Würdet ihr im Job bis an eure Grenzen gehen?

vom 07.09.2012, 13:10 Uhr

Der Job ist etwas, was viele als notwendiges Übel ansehen. Aber es gibt auch Menschen, die gerne arbeiten gehen und da auch alles geben. Aber würdet ihr für euren Job wirklich an eure Grenzen gehen? Wie weit würdet ihr gehen? Würdet ihr die körperlichen und auch geistige Grenze versuchen zu überschreiten oder denkt ihr eher, dass ihr euch nicht verausgabt in eurem Job?

Benutzeravatar

» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Schwierige Frage. Um sich weiter entwickeln zu können und besser zu werden muss man ja irgendwo schon Grenzen überschreiten. Und auch um überhaupt zu wissen, wo meine Grenzen sind, muss ich ja zumindest mal in Reichweite dieser Grenzen kommen. Andererseits muss man natürlich lernen seine Fähigkeiten und seine Möglichkeiten realistisch einzuschätzen und man muss seine Kräfte richtig einteilen. Denn wenn man sich permanent überfordert hat im Endeffekt ja keiner etwas davon.

Generell bin ich schon bereit im Job sehr viel zu geben, aber ich wäre nicht bereit das zum Dauerzustand werden zu lassen. Also ich habe kein Problem damit viele Überstunden zu machen, wenn ich weiß, dass ich die direkt abfeiern kann, wenn das aktuelle Projekt abgeschlossen ist. Ich würde aber nicht über Monate hinweg regelmäßig Überstunden machen ohne zu wissen, wann sich die Situation ändern wird.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich gehöre schon zu den Menschen, die gerne in ihrem Job arbeiten und bin auch bereit, viel für den Job zu tun. Allerdings geht das auch nur auf Gegenseitigkeit und wenn ich merken sollte, dass man mich nur ausnutzt, dann wäre ich auch nicht mehr bereit, für den Job alles zu tun. So bin ich z.B. immer bereit, Überstunden zu machen, wenn ich in der Zeit nichts geplant habe und einen Kollegen vertreten muss. Wenn ich dann aber die Überstunden dann abfeiern muss, wenn der Chef es vorschreibt, obwohl ich ihm ja mit meinen Überstunden einen Gefallen getan habe, dann finde ich das nicht so toll.

Wichtig ist für mich auch, dass die Zeit begrenzt ist, in der man sich für den Job verausgabt. Bei meinem Job gab es mal eine Zeit, nachdem eine sehr gute Kollegin gegangen war und einfach kein gleichwertiger Ersatz zu bekommen war. Da merkte ich zeitweise schon, dass ich an meiner Grenze der Belastbarkeit angelangt war. Zum Glück ist mittlerweile ein Ersatz gefunden und der Job so etwas ruhiger geworden. Also, für kurze Zeit habe ich kein Problem, über meine Grenzen zu gehen, aber sobald es zum Dauerzustand wird, würde ich auch die Konsequenzen ziehen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich find man kann schon für seinen Job leben aber nicht sich von ihm kaputt machen lassen das ist unsinnig und dumm. Ich denke man kann wenn man seinen Job wirklich mag auch viel zeit und Energie reinstecken aber ohne Privatleben geht es nicht.

» adithedrumer » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,29 »



Das kommt immer darauf an, was man im Leben erreichen will, denn es gibt genug Menschen, die der Ansicht sind, dass man arbeitet um zu leben und nicht lebt, um zu arbeiten. An sich ist das natürlich richtig, aber für viele ist die Arbeit eben auch etwas erfreuliches und eine Bestätigung, die sie im Leben einfach brauchen. Wer eine Karriere macht und sich etwas eigenes aufbaut, hat man Ende natürlich auch einiges davon, dennoch werden viele dann am Ende sagen, dass sie viel Zeit darauf verschwendet haben und das ''richtige'' Leben verpasst haben.

Ich selbst bin gerade erst am Anfang meines Studiums und ich würde von mir durchaus sagen, dass ich auch dazu bereit bin, dass eine oder andere zu opfern, allerdings möchte ich jetzt nicht aufs Äußerste gehen und mein ganzes Leben der Arbeit widmen. Ich bin aber eben auch der Meinung, dass man besser leben kann, wenn man eine gute Arbeit hat und gut verdient, daher wird die Arbeit auch in meinem späteren Leben nichts sein, was lediglich im ''Hintergrund'' steht. Die Arbeit zu meinem Leben machen werde ich aber sicherlich auch nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Man sagt ja nicht umsonst, das Leben ist ein einziger Lernprozess. Du fragst, ob wir im Job an unsere Grenzen gehen würden. Das kommt jetzt auf die Definition an- heißt an die Grenzen gehen, wirklich alles aus sich herauszuholen, bis nichts mehr geht; sich an die Grenze heranzutasten; oder sie womöglich sogar überschreiten zu wollen?

