Beim Betreuungskind angesteckt, Eltern sauer
Frau A ist seit zweit Wochen bei Familie B für die Kinderbetreuung verantwortlich. Wie es aber nun einmal so kommen sollte, wie es kam, kam die dreijährige Tochter mit einer Magen-Darm-Grippe vom Kindergarten nach Hause und Frau A hat sich da leider angesteckt. Daraufhin musste Frau A erst einmal die Betreuung kurzfristig unterbrechen, was natürlich so gar nicht gut ankam. Aber bei solchen Krankheiten ist es meiner Ansicht nach sowieso eher besser, wenn man zu Hause bleibt, um weitere Ansteckungsgefahr zu vermeiden.
Familie B unterstellt Frau A nun, dass sie bei der erstbesten Gelegenheit zu Hause bleibt, was aber Frau A absolut zurückweist. Sie kann ja wohl auch schlecht so krank zur Arbeit gehen, zumal eben noch ein Baby mit im Haushalt ist. Frau A kann es zwar schon verstehen, es wirft auch kein gutes Bild auf sie, aber andererseits ist Frau A sehr engagiert und zuverlässig und würde viel für die Kinder und deren Eltern tun.
Wie soll sich Frau A in Zukunft verhalten? Wäre es besser gewesen, mit einer Magen-Darm-Infektion zu einer solchen Arbeit (oder zu jeder anderen Arbeit) zu gehen?
Soweit mir bekannt ist das sogar verboten, wenn man bewusst krank auf Arbeit geht und damit riskiert, andere anszustecken. Gerade dann, wenn man sich mit dem Norovirus angesteckt hat, dann kann man das so super weiterverteilen. Passt Frau A denn noch auf andere Kinder auf? Ehrlich gesagt kann ich die Reaktion von Familie B nicht verstehen. Die Tochter hatte doch das gleiche - da liegt es doch auf der Hand, dass die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung nicht von der Hand zu weisen ist.
Die Situation kann man nicht ändern, aber wenn einem so etwas unterstellt wird, würde ich mich schon mal nach einem anderen Job umsehen. Vielleicht hat Familie B auch damit schlechte Erfahrungen gemacht und ist deswegen so misstrauisch. Vielleicht hilft da auch mal ein klärendes Gespräch. Aber ich an As stelle würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich wüsste, dass man mir unterstellt, dass ich krank feiern würde.
Ich kann in dieser Situation beide Seiten etwas verstehen, aber ich bin auch der Meinung, dass Frau A im Falle einer Magen-Darm- Grippe eher daheim bleiben sollte, als noch zu arbeiten. Natürlich ist es ungünstig für Familie B, dass durch diese Erkrankung die Betreuung der Kinder für diese Zeit nicht gewährleistet war und das auch noch in der Zeit, in der das eine Kind krank war und besondere Pflege brauchte. Auch die Tatsache, dass Frau A erst zwei Wochen bei der Familie arbeitete, ist natürlich nicht so gut, weil sie noch nicht richtig unter Beweis stellen konnte, wie gut sie arbeitet, bevor die Situation mit der Krankheit passierte.
Ich denke aber auch, dass Frau A sich in Zukunft genauso verhalten sollte, weil sie sich als verantwortungsbewusste Person nur so verhalten kann, dass sie im Fall einer solchen Erkrankung daheim bleibt und sich auskuriert. Es macht in keinem Beruf für mich Sinn, mit einer solchen Krankheit zur Arbeit zu gehen, aber am wenigsten Sinn macht es für mich, wenn man dabei auch noch auf Kinder aufpassen soll. Es ist doch keinem gedient, wenn Frau A sich krank zur Arbeit schleppt.
Das Baby ist dann der Gefahr der Ansteckung ausgesetzt, wenn sich Frau A darum kümmert und Frau A selber kann sich auch nicht richtig auskurieren, wenn sie so weiter arbeitet. Außerdem kann man sich mit einer Krankheit, die einen so schwächt, auch schlecht konzentrieren, so dass eine Arbeit sehr schwer fällt. Das ist für einen solchen Job aber nicht wirklich gut, wo die volle Konzentration schon sehr wichtig ist.
Gerade dann, wenn man sich mit dem Norovirus angesteckt hat, dann kann man das so super weiterverteilen.
Ich kann im Eröffnungspost die Information, dass sich Frau A. mit dem Norovirus angesteckt haben soll, nirgends finden. Da Frau A. ja davon ausgeht, sich beim Kind von Familie B. angesteckt zu haben, müsste ja Familie B. darüber informiert sein, dass eines ihrer Kinder den Norovirus hat. Dann würde wahrscheinlich das Gesundheitsamt Frau A. aus dem Verkehr ziehen, da der Norovirus eine meldepflichtige Erkrankung ist, bei der Betroffene detailliert belegen müssen, mit wem sie Kontakt hatten.
