Wann sich beim Ausbilder wegen Aufgaben beschweren?

vom 05.09.2012, 20:56 Uhr

A macht eine duale Ausbildung in einem Betrieb und einer Schule, in der A im Blockunterricht Schule hat. Während der Zeit in der Schule lernt A immer sehr viel, was mit seinem Berufsfeld zu tun hat. Im Betrieb hingegen muss A fast ausschließlich Dinge erledigen, die nichts mit seinem Beruf zu tun haben und auch jeder sonst erledigen könnte, der zuvor nicht einmal ein gelernt werden müsste.

A arbeitet jeden Tag bis spät abends und kommt so spät nach Hause, dass A nach wenigen Stunden schon wieder schlafen gehen muss. Wie bereits erwähnt, hat A im Betrieb eigentlich immer sehr viel zu tun, was jedoch eigentlich nichts mit dem Berufsfeld zu tun hat. Dennoch handelt es sich dabei eben um Aufgaben, die erledigt werden müssen. A ist natürlich bewusst, dass es sich dabei um eine Ausbildung handelt und man hier eben auch mal etwas macht, was nicht unbedingt mit dem Berufsfeld zu tun hat, wie die Spülmaschine ausräumen, Kaffee kochen oder den Müll raus zubringen.

Dennoch fühlt sich A mittlerweile in der Schule vollkommen überfordert. Das Ende seiner Ausbildung kommt mit der Abschlussprüfung immer näher. Leider hat A jedoch keinerlei Möglichkeiten sich innerhalb seines Betriebes in irgendeiner Weiße fortzubilden oder sich einfach mal etwas Zeit zum lernen zu nehmen.

A hat Angst, dass er die Abschlussprüfung nicht schaffen wird, da er zu wenig gelernt hat. Nun hat A schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, sich bei seinem Ausbilder zu beschweren, da er innerhalb des Betriebes einfach nichts hinzulernt. Jedoch ist das eben nicht immer so einfach, denn man möchte sich mit seinem Ausbilder natürlich gut verstehen und keinen Streit anfangen.

Was meint ihr denn dazu? Findet ihr, dass sich A schnellst möglichst an seinen Ausbilder wenden sollte und mit diesem mal ein ernstes Wörtchen zu reden? Oder denkt ihr eventuell, dass das keine gute Idee wäre? Was könnte A noch machen, wenn der Ausbilder beziehungsweise der Betrieb A keine berufsspezifischeren Aufgaben gibt und ihn so in seinem Wissen trainiert? Oder sollte A eventuell das zweite Lehrjahr noch einmal wiederholen, weil er schon so weit mit dem Stoff hinten dran ist?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde es nicht gleich Beschwerde nennen. Aber A sollte sich seinen Rahmenlehrplan anschauen und direkt die Punkte ansprechen, welche er praktisch noch erlernen muss. Der Ausbilder muss dann dafür sorgen, dass A die entsprechenden Unterweisungen auch bekommt. Sollte das nicht passieren, so kann A sich in der Schule an seinen Vertrauenslehrer wenden und wenn gar nichts hilft bei der IHK vorsprechen.

Dann ist zwar auch ziemlich sicher, dass man A nach bestandener Prüfung nicht übernehmen wird. Aber auch die IHK sollte bestrebt sein, dass die Auszubildenden ihre Prüfungen schaffen. Zu mal man eben dort auch A helfen kann um eventuell die praktischen Lerninhalte in einem anderen Betrieb zu erlernen, wenn der jetzige Ausbildungsbetrieb A gar nicht weiter helfen will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich empfinde Beschwerde auch als eine recht negative Bezeichnung, und auch ein ernstes Wörtchen hat so einen negativen Beigeschmack. Daher würde ich auch nicht gleich so an das Thema heran gehen. Vielmehr würde ich da Punktediebs Rat befolgen und selbst schauen, was an Wissen noch fehlt und was davon im Betrieb erworben werden sollte.

Dass man nach der Arbeit nur einige Stunden hat, bis man dann wieder ins Bett geht, ist recht normal, das hat nun wirklich nichts mit der speziellen Ausbildung und der Art und Weise des Ausbilders zu tun.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Natürlich ist das alles echt blöd gelaufen und man bekommt in der Regel ja nun auch schon vorher mit, wenn Wissen fehlt, daher verstehe ich ja ehrlich gesagt nicht, warum man es nicht schon längst thematisiert hat. Ich bin der Meinung, dass man es schon mal ansprechen sollte und erfragen sollte, was man nun noch machen kann beziehungsweise was an Wissen noch aufzuarbeiten ist.

Natürlich kann man jetzt nicht pauschal nur den Ausbilder in Verantwortung ziehen, sondern eben auch mal bei sich selber schauen. Vielleicht hat man auch einfach wenig Interesse gezeigt und nicht genug nachgefragt. Man hat ja immer die Möglichkeit seine Meinung zu sagen und gerade bei einer Ausbildung ist das auch wichtig. Man kann sich nun natürlich noch Bücher besorgen und auch mal die Kollegen fragen, aber ich denke nicht, dass man eine ganze Ausbildung nun noch mal eben nebenbei aufarbeiten kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Zwischen dem Ausbilder und A haben doch auch Gespräche stattgefunden, zu dem was A schon gelernt hat und was als nächstes im Ausbildungsplan steht. Warum hat A sich da nicht geäußert? A kann doch nicht bis zum letzten Drücker warten. Ich an Stelle von A würde die Ratschläge befolgen, die ihm hier gegeben wurden.

A scheint ja ziemlich aufzutrumpfen. Ein Auszubildender, der A ja nun mal ist, kann nicht ein ernstes Wörtchen mit seinem Ausbilder reden. Aber er kann ihn ansprechen wegen der fehlenden Arbeiten. Und übrigens muss A nicht glauben, dass Kaffee kochen, Spülmaschine ausräumen und Müll wegtragen nicht zu den Aufgaben gehört, die auch ein Lehrling mitmachen muss. Das sind nur wenige Minuten und halten ihn bestimmt nicht von wertvoller Arbeit ab.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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