Kaninchen Schutzvertrag - auch bei engen Freunden?
Eine Bekannte von uns setzt sich sehr für Kaninchen ein und nimmt auch oft ausgesetzte Tiere oder solche aus dem Tierheim bei sich auf. Da sie natürlich nicht alle behalten kann, werden diese Kaninchen gegen Schutzverträge an neue Besitzer abgegeben. Diese Verträge sollen sicher stellen, dass die Tiere auch artgerecht behandelt werden, also keine Einzelhaltung, keine Zucht, die nötigen Impfungen durchführen etc. also Dinge, die ein verantwortungsvoller Besitzer ohnehin tun sollte, aber wie man leider weiß, sind solche ja manchmal schwer zu finden.
Eine Freundin von mir hätte nun auch gerne ein Kaninchen genommen. Allerdings meint sie, als Freundin sollte sie diesen Vertrag nicht unterschreiben müssen. Die Bekannte sollte ihr vertrauen. Allerdings hat sie im Alter von etwa 20 Jahren schon mal zwei Haustier-Eidechsen im Garten ausgesetzt. Daher denke ich, ein Schutzvertrag kann hier auch nichts schaden. Trotzdem ist meine Freundin sauer und will nicht unterschreiben. Was denkt ihr? Sollte man auch Freunde bitten, Schutzverträge für Tiere zu unterschreiben? Immerhin sollten die Bedingungen im Vertrag ja ohnehin selbstverständlich sein.
Gerade auch bei der Vorgeschichte ist ein Schutzvertrag meiner Meinung nach auch angebracht. Immerhin hat man dann immer die Möglichkeit, die Tiere wiederzuholen und kann auch die Haltung jederzeit kontrollieren.
Auch unter Freunden müssen solche Verträge schon sein. Man muss sich eben absichern und Menschen, die heutzutage immer noch auf das Wort des anderen setzen, sind meiner Meinung nach einfach nur naiv und haben damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ich verstehe auch ehrlich gesagt überhaupt nicht, warum man nicht einfach einen solchen Vertrag unterschreiben kann, wenn man sich doch sicher ist, dass man die Tiere gut behandelt. Ich würde die Tiere nur an Menschen abgeben, die den Vertrag unterschreiben wollen, Freundschaft hin oder her.
Ich denke, dass es einfach Standard ist, dass Tiere nur mit einem Schutzvertrag vermittelt werden. Ich finde das auch sehr unterstützenswert und würde an Stelle der Freundin gar keinen Aufstand machen und den Vertrag bedingungslos direkt unterschreiben. Warum sollte da auch eine Ausnahme gemacht werden, wenn es sich um eine Freundin oder eine gute Freundin handelt. Es geht ja schließlich um das Wohl des Tieres und das sollte die Freundin doch akzeptieren oder auch so sehen.
Gerade, wenn die Freundin schon mal Tiere ausgesetzt hat, fände ich das sehr wichtig, dass sie so einen Vertrag unterschreibt. Allerdings würde ich mir unter diesen Voraussetzungen gut überlegen, ob diese besagte Freundin Kaninchen von mir bekommen würde. Mit 20 Jahren sollte man so viel Verstand haben, um zu wissen, was man tut, wenn man zwei Echsen aussetzt. Ich denke ehrlich gesagt, dass ich ihr auch mit Schutzvertrag keine Kaninchen geben würde.
Was bitte soll so ein Schutzvertrag denn bringen? Er ist rechtlich gesehen nicht das Papier wert auf dem er steht. Wenn man sich unsicher ist was die Halterin angeht, vermittelt man das Tier eben nicht dorthin. Und es ist falsch, dass man das Tier mit Schutzvertrag jederzeit zurückholen kann. Das schafft man mit und ohne Schutzvertrag nur, wenn es den Tieren wirklich schlecht geht. So lange sie Futter und Wasser bekommen wird man die Rückgabe des vermittelten Tieres nicht durchsetzen können.
Ich bin was solche Verträge angeht auch sehr eigen. Wenn ich ein Tier von einer Tierschutzorganisation oder aus dem Tierheim hole, dann unterschreibe ich den Vertrag sofern er mir zusagt. Ist es ein Vertrag in dem ich nur als Halter und nicht Besitzer hervorgehe, lasse ich diese Stelle abändern oder entscheide mich eben auch gegen das Tier. Bisher war es aber kein Problem den Teil abzuändern. Oft wird so ein Standardvertrag genommen, weil die meisten Interessenten den Unterschied eh nicht kennen.
