Sachen am Stück machen?
Ich habe, wie viele andere auch, dass ich manche Sachen einfach nicht am Stück machen kann. Vor 5 Monaten z.B. habe ich mir einen Fitnessplan erstellt, dass ich jeden Tag ein paar sportliche Übungen mache und auch Ausdauertraining mache. Am Anfang habe ich das auch ganz gut geschafft, aber nach 2 oder 3 Monaten hatte ich einfach keine Lust mehr, die Motivation fehlte und schließlich habe ich immer weniger Übungen gemacht.
Wie kann man sich selbst dazu motivieren, manche Sachen einfach länger am Stück zu machen, sodass man nicht schon nach ein paar Monaten überhaupt keine Lust mehr darauf hat? Wie motiviert Ihr euch selbst, weil es kann ja nicht immer so weiter gehen, dass man Sachen nach einer bestimmten Zeit einfach nicht mehr macht?
Ich denke, solche Themen wie Fitness oder Sport sind mit Disziplin verbunden, die man sich natürlich aneignen muss. Man muss einfach den inneren Schweinehund überwinden, wenn man so etwas regelmäßig machen und auch beibehalten will. Hat man die Disziplin nicht oder lässt sich von seiner Unlust leiten, dann hört man natürlich auf.
Für mich ist immer wieder eine Motivation, dass ich mir einfach vorstelle was ich mit Sport oder Fitness erreichen will. Für mich ist es besonders wichtig, dass ich regelmäßig Krafttraining absolviere und wenn ich das nicht tue, merke ich das körperlich relativ schnell. Das allein bringt mich dazu, es regelmäßig zu machen. Du musst für dich vermutlich eine Motivation finden, die ausreicht, um hier eine Regelmäßigkeit hinein zu bringen. Da kann dir sicherlich niemand etwas vorsagen.
Ich sage mir in einem solchen Fall ganz einfach, dass es sich um etwas handelt, was ich mir selber vorgenommen habe und dass ich deswegen nicht einfach aufhören kann, denn dann hätte ich meine eigenen Ansprüche nicht erfüllt. Und das ist etwas, was ich nicht so einfach auf mir sitzen lassen würde! Deswegen motiviert es mich immer ganz gut, wenn ich mir wieder bewusst vor Augen führe, dass ich nur das machen muss, was ich selber ja eigentlich will und dass ich deswegen auch das, was ich mir vorgenommen habe, durchziehen muss. Und zwar so lange, bis ich mein Ziel erreicht habe.
Bei Dingen, zu denen ich nach einer gewissen zeit wirklich überhaupt keine Lust mehr habe, die aber andersherum unbedingt gemacht werden müssen, nehme ich mir eine Belohnung als Anreiz, um durchzuhalten. Richtig motivieren tut mich das dann zwar nicht, aber ich halte dann trotzdem gut durch. Zum Beispiel würde ich mir vornehmen, am Ende einer Trainingsreihe mir ein neues Buch zu kaufen oder eine andere Investition zu tätigen, welche ich für gewöhnlich nicht vornehmen würde. Dann habe ich einen kleinen Lichtblick, oft aber bleibt es auch bei diesem Lichtblick und ich kaufe mir am Ende gar nichts. Aber in der Zwischenzeit hat mich der Anreiz dazu bewogen, weiter zu machen und nicht aufzugeben.
Gerade beim Fitness oder Training kommt es immer mal wieder zu einer Lustlosigkeit, einem „Tief“, das ich nur überwinden kann, indem ich es nicht beachte. Es ist nicht so, dass man es nicht mehr gut findet und nicht mehr machen möchte, aber irgendwie ist man dann auch faul. Das beste Mittel dagegen ist ein Tritt in den Allerwertesten.
Der Krankenhausarzt hat mir verboten, vor Ablauf von drei Monaten nach der Operation wieder zu trainieren. Also kann ich theoretisch erst wieder im Januar nächsten Jahres beginnen. Bis dahin ist man dann sehr träge geworden, leider.
Ich bin auch der Meinung, dass es nicht immer so leicht ist, sich zu Sport zu motivieren. Es wäre ja auch viel bequemer es sein zu lassen. Ich habe aber nach dem Sport immer ein ganz tolles Gefühl, weil ich stolz auf mich bin, dass ich mich dazu durchgerungen habe. Ich mache meine sportlichen Aktivitäten immer zum selben Zeitpunkt, sodass mein Körper auch weiß, dass es zu einer bestimmten Zeit einfach so weit ist. Ansonsten mache ich nicht jeden Tag dasselbe, sondern mach mal was im Bereich Fitness, dann wieder Boxübungen oder Ausdauer. Wenn ich einen sehr guten Tag habe, dann mach ich natürlich auch mehr.
Ansonsten hilft es einen, wenn man an das Ergebnis denkt. In der Regel macht man es ja, weil man hübsch sein möchte und das muss man sich dann einfach bewusst machen. Was auch gut hilft, ist wenn du dir ein Ziel setzt. Also ich mache so und so viel und dafür mache ich etwas, was mir Spaß macht.
