Ohne gemeinsames Wohnen heiraten?
A und B sind nun schon Jahre lang ein sehr glückliches Paar. Beide wohnen jedoch noch bei ihren Eltern und haben dort eigentlich nicht vor in den nächsten Jahren auszuziehen. A hat B gefragt, ob sie ihn heiraten möchte und sie hat tatsächlich ja gesagt. Als ich das hörte, freute ich mich erst einmal tierisch für die beiden.
Dennoch ist es ja bisher so gewesen, dass sie nie gemeinsam eine Wohnung oder so hatten und es auch nicht in der nächsten Zeit vorhaben. Wenn man noch getrennte Wohnungen hat, kann man sich ja noch aus dem Weg gehen und die Eltern übernehmen viel des Haushaltes.
Wenn man seine eigene Wohnung besitzt ist dies ja nicht mehr so und wenn man dann auch noch gleich mit seinem Partner zusammen zieht, kann das schnell zu Streitigkeiten kommen. Bisher habe ich B noch nicht darauf angesprochen. Dennoch finde ich irgendwie, dass man eventuell einige Zeit zusammen leben sollte, bevor man heiratet und dann alles eventuell in der ersten gemeinsamen Wohnung scheitert. Wie seht ihr das denn? Würdet ihr A und B ebenfalls diesen Tipp geben oder würdet ihr sie einfach ihr Ding machen lassen?
Ich persönlich fände es nicht gut, jemanden zu heiraten, mit dem ich noch nicht zusammengewohnt habe. Natürlich kann es gut ausgehen und die beiden werden keine großen Probleme haben - kann aber auch andersrum sein. Gerade wenn noch bei den Eltern wohnt und noch nicht einmal selbst eine Wohnung allein führen musste, kommt da wohl sehr viel Umstellung auf die beiden zu. Ich finde es schon wichtig zu wissen, wie die tägliche Lebensweise des Partners ist. Ich kenne A und B zwar nicht, aber ich finde genau wie du, dass man eine gewisse Zeit zusammen leben sollte, bevor man den Bund fürs Leben eingeht.
Ich finde es irgendwie seltsam, wenn Paare verheiratet sind oder heiraten wollen, dabei wohnen sich nicht ein Mal zusammen. Ich denke so was ist zwar eher selten, aber mein persönlicher Fall ist das auf gar keinen Fall. Ich finde, wenn man verheiratet ist, dann sollte man auch zusammenwohnen, denn man ist doch schließlich ein Ehepaar. Wie sieht so etwas denn aus?
Weiterhin finde ich es auch wichtig, weil dort beim Zusammenleben können auch andere Marotten herauskommen, die vorab gänzlich unbekannt waren. So etwas sollte doch jedes Ehepaar von dem anderen kennen oder etwa nicht? Für mich kommt so etwas nicht in Frage.
Für mich wäre das auf jedem Fall nichts. Und schon gar nicht würde ich jemanden heiraten wollen, der noch nie alleine gelebt hat. Man sieht im Hotel-Mama leider nicht, wie selbstständig diese Person wirklich ist. Und ich als Frau würde nicht gerne die Person sein wollen, die ihm nach der Hochzeit die Mutter ersetzt - sprich ihm hinterher putzt und seine dreckigen Socken vom Boden aufhebt.
Auch finde ich, dass man es vorher auch ausprobieren sollte, wie lange man überhaupt zusammen aushält. Sich drei Stunden am Tag zu sehen ist meistens viel einfacher als manchmal 24 Stunden aufeinander zu sitzen. Auch entdeckt man beim Zusammenwohnen wahrscheinlich viele Macken am Partner, die man ansonsten nicht sehen würde. Dann kann man entscheiden, ob man überhaupt mit diesem Macken zurecht kommen kann. Und wenn man das Zusammenleben vorher nicht ausprobiert hat, und nach der Hochzeit feststellt, dass es nicht funktioniert, hat man ein kleines und unnötiges Problem.
Ich wundere mich, dass A und B heiraten wollen, obwohl sie keine gemeinsame Wohnung beziehen. Aber so schlecht finde ich das nun nicht. Wahrscheinlich gibt das eine Superehe. Beide können sich nicht auf die Nerven gehen, weil sie nicht jede Minute aufeinander sitzen.