Übernehme ich ein Tier von privat unterschreibe ich keinen Vertrag. Der Vermittler hat nichts davon und ich sehe es ehrlich gesagt auch nicht ein einem völlig Fremden meine privaten Daten zu überlassen. Die Adresse allein ist kein Problem aber viele laden sich einen Vertrag aus dem Internet herunter, in dem man auch die Personalausweisnummer und solche Sachen angibt. Und da ist bei mir eben Schluss. Ich kenne die Leute nicht und weiß nicht was für einen Schabernack die mit meinen Daten treiben wollen. Bei einem Tierheim fühlen ich mich da sicherer.
Und ja, ich habe auch ohne Vertrag Tiere bekommen. Und das obwohl ich direkt mit offenen Karten gespielt und denen gesagt habe, dass ich nur das Tier übernehmen möchte und nicht dessen Anhang. Dafür biete ich den bspw. Kaninchen aber auch massig Platz, gutes Futter und viel Pflege. Davon kann man sich gerne vorher mal überzeugen aber das muss dann auch reichen. Mal ehrlich, es würde mir schon tierisch auf die Nerven gehen, wenn so ein Möchtegernsheriff unangemeldet bei mir vor der Tür stehen würde und dann auch noch hinein möchte um zu schauen ob alles in Ordnung ist. Es ist Blödsinn zu behaupten, dass Leute, die nichts zu verbergen haben, all dem zustimmen. Ich habe auch nichts zu verbergen und möchte nur, dass meine Privatshäre respektiert wird. Wozu also einen Vertrag unterschreiben, der eh nicht gilt?
Wie vertrauenswürdig eine Person ist, kann man wohl schlecht in allen Fällen sagen. Man kann sich möglicherweise ansehen, wo das Tier in Zukunft leben soll. Wenn man aber bedenkt, wie viele Menschen ihre Tiere aussetzen, allein deswegen würde ich meine Tiere nie einfach so an jemanden weitergeben. Es gibt bei Kaninchen auch viele Dinge, die manche Halter für in Ordnung halten - alle paar Monate Junge werfen lassen, ein Tier einzeln halten, zu wenig Auslauf etc. Leider gibt es da so einige Halter, die dies tun, ohne ein Problem darin zu sehen. In solchen Schutzverträgen wird festgehalten, dass das Tier artgerecht behandelt werden muss. Schade, dass man so etwas überhaupt schriftlich festhalten muss, dass sollte eine Voraussetzung sein, die aber leider schwer zu finden ist.
Richtig Schneeblume, man weiß nicht wie vertrauenswürdig eine fremde Person ist. Oder ob dieser Mensch zu dem Personenkreis gehört, mit dem man nichts zu tun haben möchte. Ich als Interessent am Tier kann mich vor bösen Überraschungen schützen, indem ich meine persönlichen Daten nicht preisgebe und auch nicht zustimme, dass evtl. ein Asozialer ständig vor meiner Tür steht. Ich will nur ein Tier übernehmen und keine neuen aufgedrängten Kontakte knüpfen. Glücklicherweise gibt es genug Vermittler, die dafür Verständnis haben und denen es wichtiger ist, dass ein Tier gut unterkommt als das so ein nutzloses Stück Papier unterschrieben wird. Ich verstehe nicht warum man, obwohl man absolut gar nichts von so einem Vertrag hat, alles kompliziert machen muss. Wichtig ist, dass es dem Tier gut geht und das stellt man nicht mit so einem Wisch sicher. Nur weil man einen Schutzvertrag unterschreibt, hält man das Tier nicht anders/besser.
Und zu der richtigen Haltung kann ich mich nur wiederholen. Auch wenn das Kaninchen zur Zucht eingesetzt wird, obwohl in so einem Schutzvertrag steht, dass Würfe verboten sind, wird man als Vermittler nichts dagegen tun können. Es ist nun mal eben so, dass die Schutzverträge nichts wert sind. Selbst wenn vertraglich festgelegt wird, dass das Tier innerhalb von wenigen Wochen kastriert werden muss, muss sich der neue Halter nicht daran halten. Der Vermittler kann dem nicht die Bude stürmen und das Tier zurückholen, weil ein oder alle Punkte nicht eingehalten wurden. Man kann sich die Schutzverträge noch so schön reden. Geh bei Vertragsbruch damit mal zur Polizei oder Veterinäramt und du wirst eines Besseren belehrt.
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