Vampirin hat es schon auf den Punkt gebracht, wie ich meine, denn auch ich denke, dass es sich hierbei um Disziplin handelt, die erforderlich ist, um Dinge, die nicht unbedingt mit Spaß oder Genuss zu tun haben, über einen längeren Zeitraum beizubehalten und auch dann weiter durchzuführen, wenn man schon längst keine Lust mehr darauf hat. Hier kommt dann ja auch ziemlich schnell der innere Schweinehund ins Spiel, der einen daran zu hindern versucht, die notwendige Disziplin aufzubringen, wenn die eigentliche Motivation, mit der man einen weniger komfortablen und längerfristigen Plan einmal in die Tat umgesetzt hat, langsam flöten geht oder eben bereits verschwunden ist. Die Kunst besteht also wohl jeweils darin, sich in den entsprechenden Momenten, in denen man merkt, dass man überhaupt nicht mehr motiviert ist, neue Motivation schaffen kann, indem man sich entweder zusammenreißt und weitermacht oder eben neue Argumente für die Weiterverfolgung dieses ursprünglichen Plans sucht, die einen bei der Stange halten.
Ich motiviere mich in der Regel am meisten damit selbst, dass ich mir bereits im Vorfeld eines solchen Plans auch nachteilige Belange überlege, die mir irgendwann möglicherweise einen Strich durch die Rechnung mit der Disziplin machen könnten. Wenn ich auf diese Nachteile vorbereitet bin, erstaunt mich diese fehlende Disziplin und die aufkommende Unlust wenigstens nicht und ich bin darauf vorbereitet, sodass ich auch das Gefühl habe, besser darauf reagieren zu können. Ich suche mir dann außerdem in der Regel noch einmal die Gründe heraus, die vor der Umsetzung dieses Plans für mich noch die Argumente für dessen Umsetzung waren. Ziehen diese Argumente gar nicht mehr und merke ich, dass ich wirklich mehr plausible Argumente dagegen finde, den Plan weiterhin umzusetzen, dann versuche ich noch, mir vorzustellen, welche Konsequenzen es haben wird, wenn ich nun abbreche. Wenn ich dabei auch nur ein leises blödes Gefühl habe, dann genügt mir das meistens, um wenigstens noch eine Zeitlang weiterzumachen und meinen Plan doch noch ein Stück weit umzusetzen.
Es gibt aber auch solche Pläne, die irgendwann scheitern und die ich nach reiflicher Überlegung abbreche, nachdem einerseits die Unlust kam und andererseits keine Möglichkeit mehr bestanden hat, mich neu zu motivieren. Das tritt bei mir in der Regel vor allem dann ein, wenn ich irgendwelche Aspekte, die ich mangels genauerer Kenntnis des jeweiligen Verlaufs meiner Planung, nicht vorhersehen konnte und mich zwangsläufig scheitern sehe. Sobald mir klar wird, dass ein Plan nicht funktionieren kann, sehe ich vor allem keinen Grund mehr, ihn weiterzuverfolgen, zumal ich dann auch der Meinung bin, dass Disziplin hieran nichts ändern kann, was in der Regel auch tatsächlich zutrifft.
Ich muss mich nicht selbst motivieren, weil ich eine eiserne Selbstdisziplin habe. Diese wurde mir aber genauso wenig in die Wiege gelegt, wie sie Bestandteil meiner Erziehung war - nein, das hat sich selbst herausgebildet. Mit dem Erwachsenwerden ist mit auch klar geworden, wie wichtig es ist, immer das Optimale erreichen zu müssen, immer nach Perfektion zu streben und nichts unversucht zu lassen. Das Beste ist für die Besten bestimmt - also sollte man versuchen der Beste zu sein.
Ich habe mich durch die Ausbildung und durch das Studium gearbeitet und täglich zusätzlich mehrere Stunden gelernt und gelernt. Herausgekommen sind ein Einser-Examen in der Ausbildung, sowie ein Einser-Bachelor und ein Einer-Master mit Auszeichnung. Ich habe bisher in meinem Leben alles so verfolgt, wie ich es geplant und gewollt habe. Man erreicht nichts, in dem man hofft und denkt, dass sich das schon irgendwie alles regeln wird, daher muss die eigene Einstellung immer darauf gerichtet sein, was man erreichen will und nicht worauf man gerade Lust hat.
Viele Menschen, die abnehmen wollen zum Beispiel sagen sich: "Ich nehme im nächsten Jahr 10 Kilogramm ab." Dann kommen sie im Sommer an einem Eisladen vorbei und haben Lust auf ein Eis, das gekauft wird. Abends haben sie Lust auf Grillen und tun das - alles mit dem Gedanken an einem anderen Tag abnehmen zu können. Was ich sagen will ist, dass man seinen Plan nicht für den Moment unterbrechen oder aufgeben muss, sondern seinen Fokus immer auf das Ziel gerichtet zu halten. Wer sich eine harte Selbstdisziplin angeeignet hat, braucht keine Motivation mehr, ich spreche aus Erfahrung.
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