Mal ist das Treffen bei B und mal bei A. Der Alltag wird die beiden so schnell nicht einholen. Theoretisch könnten sie das noch lange so weiter führen. Das wäre mal eine neue interessante Variante. Wie das aussieht, sollte keine Rolle spielen. Man sollte die beiden ihren Plan ausführen lassen. Vorläufig haben sie keine sehr hohen Ausgaben, weil ja beide noch Zuhause wohnen. Wenn sie später mal eine gemeinsame Wohnung beziehen wollen, werden sie auch das meistern.
Wenn A und B noch bei ihren Eltern wohnen, gehe ich mal davon aus, dass beide noch sehr jung sind. Da frage ich mich schon, warum die beiden nun direkt heiraten wollen. Natürlich können auch die Beziehungen von sehr jungen Leuten lange oder sogar bis zum Tod eines Partners halten, aber ich würde mich in so jungen Jahren eigentlich noch nicht so fest binden. Die beiden sind sich ihrer Sache vermutlich sicher, aber ich frage mich, was die beiden sich von einer Heirat erhoffen. Steckt dahinter eine romantisch verklärte Vorstellung einer Ehe oder was ist es? Ich finde es irgendwie schon ein bisschen merkwürdig, wenn junge Menschen sehr schnell heiraten wollen. Man hat doch eigentlich alle Zeit der Welt dafür.
Ich finde nicht, dass man als Ehepaar unbedingt zusammen in einer Wohnung leben muss. Manchmal fühlt man sich einfach wohler, wenn jeder seine eigene Wohnung oder sein eigenes Haus behält. Wenn man vielleicht in verschiedenen Städten wohnt und Berufsbedingt unter der Woche in einer anderen Stadt lebt, behält man seine Wohnung in dieser Stadt eben. Dennoch kann man verheiratet sein. Das ist sicher nicht das typische Klischeebild, das man von einer Ehe im Kopf hat, aber ich finde nicht, dass es ein Problem sein muss, wenn man nicht dauerhaft zusammen lebt. Allerdings würde ich es dennoch sinnvoll finden, wenn A und B zumindest mal gemeinsam den Alltag erproben könnten, bevor sie heiraten. Wenn die beiden zu hause bei den Eltern leben, ist das doch etwas anderes als eine eigene Wohnung. Wenn nun wenigstens einer der beiden eine eigene Wohnung hätte und der andere tageweise oder wochenweise auch mal dort leben würde, könnte man viel besser abschätzen, ob die beiden auch in einem normalen Alltag gut zusammenpassen. Ich sehe da schon einen Unterschied.
Natürlich kann man als Außenstehender keine Entscheidungen für A und B fällen. Aber als Freund oder Bekannter würde ich den beiden an deiner Stelle doch raten, dass sie lieber noch etwas warten sollten. Diese Meinung sollte man den beiden natürlich auch nicht aufdrängen, aber wenn man gefragt wird, kann man da ruhig auch ehrlich sein. Ich würde den beiden abraten, unter den gegebenen Umständen zu heiraten. Aber letztendlich müssen die beiden selbst wissen, was sie tun. Wenn es dann schiefgeht, müssen sie sich eben wieder scheiden lassen. Auch das ist kein Drama, nur der damit verbundene Papierkram ist sicher recht lästig.
Heiraten ist in meinen Augen eine Sache, die aus Liebe passieren sollte aber auch aus der Verantwortung heraus entsteht. Man verpflichtet sich das ganze Leben gemeinsam zu führen und für den anderen zu sorgen, wenn er in Not ist.
Meiner Meinung nach kann dies bei getrennten Wohnungen nicht der Fall sein und wenn man hier von noch bei den Eltern lebenden Personen reden, gehe ich auch davon aus, dass beide noch ziemlich jung sind, was auch meiner Meinung nach gegen eine Ehe spricht.