Generell halte ich es für sinnvoll, wenn man bei Magen- Darm- Erkrankungen daheim bleibt. Einzige Ausnahme wäre, wenn man keine Kinder betreut und nicht mit Lebensmitteln arbeitet und die Toilette nur von einem selbst benutzt wird. Man das Risiko für andere Menschen als auf Null reduzieren kann. Von grundsätzlichen Dingen wie Hände waschen und so weiter, gehe ich mal als selbstverständlich aus.
Gerade als Tagesmutter, in einem Haushalt mit mehreren Kindern, hat man ja eine ganz andere Verantwortung. Klar ist es für die Eltern ärgerlich. Auf der anderen Seite, ist eine Tagesmutter an sich verpflichtet kranke Kinder zu betreuen?
Mit einer Magen-Darm Erkrankung kann man nicht zu einer solchen Arbeit gehen und es ist sogar verboten. Für einen solchen Beruf braucht man einen Gesundheitspass, deswegen frage ich mich gerade ob Frau A. bei dieser Veranstaltung nicht gut zugehört hat. An diesem Tag müsste sie davon gehört haben, dass man mit einem Magen Darm Infekt nicht in eine solche Einrichtung gehen kann und an diesem Tag hat sie sich auch dazu verpflichtet.
An der Stelle von Frau A. würde ich die Eltern des Kindes über die Gefahren, die von ihr ausgegangen wären zu informieren. Sie ist ja nicht verpflichtet in jedem Fall ein Kind zu betreuen, wenn es ihr gesundheitlich nicht möglich ist kann sie eben nicht kommen und die Eltern müssen dies dann auch so hinnehmen, ob sie wollen oder nicht. Was das alles für einen Eindruck macht sollte Frau A. egal sein, sie hat Verpflichtungen und deswegen kann sie das Kind nicht wissentlich anstecken.
Frau kann nichts dafür, dass sie erst so kurz bei der Familie angestellt ist. Aber mit dieser Krankheit sollte sie schon Zuhause bleiben, das müsste auch die Familie einsehen. Sie haben die kranke Tochter und müssen schon aufpassen, dass das Baby nicht auch noch angesteckt wird. Das muss ihnen doch klar sein, dass sie nicht noch eine kranke Person im Haushalt haben können, sonst sind sie am Ende auch noch krank. An Frau A's Stelle, würde ich mich erst vollkommen auskurieren.
winny2311 hat geschrieben:Soweit mir bekannt ist das sogar verboten, wenn man bewusst krank auf Arbeit geht und damit riskiert, andere anszustecken.
So die Theorie, aber in der Praxis sieht das ganz anders aus, da bestehen Arbeitgeber gern darauf, dass man zur Arbeit kommt, wenn man dazu nicht gerade den eigenen Kopf unter dem Arm trägt.
XL hat geschrieben:Ich kann im Eröffnungspost die Information, dass sich Frau A. mit dem Norovirus angesteckt haben soll, nirgends finden. Da Frau A. ja davon ausgeht, sich beim Kind von Familie B. angesteckt zu haben, müsste ja Familie B. darüber informiert sein, dass eines ihrer Kinder den Norovirus hat. Dann würde wahrscheinlich das Gesundheitsamt Frau A. aus dem Verkehr ziehen, da der Norovirus eine meldepflichtige Erkrankung ist, bei der Betroffene detailliert belegen müssen, mit wem sie Kontakt hatten.
Kann ich auch nicht lesen, denn dann würde Familie B sicher nicht so entrüstet sein, da sie dann ein Gespräch mit dem zuständigen Gesundheitsamt gehabt hätten und um die Gefahren wüssten.
Ich denke, dass Frau A da schon richtig handelt. Zum einen kann daraus ein Kreislauf entstehen, in dem jeder sich immer wieder bei einer anderen Person ansteckt. Weiterhin ist Frau A auch nicht so leistungsfähig, was gerade in der Kleinkindbetreuung auch brenzlig werden könnte.
Natürlich ist nachvollziehbar, dass Familie B sauer ist, aber welche Familie ist das nicht, wenn sie eigentlich die Kinderbetreuung für geregelt hält und dann doch wieder alles neu arrangieren muss. Die Reaktion ist verständlich, aber normal. Meist kühlen die Gemüter aber schnell wieder ab und die Familie B wird dann vielleicht sogar froh sein, dass Frau so gehandelt hat, zumindest wird sie aber Verständnis haben.
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