Weiterhin Trinkgeld geben oder abschaffen?

Die Bezeichnung Trinkgeld soll schon im 14. Jahrhundert üblich gewesen sein. Man zahlt es an denjenigen, der eine Dienstleistung erbrachte, zum Beispiel dem Kellner, der die Getränke brachte.

Aus Österreich kommt eine andere Erklärung: Als die Kaiserin Maria Theresia als öffentliches Verkehrsmittel im 18. Jahrhundert die Postkutsche einführte, war der Straßenbelag sehr schlecht. So wurde das Reisen besonders mühsam für den Kutscher. Davon wurde er oft durstig. Er bekam dann Geld von den Passagieren, damit er etwas Trinkbares kaufen konnte. Vorzugsweise kaufte er sich Alkohol. Deshalb sprach man oft auch vom „Biergeld“. Je mehr der Kutscher bekam, desto rücksichtsvoller fuhr er.

Der Begriff Trinkgeld soll schon sehr alt sein. Bediensteten wurden früher ein paar Münzen zugeworfen von ihrer reichen Herrschaft, die diese zum Betrinken nahmen. Im 16. Jahrhundert wurden selbst die Beamten so schlecht bezahlt, dass sie auf Trinkgeld angewiesen waren. So zieht sich das bis heute hin. Jeder bekommt Trinkgeld, egal ob der Kellner, der Friseur, der Laufbursche, der Post- und Paketbote, das Zimmermädchen im Hotel, und der Portier, ebenso wie andere Hotelbediensteten. Dann sollte man noch an den Croupier denken.

Ich finde, dass das Trinkgeld geben eine lange übliche Unsitte ist. Jeder sollte für seine Tätigkeit vernünftig bezahlt werden und nicht darauf angewiesen sein, dass ihm jemand Trinkgeld gibt. Leider ist es beim Bedienungspersonal so, dass die Arbeitgeber das Trinkgeld schon mit einrechnen und dementsprechend weniger bezahlen. Ich glaube, dass es auch bei Croupiers üblich ist. Eigentlich müsste man allen Dienstleistern Trinkgeld geben, um sie gleich zu behandeln. Wie seht ihr das mit dem überall Trinkgeld geben? Sollte das nicht mal langsam abgeschafft werden?

Ich bin für faire Löhne, allerdings sollte man auch für eine Dienstleistung, die besonders gut war eine kleine Belohnung geben. Ein Trinkgeld ist meiner Meinung nach eine tolle Sache und es dient der Wertschätzung der Kellnerin oder der Dienstleisterin beziehungsweise des Kellners und des Dienstleisters. Wenn jemand etwas besonders gut macht, dann sollte er auch was extra bekommen. Dass man deswegen weniger Lohn zahlt, finde ich nicht gut und das sollte eher abgeschafft werden, als das Trinkgeld.

Ich gebe sehr gerne Trinkgeld, aber auch nur, wenn ich gut bedient wurde und mit der Leistung zufrieden war. Dazu gehört ein höfliches und nettes Auftreten. Dann bin ich auch großzügig und gebe gerne etwas mehr, da ich finde, dass es eben eine besondere Belohnung verdient hat.

Man kann nicht voraussetzen, dass jeder in seiner Arbeit gut ist und wer es ist, ist es nicht wegen einem Trinkgeld. Sind wir mal ehrlich man macht seinen Job doch nicht wegen dem Trinkgeld besser, sondern weil es einem Spaß macht oder weil man es gut kann.

Ich finde es auch unfair, dass in einigen Dienstleistungsberufen die Bezahlung schlecht ist, weil schon davon ausgegangen wird, dass die Gäste ein Trinkgeld geben. Das sollte wirklich dringend geändert werden. Allerdings ist es für manche Berufsgruppen schon traditionell so, dass sie ihren Lohn durch ein Trinkgeld aufstocken können. Das wieder abzuschaffen, dürfte sehr schwer werden, weil es sich über Jahre so eingebürgert hat.

Ich gebe auch gerne ein Trinkgeld, wenn ich z.B. im Restaurant oder beim Friseur mit der Leistung zufrieden bin. Allerdings ist es wirklich nicht fair, dass es nur bei bestimmten Berufsgruppen üblich ist, dass dort Trinkgelder gegeben werden.