Sicherlich kann man sich das Ganze nun auch noch nicht leisten und deswegen wird das Vorhaben sicherlich scheitern, jedoch finde ich auch generell das eine Beziehung auch Alltag haben sollte, bevor man heiratet. Man kann ja nicht die Katze im Sack heiraten und man muss sich auch gut kennen, damit die Ehe bestand hat. Als Teenager denkt man immer man heiratet und alles ist gut, aber man muss sich auch kennen und jeden Tag miteinander auskommen und eben auch mal eine Flaute erleben, wenn eben alles nicht mehr so frisch verliebt ist. Es ist also ein kindisches Verhalten, wenn man davon ausgeht, dass man dauerhaft getrennt voneinander in einer Ehe leben kann.
Eheleute sind zur ehelichen Lebensgemeinschaft verpflichtet. Sie tragen füreinander die Verantwortung. Ansonsten ist es eine Scheinehe. So einfach ist es. Wenn die beiden jeweils noch bei ihren Eltern wohnen, obwohl es keine zwingenden Gründe dafür gibt, dass sie nicht zusammenwohnen, dann dürfen sie eigentlich gar nicht heiraten. Wie sollen sie denn füreinander Verantwortung tragen, wenn ihre Eltern noch für sie sorgen? Jeder könnte diese Ehe anfechten.
Liebe alleine reicht nicht für eine Ehe. Man nimmt mit der Ehe eine ganze Menge Verpflichtungen auf sich, was vielen Menschen gar nicht so klar ist. Deswegen gibt es ja auch das Ehegattensplitting, weil die Ehepartner dem Staat einen großen Teil der Verantwortung abnehmen, zum Beispiel Zahlungen bei Arbeitslosigkeit.
Ich frage mich, wie denn die Lebenssituation der beiden aussieht und aus welchem Grunde sie denn noch bei ihren Eltern wohnen. Generell kenne ich das eigentlich nur von Schülern, die meisten ziehen ja aus, wenn sie ihre Ausbildung anfangen oder studieren gehen. Wenn man noch zu Hause wohnt, ist man in der Regel ja noch relativ jung oder es gibt andere Gründe für das Wohnen bei den Eltern. Wie dem aber auch sei, beide haben noch keinen eigenen Haushalt geführt und beide haben scheinbar auch noch nicht längere Zeit alleine miteinander verbracht.
Ob das Leben in einer gemeinsamen Wohnung nun Voraussetzung für eine Heirat sein sollte oder nicht, sollte niemand von vorne herab entscheiden, denn an sich ist es ja nicht der Regelfall, dass man sich so gut versteht, die Beziehung dann aber an der dauerhaft gemeinsam verbrachten Zeit scheitert. Sowas kann passieren, muss aber eben nicht unbedingt. Es gibt aber eben Menschen, die halten es beispielsweise nicht lange mit einer Person aus, wenn man viel Zeit miteinander verbringt und dann wiederum gibt es auch welche, die sehr klammern und dem Gegenüber keinen Freiraum lassen können.
So als Außenstehender kann man das daher niemals sagen, aber skeptisch wäre ich in diesem Moment schon, denn bei einer Heirat handelt es sich immerhin ja auch nicht um ein beliebiges Vorgehen und wenn man sich für eine Heirat entscheidet, dann sollte man auch zusehen, dass man den Partner eben auch dementsprechend gut kennt. Ist dies nicht der Fall, dann wird das sicherlich nicht so ohne weiteres gut gehen und ich kann mir dann auch gut vorstellen, dass die Beziehung an gewissen Dingen scheitern könnte.
Es gibt einen bekannten Spruch: Drum prüfe wer sich ewig binde. Das sollten A und B auch machen. Sie haben schließlich kaum Erfahrungen im Alltag. Streitigkeiten gehören ebenfalls dazu. Ich würde ihnen definitiv das gleiche Raten! Wenn sie den Alltag gemeinsam meistern können sie immer noch heiraten.
Beide müssen doch fast von der Pike auf lernen wie man einen Haushalt führt und gemeinsam den Alltag bewältigt. Wenn es da Unstimmigkeiten gibt müssen sie einen Weg finden um beide zufrieden zu stellen und Kompromisse finden. Dazu kommen noch die finanziellen Angelegenheiten! Liebe in allen Ehren, aber rate Ihnen nicht vorschnell zu handeln. Das kann nach hinten losgehen! Wenn sie das alles so leben, dass beide damit zufrieden sind können sie den nächsten Schritt wagen.
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