Denn im Grunde ist es ja so- Irgendwann bekommt man immer die Folgen zu spüren, die Guten wie die Negativen. Natürlich strengt man sich an. Würde man es nicht tun, würde die Konkurrenz, seien es Arbeitskollegen, andere Firmen etc., einen überholen. Man möchte sein Image halten oder verbessern, Karrieresprünge machen, das Gehalt erhöhen. Das geht nicht ohne einen gewissen Aufwand.

Es gibt aber die einen, denen reicht es, den richtigen Lohn zu erhalten, der ihnen ein gutes Leben ermöglicht. Die leben mehr für die Familie, nuten Freizeit, um etwas mit Freunden zu unternehmen, und dann muss man sich einfach weniger anstrengen, denn die Ambitionen liegen ja woanders. Man arbeitet das tägliche Pensum ab, hat sicher sogar in vielen Fällen Spaß an der Arbeit, ist aber nicht bereit, mehr zu geben, denn das viele zu Gunsten des Privaten, das diesen Menschen einfach wichtiger ist.

Und dann gibt es die anderen, denen es um die Karriere geht, die noch nicht da sind, wo sie sein wollen, womöglich die Chefetage mit hohem Gehalt und ebenso hohem Ansehen. Die sind dann auch bereit, Abstriche an der Freizeit zu machen, um ihr Ziel zu erreichen. Ich kenne einen jungen Mann, der später erfolgreich sein möchte in seinem Beruf, und er sagt, ich habe kein Problem damit, 10 Stunden pro Tag zu arbeiten. Er muss seinen Beruf auch nicht lieben, denn es ist für ihn eben nur das ein Job. Und in dem möchte er möglichst gut sein. Jeder hat also eine andere Einstellung dazu.

Das Problem, was hier eine Rolle spielt, ist aber der Faktor Umwelt. Es geht nicht immer nur um das Individuum an sich. Der Mensch im ersten Szenario hat zwar viel Freizeit und eine Familie, die will aber auch versorgt werden und das geht nunmal nur mit Geld. Man braucht also ein gewisses Engagement, nicht nur sich selbst zuliebe. Genauso im zweiten Fall; gesunder Ehrgeiz schön und gut, wenn dann später tatsächlich eine Familie hinzukommt, müssen auch hier andere Prioritäten gesetzt werden. Man darf den Draht zu seinen Freunden nicht verlieren, sonst droht schnell der Burn Out.

Es hängt vieles von der eigenen Einstellung ab, aber nicht alles, bei Weitem nicht. Ich zum Beispiel bin auch ehrgeizig, möchte viel erreichen, weiß aber auch, dass ich eine Familie und Kinder will. Da wird es mit der ganz großen Karriere eng und ich werde schauen müssen, was sich wo planen lässt. Dazu gehört auch ein gewisses Organisationstalent und auch Stressresistenz.

Benutzeravatar

» Askyneedsclouds » Beiträge: 221 » Talkpoints: 58,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Früher bin ich häufig relativ nah an meine Grenzen gestoßen für meine Arbeit. Ich habe viele Überstunden gemacht, manchmal meine Pause am Tisch verbracht weil es nicht anders ging, ich bin früh gekommen und spät gegangen. Zudem habe ich mir mehr Arbeit aufgehalst, als ich wirklich machen konnte in meiner regulären Arbeitszeit, manchmal habe ich mir sogar Arbeit mit nach Hause genommen.

Das alles würde ich heute nicht mehr tun, ich könnte es gesundheitlich auch gar nicht mehr. Ich mache nur noch das was ich auch kann, da muss ich dann einfach ehrlich zu mir selbst und zu anderen sein. Trotzdem gehe ich gern arbeiten, denn ich finde, ob man sich aufopfert oder nicht, das hat nichts damit zutun, ob man seine Arbeit gerne macht. Ich mache sie gerne, aber ich lasse mich nicht von ihr kaputt machen.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^