Zum Teil muss ich dir Recht geben: Wenn Trinkgeld der eigentliche Verdienst ist, dann ist das unmöglich. Die eigentliche Bezahlung muss einfach entsprechend sein und sollte auch ausreichen. Trinkgeld sollte ein Obulus sein, mit dem man zeigen kann, dass man besonders zufrieden ist. Und ich finde, dass es auch nur dann gegeben werden sollte: wenn nämlich ein zum Beispiel Kellner besonders aufmerksam, freundlich und schnell war oder wenn ich mich irgendwo sehr gut aufgehoben gefühlt habe.

In einigen Ländern oder Situationen fordert man es geradezu auch ein und auch das finde ich unmöglich. So machen manche Hotelangestellten nichts, wenn man kein Trinkgeld gibt oder sie machen es eben nur halbherzig. Die werden eben nicht ausreichend bezahlt und sind darauf angewiesen und sind dann sauer, wenn man kein Trinkgeld gibt. Andersherum denkt man sich aber vielleicht, dass sie ja nun dafür bezahlt werden, das Hotelzimmer sauber zu machen und wenn sie das nicht ordentlich machen -wieso soll man dann Geld geben? Das ist dann ein Kreislauf der alles andere als toll ist.

Ich gebe auch öfters ein bisschen mehr Trinkgeld, allerdings nur in einem Bistro oder in einem Restaurant, wo am Ende die Rechnung gebracht wird. Früher habe ich auch Trinkgeld gegeben, als ich mir an der Bar was zum Trinken bestellt habe. Allerdings wurde es mir auf die Dauer zu teuer, bei jedem Getränk aufzurunden. An Tischen, bei dem man jedes Getränk einzeln abkassiert, gebe ich höchstens beim letzten Getränk etwas Trinkgeld, egal wie freundlich die Bedienung war. Ich muss sagen, dass hier die Stundenlöhne für eine Service-Kraft relativ in Ordnung sind. Trinkgeld müsste von daher eigentlich nicht unbedingt sein, aber ich komme mir immer doof vor, wenn ich doch mal darauf verzichte.

Bei anderen Dienstleistern wie einem Postboten oder einem Friseur gebe ich generell kein Trinkgeld. 50 Euro für einen Haarschnitt, der in 30 Minuten gemacht wurde, ist sowieso schon zu viel des Guten.

Ich denke nicht, dass man Trinkgeld irgendwie abschaffen kann, denn wirklich eingeführt worden ist es doch noch nie oder? Klar gibt es Trinkgeld, jeder weiß das und hat schon mal eines gegeben, aber es ist in dem Sinne ja keine Verpflichtung und mir wäre eben auch nicht bewusst, dass es Berufe gäbe, wo das Trinkgeld schon zum Gehalt dazu gerechnet würde. Das ist dann natürlich zweifellos eine Frechheit.

Ich selbst finde es teilweise etwas nervig, aber daran kann man an sich ja nichts ändern. Hat man beispielsweise eine bestimmte Summe an Geld mit und möchte irgendwas machen, sei es sich eine Pizza zu kaufen oder essen zu gehen, dann muss man an sich immer darauf achten, dass man weniger Geld ausgibt, als man dabei hat, weil noch das Trinkgeld dazu kommt.

Bei dem Pizzalieferanten haut man dann eben mitunter noch einen Euro drauf, aber wenn man beispielsweise in Italien in ein Restaurant geht, dann ist das hier häufiger so, dass das Trinkgeld bereits auf der Rechnung steht und somit eigentlich nichts freiwilliges in dem Sinne ist.

Mir selbst ist das an sich eigentlich egal, selbst wenn man Trinkgeld offiziell irgendwie abschaffen würde, würden dennoch viele hinterrücks Trinkgeld geben, weil sie es eben so kennen und sich bedanken wollen. Außerdem zweifele ich doch sehr daran, dass wegen der Abschaffung des Trinkgeldes die Gehälter steigen würden.

Da es kein geregeltes "Gesetz" gibt, in dem drin steht, dass man Trinkgeld geben muss, kann man es ja auch kaum abschaffen. Ist ja einfach nur so eine Höflichkeitsformel.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meist eine derjenigen bin, die kein Trinkgeld gibt, einfach aus dem Grund, weil ich ja auch für mein Geld arbeiten gehe und ich bin ebenfalls im Dienstleistungssektor, nur leider bekomme ich dort, da das alles hausintern stattfindet, wenn ich Glück habe, vielleicht mal ein Danke zu hören, wenn überhaupt. Das war es dann schon. Damit habe ich auch kein Problem.

