zwei Portalen angemeldet, bei denen man Texte schreiben soll. Ich hatte mich zwar vorinformiert und mir war klar, dass der Verdienst nicht sehr hoch ist, aber die Enttäuschung war dennoch sehr groß. Der Qualifikationstest bei Crowd Guru war kein Problem und schnell erledigt. Es wurden auch sinnvolle Sachen abgefragt. Schaut man dann aber in die Jobs, gibt es da nicht viel Auswahl. Es geht immer nur darum, irgendein Produkt zu beschreiben, und pro Text gibt es einen festen Betrag von ein paar Euro (je nach geforderter Länge).

Mein ursprünglicher Eindruck hat sich mit meinem Test dort bestätigt: Bei diesen ganzen Seo-Text-Schreibportalen kann man meiner Meinung nach nicht unbedingt von fairer Bezahlung sprechen. Texter ist ein anspruchsvoller Beruf, der nicht umsonst gut bezahlt wird, und die Unternehmen, die ihre Aufträge an solche Portale auslagern, tun das, um Kosten zu sparen. Wenn man sich mal überlegt, wie viel Zeit man benötigt, um einen Text in der von z.B. Crowd Guru geforderten Qualität abzuliefern, dann ist das keine faire Bezahlung mehr.

Es dauert ja schon wirklich lange, sich die teilweise sehr komplexen Anforderungen eines Jobs durchzulesen und zu verinnerlichen. Dann soll man den Text zu einem Produkt schreiben, der knapp und einschlägig ist, und dann dauern auch die eingebauten Qualitätssicherungen (Duden und Plagiatsprüfung) ihre Zeit. Am Ende ist man eine Stunde beschäftigt und hat zwei Euro verdient. Wer geht denn bitte ganz ehrlich für 2 Euro in der Stunde arbeiten?

Hinzu kommt, dass die Themen (also Produkte), über die man schreiben soll, nicht viel Spaß machen. Man soll irgendeine Tasche eines Versandhauses mit vorgegebenen Begriffen beschreiben, aber bitte "catchy" und modern. Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen: dann noch lieber auf Talkteria mitreden. Das ist sinnvoll, man hat Spaß und kann anderen vielleicht noch weiterhelfen.

Gibt natürlich Textbroker, Content und ähnliche Portale. Die Bezahlung dabei ist miserabel, so dass ich schon seit einigen Jahren nicht mehr für die arbeite. Wortpreise unter 4 Cent sind einfach unrealistisch. Allerdings wird den Auftraggebern durch utopisch niedrige Hausfrauen- und Hartz4-Preise ein vollkommen falsches Bild von hauptberuflich aktiven Autoren gegeben.

Der Markt ist derart mit Autoren aus dem Niedrigpreis-Sektor umkämpft, dass die ersten Autoren schon mit kostenlosen Texten um sich werben, um dadurch neue Kunden zu gewinnen. Wenn ihr Geld dazu verdienen wollt, macht das durch vernünftige Arbeit. Übrigens: Habt ihr auch alle ein Gewerbe angemeldet, bzw. die Tätigkeit dem Fiskus gemeldet? 80% machen es schwarz.