Nur ich bin da eher ein wenig geizig veranlagt was Trinkgeld geben angeht. Ich sehe einfach irgendwo nicht ein, da täglich mein Geld hin fließen zu sehen, nur damit es von allen Seiten heißt "du bist aber sozial". Ich gehe genau so für mein Geld arbeiten und angenommen ich treffe mich alle 2 Tage mit Freunden in einem Café oder einer Kneipe, da kann ich doch nicht jedes Mal Trinkgeld geben. Ab und an wenn ich dann mal einen netten Tag habe oder wenn das Essen wirklich fantastisch war, dann gebe ich auch mal ein bisschen Trinkgeld, aber generell eher selten.

Ich selbst kenne einige Personen, die schon mal in Restaurants gearbeitet haben. Die wenigsten in dieser Branche verdienen so viel, dass sie nicht auf ihr Trinkgeld angewiesen sind. Dennoch ist es doch so, dass es zum Überleben reicht. Wenn ich mir überlege, wie viel manche Menschen an Trinkgeld geben, werde ich ganz neidisch auf manche Kellner oder Bedienungen.

Wenn ich in einem Restaurant bin, dann gebe ich eigentlich immer so viel Trinkgeld, dass der nächste Euro voll ist, also statt 9,50 Euro würde ich dann zehn Euro bezahlen. Dennoch finde ich, dass sich eine Bedienung diesen Bonus auch erst einmal verdienen muss. Wenn man als Gast in diesem Gewerbe nicht angesprochen behandelt wird, dann mache ich auch gerne mal einen auf Geizhals und gebe keinen Cent Trinkgeld.

Es ist doch bei anderen Berufen ebenfalls nicht so, dass man fast für jeden Kunden oder für jede Aufgabe einen Bonus bekommt. Darum finde ich eigentlich, dass die Bedienungen und so sich das Trinkgeld erst einmal verdienen müssen. Wenn ich mich wohlgefühlt habe, dann gebe ich eine Kleinigkeit.

Ich bin nicht dafür, das Trinkgeld abzuschaffen. Warum auch, mit dem Trinkgeld möchte ich ja nicht das Einkommen desjenigen erhöhen, dem ich dieses Trinkgeld auszahle, ich möchte mich nur erkenntlich zeigen wenn der Service gut gewesen ist und dies entsprechend honorieren. Ich bezahle ihn damit nicht für eine ganz normale Tätigkeit, für die er bereits entlohnt wird, sondern ich lasse ihm nur eine Anerkennung zukommen, wenn ich mit der von ihm vollbrachten Leistung ganz besonders zufrieden bin.

Ich bin auch dafür, dass jeder Arbeiter für seine Arbeit angemessen bezahlt wird und deswegen nicht darauf angewiesen ist, ein Trinkgeld von den Gästen oder Kunden zu bekommen. Aber ich denke nicht, dass es deshalb notwendig wäre, das Trinkgeld komplett abzuschaffen. Es sollte nur mehr auf faire Entlohnungen geachtet werden.

Ich fände es nicht gut, wenn das Trinkgeld abgeschafft werden würde, denn sehr viele sind noch drauf angewiesen. Ein Bekannter arbeitet als Kellner in einem Café und ist auf das Trinkgeld erheblich angewiesen, denn es muss nicht versteuert werden und somit bleibt sehr viel für ihn übrig. Einige sind etwas großzügiger und geben mehr, die anderen eher weniger. Er arbeitet nebenberuflich als Kellner, da er noch studieren muss und das Geld braucht und dadurch verdient er noch sehr gut was und ohne Trinkgeld hätte er kaum Geld zum Leben.

Trinkgeld ist, meiner Meinung nach, eine gute Sache, denn die Bedienungen werden für ihre Arbeit ausgezahlt und der einzelne gibt meistens nur einige Cents und das addiert sich dann durch Anzahl der Gäste und so kommt schon einiges zusammen, was ich sehr gut finde. Wenn die Dienstleistungen gut war, dann gebe ich gerne etwas mehr Geld um mich erkenntlich zu zeigen.

Das manche Berufsgruppen weniger verdienen, weil schon damit gerechnet wird, dass sie Trinkgeld bekommen finde ich total unfair und überhaupt nicht gut. Niemand kann davon ausgehen, dass man immer Trinkgeld bekommt, denn wenn man nur wenig Gäste hat und die kein Trinkgeld geben wollen, dann hat man nur sehr wenig verdient und das finde ich sehr unfair.